Briefe von Walther Huth an seine Eltern und Bekannte , item 109

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...linke Seite

174.               Brief an Tante Gretchen.

                                                                        11.VII.15.

           Liebe Tante !

   Vielen Dank für Deine Sendung. Die Äpfel waren bei

der Hitze eine kostbare Erfrischung. Wir haben hier eine

schwere, aber jedenfalls dankbare Aufgabe, die uns

immerhin in den nächsten Tagen harte Gefechte bringen

wird. Heute sind wir zu kurzer Erholung einen Tag

zurückgezogen, um unser Zeug nach einer tollen Regennacht

leidlich zu trocknen. Eines steht fest: Ruski kriegt

in nächster Zeit wieder kräftig Haue, damit hier endlich

mal Schluß wird. Es scheint sich bei ihm durchweg ein

Mangel an Artillerie fühlbar zu machen, viel schießt er

jedenfalls nicht, gegen Westen die reine Kirchhofstille,

aber seine Feldbefestigungen sind meisterhaft angelegt

u. stark besetzt. Unsere Artillerie wird schon ordentlich

reinledern u. geben wir den Auftakt mit blankem

Seitengewehr.             Mit herzlichem Gruß

                                                           Dein Neffe Walther.


175.               Brief an Tante Ulrichs Nichte.

                                                                    12. VII. 15.

               Liebes Fräulein Hannchen !

      Haben Sie vielen Dank für das hübsche Päckchen,

das ich gestern bekam. Sie haben sich sicher über die


...rechte Seite

Änderung meiner Adresse gewundert, aber es war das

einzige Mittel, um wieder mit Rauchhaupt zusammen

zu kommen, leider sind wir in verschiedenen Bataillonen.

Von Ihrem Aufenthalt in Oberhof erfuhr ich schon

durch Tante Ulrich. Wir gehen hier schweren Zeiten entgegen.

Möge es Ihnen ferner recht gut gehen u. Sie

bald die Erfüllung Ihrer Wünsche finden !

                   Mit herzlichem Gruß

                                                          Ihr W. Huth.


176.          Brief an die Eltern.

                                                         16. VII. 15.

    L. E. !  Wir kommen in tägl. Bewegungsgefechten lustig

voran, seit 13. gut 20 km.

       Mir geht es ausgezeichnet. Willy sah ich am 14. früh

das letzte Mal. Bitte gelegentlich um eine Birne u.

Batterie zur Taschenlampe. Es sind, wie immer, wenn

es vorangeht, knappe Zeiten.

                      Euch alle grüßt herzlichst

                                                                 Euer Walther.

T. Gretchen, vorläufig vielen Dank für ihre Paketchen.

Werde, sobald wieder Zeit, ihr selbst schreiben.

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174.               Brief an Tante Gretchen.

                                                                        11.VII.15.

           Liebe Tante !

   Vielen Dank für Deine Sendung. Die Äpfel waren bei

der Hitze eine kostbare Erfrischung. Wir haben hier eine

schwere, aber jedenfalls dankbare Aufgabe, die uns

immerhin in den nächsten Tagen harte Gefechte bringen

wird. Heute sind wir zu kurzer Erholung einen Tag

zurückgezogen, um unser Zeug nach einer tollen Regennacht

leidlich zu trocknen. Eines steht fest: Ruski kriegt

in nächster Zeit wieder kräftig Haue, damit hier endlich

mal Schluß wird. Es scheint sich bei ihm durchweg ein

Mangel an Artillerie fühlbar zu machen, viel schießt er

jedenfalls nicht, gegen Westen die reine Kirchhofstille,

aber seine Feldbefestigungen sind meisterhaft angelegt

u. stark besetzt. Unsere Artillerie wird schon ordentlich

reinledern u. geben wir den Auftakt mit blankem

Seitengewehr.             Mit herzlichem Gruß

                                                           Dein Neffe Walther.


175.               Brief an Tante Ulrichs Nichte.

                                                                    12. VII. 15.

               Liebes Fräulein Hannchen !

