Kleiber Manuskript 04 - Tierwelt Turkestan, item 1

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              Was meine Beobachtungen auf dem Gebiete der Tierwelt Turkestans 

betrifft, so ist es ganz selbstverständlich, daß sich dieselben nur 

auf einen geringen Teil er Fauna erstrecken konnten; eine genauere 

Aufmerksamkeit konnte ich eigentlich nur dem Kleinleben in der Natur, 

dem Leben u. Treiben der Insekten schenken. Bei allen meinen folgenden 

Aufzeichnungen ist es mir durchaus nicht um eine wissenschaftliche u. 

scharfe Beobachtung des einzelnen Individuums zu tun gewesen, sondern 

bloß um das Hervorheben der charakteristischen Züge der einzelnen Ordnungen 

u. um den Gesamteindruck, den die letzteren auf einen frisch aus Mitteleuropa 

hereingeschneiten Fremdling ausübten. Die eingefügten Bilder u. 

Tafeln sollen nebst der Befriedigung des natürlichen Interesses, das ich jetzt 

u. auch in späteren Zeiten der Tierwelt Zentralasiens, in welchem ich die elendesten 

Jahre meines Lebens verbringen musste, widme u. widmen werde, 

auch der Befriedigung des ästhetischen Gefühles dienen, dem meiner Ansicht 

nach am Besten durch die liebevolle Vertiefung in die kleinen Wunderwerke 

der Natur genügt werden kann; es hat mir trotz vielen Ärgers die mühevolle 

Arbeit doch stets wieder von Neuem Freude an schönen Formen u.

Farben gebracht.


Im Nachfolgenden sollen der besseren Übersicht u. Zusammenfassung wegen in 

die Übersetzung des Aufsatzes über die Tierwelt aus der " Ronia " Bd. Turkestan 

an passender Stelle meine eigenen Beobachtungen eingefügt werden; bloß 

in den Abschnitten über die Gliederfüßer soll die Übersetzung von meinen 

persönlichen Aufzeichnungen getrennt werden. Die Haustiere werden in 

einem anderen Teile meines Buches besprochen werden.


"Das Studium der Tierwelt Turkestans begann beinahe gleichzeitig mit 

der Erforschung dieses Landes in physikalisch-geographischer Beziehung. 

Schon die ersten Reisenden teilten uns manche interessante Tatsachen über 

die Fauna dieser eigenartigen Gegend mit, aber zur grundlegenden 

Erforschung des Tierreiches kam man erst bedeutend später, zur Zeit als 

von Beginn der zweiten Hälfte des verflossenen Jahrhunderts an russische 

Forscher, darunter auch Zoologen stets zahlreicher u. zahlreicher nach Zentralasien 


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              Was meine Beobachtungen auf dem Gebiete der Tierwelt Turkestans 

betrifft, so ist es ganz selbstverständlich, daß sich dieselben nur 

auf einen geringen Teil er Fauna erstrecken konnten; eine genauere 

Aufmerksamkeit konnte ich eigentlich nur dem Kleinleben in der Natur, 

dem Leben u. Treiben der Insekten schenken. Bei allen meinen folgenden 

Aufzeichnungen ist es mir durchaus nicht um eine wissenschaftliche u. 

scharfe Beobachtung des einzelnen Individuums zu tun gewesen, sondern 

bloß um das Hervorheben der charakteristischen Züge der einzelnen Ordnungen 

u. um den Gesamteindruck, den die letzteren auf einen frisch aus Mitteleuropa 

hereingeschneiten Fremdling ausübten. Die eingefügten Bilder u. 

Tafeln sollen nebst der Befriedigung des natürlichen Interesses, das ich jetzt 

u. auch in späteren Zeiten der Tierwelt Zentralasiens, in welchem ich die elendesten 

Jahre meines Lebens verbringen musste, widme u. widmen werde, 

auch der Befriedigung des ästhetischen Gefühles dienen, dem meiner Ansicht 

nach am Besten durch die liebevolle Vertiefung in die kleinen Wunderwerke 

der Natur genügt werden kann; es hat mir trotz vielen Ärgers die mühevolle 

Arbeit doch stets wieder von Neuem Freude an schönen Formen u.

Farben gebracht.


Im Nachfolgenden sollen der besseren Übersicht u. Zusammenfassung wegen in 

die Übersetzung des Aufsatzes über die Tierwelt aus der " Ronia " Bd. Turkestan 

an passender Stelle meine eigenen Beobachtungen eingefügt werden; bloß 

in den Abschnitten über die Gliederfüßer soll die Übersetzung von meinen 

persönlichen Aufzeichnungen getrennt werden. Die Haustiere werden in 

einem anderen Teile meines Buches besprochen werden.


