Kriegstagebuch von Hans-Joachim Röhr aus Görlitz - Band 1, item 27
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S. 43
Appetit verzehrt als es Sturm läutete: - (Wir lagen nicht mehr
im neuen Schützenhause, sondern in der als Kaserne benutzten
Schule -), das bedeutet Feuer. Wir eilten denn alle wie besessen
mit Mütze bekleidet, mit Eimern, Kannen und Schüsseln
in den Hof; Feuer war nun freilich nicht, aber es
brannte doch, die Geräte konnten wir somit wieder an
Platz schaffen. Der Major hatte alarmieren lassen, denn
er musste Mannschaften einteilen zwecks Ersatz an die
Front.
Ausgerichtet standen die beiden Inspektionen, die ältere 16.VIII.
schon stark gelichtet, auf dem Hof. Zunächst wurden der
älteren Inspektion noch 20 von uns zugeteilt um eine
Ersatzforderung vollständig zu machen. Dann wurden
abermals 40 Mann ausgesucht, darunter auch wir 3 Girlitzer
um für einen weiteren Transport bestimmt zu werden.
Die ersten 60 wurden noch am gleichen Nachmittag
eingekleidet, als sie am folgenden Morgen zum Bahnhof
marschierten, sahen wir ihnen traurig nach. Über 3 Monate
hatten wir zusammen Dienst getan, nun ging ein Teil
von ihnen dahin, besonders ergriffen waren einige
Unteroffiziere, die schon so manchen ausgebildet hatten und
ins Feld ziehen sahen, und von manchen wussten:
er ist nicht mehr - er starb für Kaiser und Reich. -
Dann kam auf einmal die Parole auf; der ganze
Rest ginge zusammen mit dem Lehrpersonal ins Feld,
das gab einen Jubel, in den die Korporale freudig mit
S. 44
einstimmten. Lustige Lieder erschallen den ganzen Tag, und
Witze genug, so vor allem einer, der bei Regenwetter immer
aufkam: Na was wollt ihr denn Kinder, bei Regenwetter
findet ja der Krieg im Saale statt. - Draussen war gerade
ein Nassauer heruntergegangen, und so wurden die Übungen
im Flur abgehalten.
Die letzten Mannschaften unserer Inspektion zogen auf Wache
während wir nur noch leichten Dienst mit Pistole 08 hatten,
sowie Unterricht in Handgranaten und Schützengraben ausheben.
Am 17. VIII. waren wir restlichen 58 Mann gerade dabei, 17.VIII.
in grösserer Übung gegeneinander vorzugehen, und so war
ein Teil über den oberen Rand des Exerzierplatzes hinaus
in die Büsche gezogen, während der andere Teil weit
über den unteren Rand hinaus in den Hecken lagen, die an
den Bahngleisen entlang gingen. Da erschien der Major auf dem
leeren Exerzierplatz, er pfiff und winkte das Signal zum Sammeln.
Mit mächtigen Sprüngen gingen wir nunmehr gegen den
Kommandeur vor, sammelten das Gerät, traten zum Gliede
zusammen, und harrten der Dinge die da kommen sollten.
Der Major liess die bereits vorgemerkten 40 Mann vortreten
und teilte uns mit, dass wir zum 1. Garde Reserve Regiment
(1.G.R.R.) kämen, heute noch eingekleidet und morgen in
Marsch gesetzt würden. Leider wäre es somit nicht möglich
uns nochmals im M.G. Exerzieren zu besichtigen, auch ein zweiter
Urlaub sei somit ausgeschlossen, und sich zu dem Rest wendend sagte
er: "Abzählen" "1" "2" "3" "4" "5" "6" "7" "8" "9" "voll" erklang es.
Lächelnd meinte
-
S. 43
Appetit verzehrt als es Sturm läutete: - (Wir lagen nicht mehr
im neuen Schützenhause, sondern in der als Kaserne benutzten
Schule -), das bedeutet Feuer. Wir eilten denn alle wie besessen
mit Mütze bekleidet, mit Eimern, Kannen und Schüsseln
in den Hof; Feuer war nun freilich nicht, aber es
brannte doch, die Geräte konnten wir somit wieder an
Platz schaffen. Der Major hatte alarmieren lassen, denn
er musste Mannschaften einteilen zwecks Ersatz an die
Front.
Ausgerichtet standen die beiden Inspektionen, die ältere 16.VIII.
schon stark gelichtet, auf dem Hof. Zunächst wurden der
älteren Inspektion noch 20 von uns zugeteilt um eine
Ersatzforderung vollständig zu machen. Dann wurden
abermals 40 Mann ausgesucht, darunter auch wir 3 Girlitzer
um für einen weiteren Transport bestimmt zu werden.
Die ersten 60 wurden noch am gleichen Nachmittag
eingekleidet, als sie am folgenden Morgen zum Bahnhof
marschierten, sahen wir ihnen traurig nach. Über 3 Monate
hatten wir zusammen Dienst getan, nun ging ein Teil
von ihnen dahin, besonders ergriffen waren einige
Unteroffiziere, die schon so manchen ausgebildet hatten und
ins Feld ziehen sahen, und von manchen wussten:
er ist nicht mehr - er starb für Kaiser und Reich. -
Dann kam auf einmal die Parole auf; der ganze
Rest ginge zusammen mit dem Lehrpersonal ins Feld,
das gab einen Jubel, in den die Korporale freudig mit
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einstimmten. Lustige Lieder erschallen den ganzen Tag, und
Witze genug, so vor allem einer, der bei Regenwetter immer
aufkam: Na was wollt ihr denn Kinder, bei Regenwetter
findet ja der Krieg im Saale statt. - Draussen war gerade
ein Nassauer heruntergegangen, und so wurden die Übungen
im Flur abgehalten.
Die letzten Mannschaften unserer Inspektion zogen auf Wache
während wir nur noch leichten Dienst mit Pistole 08 hatten,
sowie Unterricht in Handgranaten und Schützengraben ausheben.
Am 17. VIII. waren wir restlichen 58 Mann gerade dabei, 17.VIII.
in grösserer Übung gegeneinander vorzugehen, und so war
ein Teil über den oberen Rand des Exerzierplatzes hinaus
in die Büsche gezogen, während der andere Teil weit
über den unteren Rand hinaus in den Hecken lagen, die an
den Bahngleisen entlang gingen. Da erschien der Major auf dem
leeren Exerzierplatz, er pfiff und winkte das Signal zum Sammeln.
Mit mächtigen Sprüngen gingen wir nunmehr gegen den
Kommandeur vor, sammelten das Gerät, traten zum Gliede
zusammen, und harrten der Dinge die da kommen sollten.
Der Major liess die bereits vorgemerkten 40 Mann vortreten
und teilte uns mit, dass wir zum 1. Garde Reserve Regiment
(1. G.R.R.) kämen, heute noch eingekleidet und morgen in
Marsch gesetzt würden. Leider wäre es somit nicht möglich
uns nochmals im M.G. Exerzieren zu besichtigen, auch ein zweiter
Urlaub sei somit ausgeschlossen, und sich zu dem Rest wendend sagte
er: "Abzählen" "1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9*" erklang es. Lächelnd meinte
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Appetit verzehrt als es Sturm läutete: - (Wir lagen nicht mehr
im neuen Schützenhause, sondern in der als Kaserne benutzten
Schule -), das bedeutet Feuer. Wir eilten denn alle wie bessessen
mit Mütze bekleidet, mit Eimern, Kannen und Schüsseln
in den Hof; Feuer war nun freilich nicht, aber es
brannte doch, die Geräte konnten wir somit wieder an
Platz schaffen. Der Major hatte alarmieren lassen, denn
er musste Mannschaften einteilen zwecks Ersatz an die
Front.
Ausgerichtet standen die beiden Inspektionen, die ältere 16.VIII.
schon stark gelichtet, auf dem Hof. Zunächst wurden der
älteren Inspektion noch 20 von uns zugeteilt um eine
Eratzforderung vollständig zu machen. Dann wurden
abermals 40 Mann ausgesucht, darunter auch wir 3 Girlitzer
um für einen weiteren Transport bestimmt zu werden.
