Briefe von Walther Huth an seine Eltern und Bekannte , item 81

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...linke Seite

120.           Brief an Frau Ulrich.

                                                 Menin, 28. III. 1915.

L. Fr. U. ! Heute bekam ich endlich Ihr Päckchen vom

1.II. mit Brief. Vielen Dank dafür , auch Frl. Hannchen

für die Pulswärmer. War das Päckchen denn

zu schwer als Brief ? So ist es erst über das Paketdepot

Berlin gegangen, das uns versorgt. Der

Kuchen hat mir eben zum Essen ausgezeichnet

geschmeckt, war noch tadellos, auch den Trüffeln

ist die lange Reise gut bekommen.

    Ihnen, Frl. Hannchen und Hans

    herzliche Grüße             Ihr Walther Huth.


121.                 Brief an die Eltern.

                                                 Menin  4. IV. 15.

       Liebe Eltern !

     Dank für die regelmäßig einlaufenden Päckchen !

Wie sieht es bei Euch aus ? Ich schon seit 14 Tagen

von niemand mehr etwas Schriftliches. Was macht

Albrecht ? Auch von ihm hörte ich lange nichts.

      Jetzt haben wir wieder Westwind mit mistigem

Wetter, also auch die augenblickliche Spannung,

Alarm usw. vorüber. Mir hat die lange Ruhe recht

wohlgetan, fühle mich kräftiger als je.


...rechte Seite

     Euch allen viele Grüße

                                               Euer Walther.


122.           Brief an Trudchen.

                                          Menin  4. IV. 1915.

         Liebe Schputti !

    Warum läßt Du garnichts mehr von Euch hören ?

Vorgestern bekam ein Päckchen von Dir, aber seit

2 Wochen kein Wort, auch von den Eltern nicht,

seid Ihr krank oder ist sonst was bei Euch los ?

Wir sitzen noch immer hier in derselben Lage wie

früher, nur arbeitet die Artillerie seit 2 Tagen

wieder auffällig stark, daß hier 20 km hinter der

Front die Fensterscheiben zittern, auch recht schwere

Schläge darunter, wie wenn die 42er loslegten !

Von Wilhelm habe ich verschiedene Briefe bekommen,

wir fühlen uns beide allein nicht mehr recht wohl,

müssen wieder zusammen wirken, am Schluß des

zweiten Briefes schreibt er: Mensch komm her, ich

hab´Heimweh nach Dir ! Wir müssen mal wieder

Dämmerstunde zusammen halten, wie damals in

Naumburg, wenn ich krank war. Schreib ! Heil ! In

alter Treue Dein v.R.   Mir geht es nicht viel

anders, möchte nur mal 2-3 Tage bei Euch sein,




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120.           Brief an Frau Ulrich.

                                                 Menin, 28. III. 1915.

L. Fr. U. ! Heute bekam ich endlich Ihr Päckchen vom

1.II. mit Brief. Vielen Dank dafür , auch Frl. Hannchen

für die Pulswärmer. War das Päckchen denn

zu schwer als Brief ? So ist es erst über das Paketdepot

Berlin gegangen, das uns versorgt. Der

Kuchen hat mir eben zum Essen ausgezeichnet

geschmeckt, war noch tadellos, auch den Trüffeln

ist die lange Reise gut bekommen.

    Ihnen, Frl. Hannchen und Hans

    herzliche Grüße             Ihr Walther Huth.


121.                 Brief an die Eltern.

                                                 Menin  4. IV. 15.

       Liebe Eltern !

     Dank für die regelmäßig einlaufenden Päckchen !

Wie sieht es bei Euch aus ? Ich schon seit 14 Tagen

von niemand mehr etwas Schriftliches. Was macht

Albrecht ? Auch von ihm hörte ich lange nichts.

      Jetzt haben wir wieder Westwind mit mistigem

Wetter, also auch die augenblickliche Spannung,

Alarm usw. vorüber. Mir hat die lange Ruhe recht

wohlgetan, fühle mich kräftiger als je.


...rechte Seite

     Euch allen viele Grüße

                                               Euer Walther.