"Das Studium der Tierwelt Turkestans begann beinahe gleichzeitig mit 

der Erforschung dieses Landes in physikalisch-geographischer Beziehung. 

Schon die ersten Reisenden teilten uns manche interessante Tatsachen über 

die Fauna dieser eigenartigen Gegend mit, aber zur grundlegenden 

Erforschung des Tierreiches kam man erst bedeutend später, zur Zeit als 

von Beginn der zweiten Hälfte des verflossenen Jahrhunderts an russische 

Forscher, darunter auch Zoologen stets zahlreicher u. zahlreicher nach Zentralasien 



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  • November 4, 2018 14:56:01 Eva Anna Welles (AUT)

                  Was meine Beobachtungen auf dem Gebiete der Tierwelt Turkestans 

    betrifft, so ist es ganz selbstverständlich, daß sich dieselben nur 

    auf einen geringen Teil er Fauna erstrecken konnten; eine genauere 

    Aufmerksamkeit konnte ich eigentlich nur dem Kleinleben in der Natur, 

    dem Leben u. Treiben der Insekten schenken. Bei allen meinen folgenden 

    Aufzeichnungen ist es mir durchaus nicht um eine wissenschaftliche u. 

    scharfe Beobachtung des einzelnen Individuums zu tun gewesen, sondern 

    bloß um das Hervorheben der charakteristischen Züge der einzelnen Ordnungen 

    u. um den Gesamteindruck, den die letzteren auf einen frisch aus Mitteleuropa 

    hereingeschneiten Fremdling ausübten. Die eingefügten Bilder u. 

    Tafeln sollen nebst der Befriedigung des natürlichen Interesses, das ich jetzt 

    u. auch in späteren Zeiten der Tierwelt Zentralasiens, in welchem ich die elendesten 

    Jahre meines Lebens verbringen musste, widme u. widmen werde, 

    auch der Befriedigung des ästhetischen Gefühles dienen, dem meiner Ansicht 

    nach am Besten durch die liebevolle Vertiefung in die kleinen Wunderwerke 

    der Natur genügt werden kann; es hat mir trotz vielen Ärgers die mühevolle 

    Arbeit doch stets wieder von Neuem Freude an schönen Formen u.

    Farben gebracht.


    Im Nachfolgenden sollen der besseren Übersicht u. Zusammenfassung wegen in 

    die Übersetzung des Aufsatzes über die Tierwelt aus der " Ronia " Bd. Turkestan 

    an passender Stelle meine eigenen Beobachtungen eingefügt werden; bloß 

    in den Abschnitten über die Gliederfüßer soll die Übersetzung von meinen 

    persönlichen Aufzeichnungen getrennt werden. Die Haustiere werden in 

    einem anderen Teile meines Buches besprochen werden.


    "Das Studium der Tierwelt Turkestans begann beinahe gleichzeitig mit 

    der Erforschung dieses Landes in physikalisch-geographischer Beziehung. 

    Schon die ersten Reisenden teilten uns manche interessante Tatsachen über 

    die Fauna dieser eigenartigen Gegend mit, aber zur grundlegenden 

    Erforschung des Tierreiches kam man erst bedeutend später, zur Zeit als 

    von Beginn der zweiten Hälfte des verflossenen Jahrhunderts an russische 

    Forscher, darunter auch Zoologen stets zahlreicher u. zahlreicher nach Zentralasien 


  • November 4, 2018 14:45:05 Eva Anna Welles (AUT)

                  Was meine Beobachtungen auf dem Gebiete der Tierwelt Turkestans 

    betrifft, so ist es ganz selbstverständlich, daß sich dieselben nur 

    auf einen geringen Teil er Fauna erstrecken konnten; eine genauere 

    Aufmerksamkeit konnte ich eigentlich nur dem Kleinleben in der Natur, 

    dem Leben u. Treiben der Insekten schenken. Bei allen meinen folgenden 

    Aufzeichnungen ist es mir durchaus nicht um eine wissenschaftliche u. 

    scharfe Beobachtung des einzelnen Individuums zu tun gewesen, sondern 

    bloß um das Hervorheben der charakteristischen Züge der einzelnen Ordnungen 

    u. um den Gesamteindruck, den die letzteren auf einen frisch aus Mitteleuropa 

    hereingeschneiten Fremdling ausübten. Die eingefügten Bilder u. 

    Tafeln sollen nebst der Befriedigung des natürlichen Interesses, das ich jetzt 

    u. auch in späteren Zeiten der Tierwelt Zentralasiens, in welchem ich die elendesten 

    Jahre meines Lebens verbringen musste, widme u. widmen werde, 

    auch der Befriedigung des ästhetischen Gefühles dienen, dem meiner Ansicht 

    nach am Besten durch die liebevolle Vertiefung in die kleinen Wunderwerke 

    der Natur genügt werden kann; es hat mir trotz vielen Ärgers die mühevolle 

    Arbeit doch stets wieder von Neuem Freude an schönen Formen u.