Die ersten 60 wurden noch am gleichen Nachmittag
eingekleidet, als sie am folgenden Morgen zum Bahnhof
marschierten, sahen wir ihnen traurig nach. Über 3 Monate
hatten wir zusammen Dienst getan, nun ging ein Teil
von ihnen dahin, besonders ergriffen waren einige
Unteroffiziere, die schon so manchen ausgebildet hatten und
ins Feld ziehen sahen, und von manchen wussten:
er ist nicht mehr - er starb für Kaiser und Reich. -
Dann kam auf einmal die Parole auf; der ganze
Rest ginge zusammen mit dem Lehrpersonal ins Feld,
das gab einen Jubel, in den die Korporale freudig mit
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einstimmten. Lustige Lieder erschallen den ganzen Tag, und
Witze genug, so vor allem einer, der bei Regenwetter immer
aufkam: Na was wollt ihr denn Kinder, bei Regenwetter
findet ja der Krieg im Saale statt. - Draussen war gerade
ein Nasseimer heruntergegangen, und so wurden die Übungen
im Flur abgehalten.
Die letzten Mannschaften unserer Inspektion zogen auf Wache
während wir nur noch leichten Dienst mit Pistole 08 hatten,
sowie Unterricht in Handgranaten und Schützengraben ausheben.
Am 17. VIII. waren wir restlichen 58 Mann gerade dabei, 17.VIII.
in grösserer Übung gegeneinander vorzugehen, und so war
ein Teil über den oberen Rand des Exerzierplatzes hinaus
in die Büsche gezogen, während der andere Teil weit
über den unteren Rand hinaus in den Hecken lagen, die an
den Bahngleisen entlang gingen. Da erschien der Major auf den
leeren Exerzierplatz, er pfiff und winkte das Signal zum Sammeln.
Mit mächtigen Sprüngen gingen wir nunmehr gegen den
Kommandeur vor, sammelten das Gerät, traten zum Gliede
zusammen, und harrten der Dinge die da kommen sollten.
Der Major liess die bereits vorgemerkten 40 Mann vortreten
und teilte uns mit, dass wir zum 1. Garde Reserve Regiment
(1. G.R.R.) kämen, heute noch eingekleidet und morgen in
Marsch gesetzt würden. Leider wäre es somit nicht möglich
uns nochmals im M.G. Exerzieren zu besichtigen, auch ein zweiter
Urlaub sei somit ausgeschlossen, und sich zu dem Rest wendend sagte
er: "Abzählen" "1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9*" erklang es. Lächelnd meinte
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Appetit verzehrt als es Sturm läutete: - (Wir lagen nicht mehr
im neuen Schützenhause, sondern in der als Kasserne benutzten
Schule -), das bedeutet Feuer. Wir eilten denn alle wie bessessen
mit Mütze bekleidet, mit Eimern, Kannen und Schüsseln
in den Hof; Feuer war nun freilich nicht, aber es
brannte doch, die Geräte konnten wir somit wieder an
Platz schaffen. Der Major hatte alarmieren lassen, denn
er musste Mannschaften einteilen zwecks Ersatz an die
Front.
[16.VIII.] Ausgerichtet standen die beiden Inspektionen, die ältere
schon stark gelichtet, auf dem Hof. Zunächst wurden der
älteren Inspektion noch 20 von uns zugeteilt um eine
Eratzfoderung vollständig zu machen. Dann wurden
abermals 40 Mann ausgesucht, darunter auch wir 3 Girlitzer
um für einen weiteren Transport bestimmt zu werden.
Die ersten 60 wurden noch am gleichen Nachmittag
eingekleidet, als sie am folgenden Morgen zum Bahnhof
marschierten, sahen wir ihnen traurig nach. Über 3 Monate
hatten wir zusammen Dienst getan, nun ging ein Teil
von ihnen dahin, besonders ergriffen waren einige
Unteroffiziere, die schon so manchen ausgebildet hatten und
ins Feld ziehen sahen, und von manchen wussten:
er ist nicht mehr - er starb für Kaiser und Reich. -
Dann kam auf einmal die Parole auf; der ganze
Rest ginge zusammen mit dem Lehrpersonal ins Feld,
das gab einen Jubel, in den die Korporale freudig mit
S. 44
einstimmten. Lustige Lieder erschallen den ganzen Tag, und
Witze genug, so vor allem einer, der bei Regenwetter immer
aufkam: Na was wollt ihr denn Kinder, bei Regenwetter
findet ja der Krieg im Saale statt. - Draussen war gerade
ein Nasseimer heruntergegangen, und so wurden die Übungen
im Flur abgehalten.
Die letzten Mannschaften unserer Inspektion zogen auf Wache
während wir nur noch leichten Dienst mit Pistole 08 hatten,
sowie Unterricht in Handgranaten und Schützengraben ausheben.
Am 17. VIII. waren wir restlichen 58 Mann gerade dabei,
in grösserer Übung gegeneinander vorzugehen, und so war
ein Teil über den oberen Rand des Exerzierplatzes hinaus
in die Büsche gezogen, während der andere Teil weit
über den unteren Rand hinaus in den Hecken lagen, die an
den Bahngleisen entlang gingen. Da erschien der Major auf den
leeren Exerzierplatz, er pfiff und winkte das Signal zum Sammeln.
Mit mächtigen Sprüngen gingen wir nunmehr gegen den
Kommandeur vor, sammelten das Gerät, traten zum Gliede
zusammen, und harrten der Dinge die da kommen sollten.
Der Major liess die bereits vorgemerkten 40 Mann vortreten
und teilte uns mit, dass wir zum 1. Garde Reserve Regiment
(1. G.R.R.) kämen, heute noch eingekleidet und morgen in
Marsch gesetzt würden. Leider wäre es somit nicht möglich
uns nochmals im M.G. Exerzieren zu besichtigen, auch ein zweiter
Urlaub sei somit ausgeschlossen, und sich zu dem Rest wendend sagte
er: "Abzählen" "1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9*" erklang es. Lächelnd meinte
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S. 43
Appetit verzehrt als es Sturm läutete: - (Wir lagen nicht mehr
im neuen Schützenhause, sondern in der als Kasserne benutzten
Schule -), das bedeutet Feuer. Wir eilten denn alle wie bessessen
mit Mütze bekleidet, mit Eimern, Kannen und Schüsseln
in den Hof; Feuer war nun freilich nicht, aber es
brannte doch, die Geräte konnten wir somit wieder an
Platz schaffen. Der Major hatte alarmieren lassen, denn
er musste Mannschaften einteilen zwecks Ersatz an die
Front.
[16.VIII.] Ausgerichtet standen die beiden Inspektionen, die ältere
schon stark gelichtet, auf dem Hof. Zunächst wurden der
älteren Inspektion noch 20 von uns zugeteilt um eine
Eratzfoderung vollständig zu machen. Dann wurden
abermals 40 Mann ausgesucht, darunter auch wir 3 Girlitzer
um für einen weiteren Transport bestimmt zu werden.
Die ersten 60 wurden noch am gleichen Nachmittag
eingekleidet, als sie am folgenden Morgen zum Bahnhof
marschierten, sahen wir ihnen traurig nach. Über 3 Monate
hatten wir zusammen Dienst getan, nun ging ein Teil
von ihnen dahin, besonders ergriffen waren einige
Unteroffiziere, die schon so manchen ausgebildet hatten und
ins Feld ziehen sahen, und von manchen wussten:
er ist nicht mehr - er starb für Kaiser und Reich. -
Dann kam auf einmal die Parole auf; der ganze
Rest ginge zusammen mit dem Lehrpersonal ins Feld,
das gab einen Jubel, in den die Korporale freudig mit
S. 44
einstimmten. Lustige Lieder erschallen den ganzen Tag, und
Witze genug, so vor allem einer, der bei Regenwetter immer
aufkam: Na was wollt ihr denn Kinder, bei Regenwetter
findet ja der Krieg im Saale statt. - Draussen war gerade
ein Nasseimer heruntergegangen, und so wurden die Übungen
im Flur abgehalten.
