Kriegstagebuch von Hans-Joachim Röhr aus Görlitz - Band 1, item 95
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S. 156
am hellichten Tage getürmt. Er war die Chaussée, auf welcher
sich sonst niemand sehen lassen durfte, heruntergelaufen, über das
Verhau geklettert, und sich nach Postenanruf ins Gelände verkrochen.
Er kam übrigens unbehelligt in Gefangenschaft, dennoch scheint
der Lump Aussagen gemacht zu haben, denn die Chaussée, lag von
nun an nachts ganz besonders stark unter Feuer, auch von
schweren Kailbern, die mächtige Löcher rissen, aber unsere
Unterstände nicht zu zerstören vermochten. Infolge der Kälte, der 26. I.
gerade wir an obigem Gewehr ausgesetzt waren, wurden wir nun
mit dem Reservegewehr im Handgranatendepot ausgewechselt, konnten
uns jedoch kaum ausschlafen, da wir alle Augenblicke
angerannt wurde. - Vergessen habe ich noch, dass ich in der Nacht
vom 24./25. unser M.G. austauschen musste, da beide Schlösser
defekt gingen, wir waren somit eine Zeitlang ohne Waffe.
Auch mussten wir alle paar Minuten feuern, um durch die dabei
erzeugte Wärme das Wasser vor dem Einfrieren zu schützen -
Schon am kommenden Morgen kamen wir wieder nach vorn, 27.I.17
allmählich immer weiter nach links, diesmal in die Kiesgrube,
unweit des Kreidefelsens, auf der Butte de Warlencourt. Dass heute
der Geburtstag Sr. Majestät war, wussten wir nicht, wir erinnerten
uns dessen erst später, als wir wieder im Standquartier waren
und in den Kalender schauten. Vorne zählten wir nur die Tage:
den 1., 2., 3. Tag in Stellung u. s. fort, ob Sonntag oder Wochentag
war einerlei. Die ersten 24 Stunden verliefen fast ruhig,
abgesehen von einem Feuerüberfall um 8.00 Nachmittags und Nachts
wo ich gerade auf Posten stand und während einer halben Stunde
[eingelegt ein Blatt der Berliner Illustrirte Zeitung, Nr. 16, S. 219]
Nächtliche Wanderung zu der vordersten Stellung: Soldaten, die Kaffee bringen, im Schein der Leuchtraketen - Zeichnung von Fritz Koch-Gotha.
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am hellichten Tage getürmt. Er war die Chaussée, auf welcher
sich sonst niemand sehen lassen durfte, heruntergelaufen, über das
Verhau geklettert, und sich nach Postensanruf ins Gelände verkrochen.
Er kam übrigens unbehelligt in Gefangenschaft, dennoch scheint
der Lump Aussagen gemacht zu haben, denn die Chaussée, lag von
nun an nachts ganz besonders stark unter Feuer, auch von
schweren Kailbern, die mächtige Löcher rissen, aber unsere
Unterstände nicht zu zerstören vermochten. Zufolge der Kälte, der 26. I.
gerade wir an obigem Gewehr ausgesetzt waren, wurden wir nun
mit dem Reservegewehr im Handgranatendepot ausgewechselt, konnten
uns jedoch kaum ausschlafen, da wir alle Augenblicke
angerannt wurde. - Vergessen habe ich noch, dass ich in der Nacht
vom 24./25. unser M.G. austauschen musste, da beide Schlösser
defekt gingen, wir waren somit eine Zeitlang ohne Waffe.
Auch mussten wir alle paar Minuten feuern, um durch die dabei
erzeugte Wärme das Wasser vor dem Einfrieren zu schützen -
Schon am kommenden MOrgn kamen wir wieder nach vorn, 27. I. 17
allmählich immer weiter nach links, diesmal in die Kiesgrube,
unweit des Kreidefelsens, auf der Butte de Warlencourt. Dass heute
der Geburtstag Sr. Majestät war, wussten wir nicht, wir erinnerten
uns dessen erst später, als wir wieder im Standquartier waren
und in den Kalender schauten. Vorne zählten wir nur die Tage:
den 1., 2., 3. Tag in Stellung u. s. fort, ob Sonntag oder Wochentag
war einerlei. Die ersten 24 Stunden verliefen fast ruhig,
abgesehen von einem Feuerüberfall um 8.00 Nachmittags und Nachts
wo ich gerade auf Posten stand und während einer halben Stunde
[eingelegt ein Blatt der Berliner Illustrirte Zeitung, Nr. 16, S. 219]
Nächtliche Wanderung zu der vordersten Stellung: Soldaten, die Kaffee bringen, im Schein der Leuchtraketen - Zeichnung von Fritz Roch-Gotha
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am hellichten Tage getürmt. Er war die Chaussie, auf welcher
sich sonst niemand sehen lassen durfte, heruntergelaufen, über das
Verbau geklettert, und sich nach Petersanruf ins Gelände verkrochen.
