Tagebuch "G38" - Die Revolution 1918 in Kiel, item 14
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item 14
23
die Sache kritisch es mußte sofort gehandelt
werden. Es war ganz klar wir mußten
so schnell wie möglich verlassen ins
Gefängnis wollten uns auf keinen Fall
stecken lassen [sic]. Wir steckten uns Cigaretten
Seife und sonst notwendiges ein. Es
war aber auch die höchste Zeit. Der
Wirt des Hauses, den wir um einen
Schal gebeten hatten, war auch nicht
hasenrein, er sagte uns wir möchten doch
noch ½ Stunde bleiben, er wollte uns
natürlich verhaften lassen, denn er war
Unteroffizier der Marine. Um 6 30 verließen
wir mit einer Karte aus Kiel's Umgegend,
bewaffnet die Stadt. Unsere Flucht aus
Kiel nahm ihren Anfang; ja wer
hätte das gedacht, daß man als Deutscher
noch mal vor seinen eigenen
Landsleuten fliehen müßte. Ich hatte
keine Zeit mehr mich bei meinem
Onkel zu verabschieden. Durch Nebenstraße
verließen wir, mit abgenommenen
24
Kragen, aussehend wir Stromer, Kiel.
Es ist nicht einfach wenn man keinen
Kompaß und die Landstraßen nicht
kennt bei Nacht und Nebel den richtigen
Kurs zu finden. Große Landstraßen
mußten wir vermeiden, da sie von der
roten Garde besetzt gehalten wurden.
Unser Ziel war zunächst Hamburg, von
da aus wollten wir mit der Bahn nach
Hause fahren. Heute Nacht wollten wir
unbedingt bis Ottendorf kommen etwa
16 km außerhalb der Stadt. Das war
aber leichter gesagt als getan, nachdem
wir etwa 2 Stunden querfeldein über
Ländereien und Gräben gelaufen waren,
langten wir bei der Holtenauer Hochbrücke
wieder an, wir mußten sofort
kehrt machen, da die Brücke besetzt
war. Wir gingen unseren alten Weg wieder
zurück, bis wir nach Suchsdorf
kamen. Dort orientierten wir uns in
einem Bauernhaus nach dem Weg nach
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die Sache kritisch es mußte sofort gehandelt
werden. Es war ganz klar wir mußten
so schnell wie möglich verlassen ins
Gefängnis wollten uns auf keinen Fall
stecken lassen [sic]. Wir steckten uns Cigaretten
Seife und sonst notwendiges ein. Es
war aber auch die höchste Zeit. Der
Wirt des Hauses, den wir um einen
Schal gebeten hatten, war auch nicht
hasenrein, er sagte uns wir möchten doch
noch 1/2 Stunde bleiben, er wollte uns
natürlich verhaften lassen, denn er war
Unteroffizier der Marine. Um 6 30 verließen
wir mit einer Karte aus Kiel's Umgegend,
bewaffnet die Stadt. Unsere Flucht aus
Kiel nahm ihren Anfang; ja wer
hätte das gedacht, daß man als Deutscher
noch mal vor seinen eigenen
Landsleuten fliehen müßte. Ich hatte
keine Zeit mehr mich bei meinem
Onkel zu verabschieden. Durch Nebenstraße
verließen wir, mit abgenommenen
24
Kragen, aussehend wir Stromer, Kiel.
Es ist nicht einfach wenn man keinen
Kompaß und die Landstraßen nicht
kennt bei Nacht und Nebel den richtigen
Kurs zu finden. Große Landstraßen
mußten wir vermeiden, da sie von der
roten Garde besetzt gehalten wurden.