Die letzten Mannschaften unserer Inspektion zogen auf Wache
während wir nur noch leichten Dienst mit Pistole 08 hatten,
sowie Unterricht in Handgranaten und Schützengraben ausheben.
Am 17. VIII. waren wir restlichen 58 Mann gerade dabei,
in grösserer Übung gegeneinander vorzugehen, und so war
ein Teil über den oberen Rand des Exerzierplatzes hinaus
in die Büsche gezogen, während der andere Teil weit
über den unteren Rand hinaus in den Hecken lagen, die an
den Bahngleisen entlang gingen. Da erschien der Major auf den
leeren Exerzierplatz, er pfiff und winkte das Signal zum Sammeln.
Mit mächtigen Sprüngen gingen wir nunmehr gegen den
Kommandeur vor, sammelten das Gerät, traten zum Gliede
zusammen, und harrten der Dinge die da kommen sollten.
Der Major liess die bereits vorgemerkten 40 Mann vortreten
und teilte uns mit, dass wir zum 1. Garde Reserve Regiment
(1. G.R.R.) kämen, heute noch eingekleidet und morgen in
Marsch gesetzt würden. Leider wäre es somit nich möglich
uns nochmals im M.G. Exerzieren zu besichtigen, auch ein zweiter
Urlaub sei somit ausgeschlossen, und sich zu dem Rest wendend sagte
er: "Abzählen" "1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9*" erklang es. Lächelnd meinte
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S. 43
Appetit verzehrt als es Sturm läutete: - (Wir lagen nicht mehr
im neuen Schützenhause, sondern in der als Kasserne benutzten
Schule -), das bedeutet Feuer. Wir eilten denn alle wie bessessen
mit Mütze bekleidet, mit Eimern, Kannen und Schüsseln
in den Hof; Feuer war nun freilich nicht, aber es
brannte doch, die Geräte konnten wir somit wieder an
Platz schaffen. Der Major hatte alarmieren lassen, denn
er musste Mannschaften einteilen zwecks Ersatz an die
Front.
[16.VIII.] Ausgerichtet standen die beiden Inspektionen, die ältere
schon stark gelichtet, auf dem Hof. Zunächst wurden der
älteren Inspektion noch 20 von uns zugeteilt um eine
Eratzfoderung vollständig zu machen. Dann wurden
abermals 40 Mann ausgesucht, darunter auch wir 3 Girlitzer
um für einen weiteren Transport bestimmt zu werden.
Die ersten 60 wurden noch am gleichen Nachmittag
eingekleidet, als sie am folgenden Morgen zum Bahnhof
marschierten, sahen wir ihnen traurig nach. Über 3 Monate
hatten wir zusammen Dienst getan, nun ging ein Teil
von ihnen dahin, besonders ergriffen waren einige
Unteroffiziere, die schon so manchen ausgebildet hatten und
ins Feld ziehen sahen, und von manchen wussten:
er ist nicht mehr - er starb für Kaiser und Reich. -
Dann kam auf einmal die Parole auf; der ganze
Rest ginge zusammen mit dem Lehrpersonal ins Feld,
das gab einen Jubel, in den die Korporale freudig mit
S. 44
einstimmten. Lustige Lieder erschallen den ganzen Tag, und
Witze genug, so vor allem einer, der bei Regenwetter immer
aufkam: Na was wollt ihr denn Kinder, bei Regenwetter
findet ja der Krieg im Saale statt. - Draussen war gerade
ein Nasseimer heruntergegangen, und so wurden die Übungen
im Flur abgehalten.
Die letzten Mannschaften unserer Inspektion zogen auf Wache
während wir nur noch leichten Dienst mit Pistole 08 hatten,
sowie Unterricht in Handgranaten und Schützengraben ausheben.
Am 17. VIII. waren wir restlichen 58 Mann gerade dabei,
in grösserer Übung gegeneinander vorzugehen, und so war
ein Teil über den oberen Rand des Exerzierplatzes hinaus
in die Büsche gezogen, während der andere Teil weit
über den unteren Rand hinaus in den Hecken lagen, die an
den Bahngleisen entlang gingen. Da erschien der Major auf den
leeren Exerzierplatz, er pfiff und winkte das Signal zum Sammeln.
Mit mächtigen Sprüngen gingen wir nunmehr gegen den
Kommandeur vor, sammelten das Gerät, traten zum Gliede
zusammen, und harrten der Dinge die da kommen sollten.
Der Major liess die bereits vorgemerkten 40 Mann vortreten
und teilte uns mit, dass wir zum 1. Garde Reserve Regiment
(1. G.R.R.) kämen, heute noch eingekleidet und morgen in
Marsch gesetzt würden. Leider wäre es somit nich möglich
uns nochmals im M.G. Exerzieren zu besichtigen, auch ein zweiter
Urlaub sei somit ausgeschlossen, und sich zu dem Rest wendend sagte
er: "Abzählen" "1,2,3,4,5,6,7,8,9*" erklang es. Lächelnd meinte
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Appetit verzehrt als es Sturm läutete: - (Wir lagen nicht mehr
im neuen Schützenhause, sondern in der als Kasserne benutzten
Schule -), das bedeutet Feuer. Wir eilten denn alle wie bessessen
mit Mütze bekleidet, mit Eimern, Kannen und Schüsseln
in den Hof; Feuer war nun freilich nicht, aber es
brannte doch, die Geräte konnten wir somit wieder an
Platz schaffen. Der Major hatte alarmieren lassen, denn
er musste Mannschaften einteilen zwecks Ersatz an die
Front.
[16.VIII.] Ausgerichtet standen die beiden Inspektionen, die ältere
schon stark gelichtet, auf dem Hof. Zunächst wurden der
älteren Inspektion noch 20 von uns zugeteilt um eine
Eratzfoderung vollständig zu machen. Dann wurden
abermals 40 Mann ausgesucht, darunter auch wir 3 Girlitzer
um für einen weiteren Transport bestimmt zu werden.
Die ersten 60 wurden noch am gleichen Nachmittag
eingekleidet, als sie am folgenden Morgen zum Bahnhof
marschierten, sahen wir ihnen traurig nach. Über 3 Monate
hatten wir zusammen Dienst getan, nun ging ein Teil
von ihnen dahin, besonders ergriffen waren einige
Unteroffiziere, die schon so manchen ausgebildet hatten und
ins Feld ziehen sahen, und von manchen wussten:
er ist nicht mehr - er starb für Kaiser und Reich. -
Dann kam auf einmal die Parole auf; der ganze
Rest ginge zusammen mit dem Lehrpersonal ins Feld,
das gab einen Jubel, in den die Korporale freudig mit
S. 44
einstimmten. Lustige Lieder erschallen den ganzen Tag, und
Witze genug, so vor allem einer, der bei Regenwetter immer
aufkam: Na was wollt ihr denn Kinder, bei Regenwetter
findet ja der Krieg im Saale statt. - Draussen war gerade
ein Nasseimer heruntergegangen, und so wurden die Übungen
im Flur abgehalten.
Die letzten Mannschaften unserer Inspektion zogen auf Wache
während wir nur noch leichten Dienst mit Pistole 08 hatten,
sowie Unterricht in Handgranaten und Schützengraben ausheben.
Am 17. VIII. waren wir restlichen 58 Mann gerade dabei,
in grösserer Übung gegeneinander vorzugehen, und so war
ein Teil über den oberen Rand des Exerzierplatzes hinaus
in die Büsche gezogen, während der andere Teil weit
über den unteren Rand hinaus in den Hecken lagen, die an
den Bahngleisen entlang gingen. Da erschien der Major auf den
leeren Exerzierplatz, er pfiff und winkte das Signal zum Sammeln.
Mit mächtigen Sprüngen gingen wir nunmehr gegen den
Kommandeur vor, sammelten das Gerät, traten zum Gliede
zusammen, und harrten der Dinge die da kommen sollten.