Er kam übrigens unbehelligt in Gefangenschaft, dennoch scheint
der Lump etusagen gemacht zu haben, denn die Chaussie, lag vn
nun an rechts ganz besonders stark unter Feuer, auch von
schweren Kailbern, die mächtige Lächer rissen, aber unsere
Unterstände nicht zu zerstören vermochten. [26.I.] Zufolge der Kälte, der
gerade wir an obrigem Gewehr ausgesetzt waren, wurden wir nun
mit dem Reservegewehrt im Handgranatendepot ausgewechselt, konnten
uns jedoch kaum ausschlafen, da wir alle Augenblicke
angerannt wurde. - Vergessn habe ich noch, dass ich in der Nacht
vom 24./25. unser M.G. austauschen musste, da beide Schlösser
defekt gingen, wir waren somit eine Zeitlang ohne Waffe.
Auch mussten wir alle paar Minuten feuern, um durch die dabei
erzeugte Wärme das Wasser vor dem Einfrieren zu schützen -
27.I. 17
Schon am kommenden MOrgn kamen wir wieder nach vorn,
allmählich immer weiter nach links, diesmal in die Kiesgrube,
unweit des Kreidefelsens, auf der Rutte de Warlencourt. Dass heute
der Geburtstag Sr. Majestät war, wussten wir nicht, wir erinnerten
uns dessen erst später, als wir wieder im Standquartier waren
und in den Kalender schauten. Vorne zählten wir nur die Tage:
den 1., 2., 3. Tag in Stellung u[nd] s[o] fort, ob Sonntag oder Wochentag
war einerlei. Die ersten 24 Stunden verliefen fast ruhig,
abgesehen von einem Feuerüberfall um 8.00 Nachmittags und Nachts
wo ich gerade auf Posten stand und während einer halben Stunde
[eingelegt ein Blatt der Berliner Illustrirte Zeitung, Nr. 16, S. 219]
Nächtliche Wanderung zu der vordersten Stellung: Soldaten, die Kaffee bringen, im Schein der Leuchtraketen - Zecihnung von Fritz Roch-Gotha
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am hellichten Tage getürmt. Er war die Chaussie, auf welcher
sich sonst niemand sehen lassen durfte, heruntergelaufen, über das
Verbau geklettert, und sich nach Petersanruf ins Gelände verkrochen.
Er kam übrigens unbehelligt in Gefangenschaft, dennoch scheint
der Lump etusagen gemacht zu haben, denn die Chaussie, lag vn
nun an rechts ganz besonders stark unter Feuer, auch von
schweren Kailbern, die mächtige Lächer rissen, aber unsere
Unterstände nicht zu zerstören vermochten. [26.I.] Zufolge der Kälte, der
gerade wir an obrigem Gewehr ausgesetzt waren, wurden wir nun
mit dem Reservegewehrt im Handgranatendepot ausgewechselt, konnten
uns jedoch kaum ausschlafen, da wir alle Augenblicke
angerannt wurde. - Vergessn habe ich noch, dass ich in der Nacht
vom 24./25. unser M.G. austauschen musste, da beide Schlösser
defekt gingen, wir waren somit eine Zeitlang ohne Waffe.
Auch mussten wir alle paar Minuten feuern, um durch die dabei
erzeugte Wärme das Wasser vor dem Einfrieren zu schützen -
27.I. 17
Schon am kommenden MOrgn kamen wir wieder nach vorn,
allmählich immer weiter nach links, diesmal in die Kiesgrube,
unweit des Kreidefelsens, auf der Rutte de Warlencourt. Dass heute
der Geburtstag Sr. Majestät war, wussten wir nicht, wir erinnerten
uns dessen erst später, als wir wieder im Standquartier waren
und in den Kalender schauten. Vorne zählten wir nur die Tage:
den 1., 2., 3. Tag in Stellung u[nd] s[o] fort, ob Sonntag oder Wochentag
war einerlei. Die ersten 24 Stunden verliefen fast ruhig,
abgesehen von einem Feuerüberfall um 8.00 Nachmittags und Nachts
wo ich gerade auf Posten stand und während einer halben Stunde
[eingelegt ein Blatt der Berliner Illustrirte Zeitung, Nr. 16, S. 219]
Nächtliche Wanderung zu der vordersten Stellung: Soldaten, die Kaffee bringen, im Schein der Leuchtraketen - Zecihnung von Fritz Roch-Gotha
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am hellichten Tage getürmt. Er war die Chaussie, auf welcher
sich sonst niemand sehen lassen durfte, heruntergelaufen, über das
Verbau geklettert, und sich nach Petersanruf ins Gelände verkrochen.
