Kriegstagebuch von Walther Huth, item 20

Edit transcription:
...
Transcription saved
Enhance your transcribing experience by using full-screen mode

Transcription

You have to be logged in to transcribe. Please login or register and click the pencil-button again

  ...linke Seite

                Die Serben sind alle Verbrecher,

                Ihr Land ist ein finsteres Loch,

                Die Russen sind auch nicht viel bessser,

                Aber Dresche kriegen sie doch !

13. XI.  Immer noch in unserem Keller. Speck

braten, Kaffee kochen. In der Nacht um 2 Uhr

ging der 1. Zug zur Ablösung des 2. Bataillons

202 vor in einen Schützengraben an der Eisenbahn,

der starkem Artilleriefeuer ausgesetzt

war. Die Pioniere waren grade an der Arbeit,

uns Unterstände zu bauen. Schulz und ich

bezogen gemeinsam einen, der recht geräumig

gearbeitet war.

14. XI:  Die Granaten schlagen dicht am

Schützengraben ein, kommen aber nicht häufig,

dann heißt´s  "volle Deckung". Montanus

hatte dafür gesorgt, daß wir reichlich Brot und

Speck bekamen. Den Tag über bekamen wir

wahnsinniges Artilleriefeuer. 10m vor uns

wurde ein Unterstand, der glücklicherweise

hinter einer Schulterwehr lag, von drei Granaten

getroffen. Schrapnells schlugen um uns ein,

daß die Erde bebte. Am Abend wurden wir

von der 6/201 abgelöst, wir gingen nach


...rechte Seite

Eessen zurück, wo wir in einem hübschen

Häuschen Quartier bezogen. Schulz und ich schliefen

in einem Bett auf einer Matratze.

15. XI.  Ruhetag. Ordonnanz beim Leutnant.

Begleitung im Dunkeln zum Revidieren

der Wache bei Feldwebel Lenz. Am Abend

herrliche Hühnersuppe. Sehr viel Feldpost.

Immer noch dasselbe feudale Quartier.

Feine Hühnersuppe.

16. XI.  Anscheinend immer noch Ruhetag. Mit

unseren Landstürmern kommen wir großartig

aus. Gegen Abend führte ich die Korporalschaft,

weil Tormann nach Dixmude war, um Quartier

zu machen. 6:30 Abmarsch nach Dixmude.

Wir kamen mit ungefähr denselben Landstürmern

zusammen wie in Eessen, mit der

3. Korporalschaft. Ganz angenehmes Nachtlager,

nur etwas kalt.

17. XI.  Kaffee und Erbssuppe gekocht von der

eisernen Ration. Ofen in Ordnung gebracht,

Fenster und Türen mit Tuch vernagelt, sehr

molliges, leidlich helles Quartier. Abwechselnd

Regenwetter und herrlicher Sonnenschein

Quartier wieder am "Grande Place de Dixmuide".

Transcription saved

  ...linke Seite

                Die Serben sind alle Verbrecher,

                Ihr Land ist ein finsteres Loch,

                Die Russen sind auch nicht viel bessser,

                Aber Dresche kriegen sie doch !

13. XI.  Immer noch in unserem Keller. Speck

braten, Kaffee kochen. In der Nacht um 2 Uhr

ging der 1. Zug zur Ablösung des 2. Bataillons

202 vor in einen Schützengraben an der Eisenbahn,

der starkem Artilleriefeuer ausgesetzt

war. Die Pioniere waren grade an der Arbeit,

uns Unterstände zu bauen. Schulz und ich

bezogen gemeinsam einen, der recht geräumig

gearbeitet war.

14. XI:  Die Granaten schlagen dicht am

Schützengraben ein, kommen aber nicht häufig,

dann heißt´s  "volle Deckung". Montanus

hatte dafür gesorgt, daß wir reichlich Brot und

Speck bekamen. Den Tag über bekamen wir

wahnsinniges Artilleriefeuer. 10m vor uns

wurde ein Unterstand, der glücklicherweise

hinter einer Schulterwehr lag, von drei Granaten

getroffen. Schrapnells schlugen um uns ein,

daß die Erde bebte. Am Abend wurden wir

von der 6/201 abgelöst, wir gingen nach


...rechte Seite

Eessen zurück, wo wir in einem hübschen

Häuschen Quartier bezogen. Schulz und ich schliefen

in einem Bett auf einer Matratze.