Der Major liess die bereits vorgemerkten 40 Mann vortreten
und teilte uns mit, dass wir zum 1. Garde Reserve Regiment
(1. G.R.R.) kämen, heute noch eingekleidet und morgen in
Marsch gesetzt würden. Leider wäre es somit nich möglich
uns nochmals im M.G. Exerzieren zu besichtigen, auch ein zweiter
Urlaub sei somit ausgeschlossen, und sich zu dem Rest wendend sagte
er: "Abzählen" "1,2,3,4,5,6,7,8,9er ..." erklang es. Lächelnd meinte
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S. 43
Appetit verzehrt als es Sturm läutete: - (Wir lagen nicht mehr
im neuen Schützenhause, sondern in der als Kasserne benutzten
Schule -), das bedeutet Feuer. Wir eilten denn alle wie bessessen
mit Mütze bekleidet, mit Eimern, Kannen und Schüsseln
in den Hof; Feuer war nun freilich nicht, aber es
brannte doch, die Geräte konnten wir somit wieder an
Platz schaffen. Der Major hatte alarmieren lassen, denn
er musste Mannschaften einteilen zwecks Ersatz an die
Front.
[16.VIII.] Ausgerichtet standen die beiden Inspektionen, die ältere
schon stark gelichtet, auf dem Hof. Zunächst wurden der
älteren Inspektion noch 20 von uns zugeteilt um eine
Eratzfoderung vollständig zu machen. Dann wurden
abermals 40 Mann ausgesucht, darunter auch wir 3 Girlitzer
um für einen weiteren Transport bestimmt zu werden.
Die ersten 60 wurden noch am gleichen Nachmittag
eingekleidet, als sie am folgenden Morgen zum Bahnhof
marschierten, sahen wir ihnen traurig nach. Über 3 Monate
hatten wir zusammen Dienst getan, nun ging ein Teil
von ihnen dahin, besonders ergriffen waren einige
Unteroffiziere, die schon so manchen ausgebildet hatten und
ins Feld ziehen sahen, und von manchen wussten:
er ist nicht mehr - er starb für Kaiser und Reich. -
Dann kam auf einmal die Parole auf; der ganze
Rest ginge zusammen mit dem Lehrpersonal ins Feld,
das gab einen Jubel, in den die Korporale freudig mit
S. 44
einstimmten. Lustige Lieder erschallen den ganzen Tag, und
Witze genug, so vor allem einer, der bei Regenwetter immer
aufkam: Na was wollt ihr denn Kinder, bei Regenwetter
findet ja der Krieg im Saale statt. - Draussen war gerade
ein Nasseimer heruntergegangen, und so wurden die Übungen
im Flur abgehalten.
Die letzten Mannschaften unserer Inspektion zogen auf Wache
während wir nur noch leichten Dienst mit Pistole 08 hatten,
sowie Unterricht in Handgranaten und Schützengraben ausheben.
Am 17. VIII. waren wir restlichen 58 Mann gerade dabei,
in grösserer Übung gegeneinander vorzugehen, und so war
ein Teil über den oberen Rand des Exerzierplatzes hinaus
in die Büsche gezogen, während der andere Teil weit
über den unteren Rand hinaus in den Hecken lagen, die an
den Bahngleisen entlang gingen. Da erschien der Major auf den
leeren Exerzierplatz, er pfiff und winkte das Signal zum Sammeln.
Mit mächtigen Sprüngen gingen wir nunmehr gegen den
Kommandeur vor, sammelten das Gerät, traten zum Gliede
zusammen, und harrten der Dinge die da kommen sollten.
Der Major liess die bereits vorgemerkten 40 Mann vortreten
und teilte uns mit, dass wir zum 1. Garde Reserve Regiment
(1. G.R.R.) kämen, heute noch eingekleidet und morgen in
Marsch gesetzt würden. Leider wäre es somit nich möglich
uns nochmals im M.G. Exerzieren zu besichtigen, auch ein zweiter
urlaub sei somit ausgeschlossen, und sich zu dem Rest wendend sagte
er: "Abzählen" "1,2,3,4,5,6,7,8,9er ..." erklang es. Lächelnd meinte
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S. 43
Appetit verzehrt als es Sturm läutete: - (Wir lagen nicht mehr
im neuen Schützenhause, sondern in der als Kasserne benutzten
Schule -), das bedeutet Feuer. Wir eilten denn alle wie bessessen
mit Mütze bekleidet, mit Eimern, Kannen und Schüsseln
in den Hof; Feuer war nun freilich nicht, aber es
brannte doch, die Geräte konnten wir somit wieder an
Platz schaffen. Der Major hatte alarmieren lassen, denn
er musste Mannschaften einteilen zwecks Ersatz an die
Front.
[16.VIII.] Ausgerichtet standen die beiden Inspektionen, die ältere
schon stark gelichtet, auf dem Hof. Zunächst wurden der
älteren Inspektion noch 20 von uns zugeteilt um eine
Eratzfoderung vollständig zu machen. Dann wurden
abermals 40 Mann ausgesucht, darunter auch wir 3 Girlitzer
um für einen weiteren Transport bestimmt zu werden.
Die ersten 60 wurden noch am gleichen Nachmittag
eingekleidet, als sie am folgenden Morgen zum Bahnhof
marschierten, sahen wir ihnen traurig nach. Über 3 Monate
hatten wir zusammen Dienst getan, nun ging ein Teil
von ihnen dahin, besonders ergriffen waren einige
Unteroffiziere, die schon so manchen ausgebildet hatten und
ins Feld ziehen sahen, und von manchen wussten:
er ist nicht mehr - er starb für Kaiser und Reich. -
Dann kam auf einmal die Parole auf; der ganze
Rest ginge zusammen mit dem Lehrpersonal ins Feld,
das gab einen Jubel, in den die Korporale freudig mit
S. 44
einstimmten. Lustige Lieder erschallen den ganzen Tag, und
Witze genug, so vor allem einer, der bei Regenwetter immer
aufkam: Na was wollt ihr denn Kinder, bei Regenwetter
findet ja der Krieg im Saale statt. - Draussen war gerade
ein Nasseimer heruntergegangen, und so wurden die Übungen
im Flur abgehalten.
Die letzten Mannschaften unserer Inspektion zogen auf Wache
während wir nur noch leichten Dienst mit Pistole 08 hatten,
sowie Unterricht in Handgranaten und Schützengraben ausheben.
Am 17. VIII. waren wir restlichen 58 Mann gerade dabei,
in grösserer Übung gegeneinander vorzugehen, und war
ein Teil über den oberen Rand des Exerzierplatzes hinaus
in die Büsche gezogen, während der andere Teil weit
über den unteren Rand hinaus in den Hecken lagen, die an
den Bahngleisen entlang gingen. Da erschien der Major auf den
leeren Exerzierplatz, er pfiff und winkte das Signal zum Sammeln.
Mit mächtigen Sprüngen gingen wir nun mehr gegen den
Kommandier vor, sammelten das Gerät, traten zum Gliede
zusammen, und harrten der Dinge die da kommen sollten.
Der Major liess die bereits vorgemerkten 40 Mann vortreten
und teilte uns mit, dass wir zum 1. Garde Reserve Regiment
(1. G.R.R.) kämen, heute noch eingekleidet und morgen in
Marsch gesetzt würden. Leider wäre es somit nich möglich
uns nochmals im M.G. Exerzieren zu besichtigen, auch ein zweiter
urlaub sei somit ausgeschlossen, und sich zu dem Rest wendend sagte
er: "Abzählen" "1,2,3,4,5,6,7,8,9er ..." erklang es. Lächelnd meinte
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S. 43
Appetit verzehrt als es Sturm läutete: - (Wir lagen nicht mehr
im neuen Schützenhause, sondern in der als Kasserne benutzten
Schule -), das bedeutet Feuer. Wir eilten denn alle wie bessessen
mit Mütze bekleidet, mit Eimern, Kannen und Schüsseln
in den Hof; Feuer war nun freilich nicht, aber es
brannte doch, die Geräte konnten wir somit wieder an
Platz schaffen. Der Major hatte alarmieren lassen, denn
er musste Mannschaften einteilen zwecks Ersatz an die
Front.
[16.VIII.] Ausgerichtet standen die beiden Inspektionen, die ältere
schon stark gelichtet, auf dem Hof. Zunächst wurden der
älteren Inspektion noch 20 von uns zugeteilt um eine
Eratzfoderung vollständig zu machen. Dann wurden
abermals 40 Mann ausgesucht, darunter auch wir 3 Girlitzer
um für einen weiteren Transport bestimmt zu werden.
