Briefe von Walther Huth an seine Eltern und Bekannte , item 90
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140. Brief an Wilhelm v. Rauchhaupt
"Walderholungsstätte" bei K. ---, 10. V. 15.
Lieber Wilhelm !
Gestern mußte ich wieder nach dem Regiment in der
alten Angelegenheit. Nachdem mir der Regimentsadjutant
sagte, die Sache sei im Sande verlaufen, fing ich an,
mich wieder leidlich zu fühlen. Gestern nun teilte
mir der Gerichtsoffizier mit, es gäbe einen Paragraphen,
nachdem die Bestrafung bei Körperverletzung im Felde
unabhängig ist vom Antrag des Verletzten. Danach wird
sie jetzt weiter verfolgt. Homfeldt hat, wie ja anzunehmen
war, auf jede Bestrafung verzichtet u. die Sache
für abgetan erklärt. Er ist längst beim Ers.[atz] Bat. u. tut
munter seinen Dienst. Was nun wird weiß der Teufel.
Vor einigen Tagen machte ich mal wieder einen Nachtausflug
mit zu einem Pionierkommando nach dem
linken Flügel unseres Korps. Wir hatten mit Arbeit (Schleppen
von allerlei schönen Sachen) 11 Stunden Marsch. Als wir
wieder nach unserem stinkigen Quartier kamen, war
das Bat. abgerückt nach vorn. Eine Stunde ließ man
uns schlafen, dann mußten wir nach. Jetzt sind wir
hier in einem kleinen Wäldchen in Bereitschaft, wir
nennen es "Erholungsausflug".
Wie geht es Dir ? Gib bitte bald mal Nachricht !
Mit Weidmannsheil Dein Walther.
...rechte Seite
141. Brief an Wilhelm v. Rauchhaupt.
K --- , 11. V. 15.
Lieber Wilhelm !
Nur kurz die Mitteilung: Heute Standgericht. Der Ankläger
erkannte auf 20 M Geldstrafe. Das Gericht milderte
auf 5 M mit der Erklärung, ein Gnadengesuch
einreichen zu wollen, damit in den Papieren nichts erscheint.
Wir werden kriegsstark aufgefüllt, dann gehts
hoffentlich wieder in die Front. Wir haben das jetzige
Leben vollauf satt.
Weidmannsheil Dein Walther.
142. Brief an die Eltern.
Vendin - b Vieil 14. V. 1915.
Liebe Eltern !
Nun staunt Ihr jedenfalls, wo liegt das Nest
nun wieder, ist auch man ein Drecknest, schön
nicht, aber ganz schön groß. Wir sitzen jetzt nördlich
von Lens vor der Lorettohöhe, etwas rechts beim
XIV. Korps. Adresse bleibt. Gestern mittag wurden
wir plötzlich alarmiert, marschierten nach Werwicq
u. wurden dort verladen. Die Fahrt ging durch die
reichste Industriegegend Frankreichs bis Loison, dann
Marsch über Harnes u. Annay hierher. Das ist Euch
hoffentlich ausführlich genug. Schon weit mehr als erlaubt
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140. Brief an Wilhelm v. Rauchhaupt
"Walderholungsstätte" bei K. ---, 10. V. 15.
Lieber Wilhelm !
Gestern mußte ich wieder nach dem Regiment in der
alten Angelegenheit. Nachdem mir der Regimentsadjutant
sagte, die Sache sei im Sande verlaufen, fing ich an,
mich wieder leidlich zu fühlen. Gestern nun teilte
mir der Gerichtsoffizier mit, es gäbe einen Paragraphen,
nachdem die Bestrafung bei Körperverletzung im Felde
unabhängig ist vom Antrag des Verletzten. Danach wird
sie jetzt weiter verfolgt. Homfeldt hat, wie ja anzunehmen
war, auf jede Bestrafung verzichtet u. die Sache
für abgetan erklärt. Er ist längst beim Ers.[atz] Bat. u. tut
munter seinen Dienst. Was nun wird weiß der Teufel.
