Briefe von Walther Huth an seine Eltern und Bekannte , item 65

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...linke Seite

beruhigten sich denn auch die meisten. Der Stab

galoppierte in voller Karriere davon, sobald die

ersten Dinger ankamen.

    Die Brennmasse zum Erwärmen des Trinkbecherinhalt

ist famos, mache mir auch die

Konserven darauf warm. Bitte schickt doch bei

Gelegenheit noch mal so ein Ding mit. Die Konserven

waren bisher tadellos.

     Die Portweinflasche ist leider zerbrochen

angekommen. Warme Sachen habe ich hinreichend,

auch Handschuhe.

      Es tut mir herzlich leid, daß ich Euch solche

Enttäuschung bereitet habe, aber die Sache war

uns vom Batt.führer offiziell mitgeteilt.

      Unser Kompagnieführer wird unausstehlich. Über

unsinnnig viel Dienst will ich gar nicht klagen, das

ist mal so. Aber daß er die Freiwilligen, die zum

großen Teil Studenten sind, wie Bauernlümmels

behandelt, ist unerhört. Er merkt eben, daß wir

ihm geistig überlegen sind, deshalb strebt er auch

danach, nur ungebildete Zugführer zu haben.

Die Einj.[ährigen] schiebt er nach u. nach ab oder befördert

sie erst garnicht. Bei 3 ist ihm das schon gelungen.

Deshalb arbeite ich mit Händen u. Füßen


...rechte Seite

aus der Kompagnie, vielleicht auch aus dem Regiment

herauszukommen. Döberitz Nr.1 ist

schief gegangen. Na, einmal wirds schon klappen.

Was meint Ihr, wenn ich zu den Maschinengewehren

ginge ?

             Hzl. Grüße  Euch allen

                                                Euer W.

Heute abend kommen wir 2 Tage in erste

Bereitschaft, 2 Tage Schützengraben, dann

wieder nach hier.


99.          Brief an die Eltern.

                             Tenbrielen,   16. II. 15.

         Liebe Eltern !

Auf Regimentsbefehl muß ich umgehend mein

Abiturszeugnis einreichen zu w.[eiterer] Aktivmeldung,

außerdem Angabe der möglichen Zulage von

Hause, außerdem bitte um den einj.[ährigen]    

Berechtigungsschein. Nähere Erklärung folgt, bitte

umgehend !     Hzl. Gr.           Walther.


100.                 Brief an die Eltern.

      Liebe Eltern !            Menin  18. II. 15.

   Seid bitte nicht zu entsetzt über den


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...linke Seite

beruhigten sich denn auch die meisten. Der Stab

galoppierte in voller Karriere davon, sobald die

ersten Dinger ankamen.

    Die Brennmasse zum Erwärmen des Trinkbecherinhalt

ist famos, mache mir auch die

Konserven darauf warm. Bitte schickt doch bei

Gelegenheit noch mal so ein Ding mit. Die Konserven

waren bisher tadellos.

     Die Portweinflasche ist leider zerbrochen

angekommen. Warme Sachen habe ich hinreichend,

auch Handschuhe.

      Es tut mir herzlich leid, daß ich Euch solche

Enttäuschung bereitet habe, aber die Sache war

uns vom Batt.führer offiziell mitgeteilt.

      Unser Kompagnieführer wird unausstehlich. Über

unsinnnig viel Dienst will ich gar nicht klagen, das

ist mal so. Aber daß er die Freiwilligen, die zum

großen Teil Studenten sind, wie Bauernlümmels

behandelt, ist unerhört. Er merkt eben, daß wir

ihm geistig überlegen sind, deshalb strebt er auch

danach, nur ungebildete Zugführer zu haben.

Die Einj.[ährigen] schiebt er nach u. nach ab oder befördert

sie erst garnicht. Bei 3 ist ihm das schon gelungen.

Deshalb arbeite ich mit Händen u. Füßen


...rechte Seite

aus der Kompagnie, vielleicht auch aus dem Regiment

herauszukommen. Döberitz Nr.1 ist

schief gegangen. Na, einmal wirds schon klappen.