Die ersten 60 wurden noch am gleichen Nachmittag
eingekleidet, als sie am folgenden Morgen zum Bahnhof
marschierten, sahen wir ihnen traurig nach. Über 3 Monate
hatten wir zusammen Dienst getan, nun ging ein Teil
von ihnen dahin, besonders ergriffen waren einige
Unteroffiziere, die schon so manchen ausgebildet hatten und
ins Feld ziehen sahen, und von manchen wussten:
er ist nicht mehr - er starb für Kaiser und Reich. -
Dann kam auf einmal die Parole auf; der ganze
Rest ginge zusammen mit dem Lehrpersonal ins Feld,
das gab einen Jubel, in den die Korporale freudig mit
S. 44
einstimmten. Lustige Lieder erschallen den ganzen Tag, und
Witze genug, so vor allem einer, der bei Regenwetter immer
aufkam: Na was wollt ihr denn Kinder, bei Regenwetter
findet ja der Krieg im Saale statt. - Draussen war gerade
ein Nasseimer heruntergegangen, und so wurden die Übungen
im Flur abgehalten.
Die letzten Mannschaften unserer Inspektion zogen auf Wache
während wir nur noch leichten Dienst mit Pistole 08 hatten,
sowie Unterricht in Handgranaten und Schützengraben ausheben.
17. VIII.
Am 17. VIII. waren wir restlichen 58 Mann gerade dabei,
in grösserer Übung gegeneinander vorzugehen, und war
ein Teil über den oberen Rand des Exerzierplatzes hinaus
in die Büsche gezogen, während der andere Teil weit
über den unteren Rand hinaus in den Hecken lagen, die an
den Bahngleisen entlang gingen. Da erschien der Major auf den
leeren Exerzierplatz, er pfiff und winkte das Signal zum Sammeln.
Mit mächtigen Sprüngen gingen wir nun mehr gegen den
Kommandier vor, sammelten das Gerät, traten zum Gliede
zusammen, und harrten der Dinge die da kommen sollten.
Der Major liess die bereits vorgemerkten 40 Mann vortreten
und teilte uns mit, dass wir zum 1. Garde Reserve Regiment
(1. G.R.R.) kämen, heute noch eingekleidet und morgen in
Marsch gesetzt würden. Leider wäre es somit nich möglich
uns nochmals im M.G. Exerzieren zu besichtigen, auch ein zweiter
urlaub sei somit ausgeschlossen, und sich zu dem Rest wendend sagte
er: "Abzählen" "1,2,3,4,5,6,7,8,9er ..." erklang es. Lächelnd meinte
-
S. 43
Appetit verzehrt als es Sturm läutete: - (Wir lagen nicht mehr
im neuen Schützenhause, sondern in der als Kasserne benutzten
Schule -), das bedeutet Feuer. Wir eilten denn alle wie bessessen
mit Mütze bekleidet, mit Eimern, Kannen und Schüsseln
in den Hof; Feuer war nun freilich nicht, aber es
brannte doch, die Geräte konnten wir somit wieder an
Platz schaffen. Der Major hatte alarmieren lassen, denn
er musste Mannschaften einteilen zwecks Ersatz an die
Front.
[16.VIII.] Ausgerichtet standen die beiden Inspektionen, die ältere
schon stark gelichtet, auf dem Hof. Zunächst wurden der
älteren Inspektion noch 20 von uns zugeteilt um eine
Eratzfoderung vollständig zu machen. Dann wurden
abermals 40 Mann ausgesucht, darunter auch wir 3 Girlitzer
um für einen weiteren Transport bestimmt zu werden.
Die ersten 60 wurden noch am gleichen Nachmittag
eingekleidet, als sie am folgenden Morgen zum Bahnhof
marschierten, sahen wir ihnen traurig nach. Über 3 Monate
hatten wir zusammen Dienst getan, nun ging ein Teil
von ihnen dahin, besonders ergriffen waren einige
Unteroffiziere, die schon so manchen ausgebildet hatten und
ins Feld ziehen sahen, und von manchen wussten:
er ist nicht mehr - er starb für Kaiser und Reich. -
Dann kam auf einmal die Parole auf; der ganze
Rest ginge zusammen mit dem Lehrpersonal ins Feld,
das gab einen Jubel, in den die Korporale freudig mit
S. 44
einstimmten. Lustige Lieder erschallen den ganzen Tag, und
Witze genug, so vor allem einer, der bei Regenwetter immer
aufkam: Na was wollt ihr denn Kinder, bei Regenwetter
findet ja der Krieg im Saale statt. - Draussen war gerade
ein Nassauer heruntergegangen, und so wurden die Übungen
im Flur abgehalten.
Die letzten Mannschaften unserer Inspektion zogen auf Wache
während wir nur noch leichten Dienst mit Pistole 08 hatten,
sowie Unterricht in Handgranaten und Schützengraben ausheben.
17. VIII.
Am 17. VIII. waren wir restlichen 58 Mann gerade dabei,
in grösserer Übung gegeneinander vorzugehen, und war
ein Teil über den oberen Rand des Exerzierplatzes hinaus
in die Büsche gezogen, während der andere Teil weit
über den unteren Rand hinaus in den Hecken lagen, die an
den Bahngleisen entlang gingen. Da erschien der Major auf den
leeren Exerzierplatz, er pfiff und winkte das Signal zum Sammeln.
Mit mächtigen Sprüngen gingen wir nun mehr gegen den
Kommandier vor, sammelten das Gerät, traten zum Gliede
zusammen, und harrten der Dinge die da kommen sollten.
Der Major liess die bereits vorgemerkten 40 Mann vortreten
und teilte uns mit, dass wir zum 1. Garde Reserve Regiment
(1. G.R.R.) kämen, heute noch eingekleidet und morgen in
Marsch gesetzt würden. Leider wäre es somit nich möglich
uns nochmals im M.G. Exerzieren zu besichtigen, auch ein zweiter
urlaub sei somit ausgeschlossen, und sich zu dem Rest wendend sagte
er: "Abzählen" "1,2,3,4,5,6,7,8,9er ..." erklang es. Lächelnd meinte
-
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Appetit verzehrt als es Sturm läutete: - (Wir lagen nicht mehr
im neuen Schützenhause, sondern in der als Kasserne benutzten
Schule -), das bedeutet Feuer. Wir eilten denn alle wie bessessen
mit Mütze bekleidet, mit Eimern, Kannen und Schüsseln
in den Hof; Feuer war nun freilich nicht, aber es
brannte doch, die Geräte konnten wir somit wieder an
Platz schaffen. Der Major hatte alarmieren lassen, denn
er musste Mannschaften einteilen zwecks Ersatz an die
Front.
[16.VIII.] Ausgerichtet standen die beiden Inspektionen, die ältere
schon stark gelichtet, auf dem Hof. Zunächst wurden der
älteren Inspektion noch 20 von uns zugeteilt um eine
Eratzfoderung vollständig zu machen. Dann wurden
abermals 40 Mann ausgesucht, darunter auch wir 3 Girlitzer
um für einen weiteren Transport bestimmt zu werden.
Die ersten 60 wurden noch am gleichen Nachmittag
eingekleidet, als sie am folgenden Morgen zum Bahnhof
marschierten, sahen wir ihnen traurig nach. Über 3 Monate
hatten wir zusammen Dienst getan, nun ging ein Teil
von ihnen dahin, besonders ergriffen waren einige
Unteroffiziere, die schon so manchen ausgebildet hatten und
ins Feld ziehen sahen, und von manchen wussten:
er ist nicht mehr - er starb für Kaiser und Reich. -
Dann kam auf einmal die Parole auf; der ganze
Rest ginge zusammen mit dem Lehrpersonal ins Feld,
das gab einen Jubel, in den die Korporale freudig mit
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einstimmten. Lustige Lieder schallen den ganzen Tag, und
Witze genug, so vor allem einer, der bei Regenwetter immer
aufkam: Na was wollt ihr denn Kinder, bei Regenwetter
findet ja der Krieg im Saale statt. - Draussen war gerade
ein Nassauer heruntergegangen, und so wurden die Übungen
im Flur abgehalten.
