Kleiber Manuskript 04 - Tierwelt Turkestan, item 16
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in den sartischen Kischlaks waren an den Bäumen überall bodenlose, alte Tongefäße
einheimischer Erzeugung angesteckt, um als Vogelwohnungen zu dienen.
Rosenstare (Pastor roseus) waren in Perowsk u. Osch, besonders an letzterem
Orte häufig zu sehen, doch äußerst scheu. In Osch hielten sich auch
mehrere Arten Würger (Lanius) auf, deren einige Kennern der europ.
Vogelwelt unbekannt waren; häufig fand man aufgespießte Käfer u.
nicht selten wurden Überfälle von Würgern auf Spatzennesthocker beobachtet.
Turkestanische Würger sind: Kleiner Würger (Lanius minor), L. Haneyari, L.
Przewalskii, L. Grimmi.
Weitere Gangvögel Turans sind: Sperlinge: Hausspatz (Passer domesticus),
Saxaúlspatz (P. ammodendri), Feldspatz (P. montanus), spanischer Spatz (P.
hispaniolemis), indischer Spatz (P. indieus), P. griseovulgris, Carpodacus
erythinus, weiters Steinschmätzer: Saxicola isabellina, S. zittata, S. picata, S. persica,
S. leucomela, S. Finschi, S. deserti u.a.m. Sperlinge waren in Perowsk u. Osch
äußerst häufig u. belebten in großen Flügen die Oasenbäume u. Dornsträucher;
in aller Herrgottsfrühe machten sie in den Pappeln vor den Kasernenfenstern, namentlich
im Frühjahr einen Heidenspektakel; in der Steppe lebten sie in Flügen
zu 100 - 200 beisammen u. nährten sich von den Früchten der Steppensträucher, aufgescheucht
flogen sie stets zusammen unter lautem Geschwirre davon. Auffallend
war namentlich eine sehr kleine Art, die in der Steppe lebte.
Es kommen vor: Fliegenfänger, darunter eine indische Form, den Paradies-
Fliegenfänger (Tchitrea paradisi), Schwalben: Rauchschwalbe (Hirundo
rustica), die indo-afrikanische H. Smithi, H. rupestris, Mauer u. Ufersegler
(Chelidan rebice, Ch. riparia), Lerchen: Feldlerche (Alauda arvensis),
A. gulgula, Otcoris Brandti, O. penicillata, Asmomames descati, Galerita cristata über letzterer steht: Haubenlerche
G. magna, Häher: Garrulus Brandti u. der interessante Laxaúlhäher
Podoces Panderi. Schwalben waren in Perowsk, namentlich aber in
Osch ebenfalls häufig u. nisteten ganz nach der deutschen Art vielfach in den
Häusern; Segler waren namentlich am Ak-burá im Frühling u. Herbst
nicht selten. Nikolsky nennt die Wüstenlerchen für die Kysyl-Kum sehr
charakteristisch; in Osch sah ich eine Wüstenhaubenlerche von ca doppelter
Größe unserer deutschen Haubenlerchen u. ausgezeichneter Schutzfärbung im
Winter, Vorfrühling u. Spätherbst sehr häufig. Den Sommer über waren diese
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in den sartischen Kischlaks waren an den Bäumen überall bodenlose, alte Tongefäße
einheimischer Erzeugung angesteckt, um als Vogelwohnungen zu dienen.
Rosenstare (Pastaroseus) waren in Perowsk u. Osch, besonders an letzterem
Orte häufig zu sehen, doch äußerst scheu. In Osch hielten sich auch
mehrere Arten Würger (Lanius) auf, deren einige Kennern der europ.
Vogelwelt unbekannt waren; häufig fand man aufgespießte Käfer u.
nicht selten wurden Überfälle von Würgern auf Spatzennesthocker beobachtet.
Turkestanische Würger sind: Kleiner Würger (Lanius minor), L. Haneyari, L.
Przewalskii, L. Grimmi.
Weitere Gangvögel Turans sind: Sperlinge: Hausspatz (Passer domesticus),
Saxaúlspatz (P. ammodendri), Feldspatz (P. montanus), spanischer Spatz (P.
hispaniolemis), indischer Spatz (P. indieus), P. griseovulgris, Carpodacus
erythinus, weiters Steinschmätzer: Saxicola isabellina, S. zittata, S. picata, S. persica,
S. leucomela, S. Finschi, S. deserti u.a.m. Sperlinge waren in Perowsk u. Osch
äußerst häufig u. belebten in großen Flügen die Oasenbäume u. Dornsträucher;
in aller Hergottsfrühe machten sie in den Pappeln vor den Kasernengenstern, namentlich
im Frühjahr einen Heidenspektakel; in der Steppe lebten sie in Flügen
zu 100 - 200 beisammen u. nährten sich von den Früchten der Steppensträucher, aufgescheucht
flogen sie stets zusammen unter lautem Geschwirre davon. Auffallend
war namentlich eine sehr kleine Art, die in der Steppe lebte.
