Kriegstagebuch von Walther Huth, item 25

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...linke Seite

10. XII.  Den Dienst machte ich nicht mit. Wieder

bei Lenz gegessen. Montanus war auch da.

11. XII.  Dienst wieder versäumt ohne Krankmeldung.

Am Abend in einem Lokal ein

Kotelett braten lassen.

12. XII.  Desgleichen.

13. XII.  Die Kompagnie fuhr nach Roulers zum

Baden, ich fuhr meiner Erkältung wegen

nicht mit.

16. XII.  Früh 7 Uhr Alarm. Das Bataillon rückte

nach Lichterfelde zum Verladen. Von dort ging

die Fahrt über Roulers nach Kortrick oder

Courtrai. Von dort Marsch nach Halluin bei

Menin. Nun sind wir schon in Frankreich.

17. XII.  Am Nachmittag Appell in Brotbeutel.

Zeltbahn, Schanzzeug. Wein gemaust unter

Gefahr der Meldung beim Ortskommandanten,

Bürgermeister machte sich mausig.

18. XII.  Exerzieren. Am Nachmittag Bataillons-

besichtigung. Gegen Abend bei Feldwebel Lenz.

Ich blieb bis 11 Uhr, konnte nicht in mein Quartier

und schlief daher auf Lenz´s Einladung bei

ihm im Bett. Geklauter Wein schmeckte uns

ausgezeichnet.


...rechte Seite

19. XII.  Besichtigung durch Generalleutnant von

Falkenhayn. Der General sprach mich an, fragte

mich, wie alt, Beruf, welche Schule, Abitur.

Zum Schluß Parademarsch. Am Nachmittag Griffe

kloppen und Singen. Unter Mittag war der

Patron unserer Fabrik hier und machte

mächtigen Krach, daß wir auf seiner Wolle

lagen, aber was wollte er machen.

20. XII.  Sonnig. Einrichtung von Regimentsunterricht.

21. XII.  Früh beim Exerzieren kam Hauptmann

Bader zu uns, zog den Stamm vor die Front

und begrüßte uns mit Handdruck. In Räumen

unserer Fabrik wurde alles zur Weihnachtsfeier

zurechtgemacht, am Abend war nach dem Kirchgang

in Baraques die Bescherung. Ich war mit

tätig bei der Austeilung der Liebesgaben.

Hauptmann Bader schenkte uns jedem eine

Zigarrentasche mit 6 Zigarren und eine Flasche

Arrak. Außerdem gab es Punsch. Der Regiments-

und Bataillonsstab waren bei der Feier zugegen.

Einen Weihnachtsbaum aus Deutschland hatte uns

Bader auch mitgebracht.

22. XII.  Um 2:30 Uhr Abmarsch nach Ypern oder

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10. XII.  Den Dienst machte ich nicht mit. Wieder

bei Lenz gegessen. Montanus war auch da.

11. XII.  Dienst wieder versäumt ohne Krankmeldung.

Am Abend in einem Lokal ein

Kotelett braten lassen.

12. XII.  Desgleichen.

13. XII.  Die Kompagnie fuhr nach Roulers zum

Baden, ich fuhr meiner Erkältung wegen

nicht mit.

16. XII.  Früh 7 Uhr Alarm. Das Bataillon rückte

nach Lichterfelde zum Verladen. Von dort ging

die Fahrt über Roulers nach Kortrick oder

Courtrai. Von dort Marsch nach Halluin bei

Menin. Nun sind wir schon in Frankreich.

17. XII.  Am Nachmittag Appell in Brotbeutel.

Zeltbahn, Schanzzeug. Wein gemaust unter

Gefahr der Meldung beim Ortskommandanten,

Bürgermeister machte sich mausig.

18. XII.  Exerzieren. Am Nachmittag Bataillons-

besichtigung. Gegen Abend bei Feldwebel Lenz.

Ich blieb bis 11 Uhr, konnte nicht in mein Quartier

und schlief daher auf Lenz´s Einladung bei

ihm im Bett. Geklauter Wein schmeckte uns

ausgezeichnet.


...rechte Seite

19. XII.  Besichtigung durch Generalleutnant von

Falkenhayn. Der General sprach mich an, fragte

mich, wie alt, Beruf, welche Schule, Abitur.