Die letzten Mannschaften unserer Inspektion zogen auf Wache
während wir nur noch leichten Dienst mit Pistole 08 hatten,
sowie Unterricht in Handgranaten und Schützengraben ausheben.
17. VIII.
Am 17. VIII. waren wir restlichen 58 Mann gerade dabei,
in grösserer Übung gegeneinander vorzugehen, und war
ein Teil über den oberen Rand des Exerzierplatzes hinaus
in die Büsche gezogen, während der andere Teil weit
über den unteren Rand hinaus in den Hecken lagen, die an
den Bahngleisen entlang gingen. Da erschien der Major auf den
leeren Exerzierplatz, er pfiff und winkte das Signal zum Sammeln.
Mit mächtigen Sprüngen gingen wir nun mehr gegen den
Kommandier vor, sammelten das Gerät, traten zum Gliede
zusammen, und harrten der Dinge die da kommen sollten.
Der Major liess die bereits vorgemerkten 40 Mann vortreten
und teilte uns mit, dass wir zum 1. Garde Reserve Regiment
(1. G.R.R.) kämen, heute noch eingekleidet und morgen in
Marsch gesetzt würden. Leider wäre es somit nich möglich
uns nochmals im M.G. Exerzieren zu besichtigen, auch ein zweiter
urlaub sei somit ausgeschlossen, und sich zu dem Rest wendend sagte
er: "Abzählen" "1,2,3,4,5,6,7,8,9er ..." erklang es. Lächelnd meinte
-
S. 43
Appetit verzehrt als es Sturm läutete: - (Wir lagen nicht mehr
im neuen Schützenhause, sondern in der als Kasserne benutzten
Schule -), das bedeutet Feuer. Wir eilten denn alle wie bessessen
mit Mütze bekleidet, mit Eimern, Kannen und Schüsseln
in den Hof; Feuer war nun freilich nicht, aber es
brannte doch, die Geräte konnten wir somit wieder an
Platz schaffen. Der Major hatte alarmieren lassen, denn
er musste Mannschaften einteilen zwecks Ersatz an die
Front.
[16.VIII.] Ausgerichtet standen die beiden Inspektionen, die ältere
schon stark gelichtet, auf dem Hof. Zunächst wurden der
älteren Inspektion noch 20 von uns zugeteilt um eine
Eratzfoderung vollständig zu machen. Dann wurden
abermals 40 Mann ausgesucht, darunter auch wir 3 Girlitzer
um für einen weiteren Transport bestimmt zu werden.
Die ersten 60 wurden noch am gleichen Nachmittag
eingekleidet, als sie am folgenden Morgen zum Bahnhof
marschierten, sahen wir ihnen traurig nach. Über 3 Monate
hatten wir zusammen Dienst getan, nun ging ein Teil
von ihnen dahin, besonders ergriffen waren einige
Unteroffiziere, die schon so manchen ausgebildet hatten und
ins Feld ziehen sahen, und von manchen wussten:
er ist nicht mehr - er starb für Kaiser und Reich. -
Dann kam auf einmal die Parole auf; der ganze
Rest ginge zusammen mit dem Lehrpersonal ins Feld,
das gab einen Jubel, in dem die Korporale freudig mit
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einstimmten. Lustige Lieder schallen den ganzen Tag, und
Witze genug, so vor allem einer, der bei Regenwetter immer
aufkam: Na was wollt ihr denn Kinder, bei Regenwetter
findet ja der Krieg im Saale statt. - Draussen war gerade
ein Nassauer heruntergegangen, und so wurden die Übungen
im Flur abgehalten.
Die letzten Mannschaften unserer Inspektion zogen auf Wache
während wir nur noch leichten Dienst mit Pistole 08 hatten,
sowie Unterricht in Handgranaten und Schützengraben ausheben.
17. VIII.
Am 17. VIII. waren wir restlichen 58 Mann gerade dabei,
in grösserer Übung gegeneinander vorzugehen, und war
ein Teil über den oberen Rand des Exerzierplatzes hinaus
in die Büsche gezogen, während der andere Teil weit
über den unteren Rand hinaus in den Hecken lagen, die an
den Bahngleisen entlang gingen. Da erschien der Major auf den
leeren Exerzierplatz, er pfiff und winkte das Signal zum Sammeln.
Mit mächtigen Sprüngen gingen wir nun mehr gegen den
Kommandier vor, sammelten das Gerät, traten zum Gliede
zusammen, und harrten der Dinge die da kommen sollten.
Der Major liess die bereits vorgemerkten 40 Mann vortreten
und teilte uns mit, dass wir zum 1. Garde Reserve Regiment
(1. G.R.R.) kämen, heute noch eingekleidet und morgen in
Marsch gesetzt würden. Leider wäre es somit nich möglich
uns nochmals im M.G. Exerzieren zu besichtigen, auch ein zweiter
urlaub sei somit ausgeschlossen, und sich zu dem Rest wendend sagte
er: "Abzählen" "1,2,3,4,5,6,7,8,9er ..." erklang es. Lächelnd meinte
-
S. 43
Appetit verzehrt als es Sturm läutete: - (Wir lagen nicht mehr
im neuen Schützenhause, sondern in der als Kasserne benutzten
Schule -), das bedeutet Feuer. Wir eilten denn alle wie bessessen
mit Mütze bekleidet, mit Eimern, Kannen und Schüsseln
in den Hof; Feuer war nun freilich nicht, aber es
brannte doch, die Geräte konnten wir somit wieder an
Platz schaffen. Der Major hatte alarmieren lassen, denn
er musste Mannschaften einteilen zwecks Ersatz an die
Front.
[16.VIII.] Ausgerichtet standen die beiden Inspektionen, die ältere
schon stark gelichtet, auf dem Hof. Zunächst wurden der
älteren Inspektion noch 20 von uns zugeteilt um eine
Eratzfoderung vollständig zu machen. Dann wurden
abermals 40 Mann ausgesucht, darunter auch wir 3 Girlitzer
um für einen weiteren Transport bestimmt zu werden.
Die ersten 60 wurden noch am gleichen Nachmittag
eingekleidet, als sie am folgenden Morgen zum Bahnhof
marschierten, sahen wir ihnen traurig nach. Über 3 Monate
hatten wir zusammen Dienst getan, nun ging ein Teil
von ihnen dahin, besonders ergriffen waren einige
Unteroffiziere, die schon so manchen ausgebildet hatten und
ins Feld ziehen sahen, und von manchen wussten:
er ist nicht mehr - er starb für Kaiser und Reich.
Dann kam auf einmal die Parole auf; der ganze
Rest ginge zusammen mit dem Lehrpersonal ins Feld,
das gab einen Jubel, in dem die Korporale freudig mit
S. 44
einstimmten. Lustige Lieder schallen den ganzen Tag, und
Witze genug, so vor allem einer, der bei Regenwetter immer
aufkam: Na was wollt ihr denn Kinder, bei Regenwetter
findet ja der Krieg im Saale statt. - Draussen war gerade
ein Nassauer heruntergegangen, und so wurden die Übungen
im Flur abgehalten.
Die letzten Mannschaften unserer Inspektion zogen auf Wache
während wir nur noch leichten Dienst mit Pistole 08 hatten,
sowie Unterricht in Handgranaten und Schützengraben ausheben.
17. VIII.
Am 17. VIII. waren wir restlichen 58 Mann gerade dabei,
in grösserer Übung gegeneinander vorzugehen, und war
ein Teil über den oberen Rand des Exerzierplatzes hinaus
in die Büsche gezogen, während der andere Teil weit
über den unteren Rand hinaus in den Hecken lagen, die an
den Bahngleisen entlang gingen. Da erschien der Major auf den
leeren Exerzierplatz, er pfiff und winkte das Signal zum Sammeln.
Mit mächtigen Sprüngen gingen wir nun mehr gegen den
Kommandier vor, sammelten das Gerät, traten zum Gliede
zusammen, und harrten der Dinge die da kommen sollten.