15. XI.  Ruhetag. Ordonnanz beim Leutnant.

Begleitung im Dunkeln zum Revidieren

der Wache bei Feldwebel Lenz. Am Abend

herrliche Hühnersuppe. Sehr viel Feldpost.

Immer noch dasselbe feudale Quartier.

Feine Hühnersuppe.

16. XI.  Anscheinend immer noch Ruhetag. Mit

unseren Landstürmern kommen wir großartig

aus. Gegen Abend führte ich die Korporalschaft,

weil Tormann nach Dixmude war, um Quartier

zu machen. 6:30 Abmarsch nach Dixmude.

Wir kamen mit ungefähr denselben Landstürmern

zusammen wie in Eessen, mit der

3. Korporalschaft. Ganz angenehmes Nachtlager,

nur etwas kalt.

17. XI.  Kaffee und Erbssuppe gekocht von der

eisernen Ration. Ofen in Ordnung gebracht,

Fenster und Türen mit Tuch vernagelt, sehr

molliges, leidlich helles Quartier. Abwechselnd

Regenwetter und herrlicher Sonnenschein

Quartier wieder am "Grande Place de Dixmuide".


Transcription history
  • February 23, 2017 20:44:57 Rolf Kranz

      ...linke Seite

                    Die Serben sind alle Verbrecher,

                    Ihr Land ist ein finsteres Loch,

                    Die Russen sind auch nicht viel bessser,

                    Aber Dresche kriegen sie doch !

    13. XI.  Immer noch in unserem Keller. Speck

    braten, Kaffee kochen. In der Nacht um 2 Uhr

    ging der 1. Zug zur Ablösung des 2. Bataillons

    202 vor in einen Schützengraben an der Eisenbahn,

    der starkem Artilleriefeuer ausgesetzt

    war. Die Pioniere waren grade an der Arbeit,

    uns Unterstände zu bauen. Schulz und ich

    bezogen gemeinsam einen, der recht geräumig

    gearbeitet war.

    14. XI:  Die Granaten schlagen dicht am

    Schützengraben ein, kommen aber nicht häufig,

    dann heißt´s  "volle Deckung". Montanus

    hatte dafür gesorgt, daß wir reichlich Brot und

    Speck bekamen. Den Tag über bekamen wir

    wahnsinniges Artilleriefeuer. 10m vor uns

    wurde ein Unterstand, der glücklicherweise

    hinter einer Schulterwehr lag, von drei Granaten

    getroffen. Schrapnells schlugen um uns ein,

    daß die Erde bebte. Am Abend wurden wir

    von der 6/201 abgelöst, wir gingen nach


    ...rechte Seite

    Eessen zurück, wo wir in einem hübschen

    Häuschen Quartier bezogen. Schulz und ich schliefen

    in einem Bett auf einer Matratze.

    15. XI.  Ruhetag. Ordonnanz beim Leutnant.

    Begleitung im Dunkeln zum Revidieren

    der Wache bei Feldwebel Lenz. Am Abend

    herrliche Hühnersuppe. Sehr viel Feldpost.

    Immer noch dasselbe feudale Quartier.

    Feine Hühnersuppe.

    16. XI.  Anscheinend immer noch Ruhetag. Mit

    unseren Landstürmern kommen wir großartig

    aus. Gegen Abend führte ich die Korporalschaft,

    weil Tormann nach Dixmude war, um Quartier

    zu machen. 6:30 Abmarsch nach Dixmude.

    Wir kamen mit ungefähr denselben Landstürmern

    zusammen wie in Eessen, mit der

    3. Korporalschaft. Ganz angenehmes Nachtlager,

    nur etwas kalt.

    17. XI.  Kaffee und Erbssuppe gekocht von der

    eisernen Ration. Ofen in Ordnung gebracht,

    Fenster und Türen mit Tuch vernagelt, sehr

    molliges, leidlich helles Quartier. Abwechselnd

    Regenwetter und herrlicher Sonnenschein

    Quartier wieder am "Grande Place de Dixmuide".

Description

Save description
  • 51.03326352971362||2.864852247082581||

    Diksmuide

  • 51.13054289999999||13.577913399999943||

    Coswig (bei Dresden)

    ||1
Location(s)
  • Story location Coswig (bei Dresden)
  • Document location Diksmuide
Login and add location


ID
2655 / 33565
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Friedrich-Carl Hoffmann
License
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


Login to edit the languages

Login to edit the fronts
  • Western Front

Login to add keywords
  • Remembrance

Login and add links

Notes and questions

Login to leave a note