Tagebuch "G38" - Die Revolution 1918 in Kiel, item 15
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item 15
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nach Ottendorf. Wir hatten noch etwa
2 Stunden zu laufen. Der Sohn des
Hauses brachte uns noch bis an die
Wegkreuzung. - Wir uns natürlich andere
Namen zugelegt, ich hieß Hansen, die
beiden anderen Schütt und Michaelis.
Falls wir gestellt würden hat [sic] wir uns
eine kleine Geschichte ausgedacht. Wir
Drei seien von der Werft in Kiel und
da letztere dicht gemacht hatte, wollten
wir uns in Hamburg Arbeit suchen. Ich
war Turbinenspezialist. Nachdem wir
ungefähr sechs Mal verlaufen hatten [sic] kamen
wir um 12 h nachts in Ottendorf
an. Nun kam die schwierige Quatierfrage [sic]
wo sollten wir die Nacht zu bringen [sic]. Wir
klopften zunächst beim Dorfschulzen an, dieser
wies uns zur Gastwirtschaft, letztere wollten
wir ungern als Quatier [sic] benutzen, da
dort die rote Patrollje [sic] drin war. Wir
versuchten unser Heil noch bei einem
Russenquartier , der Wachmann konnte
26
uns aber leider auch nicht aufnehmen,
sogern er es getan hätte. Schließlich gingen
wir in die Gastwirtschaft. Dort war
von Soldaten nichts zu sehen. Die Leute
waren zuerst mißtrauisch und wollten
uns nicht da behalten. Schließlich willigten
sie doch ein, da sie zu merken
schienen, daß wir Offizier seien. Betten
gab es leider keine, doch eins war vorhand,
das belegte als Ältester Johl. Wir
beiden andern schliefen auf Sofa in einem
kalten Saal, bekamen aber reichlich
Decken, sodaß wir wenig froren. Als
wir unsere Stiefel am Ofen trockneten,
kamen plötzlich roten [sic] Gardisten herein.
Wir verkrochen uns in der Küche. Sie
schienen aber doch Lunte gerochen zu
haben, veranlaßten aber Gott sei Dank
nichts. Am nächsten Morgen ging um
7 h die Reise weiter, es waren schon
wieder Soldaten in der Kneipe, sodaß
wir sehr vorsichtig das Haus verlassen
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nach Ottendorf. Wir hatten noch etwa
2 Stunden zu laufen. Der Sohn des
Hauses brachte uns noch bis an die
Wegkreuzung. - Wir uns natürlich andere
Namen zugelegt, ich hieß Hansen, die
beiden anderen Schütt und Michaelis.
Falls wir gestellt würden hat [sic] wir uns
eine kleine Geschichte ausgedacht. Wir
Drei seien von der Werft in Kiel und
da letztere dicht gemacht hatte, wollten
wir uns in Hamburg Arbeit suchen. Ich
war Turbinenspezialist. Nachdem wir
ungefähr sechs Mal verlaufen hatten [sic] kamen
wir um 12 h nachts in Ottendorf
an. Nun kam die schwierige Quatierfrage [sic]
wo sollten wir die Nacht zu bringen [sic]. Wir
klopften zunächst beim Dorfschulzen an, dieser
wies uns zur Gastwirtschaft, letztere wollten
wir ungern als Quatier [sic] benutzen, da
dort die rote Patrollje [sic] drin war. Wir
versuchten unser Heil noch bei einem
Russenquartier , der Wachmann konnte
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uns aber leider auch nicht aufnehmen,
sogern er es getan hätte. Schließlich gingen
wir in die Gastwirtschaft. Dort war
von Soldaten nichts zu sehen. Die Leute
waren zuerst mißtrauisch und wollten
uns nicht da behalten. Schließlich willigten
sie doch ein, da sie zu merken
schienen, daß wir Offizier seien. Betten
gab es leider keine, doch eins war vorhand,
das belegte als Ältester Johl. Wir
beiden andern schliefen auf Sofa in einem
kalten Saal, bekamen aber reichlich
Decken, sodaß wir wenig froren. Als
wir unsere Stiefel am Ofen trockneten,
kamen plötzlich roten [sic] Gardisten herein.
Wir verkrochen uns in der Küche. Sie
schienen aber doch Lunte gerochen zu
haben, veranlaßten aber Gott sei Dank
nichts. Am nächsten Morgen ging um
7 h die Reise weiter, es waren schon
wieder Soldaten in der Kneipe, sodaß
wir sehr vorsichtig das Haus verlassen
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nach Ottendorf. Wir hatten noch etwa
2 Stunden zu laufen. Der Sohn des
Hauses brachte uns noch bis an die
Wegkreuzung. - Wir uns natürlich andere
Namen zugelegt, ich hieß Hansen, die
beiden anderen Schütt und Michaelis.