Der Major liess die bereits vorgemerkten 40 Mann vortreten
und teilte uns mit, dass wir zum 1. Garde Reserve Regiment
(1. G.R.R.) kämen, heute noch eingekleidet und morgen in
Marsch gesetzt würden. Leider wäre es somit nich möglich
uns nochmals im M.G. Exerzieren zu besichtigen, auch ein zweiter
urlaub sei somit ausgeschlossen, und sich zu dem Rest wendend sagte
er: "Abzählen" "1,2,3,4,5,6,7,8,9er ..." erklang es. Lächelnd meinte
-
S. 43
Appetit verzehrt als es Sturm läutete: - (Wir lagen nicht mehr
im neuen Schützenhause, sondern in der als Kasserne benutzten
Schule -), das bedeutet Feuer. Wir eilten denn alle wie bessessen
mit Mütze bekleidet, mit Eimern, Kannen und Schüsseln
in den Hof; Feuer war nun freilich nicht, aber es
brannte doch, die Geräte konnten wir somit wieder an
Platz schaffen. Der Major hatte alarmieren lassen, denn
er musste Mannschaften einteilen zwecks Ersatz an die
Front.
[16.VIII.] Ausgerichtet standen die beiden Inspektionen, die ältere
schon stark gelichtet, auf dem Hof. Zunächst wurden der
älteren Inspektion noch 20 von uns zugeteilt um eine
Eratzfoderung vollständig zu machen. Dann wurden
abermals 40 Mann ausgesucht, darunter auch wir 3 Girlitzer
um für einen weiteren Transport bestimmt zu werden.
Die ersten 60 wurden noch am gleichen Nachmittag
eingeschickt, als sie am folgenden Morgen zum Bahnhof
marschierten, sahen wir ihnen traurig nach. Über 3 Monate
hatten wir zusammen Dienst getan, nun ging ein Teil
von ihnen dahin, besonders ergriffen waren einige
Unteroffiziere, die schon so manchen ausgebildet hatten und
ins Feld ziehen sahen, und von manchen wussten:
er ist nicht mehr - er starb für Kaiser und Reich.
Dann kam auf einmal die Parole auf; der ganze
Rest ginge zusammen mit dem Lehrpersonal ins Feld,
das gab einen Jubel, in dem die Korporale freudig mit
S. 44
einstimmten. Lustige Lieder schallen den ganzen Tag, und
Witze genug, so vor allem einer, der bei Regenwetter immer
aufkam: Na was wollt ihr denn Kinder, bei Regenwetter
findet ja der Krieg im Saale statt. - Draussen war gerade
ein Nassauer heruntergegangen, und so wurden die Übungen
im Flur abgehalten.
Die letzten Mannschaften unserer Inspektion zogen auf Wache
während wir nur noch leichten Dienst mit Pistole 08 hatten,
sowie Unterricht in Handgranaten und Schützengraben ausheben.
17. VIII.
Am 17. VIII. waren wir restlichen 58 Mann gerade dabei,
in grösserer Übung gegeneinander vorzugehen, und war
ein Teil über den oberen Rand des Exerzierplatzes hinaus
in die Büsche gezogen, während der andere Teil weit
über den unteren Rand hinaus in den Hecken lagen, die an
den Bahngleisen entlang gingen. Da erschien der Major auf den
leeren Exerzierplatz, er pfiff und winkte das Signal zum Sammeln.
Mit mächtigen Sprüngen gingen wir nun mehr gegen den
Kommandier vor, sammelten das Gerät, traten zum Gliede
zusammen, und harrten der Dinge die da kommen sollten.
Der Major liess die bereits vorgemerkten 40 Mann vortreten
und teilte uns mit, dass wir zum 1. Garde Reserve Regiment
(1. G.R.R.) kämen, heute noch eingekleidet und morgen in
Marsch gesetzt würden. Leider wäre es somit nich möglich
uns nochmals im M.G. Exerzieren zu besichtigen, auch ein zweiter
urlaub sei somit ausgeschlossen, und sich zu dem Rest wendend sagte
er: "Abzählen" "1,2,3,4,5,6,7,8,9er ..." erklang es. Lächelnd meinte
-
S. 43
Appetit verzehrt als es Sturm läutete: - (Wir lagen nicht mehr
im neuen Schützenhause, sondern in der als Kasserne benutzten
Schule -), das bedeutet Feuer. Wir eilten denn alle wie bessessen
mit Mütze bekleidet, mit Eimern, Kannen und Schüsseln
in den Hof; Feuer war nun freilich nicht, aber es
brannte doch, die Geräte konnten wir somit wieder an
Platz schaffen. Der Major hatte alarmieren lassen, denn
er musste Mannschaften einteilen zwecks Ersatz an die
Front.
[16.VIII.] Ausgerichtet standen die beiden Inspektionen, die ältere
schon stark gelichtet, auf dem Hof. Zunächst wurden der
älteren Inspektion noch 20 von uns zugeteilt um eine
Eratzfoderung vollständig zu machen. Dann wurden
abermals 40 Mann ausgesucht, darunter auch wir 3 Görlitzer
um für einen weiteren Transport bestimmt zu werden.
Die ersten 60 wurden noch am gleichen Nachmittag
eingeschickt, als sie am folgenden Morgen zum Bahnhof
marschierten, sahen wir ihnen traurig nach. Über 3 Monate
hatten wir zusammen Dienst getan, nun ging ein Teil
von ihnen dahin, besonders ergriffen waren einige
Unteroffiziere, die schon so manchen ausgebildet hatten und
ins Feld ziehen sahen, und von manchen wussten:
er ist nicht mehr - er starb für Kaiser und Reich.
Dann kam auf einmal die Parole auf; der ganze
Rest ginge zusammen mit dem Lehrpersonal ins Feld,
das gab einen Jubel, in dem die Korporale freudig mit
S. 44
einstimmten. Lustige Lieder schallen den ganzen Tag, und
Witze genug, so vor allem einer, der bei Regenwetter immer
aufkam: Na was wollt ihr denn Kinder, bei Regenwetter
findet ja der Krieg im Saale statt. - Draussen war gerade
ein Nassauer heruntergegangen, und so wurden die Übungen
im Flur abgehalten.
Die letzten Mannschaften unserer Inspektion zogen auf Wache
während wir nur noch leichten Dienst mit Pistole 08 hatten,
sowie Unterricht in Handgranaten und Schützengraben ausheben.
17. VIII.
Am 17. VIII. waren wir restlichen 58 Mann gerade dabei,
in grösserer Übung gegeneinander vorzugehen, und war
ein Teil über den oberen Rand des Exerzierplatzes hinaus
in die Büsche gezogen, während der andere Teil weit
über den unteren Rand hinaus in den Hecken lagen, die an
den Bahngleisen entlang gingen. Da erschien der Major auf den
leeren Exerzierplatz, er pfiff und winkte das Signal zum Sammeln.
Mit mächtigen Sprüngen gingen wir nun mehr gegen den
Kommandier vor, sammelten das Gerät, traten zum Gliede
zusammen, und harrten der Dinge die da kommen sollten.
Der Major liess die bereits vorgemerkten 40 Mann vortreten
und teilte uns mit, dass wir zum 1. Garde Reserve Regiment
(1. G.R.R.) kämen, heute noch eingekleidet und morgen in
Marsch gesetzt würden. Leider wäre es somit nich möglich
uns nochmals im M.G. Exerzieren zu besichtigen, auch ein zweiter
urlaub sei somit ausgeschlossen, und sich zu dem Rest wendend sagte
er: "Abzählen" "1,2,3,4,5,6,7,8,9er ..." erklang es. Lächelnd meinte
-
S. 43
Appetit verzehrt als es Sturm läutete: - (Wir lagen nicht mehr
im neuen Schutzenhause, sondern in der als Kasseriebenutzten
Schule -), das bedeutet Feuer. Wir eilten denn alle wie bessessen
mit Mütze bedeckt, mit Eimern, Kannen und Schüsseln
in den Hof; Feuer war nun freilich nicht, aber es
brannte doch, die Geräte konnten wir somit wieder an
Platz schaffen. Der Major hatte alarmieren lassen, denn
er musste Mannschaften einteilen zwecks Ersatz an die
Front.