Unser Ziel war zunächst Hamburg, von
da aus wollten wir mit der Bahn nach
Hause fahren. Heute Nacht wollten wir
unbedingt bis Ottendorf kommen etwa
16 km außerhalb der Stadt. Das war
aber leichter gesagt als getan, nachdem
wir etwa 2 Stunden querfeldein über
Ländereien und Gräben gelaufen waren,
langten wir bei der Holtenauer Hochbrücke
wieder an, wir mußten sofort
kehrt machen, da die Brücke besetzt
war. Wir gingen unseren alten Weg wieder
zurück, bis wir nach Suchsdorf
kamen. Dort orientierten wir uns in
einem Bauernhaus nach dem Weg nach
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die Sache kritisch es mußte sofort gehandelt
werden. Es war ganz klar wir mußten
so schnell wie möglich verlassen ins
Gefängnis wollten uns auf keinen Fall
stecken lassen. Wir steckten uns Cigaretten
Seife und sonst notwendiges ein. Es
war aber auch die höchste Zeit. Der
Wirt des Hauses, den wir um einen
Schal gebeten hatten, war auch nicht
hasenrein, er sagte uns wir möchten doch
noch 1/2 Stunde bleiben, er wollte uns
natürlich verhaften lassen, denn er war
Unteroffizier der Marine. Um 6 30 verließen
wir mit einer Karte aus Kiel's Umgegend,
bewaffnet die Stadt. Unsere Flucht aus
Kiel nahm ihren Anfang; ja wer
hätte das gedacht, daß man als Deutscher
noch mal vor seinen eigenen
Landsleuten fliehen müßte. Ich hatte
keine Zeit mehr mich bei meinem
Onkel zu verabschieden. Durch Nebenstraße
verließen wir, mit abgenommenen
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Kragen, aussehend wir Stromer, Kiel.
Es ist nicht einfach wenn man keinen
Kompaß und die Landstraßen nicht
kennt bei Nacht und Nebel den richtigen
Kurs zu finden. Große Landstraßen
mußten wir vermeiden, da sie von der
roten Garde besetzt gehalten wurden.
Unser Ziel war zunächst Hamburg, von
da aus wollten wir mit der Bahn nach
Hause fahren. Heute Nacht wollten wir
unbedingt bis Ottendorf kommen etwa
10 km außerhalb der Stadt. Das war
aber leichter gesagt als getan, nachdem
wir etwa 2 Stunden querfeldein über
Landwiesen und Gräben gelaufen waren,
langten wir bei der Holtenauer Hochbrücke
wieder an, wir mußten sofort
kehrt machen, da die Brücke besetzt
war. Wir gingen unseren alten Weg wieder
zurück, bis wir nach Suchsdorf
kamen. Dort orientierte wir uns in
einem Bauernhaus nach dem Weg nach
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die Sache kritisch es mußte sofort gehandelt
werden. Es war ganz klar wir mußten
so schnell wie möglich verlassen ins
Gefängnis wollten
auf keinen Fall
stecken lassen. Wir steckten uns Cigaretten
Seife und sonst notwendiges ein. Es
war aber auch die höchste Zeit. Der
Wirt des Hauses, den wir um einen
Schal gebeten hatten, war auch nicht
hasenrein, er sagte uns wir möchten
noch 1/2 Stunde bleiben, er wollte uns
natürlich verhaften lassen, denn er war
Unteroffizier der Marine. Um 6 30 verließen
wir mit einer Karte aus Kiel's Umgegend,
bewaffnet die Stadt. Unsere Flucht aus
Kiel nahm ihren Anfang; ja wer
hätte das gedacht, daß man als Deutscher
noch mal vor seinen eigenen
Landsleuten fliehen müßte. Ich hatte
keine Zeit mehr mich bei meinem
Onkel zu verabschieden. Durch Nebenstraße
verließen wir, mit abgenommenen
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Kragen, aussehend wir Stromer, Kiel.
Es ist nicht einfach wenn man keinen
Kompaß und die Landstraßen nicht
kennt bei Nacht und Nebel den richtigen
Kurs zu finden. Große Landstraßen
mußten wir vermeiden, da sie von der
roten Garde besetzt gehalten wurden.
