Kleiber Manuskript 04 - Tierwelt Turkestan, item 15

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u. es waren oft über 1/2 Dutzend auf einmal zu sehen, in enger Geselligkeit 

kreisend. Nebst dem bemerkte ich öfters verschiedene andere Raubvögel, 

wie Gabelweihen u. eine Art mit weißen Schwingen u. Brust. Einmal im 

Frühling zeigte sich über der Oase ein großer, prächtiger, weißer Falke, der nie 

wieder erschien. Käuzchen waren sehr häufig u. ihre unheimlichen Schreie 

erschollen oft in warmen Sommernächten. Eine große Ohreule wurde einigemale 

im Stadtpark gesichtet; ein Uhunest in den Klüften des Suleiman-

Horstes, der überhaupt viel Raubvögel beherbergte, entdeckt. Ein großer

Uhu aus der Steppe wurde im Sommer 1915 im Gefangenenlager Katta-Kurgen 

gehalten. 

Wie in der Heimat waren die Krähen äußerst häufig. In Perowsk wimmelte 

die Oase den Sommer über von schwarzen Saatkrähen, welche mit ihrem schauerlichen 

Gekreisch die Alleen der Stadt erfüllten u. den unangenehmen Eindruck 

der gluterfüllten u. sonst leblosen Straßen noch vermehrte. Im Spätsommer 

zogen diese Vögel stets des Abends bei Sonnenuntergang in gewaltigen Schwärmen 

von der nord-westl. Steppe über den Syr u. die Festung stadteinwärts, wahrscheinlich 

um Schlafbäume aufzusuchen, die ihnen in der freien Steppe fehlten. 

Dieselbe Erscheinung war in Osch zu sehen; hier machten die Vögel oft zu Hunderten

auf einem Baume Zwischenstation, um die Nachzügler zu erwarten; 

die Flüge kamen hier von Süd-Osten. "Wintervögel" wurden von unserer 

Mannschaft die Nebelkrähen genannt, deren erstes Erscheinen die kältere 

Jahreszeit ankündigte. Diese Vögel waren den Winter über ebenso zahlreich 

zu sehen, wie im Sommer die Saatkrähen, doch hielten sie sich mehr am Boden 

auf. Abgesehen von vereinzelten Exemplaren, die sich von beiden Arten über 

den Sommer bzw. Winter hielten, lösten sich Nebelkrähen u. Saatkrähen ab; erstere 

waren den Sommer über wohl in Sibirien, letztere den Winter über in Indien; 

für Osch gilt dasselbe. In Perowsk sah ich im Herbst u. Frühjahr noch eine 

kleine schwarze Dohlenart mit lichtem Halsring. Schöne u. auffallende Vögel 

waren die Elstern, welche die Steppe zahlreich belebten u. mit ihrem von 

weitem leuchtenden Gefieder einen schönen Kontrast zur düster gefärbten 

Steppenvegetation bildeten; besonders beim Auffliegen der Vögel ergaben sich 

oft malerische u. farbenprächtige Bilder; in Osch waren die Elstern seltener. 

Häufig waren dort die gemeinen Stare, die überall in den Gärten nisteten; 


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u. es waren oft über 1/2 Dutzend auf einmal zu sehen, in enger Geselligkeit 

kreisend. Nebst dem bemerkte ich öfters verschiedene andere Raubvögel, 

wie Gabelweihen u. eine Art mit weißen Schwingen u. Brust. Einmal im 

Frühling zeigte sich über der Oase ein großer, prächtiger, weißer Falke, der nie 

wieder erschien. Käuzchen waren sehr häufig u. ihre unheimlichen Schreie 

erschollen oft in warmen Sommernächten. Eine große Ohreule wurde einigemale 

im Stadtpark gesichtet; ein Uhunest in den Klüften des Suleiman-

Horstes, der überhaupt viel Raubvögel beherbergte, entdeckt. Ein großer

Uhu aus der Steppe wurde im Sommer 1915 im Gefangenenlager Katta-Kurgen 

gehalten. 

