Kriegstagebuch von Walther Huth, item 18
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7. XI. Kurzer Marsch nach Kattierestracte. Marketender.
Speck und Streichhölzer, Briefpapier. Feldpost.
Appell: 19 Tote, 61 verwundet, 6 vermißt, 20 Lazarett.
Mit einigen Kameraden zum Gefreiten
befördert. Statt der Gefreitenknöpfe nähte ich mir
Rockknöpfe an. Am Abend waren große Vorbereitungen
zum Sturm, worauf wußten wir nicht.
um 1/2 7 Uhr rückten wir ab, bekamen aber bald
Befehl zum Umkehren, der mit großem Jubel
begrüßt wurde. Nachtlager sehr gut auf Stroh in
einer Scheune.
8. XI. 1/2 5 Uhr Wecken. Sturmgepäck. Marsch nach
Eessen. An der Bahnlinie längs, nach links nach
dem Kanal zu. Während die übrigen einen
Schützengraben auswarfen, gingen Schönefeld, Stover
und ich auf Patrouille gegen den Feind.
Verschiedene Gräben wurden mit Brettern überbrückt.
Dicht am Kanal buddelten wir uns in Granatlöchern
ein. Bei Tagesanbruch sahen wir am anderen Ufer
eine feindliche Patrouille. Als es noch heller wurde,
gingen wir zurück in die alten Quartiere. Unterwegs
sahen wir unseren ersten Ersatz vom 3. Bataillon,
alle so neu, wie aus dem Ei gepellt. Sie
machten doch etwas beklommene Gesichter, als sie
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uns so schmutzig und in so geringer Anzahl sahen.
Kurz nach dem Mittagessen trafen 62 neue Leute,
darunter 10 Freiwillige, das andere Landsturm, bei
uns ein. Sie hatten jeder in Berlin 2 Pfund Speck und
3 Pfund Wurst empfangen und hatten den Speck, den
sie am Morgen bekommen sollten, liegen lassen,
weil es ihnen zu schwer wurde. So aßt man in
der Heimat und wir haben 14 Tage lang kein
Stückchen Fleisch zu sehen bekommen. Sie gaben
allerdings reichlich ab, wohl mehr, als für sie
selbst gut sein konnte. Gegen Abend marschierten
wir ab, nachdem zuvor Post verteilt worden
war. Zum ersten Mal ging ich leer aus.
Wir marschierten über Eessen nach Dixmude und
bezogen einen Schützengraben, vor dessen Front
Dixmude etwa 500m vorn rechts lag.
9. XI. 3 Std. der Nachtruhe gingen mir durch
Patrouille und Wache verloren. Tagsüber bauten
Kant und ich mir einen Unterstand, in dem
wir ganz gemütlich hausen können. Der Tag
ging mit Buddeln hin. Außerdem wurde ein
Verbindungsgraben angefangen nach vorn. Wir
mußten aber des feindlichen Schrapnellfeuers wegen
aufhören zu graben. Eine Patrouille nach rechts
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Esen
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Coswig (bei Dresden)
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Story location Coswig (bei Dresden)
Document location Esen
- ID
- 2655 / 33563
- Contributor
- Friedrich-Carl Hoffmann
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- Western Front
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