Was meint Ihr, wenn ich zu den Maschinengewehren

ginge ?

             Hzl. Grüße  Euch allen

                                                Euer W.

Heute abend kommen wir 2 Tage in erste

Bereitschaft, 2 Tage Schützengraben, dann

wieder nach hier.


99.          Brief an die Eltern.

                             Tenbrielen,   16. II. 15.

         Liebe Eltern !

Auf Regimentsbefehl muß ich umgehend mein

Abiturszeugnis einreichen zu w.[eiterer] Aktivmeldung,

außerdem Angabe der möglichen Zulage von

Hause, außerdem bitte um den einj.[ährigen]    

Berechtigungsschein. Nähere Erklärung folgt, bitte

umgehend !     Hzl. Gr.           Walther.


100.                 Brief an die Eltern.

      Liebe Eltern !            Menin  18. II. 15.

   Seid bitte nicht zu entsetzt über den



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  • January 30, 2017 20:54:23 Rolf Kranz

    ...linke Seite

    beruhigten sich denn auch die meisten. Der Stab

    galoppierte in voller Karriere davon, sobald die

    ersten Dinger ankamen.

        Die Brennmasse zum Erwärmen des Trinkbecherinhalt

    ist famos, mache mir auch die

    Konserven darauf warm. Bitte schickt doch bei

    Gelegenheit noch mal so ein Ding mit. Die Konserven

    waren bisher tadellos.

         Die Portweinflasche ist leider zerbrochen

    angekommen. Warme Sachen habe ich hinreichend,

    auch Handschuhe.

          Es tut mir herzlich leid, daß ich Euch solche

    Enttäuschung bereitet habe, aber die Sache war

    uns vom Batt.führer offiziell mitgeteilt.

          Unser Kompagnieführer wird unausstehlich. Über

    unsinnnig viel Dienst will ich gar nicht klagen, das

    ist mal so. Aber daß er die Freiwilligen, die zum

    großen Teil Studenten sind, wie Bauernlümmels

    behandelt, ist unerhört. Er merkt eben, daß wir

    ihm geistig überlegen sind, deshalb strebt er auch

    danach, nur ungebildete Zugführer zu haben.

    Die Einj.[ährigen] schiebt er nach u. nach ab oder befördert

    sie erst garnicht. Bei 3 ist ihm das schon gelungen.

    Deshalb arbeite ich mit Händen u. Füßen


    ...rechte Seite

    aus der Kompagnie, vielleicht auch aus dem Regiment

    herauszukommen. Döberitz Nr.1 ist

    schief gegangen. Na, einmal wirds schon klappen.

    Was meint Ihr, wenn ich zu den Maschinengewehren

    ginge ?

                 Hzl. Grüße  Euch allen

                                                    Euer W.

    Heute abend kommen wir 2 Tage in erste

    Bereitschaft, 2 Tage Schützengraben, dann

    wieder nach hier.


    99.          Brief an die Eltern.

                                 Tenbrielen,   16. II. 15.

             Liebe Eltern !

    Auf Regimentsbefehl muß ich umgehend mein

    Abiturszeugnis einreichen zu w.[eiterer] Aktivmeldung,

    außerdem Angabe der möglichen Zulage von

    Hause, außerdem bitte um den einj.[ährigen]    

    Berechtigungsschein. Nähere Erklärung folgt, bitte

    umgehend !     Hzl. Gr.           Walther.


    100.                 Brief an die Eltern.

          Liebe Eltern !            Menin  18. II. 15.

       Seid bitte nicht zu entsetzt über den


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  • 50.79548||3.00276||

    Ten Brielen

  • 51.13054289999999||13.577913399999943||

    Coswig (bei Dresden)

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  • Story location Coswig (bei Dresden)
  • Document location Ten Brielen
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2656 / 33672
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Friedrich-Carl Hoffmann
License
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


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