Wie in der Heimat waren die Krähen äußerst häufig. In Perowsk wimmelte 

die Oase den Sommer über von schwarzen Saatkrähen, welche mit ihrem schauerlichen 

Gekreisch die Alleen der Stadt erfüllten u. den unangenehmen Eindruck 

der gluterfüllten u. sonst leblosen Straßen noch vermehrte. Im Spätsommer 

zogen diese Vögel stets des Abends bei Sonnenuntergang in gewaltigen Schwärmen 

von der nord-westl. Steppe über den Syr u. die Festung stadteinwärts, wahrscheinlich 

um Schlafbäume aufzusuchen, die ihnen in der freien Steppe fehlten. 

Dieselbe Erscheinung war in Osch zu sehen; hier machten die Vögel oft zu Hunderten

auf einem Baume Zwischenstation, um die Nachzügler zu erwarten; 

die Flüge kamen hier von Süd-Osten. "Wintervögel" wurden von unserer 

Mannschaft die Nebelkrähen genannt, deren erstes Erscheinen die kältere 

Jahreszeit ankündigte. Diese Vögel waren den Winter über ebenso zahlreich 

zu sehen, wie im Sommer die Saatkrähen, doch hielten sie sich mehr am Boden 

auf. Abgesehen von vereinzelten Exemplaren, die sich von beiden Arten über 

den Sommer bzw. Winter hielten, lösten sich Nebelkrähen u. Saatkrähen ab; erstere 

waren den Sommer über wohl in Sibirien, letztere den Winter über in Indien; 

für Osch gilt dasselbe. In Perowsk sah ich im Herbst u. Frühjahr noch eine 

kleine schwarze Dohlenart mit lichtem Halsring. Schöne u. auffallende Vögel 

waren die Elstern, welche die Steppe zahlreich belebten u. mit ihrem von 

weitem leuchtenden Gefieder einen schönen Kontrast zur düster gefärbten 

Steppenvegetation bildeten; besonders beim Auffliegen der Vögel ergaben sich 

oft malerische u. farbenprächtige Bilder; in Osch waren die Elstern seltener. 

Häufig waren dort die gemeinen Stare, die überall in den Gärten nisteten; 



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  • November 6, 2018 13:06:54 Eva Anna Welles (AUT)

    u. es waren oft über 1/2 Dutzend auf einmal zu sehen, in enger Geselligkeit 

    kreisend. Nebst dem bemerkte ich öfters verschiedene andere Raubvögel, 

    wie Gabelweihen u. eine Art mit weißen Schwingen u. Brust. Einmal im 

    Frühling zeigte sich über der Oase ein großer, prächtiger, weißer Falke, der nie 

    wieder erschien. Käuzchen waren sehr häufig u. ihre unheimlichen Schreie 

    erschollen oft in warmen Sommernächten. Eine große Ohreule wurde einigemale 

    im Stadtpark gesichtet; ein Uhunest in den Klüften des Suleiman-

    Horstes, der überhaupt viel Raubvögel beherbergte, entdeckt. Ein großer

    Uhu aus der Steppe wurde im Sommer 1915 im Gefangenenlager Katta-Kurgen 

    gehalten. 

    Wie in der Heimat waren die Krähen äußerst häufig. In Perowsk wimmelte 

    die Oase den Sommer über von schwarzen Saatkrähen, welche mit ihrem schauerlichen 

    Gekreisch die Alleen der Stadt erfüllten u. den unangenehmen Eindruck 

    der gluterfüllten u. sonst leblosen Straßen noch vermehrte. Im Spätsommer 

    zogen diese Vögel stets des Abends bei Sonnenuntergang in gewaltigen Schwärmen 

    von der nord-westl. Steppe über den Syr u. die Festung stadteinwärts, wahrscheinlich 

    um Schlafbäume aufzusuchen, die ihnen in der freien Steppe fehlten. 

