Briefe von Walther Huth an seine Eltern und Bekannte , item 32

• January 22, 2017 11:38:31 Rolf Kranz

  ...linke Seite
  

  angekommen, 24 Mann für unsere Kompagnie.
  

  Dann sind wir wieder annähernd 100 Mann. Von
  

  Albrecht habe ich neulich Nachricht.
  

                         Hzl. Grüße aus einer besseren Hundehütte,
  

  in der 5 Mann hausen.
  

                                             Dein Neffe Walther.
  

  
  

  42.                       Karte an Trudchen.
  

                                           Aschoop  28. XI. 14.
  

  L. Schp. ! Du wirst über den neuen Ort staunen.
  

  Ja, wir sind vor einigen Tagen 15 km südlich
  

  gerückt,
  

  bei Dixmude wars nicht meht dick genug
  

  für uns. Heute haben wir 24 Mann Ersatz bekommen
  

  Ersatzreserve und Freiwillige. In scheußlichen
  

  Nachtmärschen auf schwierigen löchrigen Straßen
  

  sind wir hierher geschaukelt. Jetzt liegen wir in
  

  hundehüttenähnlichen Unterständen, auf allen Vieren
  

  rein und raus, drinnen kann man nur sitzen u.
  

  liegen. Die Feuchtigkeit tropft gemächlich durch die
  

  Decke durch. Das sind die festen Unterstände von
  

  Aschoop. Unser 2. u. 3. Bat.[aillon] ist auf 3 Tage vorn.
  

  Hernach kommen wir dran. Dank für die Sendungen.
  

                                       Hzl. Gruß               Walther
  

  ...Anm. in der Abschrift
  

  [Hier folgt erst Nr. 43, die schon nach Nr. 32 eingerückt wurde].
  

  
  

  ...rechte Seite
  

  44.                  Brief an die Eltern.
  

                           Immer noch in den Unterständen

                                 bei Aschoop am 30. XI. 14.

             Liebe Eltern !

  Heute hat man mich mal wieder schwer in der

  Weltgeschichte rumgejagd, habe mir aber wenigstens

  soviel Zeit genommen, mich mal ordentlich zu

  waschen. Diese Kartenbriefe wie die Postkarten

  haben wir zu Tausenden requiriert in der

  Post am "Grande place de Dixmude" mit seinem

  schönen alten leider so zerschossenen Rathaus aus

  dem (1]8. Jahrhundert, nach dem Hause der Madame

  Verbeck van Hell, die so freundlich war, mir ihren

  Münchhausen zu hinterlassen. Heute gehen unsere

  2 Batl. wieder zurück, werden von 201 abgelöst,

  in 3 Tagen kommen wir dann wieder vor. Mehrere

  Durchbruchsversuche des Feinde wurden energisch

  zurückgewiesen. Gestern kamen von Alexander wieder

  200 Mann Ersatz. Nun wird es hier wohl bald wieder

  einen Sturm geben, nachdem wir soviel Verstärkungen

  bekommen. Es wird einen harten, erbitterten

  Kampf geben, aber wir tun wie bisher unsere Pflicht.

  Für meine Gruppe stehe ich ein. Alles alte Freiwillige,

  nur ein Landstürmer. Herzlichst Euer Walther.       
  

                                    
  

  
  

  
  

  
  

  
  

Description