Falls wir gestellt würden hat wir uns
eine kleine Geschichte ausgedacht. Wir
Drei seien von der Werft in Kiel und
da letztere dicht gemacht hatte, wollten
wir uns in Hamburg Arbeit suchen. Ich
war Turbinenspezialist. Nachdem wir
ungefähr sechs Mal verlaufen hatten kamen
wir um 12 h nachts in Ottendorf
an. Nun kam die schwierige Quartierfrage
wo sollten wir die Nacht zu bringen. Wir
klopften zunächst beim Dorfschulzen an, dieser
wies uns zur Gastwirtschaft, letztere wollten
wir ungern als Quatier benutzen, da
dort die rote Patrollje drin war. Wir
versuchten unser Heil noch bei einem
Russenquartier , der Wachmann konnte
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uns aber leider auch nicht aufnehmen,
sogern er es getan hätte. Schließlich gingen
wir in die Gastwirtschaft. Dort war
von Soldaten nichts zu sehen. Die Leute
waren zuerst mißtrauisch und wollten
uns nicht da behalten. Schließlich willigten
sie doch ein, da sie zu merken
schienen, daß wir Offizier seien. Betten
gab es leider keine, doch eins war vorhand,
das belegte als Ältester Johl. Wir
beiden anderen schliefen auf Sofa in einem
kalten Saal, bekamen aber reichlich
Laken , sodaß wir wenig froren. Als
wir unsere Stiefel am Ofen trockneten,
kamen plötzlich roten Gardisten herein.
Wir verkrochen uns in der Küche. Sie
schienen aber doch Lunte gerochen zu
haben, veranlaßten aber Gott sei Dank
nichts. Am nächsten Morgen ging um
7 h die Reise weiter, es waren schon
wieder Soldaten in der Kneipe, sodaß
wir sehr vorsichtig das Haus verlassen
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nach Ottendorf. Wir hatten noch etwa
2 Stunden zu laufen. Der Sohn des
Hauses brachte uns noch bis an die
Wegkreuzung. - Wir uns natürlich andere
Namen zugelegt, ich hieß Hansen, die
beiden anderen Schütt und Michaelis.
Falls wir gestellt würden hat wir uns
eine kleine Geschichte ausgedacht. Wir
Drei seien von der Werft in Kiel und
da letztere dicht gemacht hatte, wollten
wir uns in Hamburg Arbeit suchen. Ich
war Turbinenspezialist. Nachdem wir
ungefähr sechs Mal verlaufen hatten kamen
wir um 12 h nachts in Ottendorf
an. Nun kam die schwierige Quartierfrage
wo sollten wir die Nacht zu bringen. Wir
klopften zunächst beim Dorfschulzen an, dieser
wies uns zur Gastwirtschaft, letztere wollten
wir ungern als Quatier benutzen, da
dort die rote Patrollje drin war. Wir
versuchten unser Heil noch bei einem
Russenquartier , der Wachmann konnte
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uns aber leider auch nicht aufnehmen,
sogern er es getan hätte. Schlileßlich gingen
wir in die Gastwirtschaft. Dort war
von Soldaten nichts zu sehen. Die Leute
waren zuerst mißtrauisch und wollten
uns nicht da behalten. Schließlich willigten
sie doch ein, da sie zu merken
schienen, daß wir Offizier seien. Betten
gab es leider keine, doch eins war vorhand,
das belegte als Ältester Johl. Wir
beiden anderen schliefen auf Sofa in einem
kalten Saal, bekamen aber reichlich
Laken , sodaß wir wenig froren. Als
wir unsere Stiefel am Ofen trockneten,
kamen plötzlich roten Gardisten herein.
Wir verkrochen uns in der Küche. Sie
schienen aber doch Lunte gerochen zu
haben, veranlaßten aber Gott sei Dank
nichts. Am nächsten Morgen ging um
7 h die Reise weiter, es waren schon
wieder Soldaten in der Kneipe, sodaß
wir sehr vorsichtig das Haus verlassen
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nach Ottendorf. Wir hatten noch etwa
2 Stunden zu laufen. Der Sohn des
Hauses brachte uns noch bis an die
Wegkreuzung. - Wir uns natürlich andere
Namen zugelegt, ich hieß Hansen, die
beiden anderen Schütt und Michaelis.
