Kriegstagebuch von Walther Huth, item 24

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...linke Seite

wurde aber unter starken Verlusten abgewiesen.

1. XII.  Früh Exerzieren. Dann Löhnungsappell,

Verteilung von Paketen der Verwundeten und

Toten. Darauf Antreten, kurz keine Zeit zur

Ruhe, trotzdem "Ruhetag". Paket von Frau von

Rauchhaupt.

2. XII.  Früh Post. Am Nachmittag Wegbaukommando.

6 Flieger, die Bomben warfen und

ziemlichen Schaden anrichteten.

3. XII.  Gegn Abend Abmarsch nach vorn. Straße

Dixmude - Woummen nach links, dann rechts ab

querfeld bis zu einem Gehöft. In 2 Scheunen

wurden die 2. und ein Teil der 3. untergebracht,

sonst auch Unterstände. Die 1. und 4. waren in

Schützengräben.

4. XII.  Ein Volltreffer lieferte 10 Tote und ebenso

viel Verwundete in der einen Scheune. Die 4.

hatte vorn 82 Mann Verluste durch Artillerie.

Wir waren selbst in schrecklichem Feuer. Gegen

Abend Ablösung durch 212. Zunächst nach Aschoop.

Dort Gulaschkanone. Um 11 Uhr ging es weiter

nach Zarrenlinden über Nachtigall, Houthoulst.

Wir machten mal wieder einen Umweg von

2 Std. und um 3 Uhr bekamen wir endlich Quartier.


...rechte Seite

5. XII.  Früh kam die Sanitätskompagnie und

behauptete, unser Gehöft sei von ihr belegt. So zogen

wir denn auf den Boden. Dabei wurde mir

mein Helm geklaut, ich beschaffte mir glücklich

einen neuen. Abends Wachhabender.

6. XII.  9 Uhr Abmarsch nach Kortemarck. Mit

Regimentsmusik. 12 Uhr im Quartier. In einer

Schenke. Schulz verschaffte mir ein Bett mit ihm

zusammen. Am Morgen bekam ich soviel Post,

daß ich sie nicht allein fortschaffen konnte.

Ich fühlte mich unwohl, hatte trotzdem abends

noch Ordonnanzdienst. Lunge kaputt.

7. XII.  Abmarsch nach Thourout. Unterwegs

wurde mir mordselend. Glücklicherweise hatte ich

noch von Kortemarck her Portwein und sehr

schönen Kakao aus Würfeln, Tube und kondensierte

Milch. Quartier in einem Neubau.

Leidliche Bude.

8. XII.  Am Nachmittag Exerzieren vor der Stadt.

Ich fühlte mich ziemlich elend.

9. XII.  Früh wegen Regens statt Exerzieren

Gewehrappell. Zum Mittag lud mich Feldwebel

Lenz ein. Vom Nachmittagsdienst befreite er

mich. Auch am Abend war ich bei ihm.

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wurde aber unter starken Verlusten abgewiesen.

1. XII.  Früh Exerzieren. Dann Löhnungsappell,

Verteilung von Paketen der Verwundeten und

Toten. Darauf Antreten, kurz keine Zeit zur

Ruhe, trotzdem "Ruhetag". Paket von Frau von

Rauchhaupt.

2. XII.  Früh Post. Am Nachmittag Wegbaukommando.

6 Flieger, die Bomben warfen und

ziemlichen Schaden anrichteten.

3. XII.  Gegn Abend Abmarsch nach vorn. Straße

Dixmude - Woummen nach links, dann rechts ab

querfeld bis zu einem Gehöft. In 2 Scheunen

wurden die 2. und ein Teil der 3. untergebracht,

sonst auch Unterstände. Die 1. und 4. waren in

Schützengräben.

4. XII.  Ein Volltreffer lieferte 10 Tote und ebenso

viel Verwundete in der einen Scheune. Die 4.

hatte vorn 82 Mann Verluste durch Artillerie.

Wir waren selbst in schrecklichem Feuer. Gegen

Abend Ablösung durch 212. Zunächst nach Aschoop.

Dort Gulaschkanone. Um 11 Uhr ging es weiter

nach Zarrenlinden über Nachtigall, Houthoulst.

Wir machten mal wieder einen Umweg von

2 Std. und um 3 Uhr bekamen wir endlich Quartier.


...rechte Seite

5. XII.  Früh kam die Sanitätskompagnie und

behauptete, unser Gehöft sei von ihr belegt. So zogen

wir denn auf den Boden. Dabei wurde mir

mein Helm geklaut, ich beschaffte mir glücklich

einen neuen. Abends Wachhabender.

