Kriegsgefangenenlager in Bödefeld (Sauerland), item 5
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Abschrift
Berlin, den 21 Januar 1917.
der Chef des Stellvertretenden
Generalstabes der Armee
T. B. IV. Nr. 371. A. _ III. B.
-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-
Geheim.
Es besteht der begründete Verdacht, dass der französiche
Nachrichtdienst die Absicht hat, bei uns durch Agenten
Lebensmittel = und Futtervorräte in Brand setzen zu lassen und
unsere Pferde - und Rindviehbestand durch Einführung von Rotzbazillen
zu lichten.
Zur Brandstiftung soll den Agenten ein Mittel ausgehändigt
werden, das wie wie folgt beschrieben wird.:
Eine runde Hülse aus schwarzer Pappe von 10 bis 11 cm.
Länge und 3 bis 3 1/2 cm. Durchmesser, um die Hülle geht eine schmaler
Papierstreifen, der die Aufschrift "2 1/2, 3 1/4 oder 3 1/2 trägt. Im übrigen
ist die Hülse ohne Aufschrift. Nimmt man den Deckel ab, so sieht man
eine dünne Glasspitze, die etwa 1 cm. aus einem das Innere der Hülse
abschliessenden Pappdeckel hervorragt. Der Inhalt des so versteckten
Teiles des Glasbehälters besteht wahrscheinlich aus einer Flüssigkeit.
Diese Hülse wird in der Weise verwendet, dass nach Oeffnung
die Glasspitze abgebrochen und die Hülse aufrecht in brennbare
Stoffe wie Heu, Stroh, usw. gestellt wird. Nach Ablauf der auf der
Hülse angegebenen Zeit von 2 1/2, 3 1/4 oder 3 1/2 Stunden soll in dem
Glaskörper enthaltene Masse unter dem Einfluss der Luft eine Stichflamme erzeugen, die 5 - 6 Minuten dauert und eine Höhe von ein Meter
erreicht.
Gegen unseren Pferde = und Rindviehbestand soll in der
Weise vorgegangen werden, dass Agenten in die Brunnen und Tränkstellen
für das Vieh Tabletten mit Rotzbazillen werfen. Diese Tabletten
sind weiss und etwas kleiner als die bekannten Aspirin - Tabletten.
Sie werden in entsprechenden Glashülsen zu je 10 Stück
aufbewahrt. Bei Anwendung von 2 - 3 Stück soll die Ansteckungsgefahr
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Abschrift
Berlin, den 21 Januar 1917.
der Chef des Stellvertretenden
Generalstabes der Armee
T. B. IV. Nr. 371. A. _ III. B.
-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-
Geheim.
Es besteht der begründete Verdacht, dass der fran-
zösiche Nachrichtdienst die Absicht hat, bei uns durch Agenten
Lebensmittel = und Futter vorräte in Brand setzen zu lassen und
unsere Pferde - und Rindviehbestand durch Einführung von Rotzbazillen
zu lichten.
Zur Brandstiftung soll den Agenten ein Mittel ausgehändigt
werden, das wie wie folgt beschrieben wird.:
Eine runde hülse aus schwarzer Pappe von 10 bis 11 cm.
Länge und 3 bis 3 1/2 cm. Durchmesser, um die Hülle geht eine Schmaler
Papierstreifen, der die Aufschrift "2 1/2, 3 1/4 oder 3 1/2 trägt. Im übrigen
ist die Hülse ohne Aufschrift. Nimmt man den Deckel ab, so sicht man
eine dünne Glasspitze, die etwa 1 cm. aus einem das Innere der Hulse
abschliessenden Pappdeckel hervorragt. Der Inhalt des so versteckten
Teiles des Glasbehälters besteht wahrscheinlich aus einer Flüssigkeit.
Diese Hülse wird in der Weise verwendet, dass nach Oeff-
nung die Glasspitze abgebrochen und die Hülse aufrecht in brennbare
Stoffe wie Heu, Stroh, usw. gestellt wird. Nach Ablauf der auf der
Hülse angegebenen Zeit von 2 1/2, 3 1/4 oder 3 1/2 Stunden soll in dem
Glaskörper enthaltene Masse unter dem Einfluss der Luft eine Stich-
flamme erzeugen, die 5 - 6 Minuten dauert und eine Höhe von ein Meter
erreicht.
Gegen unseren Pferde = und Rindviehbestand soll in der
Weise vorgegangen werden, dass Agenten in die Brunnen und Tränk
stellen für das Vieh Tabeletten mit Rotzbazillen werfen. Diese Tablet-
tensind weiss und etwas kleiner als die bekannten Aspirin - Tabletten.
Sie werden in entsprechenden Glashülsen zu je 10 Stück
aufbewahrt. Bei Anwendung von 2 - 3 Stück soll die Ansteckungsgefahr
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Abschrift
Berlin, den 21 Januar 1917.
der Chef des Stellvertretenden
Generalstabes der Armee
T. B. IV. Nr. 371. A. _ III. B.
-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-
Geheim.
Es besteht der begründete Verdacht, dass der fran-
zösiche Nachrichtdienst die Absicht hat, bei uns durch Agenten
Lebensmittel = und Futter vorräte in Brand setzen zu lassen und
unsere Pferde - und Rindviehbestand durch Einführung von Rotzbazillen
zu lichten.
Description
Save description- 51.2471238||8.393267599999945||||1
Bödefeld bei Meschede, Deutschland
Location(s)
Story location Bödefeld bei Meschede, Deutschland
- ID
- 14726 / 194496
- Contributor
- Dr. Hildegard Gierse
January 21, 1917 – January 21, 1917
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- Deutsch
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- Prisoners of War
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