Kriegstagebuch von Peter Arabin, item 18

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die kämpfenden Truppen genommen hatten.

Lange Munitionszüge fuhren nach Antwerpen

zu und kamen von da her zurück.

Während dieser ganzen Fahrt hörten wir den

anhaltenden dumpfen Kanonendonner.

In Heyst op dem Berg, das wir um 10 1/2

Uhr morgens erreichten, hielt der Zug.

Hier stiegen wir aus und auch die Bagage

mit den Pferden wurde ausgeladen.

Unterkunft in Heyst op dem Berg

vom 9. bis 12. Oktober 1914.

Sofort nach der Ankunft marschierten

wir vom Bahnhof in das langgestreckte

Dorf mit schönen prachtvollen Villen.

Alles machte einen wohlhabenden Eindruck

und bayrischer Landsturm, der kurz

vor uns eingetroffen war, begrüßte uns.

Mit dem Kompaniestab kam ich in

das geräumige Brigadierhaus zu liegen,

während die anderen Kameraden sich in

die anschließenden Häuser verteilten.

Beim Eintritt ins Haus bot sich mir

ein schauriger Anblick. All die schönen


 ... rechte Seite

prachtvollen Möbelstücke waren

zerschlagen, die Türfüllungen eingestoßen,

kurzum es war alles flüchtig durch-

wühlt und lag wüst umher. Wohin

man schaute, ein Bild des Jammers

und Elends, denn allem Anschein

nach mußten die Bewohner überrascht

und eiligst geflüchtet sein. Wir

richteten uns so gut es ging, notdürftig

ein und lebten von erbeutetem

Vieh und Geflügel, Kartoffel und

Gemüse. Das Dorf war von der Civil-

bevölkerung völlig verlassen, Vieh,

Ziegen, Hühner, Hunde, Katzen etc.

liefen auf der Straße und in den

Feldern herrenlos umher, herrliches

Obst war auf den Bäumen in den

Hausgärten in Hülle und Fülle zu

haben. Beim Apell, der kurz nach dem

Einrücken stattfand, erfuhren wir

unsere Adresse, nach der die Truppe

als 3.Kompanie, dem Park-Bataillon

9, 3.Reserve Armeekorps vor Antwerpen



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die kämpfenden Truppen genommen hatten.

Lange Munitionszüge fuhren nach Antwerpen

zu und kamen von da her zurück.

Während dieser ganzen Fahrt hörten wir den

anhaltenden dumpfen Kanonendonner.

In Heyst op dem Berg, das wir um 10 1/2

Uhr morgens erreichten, hielt der Zug.

Hier stiegen wir aus und auch die Bagage

mit den Pferden wurde ausgeladen.

Unterkunft in Heyst op dem Berg

vom 9. bis 12. Oktober 1914.

Sofort nach der Ankunft marschierten

wir vom Bahnhof in das langgestreckte

Dorf mit schönen prachtvollen Villen.

Alles machte einen wohlhabenden Eindruck

und bayrischer Landsturm, der kurz

vor uns eingetroffen war, begrüßte uns.

Mit dem Kompaniestab kam ich in

das geräumige Brigadierhaus zu liegen,

während die anderen Kameraden sich in

die anschließenden Häuser verteilten.

Beim Eintritt ins Haus bot sich mir

ein schauriger Anblick. All die schönen


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prachtvollen Möbelstücke waren

zerschlagen, die Türfüllungen eingestoßen,

kurzum es war alles flüchtig durch-

wühlt und lag wüst umher. Wohin

man schaute, ein Bild des Jammers

und Elends, denn allem Anschein

nach mußten die Bewohner überrascht

und eiligst geflüchtet sein. Wir

richteten uns so gut es ging, notdürftig

ein und lebten von erbeutetem

Vieh und Geflügel, Kartoffel und

Gemüse. Das Dorf war von der Civil-

bevölkerung völlig verlassen, Vieh,

Ziegen, Hühner, Hunde, Katzen etc.

liefen auf der Straße und in den

Feldern herrenlos umher, herrliches

Obst war auf den Bäumen in den

Hausgärten in Hülle und Fülle zu

haben. Beim Apell, der kurz nach dem

Einrücken stattfand, erfuhren wir

unsere Adresse, nach der die Truppe

als 3.Kompanie, dem Park-Bataillon

9, 3.Reserve Armeekorps vor Antwerpen




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  • May 9, 2017 16:16:26 Rolf Kranz

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    die kämpfenden Truppen genommen hatten.

    Lange Munitionszüge fuhren nach Antwerpen

    zu und kamen von da her zurück.

    Während dieser ganzen Fahrt hörten wir den

    anhaltenden dumpfen Kanonendonner.

    In Heyst op dem Berg, das wir um 10 1/2

    Uhr morgens erreichten, hielt der Zug.

    Hier stiegen wir aus und auch die Bagage

    mit den Pferden wurde ausgeladen.

    Unterkunft in Heyst op dem Berg

    vom 9. bis 12. Oktober 1914.

    Sofort nach der Ankunft marschierten

    wir vom Bahnhof in das langgestreckte

    Dorf mit schönen prachtvollen Villen.

    Alles machte einen wohlhabenden Eindruck

    und bayrischer Landsturm, der kurz

    vor uns eingetroffen war, begrüßte uns.

    Mit dem Kompaniestab kam ich in

    das geräumige Brigadierhaus zu liegen,

    während die anderen Kameraden sich in

    die anschließenden Häuser verteilten.

    Beim Eintritt ins Haus bot sich mir

    ein schauriger Anblick. All die schönen


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    prachtvollen Möbelstücke waren

    zerschlagen, die Türfüllungen eingestoßen,

    kurzum es war alles flüchtig durch-

    wühlt und lag wüst umher. Wohin

    man schaute, ein Bild des Jammers

    und Elends, denn allem Anschein

    nach mußten die Bewohner überrascht

    und eiligst geflüchtet sein. Wir

    richteten uns so gut es ging, notdürftig

    ein und lebten von erbeutetem

    Vieh und Geflügel, Kartoffel und

    Gemüse. Das Dorf war von der Civil-

    bevölkerung völlig verlassen, Vieh,

    Ziegen, Hühner, Hunde, Katzen etc.

    liefen auf der Straße und in den

    Feldern herrenlos umher, herrliches

    Obst war auf den Bäumen in den

    Hausgärten in Hülle und Fülle zu

    haben. Beim Apell, der kurz nach dem

    Einrücken stattfand, erfuhren wir

    unsere Adresse, nach der die Truppe

    als 3.Kompanie, dem Park-Bataillon

    9, 3.Reserve Armeekorps vor Antwerpen



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  • 51.0744299||4.72926659999996||

    Heist-op-den-Berg, Belgien

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  • Story location Heist-op-den-Berg, Belgien
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ID
6461 / 106261
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Sigrid Arabin-Möhrer
License
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


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