    Dieselbe Erscheinung war in Osch zu sehen; hier machten die Vögel oft zu Hunderten

    auf einem Baume Zwischenstation, um die Nachzügler zu erwarten; 

    die Flüge kamen hier von Süd-Osten. "Wintervögel" wurden von unserer 

    Mannschaft die Nebelkrähen genannt, deren erstes Erscheinen die kältere 

    Jahreszeit ankündigte. Diese Vögel waren den Winter über ebenso zahlreich 

    zu sehen, wie im Sommer die Saatkrähen, doch hielten sie sich mehr am Boden 

    auf. Abgesehen von vereinzelten Exemplaren, die sich von beiden Arten über 

    den Sommer bzw. Winter hielten, lösten sich Nebelkrähen u. Saatkrähen ab; erstere 

    waren den Sommer über wohl in Sibirien, letztere den Winter über in Indien; 

    für Osch gilt dasselbe. In Perowsk sah ich im Herbst u. Frühjahr noch eine 

    kleine schwarze Dohlenart mit lichtem Halsring. Schöne u. auffallende Vögel 

    waren die Elstern, welche die Steppe zahlreich belebten u. mit ihrem von 

    weitem leuchtenden Gefieder einen schönen Kontrast zur düster gefärbten 

    Steppenvegetation bildeten; besonders beim Auffliegen der Vögel ergaben sich 

    oft malerische u. farbenprächtige Bilder; in Osch waren die Elstern seltener. 

    Häufig waren dort die gemeinen Stare, die überall in den Gärten nisteten; 


  • November 4, 2018 17:22:59 Gabriele Kister-Schuler

    u. es waren oft über 1/2 Dutzend auf einmal zu sehen, in enger Geselligkeit 

    kreisend. Nebst dem bemerkte ich öfters verschiedene andere Raubvögel, 

    wie Gabelweihen u. eine Art mit weißen Schwingen u. Brust. Einmal im 

    Frühling zeigte sich über der Oase ein großer, prächtiger, weißer Falke, der nie 

    wieder erschien. Käuzchen waren sehr häufig u. ihre unheimlichen Schreie 

    erschollen oft in warmen Sommernächten. Eine große Ohreule wurde einigemale 

    im Stadtpark gesichtet; ein Uhunest in den Klüften des Suleiman-

    Horstes, der überhaupt viel Raubvögel beherbergte, entdeckt. Ein großer

    Uhu aus der Steppe wurde im Sommer 1915 im Gefangenenlager Katta-Kurgen 

    gehalten. 

    Wie in der Heimat waren die Krähen äußerst häufig. In Perowsk wimmelte 

    die Oase den Sommer über von schwarzen Saatkrähen, welche mit ihrem schauerlichen 

    Gekreisch die Alleen der Stadt erfüllten u. den unangenehmen Eindruck 

    der gluterfüllten u. sonst leblosen Straßen noch vermehrte. Im Spätsommer 

    zogen diese Vögel stets des Abends bei Sonnenuntergang in gewaltigen Schwärmen 

    von der nord-westl. Steppe über den Syr u. die Festung stadteinwärts, wahrscheinlich 

    um Schlafbäume aufzusuchen, die ihnen in der freien Steppe gehlten. 

    Dieselbe Erscheinung war in Osch zu sehen; hier machten die Vögel oft zu Hunderten

    auf einem Baume Zwischenstation, um die Nachzügler zu erwarten; 

    die Flüge kamen hier von Süd-Osten. "Wintervögel" wurden von unserer 

    Mannschaft die Nebelkrähen genannt, deren erstes Erscheinen die kältere 

    Jahreszeit ankündigte. Diese Vögel waren den Winter über ebenso zahlreich 

    zu sehen, wie im Sommer die Saatkrähen, doch hielten sie sich mehr am Boden 

    auf. Abgesehen von vereinzelten Exemplaren, die sich von beiden Arten über 

    den Sommer bzw. Winter hielten, lösten sich Nebelkrähen u. Saatkrähen ab; erstere 

    waren den Sommer über wohl in Sibirien, letztere den Winter über in Indien; 

    für Osch gilt dasselbe. In Perowsk sah ich im Herbst u. Frühjahr noch eine 

    kleine schwarze Dohlenart mit lichtem Halsring. Schöne u. auffallende Vögel 

    waren die Elstern, welche die Steppe zahlreich belebten u. mit ihrem von 

    weitem leuchtenden Gefieder einen schönen Kontrast zur düster gefärbten 

    Steppenvegetation bildeten; besonders beim Auffliege der Vögel ergaben sich 

    oft malerische u. farbenprächtige Bilder; in Osch waren die Elstern seltener. 