      Haben Sie vielen Dank für das hübsche Päckchen,

das ich gestern bekam. Sie haben sich sicher über die


...rechte Seite

Änderung meiner Adresse gewundert, aber es war das

einzige Mittel, um wieder mit Rauchhaupt zusammen

zu kommen, leider sind wir in verschiedenen Bataillonen.

Von Ihrem Aufenthalt in Oberhof erfuhr ich schon

durch Tante Ulrich. Wir gehen hier schweren Zeiten entgegen.

Möge es Ihnen ferner recht gut gehen u. Sie

bald die Erfüllung Ihrer Wünsche finden !

                   Mit herzlichem Gruß

                                                          Ihr W. Huth.


176.          Brief an die Eltern.

                                                         16. VII. 15.

    L. E. !  Wir kommen in tägl. Bewegungsgefechten lustig

voran, seit 13. gut 20 km.

       Mir geht es ausgezeichnet. Willy sah ich am 14. früh

das letzte Mal. Bitte gelegentlich um eine Birne u.

Batterie zur Taschenlampe. Es sind, wie immer, wenn

es vorangeht, knappe Zeiten.

                      Euch alle grüßt herzlichst

                                                                 Euer Walther.

T. Gretchen, vorläufig vielen Dank für ihre Paketchen.

Werde, sobald wieder Zeit, ihr selbst schreiben.


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  • February 9, 2017 19:26:25 Rolf Kranz

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    174.               Brief an Tante Gretchen.

                                                                            11.VII.15.

               Liebe Tante !

       Vielen Dank für Deine Sendung. Die Äpfel waren bei

    der Hitze eine kostbare Erfrischung. Wir haben hier eine

    schwere, aber jedenfalls dankbare Aufgabe, die uns

    immerhin in den nächsten Tagen harte Gefechte bringen

    wird. Heute sind wir zu kurzer Erholung einen Tag

    zurückgezogen, um unser Zeug nach einer tollen Regennacht

    leidlich zu trocknen. Eines steht fest: Ruski kriegt

    in nächster Zeit wieder kräftig Haue, damit hier endlich

    mal Schluß wird. Es scheint sich bei ihm durchweg ein

    Mangel an Artillerie fühlbar zu machen, viel schießt er

    jedenfalls nicht, gegen Westen die reine Kirchhofstille,

    aber seine Feldbefestigungen sind meisterhaft angelegt

    u. stark besetzt. Unsere Artillerie wird schon ordentlich

    reinledern u. geben wir den Auftakt mit blankem

    Seitengewehr.             Mit herzlichem Gruß

                                                               Dein Neffe Walther.


    175.               Brief an Tante Ulrichs Nichte.

                                                                        12. VII. 15.

                   Liebes Fräulein Hannchen !

          Haben Sie vielen Dank für das hübsche Päckchen,

    das ich gestern bekam. Sie haben sich sicher über die


    ...rechte Seite

    Änderung meiner Adresse gewundert, aber es war das

    einzige Mittel, um wieder mit Rauchhaupt zusammen

    zu kommen, leider sind wir in verschiedenen Bataillonen.

    Von Ihrem Aufenthalt in Oberhof erfuhr ich schon

    durch Tante Ulrich. Wir gehen hier schweren Zeiten entgegen.

    Möge es Ihnen ferner recht gut gehen u. Sie

    bald die Erfüllung Ihrer Wünsche finden !

                       Mit herzlichem Gruß

                                                              Ihr W. Huth.


    176.          Brief an die Eltern.

                                                             16. VII. 15.

        L. E. !  Wir kommen in tägl. Bewegungsgefechten lustig

    voran, seit 13. gut 20 km.

           Mir geht es ausgezeichnet. Willy sah ich am 14. früh

    das letzte Mal. Bitte gelegentlich um eine Birne u.

    Batterie zur Taschenlampe. Es sind, wie immer, wenn

    es vorangeht, knappe Zeiten.

                          Euch alle grüßt herzlichst

                                                                     Euer Walther.

    T. Gretchen, vorläufig vielen Dank für ihre Paketchen.

    Werde, sobald wieder Zeit, ihr selbst schreiben.

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Friedrich-Carl Hoffmann
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http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


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