6. XII.  9 Uhr Abmarsch nach Kortemarck. Mit

Regimentsmusik. 12 Uhr im Quartier. In einer

Schenke. Schulz verschaffte mir ein Bett mit ihm

zusammen. Am Morgen bekam ich soviel Post,

daß ich sie nicht allein fortschaffen konnte.

Ich fühlte mich unwohl, hatte trotzdem abends

noch Ordonnanzdienst. Lunge kaputt.

7. XII.  Abmarsch nach Thourout. Unterwegs

wurde mir mordselend. Glücklicherweise hatte ich

noch von Kortemarck her Portwein und sehr

schönen Kakao aus Würfeln, Tube und kondensierte

Milch. Quartier in einem Neubau.

Leidliche Bude.

8. XII.  Am Nachmittag Exerzieren vor der Stadt.

Ich fühlte mich ziemlich elend.

9. XII.  Früh wegen Regens statt Exerzieren

Gewehrappell. Zum Mittag lud mich Feldwebel

Lenz ein. Vom Nachmittagsdienst befreite er

mich. Auch am Abend war ich bei ihm.


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  • February 24, 2017 20:10:36 Rolf Kranz

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    wurde aber unter starken Verlusten abgewiesen.

    1. XII.  Früh Exerzieren. Dann Löhnungsappell,

    Verteilung von Paketen der Verwundeten und

    Toten. Darauf Antreten, kurz keine Zeit zur

    Ruhe, trotzdem "Ruhetag". Paket von Frau von

    Rauchhaupt.

    2. XII.  Früh Post. Am Nachmittag Wegbaukommando.

    6 Flieger, die Bomben warfen und

    ziemlichen Schaden anrichteten.

    3. XII.  Gegn Abend Abmarsch nach vorn. Straße

    Dixmude - Woummen nach links, dann rechts ab

    querfeld bis zu einem Gehöft. In 2 Scheunen

    wurden die 2. und ein Teil der 3. untergebracht,

    sonst auch Unterstände. Die 1. und 4. waren in

    Schützengräben.

    4. XII.  Ein Volltreffer lieferte 10 Tote und ebenso

    viel Verwundete in der einen Scheune. Die 4.

    hatte vorn 82 Mann Verluste durch Artillerie.

    Wir waren selbst in schrecklichem Feuer. Gegen

    Abend Ablösung durch 212. Zunächst nach Aschoop.

    Dort Gulaschkanone. Um 11 Uhr ging es weiter

    nach Zarrenlinden über Nachtigall, Houthoulst.

    Wir machten mal wieder einen Umweg von

    2 Std. und um 3 Uhr bekamen wir endlich Quartier.


    ...rechte Seite

    5. XII.  Früh kam die Sanitätskompagnie und

    behauptete, unser Gehöft sei von ihr belegt. So zogen

    wir denn auf den Boden. Dabei wurde mir

    mein Helm geklaut, ich beschaffte mir glücklich

    einen neuen. Abends Wachhabender.

    6. XII.  9 Uhr Abmarsch nach Kortemarck. Mit

    Regimentsmusik. 12 Uhr im Quartier. In einer

    Schenke. Schulz verschaffte mir ein Bett mit ihm

    zusammen. Am Morgen bekam ich soviel Post,

    daß ich sie nicht allein fortschaffen konnte.

    Ich fühlte mich unwohl, hatte trotzdem abends

    noch Ordonnanzdienst. Lunge kaputt.

    7. XII.  Abmarsch nach Thourout. Unterwegs

    wurde mir mordselend. Glücklicherweise hatte ich

    noch von Kortemarck her Portwein und sehr

    schönen Kakao aus Würfeln, Tube und kondensierte

    Milch. Quartier in einem Neubau.

    Leidliche Bude.

    8. XII.  Am Nachmittag Exerzieren vor der Stadt.

    Ich fühlte mich ziemlich elend.

    9. XII.  Früh wegen Regens statt Exerzieren

    Gewehrappell. Zum Mittag lud mich Feldwebel

    Lenz ein. Vom Nachmittagsdienst befreite er

    mich. Auch am Abend war ich bei ihm.

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    Kortemark

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    Coswig (bei Dresden)

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2655 / 33569
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Friedrich-Carl Hoffmann
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http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


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