    Häufig waren dort die gemeinen Stare, die überall in den Gärten nisteten; 



  • November 4, 2018 17:21:30 Gabriele Kister-Schuler

    u. es waren oft über 1/2 Dutzend auf einmal zu sehen, in enger Geselligkeit 

    kreisend. Nebst dem bemerkte ich öfters verschiedene andere Raubvögel, 

    wie Gabelweihen u. eine Art mit weißen Schwingen u. Brust. Einmal im 

    Frühling zeigte sich über der Oase ein großer, prächtiger, weißer Falke, der nie 

    wieder erschien. Käuzchen waren sehr häufig u. ihrer unheimlichen Schreie 

    erschollen oft in warmen Sommernächten. Eine große Ohreule wurde einigemale 

    im Stadtpark gesichtet; ein Uhunest in den Klüften des Suleiman-

    Horstes, der überhaupt viel Raubvögel beherbergte, entdeckt. Ein großer Uhu aus der Steppe wurde im Sommer 1915 im Gefangenenlager Katta-Kurgen 

    gehalten. 

    Wie in der heimat waren die Krähen äußerst häufig. In Perowsk wimmelte 

    die Oase den Sommer über von schwarzen Saatkrähen, welche mit ihrem schauerlichen 

    Gekreisch die Alleen der Stadt erfüllten u. den unangenehmen Eindruck 

    der gluterfüllten u. sonst leblosen Straßen noch vermehrte. Im Spätsommer 

    zogen diese Vögel stets des Abends bei Sonnenuntergang in gewaltigen Schwärmen 

    von der nord-westl. Steppe über den Syr u. die Festung stadteinwärts, wahrscheinlich 

    um Schlafbäume aufzusuchen, die ihnen in der freien Steppe gehlten. 

    Dieselbe Erscheinung war in Osch zu sehen; hier machten die Vögel oft zu Hunderten

    auf einem Baume Zwischenstation, um die Nachzügler zu erwarten; 

    die Flüge kamen hier von Süd-Osten. "Wintervögel" wurden von unserer 

    Mannschaft die Nebelkrähen genannt, deren erstes Erscheinen die kältere 

    Jahreszeit ankündigte. Diese Vögel waren den Winter über ebenso zahlreich 

    zu sehen, wie im Sommer die Saatkrähen, doch hielten sie sich mehr am Boden 

    auf. Abgesehen von vereinzelten Exemplaren, die sich von beiden Arten über 

    den Sommer bzw. Winter hielten, lösten sich Nebelkrähen u. Saatkrähen ab; erstere 

    waren den Sommer über wohl in Sibirien, letztere den Winter über in Indien; 

    für Osch gilt dasselbe. In Perowsk sah ich im Herbst u. Frühjahr noch eine 

    kleine schwarze Dohlenart mit lichtem Halsring. Schöne u. auffallende Vögel 

    waren die Elstern, welche die Steppe zahlreich belebten u. mit ihrem von 

    weitem leuchtenden Gefieder einen schönen Kontrast zur düster gefärbten 

    Steppenvegetation bildeten; besonders beim Auffliege der Vögel ergaben sich 

    oft malerische u. farbenprächtige Bilder; in Osch waren die Elstern seltener. 

    Häufig waren dort die gemeinen Stare, die überall in den Gärten nisteten; 



  • November 4, 2018 16:58:42 Gabriele Kister-Schuler

    u. es waren oft über 1/2 Dutzend auf einmal zu sehen, in enger Geselligkeit 

    kreisend. Nebst dem bemerkte ich öfters verschiedene andere Raubvögel, 

    wie Gabelweihen u. eine Art mit weißen Schwingen u. Brust. Einmal im 

    Frühling zeigte sich über der Oase ein großer, prächtiger, weißer Falke, der nie 

    wieder erschien. Käuzchen waren sehr häufig u. ihrer unheimlichen Schreie 

    erschollen oft in warmen Sommernächten. Eine große Ohreule wurde einigemale 

    im Stadtpark gesichtet; ein Uhunest in den Klüften des Suleiman-

    Horstes, der überhaupt viel Raubvögel beherbergte, entdeckt. Ein großer Uhu aus der Steppe wurde im Sommer 1915 im Gefangenenlager Katta-Kurgen 

    gehalten. 