Zum Schluß Parademarsch. Am Nachmittag Griffe

kloppen und Singen. Unter Mittag war der

Patron unserer Fabrik hier und machte

mächtigen Krach, daß wir auf seiner Wolle

lagen, aber was wollte er machen.

20. XII.  Sonnig. Einrichtung von Regimentsunterricht.

21. XII.  Früh beim Exerzieren kam Hauptmann

Bader zu uns, zog den Stamm vor die Front

und begrüßte uns mit Handdruck. In Räumen

unserer Fabrik wurde alles zur Weihnachtsfeier

zurechtgemacht, am Abend war nach dem Kirchgang

in Baraques die Bescherung. Ich war mit

tätig bei der Austeilung der Liebesgaben.

Hauptmann Bader schenkte uns jedem eine

Zigarrentasche mit 6 Zigarren und eine Flasche

Arrak. Außerdem gab es Punsch. Der Regiments-

und Bataillonsstab waren bei der Feier zugegen.

Einen Weihnachtsbaum aus Deutschland hatte uns

Bader auch mitgebracht.

22. XII.  Um 2:30 Uhr Abmarsch nach Ypern oder


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  • February 24, 2017 20:32:20 Rolf Kranz

    ...linke Seite

    10. XII.  Den Dienst machte ich nicht mit. Wieder

    bei Lenz gegessen. Montanus war auch da.

    11. XII.  Dienst wieder versäumt ohne Krankmeldung.

    Am Abend in einem Lokal ein

    Kotelett braten lassen.

    12. XII.  Desgleichen.

    13. XII.  Die Kompagnie fuhr nach Roulers zum

    Baden, ich fuhr meiner Erkältung wegen

    nicht mit.

    16. XII.  Früh 7 Uhr Alarm. Das Bataillon rückte

    nach Lichterfelde zum Verladen. Von dort ging

    die Fahrt über Roulers nach Kortrick oder

    Courtrai. Von dort Marsch nach Halluin bei

    Menin. Nun sind wir schon in Frankreich.

    17. XII.  Am Nachmittag Appell in Brotbeutel.

    Zeltbahn, Schanzzeug. Wein gemaust unter

    Gefahr der Meldung beim Ortskommandanten,

    Bürgermeister machte sich mausig.

    18. XII.  Exerzieren. Am Nachmittag Bataillons-

    besichtigung. Gegen Abend bei Feldwebel Lenz.

    Ich blieb bis 11 Uhr, konnte nicht in mein Quartier

    und schlief daher auf Lenz´s Einladung bei

    ihm im Bett. Geklauter Wein schmeckte uns

    ausgezeichnet.


    ...rechte Seite

    19. XII.  Besichtigung durch Generalleutnant von

    Falkenhayn. Der General sprach mich an, fragte

    mich, wie alt, Beruf, welche Schule, Abitur.

    Zum Schluß Parademarsch. Am Nachmittag Griffe

    kloppen und Singen. Unter Mittag war der

    Patron unserer Fabrik hier und machte

    mächtigen Krach, daß wir auf seiner Wolle

    lagen, aber was wollte er machen.

    20. XII.  Sonnig. Einrichtung von Regimentsunterricht.

    21. XII.  Früh beim Exerzieren kam Hauptmann

    Bader zu uns, zog den Stamm vor die Front

    und begrüßte uns mit Handdruck. In Räumen

    unserer Fabrik wurde alles zur Weihnachtsfeier

    zurechtgemacht, am Abend war nach dem Kirchgang

    in Baraques die Bescherung. Ich war mit

    tätig bei der Austeilung der Liebesgaben.

    Hauptmann Bader schenkte uns jedem eine

    Zigarrentasche mit 6 Zigarren und eine Flasche

    Arrak. Außerdem gab es Punsch. Der Regiments-

    und Bataillonsstab waren bei der Feier zugegen.

    Einen Weihnachtsbaum aus Deutschland hatte uns

    Bader auch mitgebracht.

    22. XII.  Um 2:30 Uhr Abmarsch nach Ypern oder

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  • 50.782824||3.127845||

    Haluin

  • 51.13054289999999||13.577913399999943||

    Coswig (bei Dresden)

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  • Story location Coswig (bei Dresden)
  • Document location Haluin
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2655 / 33570
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Friedrich-Carl Hoffmann
License
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


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