    Farben gebracht.


    Im Nachfolgenden sollen der besseren Übersicht u. Zusammenfassung wegen in 

    die Übersetzung des Aufsatzes über die Tierwelt aus der "Ronia" Bd. Turkestan 

    an passender Stelle meine eigenen Beobachtungen eingefügt werden; bloß 

    in den Abschnitten über die Gliederfüßer soll die Übersetzung von meinen 

    persönlichen Aufzeichnungen getrennt werden. Die Haustiere werden in 

    einem anderen Teile meines Buches besprochen werden.


    "Das Studium der Tierwelt Turkestans begann beinahe gleichzeitig mit 

    der Erforschung dieses Landes in physikalisch-geographischer Beziehung. 

    Schon die ersten Reisenden teilten uns manche interessante Tatsachen über 

    die Fauna dieser eigenartigen Gegend mit, aber zur grundlegenden 

    Erforschung des Tierreiches kam man erst bedeutend später, zur Zeit als 

    von Beginn der zweiten Hälfte des verflossenen Jahrhunderts an russische 

    Forscher, darunter auch Zoologen stets zahlreicher u. zahlreicher nach Zentralasien 



  • November 3, 2018 14:49:39 Gabriele Kister-Schuler

                  Was meine Beobachtungen au fem Gebiete der Tierwelt Turkestans 

    betrifft, so ist es ganz selbstverständlich, daß sich dieselben nur 

    auf einen geringen Teil er Fauna erstreckten konnten; eine genauere 

    Aufmerksamkeit konnte ich eigentlich nur dem Kleinleben in der Natur, 

    dem Leben u. Treiben der Insekten schenken. Bei allen meinen folgenden 

    Aufzeichnungen ist es mir durchaus nicht um eine wissenschaftliche u. 

    scharfe Beobachtung des einzelnen Individuums zu tun gewesen, sondern 

    bloß um das Hervorheben der charakteristischen Züge der einzelnen Ordnungen 

    u. um den Gesamteindruck, den die letzteren auf einen frisch aus Mitteleuropa 

    hereingeschneiten Fremdling ausübten. Die eingefügten Bilder u. 

    Tafeln solle nebst der Befriedigung des natürlichen Interesses, das ich jetzt 

    u. auch in späteren Zeiten der Tierwelt Zentralasiens, in welchem ich die elendesten 

    Jahre meines Lebens verbringen musste, widme u. widmen werde, 

    auch der Befriedigung des ästhtischen Gefühles dienen, dem meiner Ansicht 

    nach am Besten durch die liebevolle Vertiefung in die kleinen Wunderwerke 

    der Natur genügt werden kann; es hat mit trotz vielen Ärgers die mühevolle 

    Arbeit doch stets wieder von Neuem Freude an schönen Formen u.

    Farben gebracht.

    Im Nachfolgenden sollen der besseren Übersicht u. Zusammenfassung wegen in 

    die Übersetzung des Aufsatzes über die Tierwelt aus den "Ronia" Bd. Turkestan 

    an passender Stelle meine eigenen Beobachtungen eingefügt werden; bloß 

    in den Abschnitten über die Gliederfüßer soll die Übersetzung von meinen 

    persönlichen Aufzeichnungen getrennt werden. Die Haustiere werden in 

    einem anderen Teile meines Buches besprochen werden.


    "Das Studium der Tierwelt Turkestans begann beinahe gleichzeitig mit 

    der Erforschung dieses Landes in physikalisch-geographischer Beziehung. 

    Schon die ersten Reisenden teilten uns manche interessante Tatsachen über 

    die Fauna dieser eigenartigen Gegend mit, aber zur grundlegenden 

    Erforschung des Tierreiches kam man erst bedeutend später, zur Zeit als 

    von Beginn der zweiten Hälfte des verflossenen Jahrhunderts an russische 

    Forscher, darunter auch Zoologen stets zahlreicher u. zahlreicher nach Zentralasien 



  • November 3, 2018 14:39:49 Gabriele Kister-Schuler

                  Was meine Beobachtungen au fem Gebiete der Tierwelt Turkestans 

    betrifft, so ist es ganz selbstverständlich, daß sich dieselben nur 

    auf einen geringen Teil er Fauna erstreckten konnten; eine genauere 

    Aufmerksamkeit konnte ich eigentlich nur dem Kleinleben in der Natur, 

    dem Leben u. Treiben der Insekten schenken. Bei allen meinen folgenden 

    Aufzeichnungen ist es mir durchaus nicht um eine wissenschaftliche u. 

    scharfe Beobachtung des einzelnen Individuums zu tun gewesen, sondern 

    bloß 


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