16. VIII.
Ausgerichtet standen die beiden Inspektionen, die ältere
schon stark gelichtet, auf dem Hof. Zunächst wurden der
älteren Inspektion noch 20 von uns zugeteilt um eine
Eratzfoderung vollständig zu machen. Dann wurden
abermals 40 Mann ausgesucht, darunter auch wir 3 Görlitzer
um für einen weiteren Transport bestimmt zu werden.
Die ersten 60 wurden noch am gleichen Nachmittag
eingeschickt, als sie am folgenden Morgen zum Bahnhof
marschierten, sahen wir ihnen traurig nach. Über 3 Monate
hatten wir zusammen Dienst getan, nun ging ein Teil
von ihnen dahin, besonders ergriffen waren einige
Unteroffiziere, die schon so manchen ausgebildet hatten und
ins Feld ziehen sahen, und von manchen wussten:
er ist nicht mehr - er starb für Kaiser und Reich.
Dann kam auf einmal die Parole auf; der ganze
Rest ginge zusammen mit dem Lehrpersonal ins Feld,
das gab einen Jubel, in dem die Korporale freudig mit
S. 44
einstimmten. Lustige Lieder schallen den ganzen Tag, und
Witze genug, so vor allem einer, der bei Regenwetter immer
aufkam: Na was wollt ihr denn Kinder, bei Regenwetter
findet ja der Krieg im Saale statt. - Draussen war gerade
ein Nassauer heruntergegangen, und so wurden die Übungen
im Flur abgehalten.
Die letzten Mannschaften unserer Inspektion zogen auf Wache
während wir nur noch leichten Dienst mit Pistole 08 hatten,
sowie Unterricht in Handgranaten und Schützengraben ausheben.
17. VIII.
Am 17. VIII. waren wir restlichen 58 Mann gerade dabei,
in grösserer Übung gegeneinander vorzugehen, und war
ein Teil über den oberen Rand des Exerzierplatzes hinaus
in die Büsche gezogen, während der andere Teil weit
über den unteren Rand hinaus in den Hecken lagen, die an
den Bahngleisen entlang gingen. Da erschien der Major auf den
leeren Exerzierplatz, er pfiff und winkte das Signal zum Sammeln.
Mit mächtigen Sprüngen gingen wir nun mehr gegen den
Kommandier vor, sammelten das Gerät, traten zum Gliede
zusammen, und harrten der Dinge die da kommen sollten.
Der Major liess die bereits vorgemerkten 40 Mann vortreten
und teilte uns mit, dass wir zum 1. Garde Reserve Regiment
(1. G.R.R.) kämen, heute noch eingekleidet und morgen in
Marsch gesetzt würden. Leider wäre es somit nich möglich
uns nochmals im M.G. Exerzieren zu besichtigen, auch ein zweiter
urlaub sei somit ausgeschlossen, und sich zu dem Rest wendend sagte
er: "Abzählen" "1,2,3,4,5,6,7,8,9er ..." erklang es. Lächelnd meinte
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Appetit verzehrt als es Sturm läutete: - (Wir lagen nicht mehr
im neuen Schutzenhause, sondern in der als Kasseriebenutzten
Schule -), das bedeutet Feuer. Wir eilten denn alle wie bessessen
mit Mütze bedeckt, mit Eimern, Kannen und Schüsseln
in den Hof; Feuer war nun freilich nicht, aber es
brannte doch, die Geräte konnten wir somit wieder an
Platz schaffen. Der Major hatte alarmieren lassen, denn
er musste Mannschaften einteilen zwecks Ersatz an die
Front.
16. VIII.
Ausgerichtet standen die beiden Inspektionen, die ältere
schon stark gelichtet, auf dem Hof. Zunächst wurden der
älteren Inspektion noch 20 von uns zugeteilt um eine
Eratzfoderung vollständig zu machen. Dann wurden
abermals 40 Mann ausgesucht, darunter auch wir 3 Görlitzer
um für einen weiteren Transport bestimmt zu werden.
Die ersten 60 wurden noch am gleichen Nachmittag
eingeschickt, als sie am folgenden Morgen zum Bahnhof
marschierten, sahen wir ihnen traurig nach. Über 3 Monate
hatten wir zusammen Dienst getan, nun ging ein Teil
von ihnen dahin, besonders ergriffen waren einige
Unteroffiziere, die schon so manchen ausgebildet hatten und
ins Feld ziehen sahen, und von manchen wussten:
er ist nicht mehr - er starb für Kaiser und Reich.
Dann kam auf einmal die Parole auf; der ganze
Rest ginge zusammen mit dem Lehrpersonal ins Feld,
das gab einen Jubel, in dem die Korporale freudig mit
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einstimmten. Lustige Lieder schallen den ganzen Tag, und
Witze genug, so vor allem einer, der bei Regenwetter immer
aufkam: Na was wollt ihr denn Kinder, bei Regenwetter
findet ja der Krieg im Saale statt. - Draussen war gerade
ein Nassauer heruntergegangen, und so wurden die Übungen
im Flur abgehalten.
Die letzten Mannschaften unserer Inspektion zogen auf Wache
während wir nur noch leichten Dienst mit Pistole 08 hatten,
sowie Unterricht in Handgranaten und Schützengraben ausheben.
17. VIII.
Am 17. VIII. waren wir restlichen 58 Mann gerade dabei,
in grösserer Übung gegeneinander vorzugehen, und war
ein Teil über den oberen Rand des Exerzierplatzes hinaus
in die Büsche gezogen, während der andere Teil weit
über den unteren Rand hinaus in den Hecken lagen, die an
den Bahngleisen entlang gingen. Da erschien der Major auf den
leeren Exerzierplatz, er pfiff und winkte das Signal zum Sammeln.
Mit mächtigen Sprüngen gingen wir nun mehr gegen den
Kommandier vor, sammelten das Gerät, traten zum Gliede
zusammen, und harrten der Dinge die da kommen sollten.
Der Major liess die bereits vorgemerkten 40 Mann vortreten
und teilte uns mit, dass wir zum 1. Garde Reserve Regiment
(1. G.R.R.) kämen, heute noch eingetheilt und morgen in
Marsch gesetzt würden. Leider wäre es somit nich möglich
uns nochmals im M.G. Exerzieren zu besichtigen, auch ein zweiter
urlaub sei somit ausgeschlossen, und sich zu dem Rest wendend sagte
er: "Abzählen" "1,2,3,4,5,6,7,8,9er ..." erklang es. Lächelnd meinte
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Appetit verzehrt als es Sturm läutete: - (Wir lagen nicht mehr
im neuen Schutzenhause, sondern in der als Kasseriebenutzten
Schule -), das bedeutet Feuer. Wir eilten denn alle wie bessessen
mit Mütze bedeckt, mit Eimern, Kannen und Schüsseln
in den Hof; Feuer war nun freilich nicht, aber es
brannte doch, die Geräte konnten wir somit wieder an
Platz schaffen. Der Major hatte alarmieren lassen, denn
er musste Mannschaften einteilen zwecks Ersatz an die
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16. VIII.
Ausgerichtet standen die beiden Inspektionen, die ältere
schon stark gelichtet, auf dem Hof. Zunächst wurden der
älteren Inspektion noch 20 von uns zugeteilt um eine
Eratzfoderung vollständig zu machen. Dann wurden
abermals 40 Mann ausgesucht, darunter auch wir 3 Görlitzer
um für einen weiteren Transport bestimmt zu werden.
Die ersten 60 wurden noch am gleichen Nachmittag
eingeschickt, als sie am folgenden Morgen zum Bahnhof
marschierten, sahen wir ihnen traurig nach. Über 3 Monate
hatten wir zusammen Dienst getan, nun ging ein Teil
von ihnen dahin, besonders ergriffen waren einige
Unteroffiziere, die schon so manchen ausgebildet hatten und
ins Feld ziehen sahen, und von manchen wussten:
er ist nicht mehr - er starb für Kaiser und Reich.
Dann kam auf einmal die Parole auf; der ganze
Rest ginge zusammen mit dem Lehrpersonal ins Feld,
das gab einen Jubel, in dem die Korporale freudig mit
S. 44
einstimmten.
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