    Wie in der heimat waren die Krähen äußerst häufig. In Perowsk wimmelte 

    die Oase den Sommer über von schwarzen Saatkrähen, welche mit ihrem schauerlichen 

    Gekreisch die Alleen der Stadt erfüllten u. den unangenehmen Eindruck 

    der gluterfüllten u. sonst leblosen Straßen noch vermehrte. Im Spätsommer 

    zogen diese Vögel stets des Abends bei Sonnenuntergang in gewaltigen Schwärmen 

    von der nord-westl. Steppe über den Syr u. die Festung stadteinwärts, wahrscheinlich 

    um Schlafbäume aufzusuchen, die ihnen in der freien Steppe gehlten. 

    Dieselbe Erscheinung war in Osch zu sehen; hier machten die Vögel oft zu Hunderten

    auf einem Baume Zwischenstation, um die Nachzügler zu erwarten; 

    die Flüge kamen hier von Süd-Osten. "Wintervögel" wurden von unserer 

    Mannschaft die Nebelkrähen genannt, deren erstes Erscheinen die kältere 

    Jahreszeit ankündigte. Diese Vögel waren den Winter über ebenso zahlreich 

    zu sehen, wie im Sommer die Saatkrähen, doch hielten sie sich mehr am Boden 

    auf. Abgesehen von vereinzelten Exemplaren, die sich von beiden Arten über 

    den Sommer bzw. Winter hielten, lösten sich Nebelkrähen u. Saatkrähen ab; erstere 

    waren den Sommer über wohl in Sibirien, letztere den Winter über in Indien; 

    für Osch gilt dasselbe. In  























  • November 4, 2018 14:34:06 Gabriele Kister-Schuler

    u. es waren oft über 1/2 Dutzend auf einmal zu sehen, in enger Geselligkeit 

    kreisend. Nebst dem bemerkte ich öfters verschiedene andere Raubvögel, 

    wie Gabelweihen u. eine Art mit weißen Schwingen u. Brust. Einmal im 

    Frühling zeigte sich über der Oase ein großer, prächtiger, weißer Falke, der nie 

    wieder erschien. Käuzchen waren sehr häufig u. ihrer unheimlichen Schreie 

    erschollen oft in warmen Sommernächten. Eine große Ohreule wurde einigemale 

    im Stadtpark gesichtet; ein Uhunest in den Klüften des Suleiman-

    Horstes, der überhaupt viel Raubvögel beherbergte, entdeckt. Ein großer Uhu aus der Steppe wurde im Sommer 1915 im Gefangenenlager Katta-Kurgen 

    gehalten. 

    Wie in der heimat waren die Krähen äußerst häufig. In Perowsk wimmelte 

    die Oase den Sommer über von schwarzen Saatkrähen, welche mit ihrem schauerlichen 

    Gekreisch die Alleen der Stadt erfüllten u. den unangenehmen Eindruck 

    der gluterfüllten u. sonst leblosen Straßen noch vermehrte. Im Spätsommer 

    zogen diese Vögel stets des Abends bei Sonnenuntergang in gewaltigen Schwärmen 

    von der nord-westl. Steppe über den Syr u. die Festung stadteinwärts, wahrscheinlich 

    um Schlafbäume aufzusuchen, die ihnen in der freien Steppe gehlten. 

    Dieselbe Erscheinung war in Osch zu sehen; hier machten die Vögel oft zu Hunderten auf einem Baume Zwischenstation, um die Nachzügler zu erwarten; 

    die Flüge kamen hier von Süd-Osten. "Wintervögel" wurden von unserer 

    Mannschaft die Nebelkrähen genannt, deren erstes Erscheinen die kältere 

    Jahreszeit ankündigte.