Falls wir gestellt würden hat wir uns
eine kleine Geschichte ausgedacht. Wir
Drei seien von der Werft in Kiel und
da letztere dicht gemacht hatte, wollten
wir uns in Hamburg Arbeit suchen. Ich
war Turbinenspezialist. Nachdem wir
ungefähr sechs Mal verlaufen hatten kamen
wir um 12 h nachts in Ottendorf
an. Nun kam die schwierige Quartierfrage
wo sollten wir die Nacht zu bringen. Wir
klopften zunächst beim Dorfschulzen an, dieser
wies uns zur Gastwirtschaft, letztere wollten
wir ungern als Quatier benutzen, da
dor die rote Patrollje drin war. Wir
versuchten unser Heil noch bei einem
Russenquartier , der Wachmann konnte
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uns aber leider auch nicht aufnehmen,
sogern er es getan hätte. Schlileßlich gingen
wir in die Gastwirtschaft. Dort war
von Soldaten nichts zu sehen. Die Leute
waren zuerst mißtrauisch und wollten
uns nicht da behalten. Schließlich willigten
sie doch ein, da sie zu merken
schienen, daß wir Offizier seien. Betten
gab es leider keine, doch eins war vorhand,
das belegte als Ältester Johl. Wir
beiden anderen schliefen auf Sofa in einem
kalten Saal, bekamen aber reichlich
Laken , sodaß wir wenig froren. Als
wir unsere Stiefel am Ofen trockneten,
kamen plötzlich roten Gardisten herein.
Wir verkrochen uns in der Küche. Sie
schienen aber doch Lunte gerochen zu
haben, veranlaßten aaber Gott sei Dank
nichts. Am nächsten Morgen ging um
7 h die Reise weiter, es waren schon
wieder Soldaten in der Kneipe, sodaß
wir sehr vorsichtig das Haus verlassen
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nach Ottendorf. Wir hatten noch etwa
2 Stunden zu laufen. Der Sohn des
Hauses brachte uns noch bis an die
Wegkreuzung. - Wir uns natürlich andere
Namen zugelegt, ich hieß Hansen, die
beiden anderen Schütt und Michaelis.
Falls wir gestellt würden hat wir uns
eine kleine Geschichte ausgedacht. Wir
Drei seien von der Werft in Kiel und
da letztere dicht gemacht hatte, wollten
wir uns in Hamburg Arbeit suchen. Ich
war Turbinenspezialist. Nachdem wir
ungefähr sechs Mal verlaufen hatten kamen
wir um 12 h nachts in Ottendorf
an. Nun kam die schwierige Quartierfrage
wo sollten wir die Nacht zu bringen. Wir
klopften zunächst beim Dorfschulzen an, dieser
wies uns zur Gastwirtschaft, letztere wollten
wir ungern als Quatier benutzen, da
dor die rote Patrollje drin war. Wir
versuchten unser Heil noch bei einem
Russenquartier , der Wachmann konnte
-26-
uns aber leider auch nicht aufnehmen,
sogern er es getan hätte. Schlileßlich gingen
wir in die Gastwirtschaft. Dort war
von Soldaten nichts zu sehen. Die Leute
waren zuerst mißtrauisch und wollten
uns nicht da behalten. Schließlich willigten
sie doch ein, da sie zu merken
schienen, daß wir Offizier seien. Betten
gab es leider keine, doch eins war vorhand,
das belegte als Ältester Johl. Wir
beiden anderen schliefen auf Sofa in einem
kalten Saal, bekamen aber reichlich
Laken , sodaß wir wenig froren. Als
wir unsere Stiefel am Ofen trockneten,
kamen plötzlich roten Gardisten herein.
Wir verkrochen uns in der Küche. Sie
schienen aber doch Lunte gerochen zu
haben, veranlaßten aaber Gott sei Dank
nichts. Am nächsten Morgen ging um
7 h die Reise weiter, es waren schon
wieder Soldaten in der Kneipe, sodaß
wir sehr vosichtig das Haus verlassen
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nach Ottendorf. Wir hatten noch etwa
2 Stunden zu laufen. Der Sohn des
Hauses brachte uns noch bis an die
Wegkreuzung. - Wir uns natürlich andere
Namen zugelegt, ich hieß Hansen, die
beiden anderen Schütt und Michaelis.
Falls wir gestellt würden hat wir uns
eine kleine Geschichte ausgedacht. Wir
Drei seien von der Werft in Kiel und
da letztere dicht gemacht hatte, wollten
wir uns in Hamburg Arbeit suchen. Ich
war Turbinenspezialist. Nachdem wir
ungefähr sechs Mal verlaufen hatten kamen
wir um 12 h nachts in Ottendorf
an. Nun kam die schwierige Quartierfrage
wo sollten wir die Nacht zu bringen. Wir
klopften zunächst beim Dorfschulzen an, dieser
wies uns zur Gastwirtschaft, letztere wollten
wir ungern als Quatier benutzen, da
dor die rote Patrollje drin war. Wir
versuchten unser Heil noch bei einem
Russenquartier , der Wachmann konnte
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sogern er es getan hätte.
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Ottendorf
- 54.3295351||10.14960270000006||||1
Kiel
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- 21537 / 251771
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- Landesbibliothek Schleswig-Holstein
November 5, 1918 – November 6, 1918
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