Unser Ziel war zunächst Hamburg, von
da aus wollten wir mit der Bahn nach
Hause fahren. Heute Nacht wollten wir
unbedingt bis Ottendorf kommen etwa
10 km außerhalb der Stadt. Das war
aber leichter gesagt als getan, nachdem
wir etwa 2 Stunden querfeldein über
Landwiesen und Gräben gelaufen waren,
langten wir bei der Holtenauer Hochbrücke
wieder an, wir mußten sofort
kehrt machen, da die Brücke besetzt
war. Wir gingen unseren alten Weg wieder
zurück, bis wir nach Suchsdorf
kamen. Dort orientierte wir uns in
einem Bauernhaus nach dem Weg nach
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die Sache kritisch es mußte sofort gehandel
werden. Es war ganz klar wir mußten
so schnell wie möglich verlassen ins
Gefängnis wollten
auf keinen Fall
stecken lassen. Wir steckten uns Cigaretten
Seife un sonst notwendiges ein. Es
war aber auch die höchste Zeit. Der
Wirt des Hauses, den wir um einen
Schal gebeten hatten, war auch nicht
hasenrein, er sagte uns wir möchten
noch 1/2 Stunde bleiben, er wollte uns
natürlich verhaften lassen, denn er war
Unteroffizier der Marine. Um 6 30 verließen
wir mit einer Karte aus Kiel's Umgegend,
bewaffnet die Stadt. Unsere Flucht aus
Kiel nahm ihren Anfang; ja wer
hätte das gedacht, daß man als Deutscher
noch mal vor seinen eigenen
Landsleuten fliehen müßte. Ich hatte
keine Zeit mehr mich bei meinem
Onkel zu verabschieden. Durch Nebenstraße
verließen wir, mit abgenommenen
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Kragen, aussehend wir Stromer, Kel.
Es ist nicht einfach wenn man keinen
Kompaß und die Landstraßen nicht
kennt bei Nachtund Nebel den richtigen
Kurs zu finden. Große Landstraßen
mußten wir vermeiden, da sie von der
roten Garde besetzt gehalten wurden.
Unser Ziel war zunächst Hamburg, von
da aus wollten wir mit der Bahn nach
Hause fahren. Heute Nacht wollten wir
unbedingt bis Ottendorf kommen etwa
10 km außerhalb der Stadt. Das war
aber leichter gesagt als getan, nachdem
wir etwa 2 Stunden querfeldein über
Landwiesen und Gräben gelaufen waren,
langten wir bei der Holtenauer Hochbrücke
wieder an, wir mußten sofort
kehrt machen, da die Brücke besetzt
war. Wir gingen unseren alten Weg wieder
zurück, bis wir nach Suchsdorf
kamen. Dort orientierte wir uns in
einem Bauernhaus nach dem Weg nach
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die Sache kritisch es mußte sofort gehandel
werden. Es war ganz klar wir mußten
so schnell wie möglich verlassen ins
Gefängnis wollten
auf keinen Fall
stecken lassen. Wir steckten uns Cigaretten
Seife un sonst notwendiges ein. Es
war aber auch die höchste Zeit. Der
Wirt des Hauses, den wir um einen
Schal gebeten hatten, war auch nicht
hasenrein, er sagte uns wir möchten
noch 1/2 Stunde bleiben, er wollte uns
natürlich verhaften lassen, denn er war
Unteroffizier der Marine. Um 6 30 verließen
wir mit einer Karte aus Kiel's Umgegend,
bewaffnet die Stadt. Unsere Flucht aus
Kiel nahm ihren Anfang; ja wer
hätte das gedacht, daß man als Deutscher
noch mal vor seinen eigenen
Landsleuten fliehen müßte. Ich hatte
keine Zeit mehr mich bei meinem
Onkel zu verabschieden. Durch Nebenstraße
verließen wir, mit abgenommenen
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Kragen, aussehend wir Stromer, Kel.
Es ist nicht einfach wenn man keinen
Kompaß und die Landstraßen nicht
kennt bei Nachtund Nebel
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die Sache kritisch es mußte sofort gehandel
werden. Es war ganz klar wir mußten
so schnell wie möglich verlassen ins
Gefängnis wollten
auf keinen Fall
stecken lassen. Wir steckten uns Cigaretten
Seife un sonst notwendiges ein. Es
war aber auch die höchste Zeit. Der
Wirt des Hauses, den wir um einen
Schal
Description
Save description- 54.3587481||10.0787889||
Suchsdorf
- 54.3295351||10.14960270000006||||1
Kiel
Location(s)
Story location Kiel
Document location Suchsdorf
- ID
- 21537 / 251770
- Contributor
- Landesbibliothek Schleswig-Holstein
November 5, 1918 – November 5, 1918
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- Deutsch
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- Naval Warfare
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