Vor einigen Tagen machte ich mal wieder einen Nachtausflug
mit zu einem Pionierkommando nach dem
linken Flügel unseres Korps. Wir hatten mit Arbeit (Schleppen
von allerlei schönen Sachen) 11 Stunden Marsch. Als wir
wieder nach unserem stinkigen Quartier kamen, war
das Bat. abgerückt nach vorn. Eine Stunde ließ man
uns schlafen, dann mußten wir nach. Jetzt sind wir
hier in einem kleinen Wäldchen in Bereitschaft, wir
nennen es "Erholungsausflug".
Wie geht es Dir ? Gib bitte bald mal Nachricht !
Mit Weidmannsheil Dein Walther.
...rechte Seite
141. Brief an Wilhelm v. Rauchhaupt.
K --- , 11. V. 15.
Lieber Wilhelm !
Nur kurz die Mitteilung: Heute Standgericht. Der Ankläger
erkannte auf 20 M Geldstrafe. Das Gericht milderte
auf 5 M mit der Erklärung, ein Gnadengesuch
einreichen zu wollen, damit in den Papieren nichts erscheint.
Wir werden kriegsstark aufgefüllt, dann gehts
hoffentlich wieder in die Front. Wir haben das jetzige
Leben vollauf satt.
Weidmannsheil Dein Walther.
142. Brief an die Eltern.
Vendin - b Veeil 14. V. 1915.
Liebe Eltern !
Nun staunt Ihr jedenfalls, wo liegt das Nest
nun wieder, ist auch man ein Drecknest, schön
nicht, aber ganz schön groß. Wir sitzen jetzt nördlich
von Lens vor der Lorettohöhe, etwas rechts beim
XIV. Korps. Adresse bleibt. Gestern mittag wurden
wir plötzlich alarmiert, marschierten nach Werwicq
u. wurden dort verladen. Die Fahrt ging durch die
reichste Industriegegend Frankreichs bis Loison, dann
Marsch über Harnes u. Annay hierher. Das ist Euch
hoffentlich ausführlich genug. Schon weit mehr als erlaubt
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140. Brief an Wilhelm v. Rauchhaupt
"Walderholungsstätte" bei K. ---, 10. V. 15.
Lieber Wilhelm !
Gestern mußte ich wieder nach dem Regiment in der
alten Angelegenheit. Nachdem mir der Regimentsadjutant
sagte, die Sache sei im Sande verlaufen, fing ich an,
mich wieder leidlich zu fühlen. Gestern nun teilte
mir der Gerichtsoffizier mit, es gäbe einen Paragraphen,
nachdem die Bestrafung bei Körperverletzung im Felde
unabhängig ist vom Antrag des Verletzten. Danach wird
sie jetzt weiter verfolgt. Homfeldt hat, wie ja anzunehmen
war, auf jede Bestrafung verzichtet u. die Sache
für abgetan erklärt. Er ist längst beim Ers.[atz] Bat. u. tut
munter seinen Dienst. Was nun wird weiß der Teufel.
Vor einigen Tagen machte ich mal wieder einen Nachtausflug
mit zu einem Pionierkommando nach dem
linken Flügel unseres Korps. Wir hatten mit Arbeit (Schleppen
von allerlei schönen Sachen) 11 Stunden Marsch. Als wir
wieder nach unserem stinkigen Quartier kamen, war
das Bat. abgerückt nach vorn. Eine Stunde ließ man
uns schlafen, dann mußten wir nach. Jetzt sind wir
hier in einem kleinen Wäldchen in Bereitschaft, wir
nennen es "Erholungsausflug".
Wie geht es Dir ? Gib bitte bald mal Nachricht !
Mit Weidmannsheil Dein Walther.
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Description
Save description- 50.475517||2.865986||
Vendin-le-Vieil
- 51.13054289999999||13.577913399999943||||1
Coswig (bei Dresden)
Location(s)
Story location Coswig (bei Dresden)
Document location Vendin-le-Vieil
- ID
- 2656 / 33697
- Contributor
- Friedrich-Carl Hoffmann
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- Eastern Front
- Western Front
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