Es kommen vor: Fliegenfänger, darunter eine indische Form, den Paradies-
Fliegenfänger (Tchitrea paradisi), Schwalben: Rauchschwalbe (Hirundo
rustica), die indo-afrikanische H. Smithi, H. rupestris, Mauer u. Ufersegler
(Chelidan rebice, Ch. riparia), Lerchen: Feldlerche (Alauda arvensis),
A. gulgula, Otcoris Brandti, O. penicillata, Asmomames descati, Galerita cristata über letzterer steht: Haubenlerche
G. magna, Häher: Garrulus Brandti u. der interessante Laxaúlhäher
Podoces Panderi. Schwalben waren in Perowsk, namentlich aber in
Osch ebenfalls häufig u. nisteten ganz nach der deutschen Art vielfach in den
Häusern; Segler waren namentlich am Ak-burá im Frühling u. Herbst
nicht selten. Nikolsky nennt die Wüstenlerchen für die Kysyl-Kum sehr
charakteristisch; in Osch sah ich eine Wüstenhaubenlerche von ca doppelter
Größe unserer deutschen Haubenlerchen u. ausgezeichneter Schutzfärbung im
Winter, Vorfrühling u. Spätherbst sehr häufig. Den Sommer über waren diese
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in den sartischen Kischlaks waren an den Bäumen überall bodenlose, alte Tongefäße
einheimischer Erzeugung angesteckt, um als Vogelwohnungen zu dienen.
Rosenstare (Pastaroseus) waren in Perowsk u. Osch, besonders an letzterem
Orte häufig zu sehen, doch äußerst scheu. In Osch hielten sich auch
mehrere Arten Würger (Lanius) auf, deren einige Kennern der europ.
Vogelwelt unbekannt waren; häufig fand man aufgespießte Käfer u.
nicht selten wurden Überfälle von Würgern auf Spatzennesthocker beobachtet.
Turkestanische Würger sind: Kleiner Würger (Lanius minor), L. Haneyari, L.
Przewalskii, L. Grimmi.
Weitere Gangvögel Turans sind: Sperlinge: Hausspatz (Passer domesticus),
Saxaúlspatz (P. ammodendri), Feldspatz (P. montanus), spanischer Spatz (P.
hispaniolemis), indischer Spatz (P. indieus), P. griseovulgris, Carpodacus
erythinus, weiters Steinschmätzer: Saxicola isabellina, S. zittata, S. picata, S. persica,
S. leucomela, S. Finschi, S. deserti u.a.m. Sperlinge waren in Perowsk u. Osch
äußerst häufig u. belebten in großen Flügen die Oasenbäume u. Dornsträucher;
in aller Hergottsfrühe machten sie in den Pappeln vor den Kasernengenstern, namentlich
im Frühjahr einen Heidenspektakel; in der Steppe lebten sie in Flügen
zu 100 - 200 beisammen u. nährten sich von den Früchten der Steppensträucher, aufgescheucht
flogen sie stets zusammen unter lautem Geschwirre davon. Auffallend
war namentlich eine sehr kleine Art, die in der Steppe lebte.
Es kommen vor: Fliegenfänger, darunter eine indische Form, den Paradies-
Fliegenfänger (Tchitrea paradisi), schwalben: Rauchschwalbe (Hirundo
rustica), die indo-afrikanische H. Smithi, H. rupestris, Mauer u. Ufersegler
(Chelidan rebice, Ch. riparia), Lerchen: Feldlerche (Alauda arvensis),
A. gulgula, Otcoris Brandti, O. penicillata, Asmomames descati, Galerita cristata über letzterer steht: Haubenlerche
G. magna, Häher: Garrulus Brandti u. der interessante Laxaúlhäher
Podoces Panderi. Schwalben waren in Perowsk, namentlich aber in
Osch ebenfalls häufig u. nisteten ganz nach der deutschen Art vielfach in den
Häusern; Segler waren namentlich am Ak-burá im Frühling u. Herbst
nicht selten. Nikolsky nennt die Wüstenlerchen für die Kysyl-Kum sehr
charakteristisch; in Osch sah ich eine Wüstenhaubenlerche von ca doppelter
Größe unserer deutschen Haubenlerchen u. ausgezeichneter Schutzfärbung im
Winter, Vorfrühling u. Spätherbst sehr häufig. Den Sommer über waren diese
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in den sartischen Kischlaks waren an den Bäumen überall bodenlose, alte Tongefäße
einheimischer Erzeugung angesteckt, um als Vogelwohnungen zu dienen.
Rosenstare (Pastaroseus) waren in Perowsk u. Osch, besonders an letzterem
Orte häufig zu sehen, doch äußerst scheu. In Osch hielten sich auch
mehrere Arten Würger (Lanius) auf, deren einige Kennern der europ.
Vogelwelt unbekannt waren; häufig fand man aufgespießte Käfer u.
nicht selten wurden Überfälle von Würgern auf Spatzennesthocker beobachtet.
Turkestanische Würger sind: Kleiner Würger (Lanius minor), L. Haneyari, L.
Przewalskii, L. Grimmi.
Weitere Gangvögel Turans sind: Sperlinge: Hausspatz (Passer domesticus),
Saxaúlspatz (P. ammodendri), Feldspatz (P. montanus), spanischer Spatz (P.
hispaniolemis), indischer Spatz (P. indieus), P. griseovulgris, Carpodacus
erythinus, weiters Steinschmätzer: Saxicola isabellina, S. zittata, S. picata, S. persica,
S. leucomela, S. Finschi, S. deserti u.a.m. Sperlinge waren in Perowsk u. Osch
äußerst häufig u. belebten in großen Flügen die Oasenbäume u. Dornsträucher;
in aller Hergottsfrühe machten sie in den Pappeln vor den Kasernengenstern, namentlich
im Frühjahr einen Heidenspektakel; in der Steppe lebten sie in Flügen
zu 100 - 200 beisammen u. nährten sich von den Früchten der Steppensträucher, aufgescheucht
flogen sie stets zusammen unter lautem Geschwirre davon.
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