122.           Brief an Trudchen.

                                          Menin  4. IV. 1915.

         Liebe Schputti !

    Warum läßt Du garnichts mehr von Euch hören ?

Vorgestern bekam ein Päckchen von Dir, aber seit

2 Wochen kein Wort, auch von den Eltern nicht,

seid Ihr krank oder ist sonst was bei Euch los ?

Wir sitzen noch immer hier in derselben Lage wie

früher, nur arbeitet die Artillerie seit 2 Tagen

wieder auffällig stark, daß hier 20 km hinter der

Front die Fensterscheiben zittern, auch recht schwere

Schläge darunter, wie wenn die 42er loslegten !

Von Wilhelm habe ich verschiedene Briefe bekommen,

wir fühlen uns beide allein nicht mehr recht wohl,

müssen wieder zusammen wirken, am Schluß des

zweiten Briefes schreibt er: Mensch komm her, ich

hab´Heimweh nach Dir ! Wir müssen mal wieder

Dämmerstunde zusammen halten, wie damals in

Naumburg, wenn ich krank war. Schreib ! Heil ! In

alter Treue Dein v.R.   Mir geht es nicht viel

anders, möchte nur mal 2-3 Tage bei Euch sein,





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  • February 2, 2017 21:09:24 Rolf Kranz

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    120.           Brief an Frau Ulrich.

                                                     Menin, 28. III. 1915.

    L. Fr. U. ! Heute bekam ich endlich Ihr Päckchen vom

    1.II. mit Brief. Vielen Dank dafür , auch Frl. Hannchen

    für die Pulswärmer. War das Päckchen denn

    zu schwer als Brief ? So ist es erst über das Paketdepot

    Berlin gegangen, das uns versorgt. Der

    Kuchen hat mir eben zum Essen ausgezeichnet

    geschmeckt, war noch tadellos, auch den Trüffeln

    ist die lange Reise gut bekommen.

        Ihnen, Frl. Hannchen und Hans

        herzliche Grüße             Ihr Walther Huth.


    121.                 Brief an die Eltern.

                                                     Menin  4. IV. 15.

           Liebe Eltern !

         Dank für die regelmäßig einlaufenden Päckchen !

    Wie sieht es bei Euch aus ? Ich schon seit 14 Tagen

    von niemand mehr etwas Schriftliches. Was macht

    Albrecht ? Auch von ihm hörte ich lange nichts.

          Jetzt haben wir wieder Westwind mit mistigem

    Wetter, also auch die augenblickliche Spannung,

    Alarm usw. vorüber. Mir hat die lange Ruhe recht

    wohlgetan, fühle mich kräftiger als je.


    ...rechte Seite

         Euch allen viele Grüße

                                                   Euer Walther.


    122.           Brief an Trudchen.

                                              Menin  4. IV. 1915.

             Liebe Schputti !

        Warum läßt Du garnichts mehr von Euch hören ?

    Vorgestern bekam ein Päckchen von Dir, aber seit

    2 Wochen kein Wort, auch von den Eltern nicht,

    seid Ihr krank oder ist sonst was bei Euch los ?

    Wir sitzen noch immer hier in derselben Lage wie

    früher, nur arbeitet die Artillerie seit 2 Tagen

    wieder auffällig stark, daß hier 20 km hinter der

    Front die Fensterscheiben zittern, auch recht schwere

    Schläge darunter, wie wenn die 42er loslegten !

    Von Wilhelm habe ich verschiedene Briefe bekommen,

    wir fühlen uns beide allein nicht mehr recht wohl,

    müssen wieder zusammen wirken, am Schluß des

    zweiten Briefes schreibt er: Mensch komm her, ich

    hab´Heimweh nach Dir ! Wir müssen mal wieder

    Dämmerstunde zusammen halten, wie damals in

    Naumburg, wenn ich krank war. Schreib ! Heil ! In

    alter Treue Dein v.R.   Mir geht es nicht viel

    anders, möchte nur mal 2-3 Tage bei Euch sein,




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    Coswig (bei Dresden)

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2656 / 33688
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
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Friedrich-Carl Hoffmann
License
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


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