Er kam übrigens unbehelligt in Gefangenschaft, dennoch scheint
der Lump etusagen gemacht zu haben, denn die Chaussie, lag vn
nun an rechts ganz besonders stark unter Feuer, auch von
schweren Kailbern, die mächtige Lächer rissen, aber unsere
Unterstände nicht zu zerstören vermochten. [26.I.] Zufolge der Kälte, der
gerade wir an obrigem Gewehr ausgesetzt waren, wurden wir nun
mit dem Reservegewehrt im Handgranatendepot ausgewechselt, konnten
uns jedoch kaum ausschlafen, da wir alle Augenblicke
angerannt wurde. - Vergessn habe ich noch, dass ich in der Nacht
vom 24./25. unser M.G. austauschen musste, da beide Schlösser
defekt gingen, wir waren somit eine Zeitlang ohne Waffe.
Auch mussten wir alle paar Minuten feuern, um durch die dabei
erzeugte Wärme das Wasser vor dem Einfrieren zu schützen -
27.I. 17
Schon am kommenden MOrgn kamen wir wieder nach vorn,
allmählich immer weiter nach links, diesmal in die Kiesgrube,
unweit des Kreidefelsens, auf der Rutte de Warlencourt. Dass heute
der Geburtstag Sr. Majestät war, wussten wir nicht, wir erinnerten
uns dessen erst später, als wir wieder im Standquartier waren
und in den Kalender schauten. Vorne zählten wir nur die Tage:
den 1., 2., 3. Tag in Stellung u[nd] s[o] fort, ob Sonntag oder Wochentag
war einerlei. Die ersten 24 Stunden verliefen fast ruhig,
abgesehen von einem Feuerüberfall um 8.00 Nachmittags und Nachts
wo ich gerade auf Posten stand und während einer halben Stunde
[eingelegt ein Blatt der Berliner Illustrirte Zeitung, Nr. 16, S. 219]
Nächtliche Wanderung zu der vortersten Stellung: Soldaten, die Kaffee bringen, im Schein der Leuchtraketen - Zecihnung von Fritz Roch-Gotha
S. 157
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S. 156
am hellichten Tage getürmt. Er war die Chaussie, auf welcher
sich sonst niemand sehen lassen durfte, heruntergelaufen, über das
Verbau geklettert, und sich nach Petersanruf ins Gelände verkrochen.
Er kam übrigens unbehelligt in Gefangenschaft, dennoch scheint
der Lump etusagen gemacht zu haben, denn die Chaussie, lag vn
nun an rechts ganz besonders stark unter Feuer, auch von
schweren Kailbern, die mächtige Lächer rissen, aber unsere
Unterstände nicht zu zerstören vermochten. [26.I.] Zufolge der Kälte, der
gerade wir an obrigem Gewehr ausgesetzt waren, wurden wir nun
mit dem Reservegewehrt im Handgranatendepot ausgewechselt, konnten
uns jedoch kaum ausschlafen, da wir alle Augenblicke
angerannt wurde. - Vergessn habe ich noch, dass ich in der Nacht
vom 24./25. unser M.G. austauschen musste, da beide Schlösser
defekt gingen, wir waren somit eine Zeitlang ohne Waffe.
Auch mussten wir alle paar Minuten feuern, um durch die dabei
erzeugte Wärme das Wasser vor dem Einfrieren zu schützen -
27.I. 17
Schon am kommenden MOrgn kamen wir wieder nach vorn,
allmählich immer weiter nach links, diesmal in die Kiesgrube,
unweit des Kreidefelsens, auf der Rutte de Warlencourt. Dass heute
der Geburtstag Sr. Majestät war, wussten wir nicht, wir erinnerten
uns dessen erst später, als wir wieder im Standquartier waren
und in den Kalender schauten. Vorne zählten wir nur die Tage:
den 1., 2., 3. Tag in Stellung u[nd] s[o] fort, ob Sonntag oder Wochentag
war einerlei. Die ersten 24 Stunden verliefen fast ruhig,
abgesehen von einem Feuerüberfall um 8.00 Nachmittags und Nachts
wo ich gerade auf Posten stand und während einer halben Stunde
S. 157
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S. 156
am hellichten Tage getürmt.
S. 157
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S. 156
am hellichten Tage gestürzt.
S. 157
Description
Save description- 50.0771092||2.7923028||
Butte de Warlencourt
- 51.14917321173399||14.993941222412104||||1
Görlitz
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Story location Görlitz
Document location Butte de Warlencourt
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- 12796 / 168646
- Contributor
- Heike Knothe
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- Western Front
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