     















  • November 4, 2018 14:33:52 Gabriele Kister-Schuler

    u. es waren oft über 1/2 Dutzend auf einmal zu sehen, in enger Geselligkeit 

    kreisend. Nebst dem bemerkte ich öfters verschiedene andere Raubvögel, 

    wie Gabelweihen u. eine Art mit weißen Schwingen u. Brust. Einmal im 

    Frühling zeigte sich über der Oase ein großer, prächtiger, weißer Falke, der nie 

    wieder erschien. Käuzchen waren sehr häufig u. ihrer unheimlichen Schreie 

    erschollen oft in warmen Sommernächten. Eine große Ohreule wurde einigemale 

    im Stadtpark gesichtet; ein Uhunest in den Klüften des Suleiman-

    Horstes, der überhaupt viel Raubvögel beherbergte, entdeckt. Ein großer Uhu aus der Steppe wurde im Sommer 1915 im Gefangenenlager Katta-Kurgen 

    gehalten. 

    Wie in der heimat waren die Krähen äußerst häufig. In Perowsk wimmelte 

    die Oase den Sommer über von schwarzen Saatkrähen, welche mit ihrem schauerlichen 

    Gekreisch die Alleen der Stadt erfüllten u. den unangenehmen Eindruck 

    der gluterfüllten u. sonst leblosen Straßen noch vermehrte. Im Spätsommer 

    zogen diese Vögel stets des Abends bei Sonnenuntergang in gewaltigen Schwärmen 

    von der nord-westl. Steppe über den Syr u. die Festung stadteinwärts, wahrscheinlich 

    um Schlafbäume aufzusuchen, die ihnen in der freien Steppe gehlten. 

    Dieselbe Erscheinung war in Osch zu sehen; hier machten die Vögel oft zu Hunderten auf einem Baume Zwischenstation, um die Nachzügler zu erwarten; 

    die Flüge kamen hier von Süd-Osten. "Wintervögel" wurden von unserer 

    die Nebelkrähen genannt, deren erstes Erscheinen die kältere 

    Jahreszeit ankündigte.








     















  • November 4, 2018 14:33:47 Gabriele Kister-Schuler

    u. es waren oft über 1/2 Dutzend auf einmal zu sehen, in enger Geselligkeit 

    kreisend. Nebst dem bemerkte ich öfters verschiedene andere Raubvögel, 

    wie Gabelweihen u. eine Art mit weißen Schwingen u. Brust. Einmal im 

    Frühling zeigte sich über der Oase ein großer, prächtiger, weißer Falke, der nie 

    wieder erschien. Käuzchen waren sehr häufig u. ihrer unheimlichen Schreie 

    erschollen oft in warmen Sommernächten. Eine große Ohreule wurde einigemale 

    im Stadtpark gesichtet; ein Uhunest in den Klüften des Suleiman-

    Horstes, der überhaupt viel Raubvögel beherbergte, entdeckt. Ein großer Uhu aus der Steppe wurde im Sommer 1915 im Gefangenenlager Katta-Kurgen 

    gehalten. 

    Wie in der heimat waren die Krähen äußerst häufig. In Perowsk wimmelte 

    die Oase den Sommer über von schwarzen Saatkrähen, welche mit ihrem schauerlichen 

    Gekreisch die Alleen der Stadt erfüllten u. den unangenehmen Eindruck 

    der gluterfüllten u. sonst leblosen Straßen noch vermehrte. Im Spätsommer 

    zogen diese Vögel stets des Abends bei Sonnenuntergang in gewaltigen Schwärmen 

    von der nord-westl. Steppe über den Syr u. die Festung stadteinwärts, wahrscheinlich 

    um Schlafbäume aufzusuchen, die ihnen in der freien Steppe gehlten. 

    Dieselbe Erscheinung war in Osch zu sehen; hier machten die Vögel oft zu Hunderten auf einem Baume Zwischenstation, um die Nachzügler zu erwarten; 

    die Flüge kamen hier von Süd-Osten. "Wintervögel" wurden von unserer 

    die Nebelkrähen genannt, deren eerstes Erscheinen die kältere 

    Jahreszeit ankündigte.








     















  • November 4, 2018 14:30:05 Gabriele Kister-Schuler

    u. es waren oft über 1/2 Dutzend auf einmal zu sehen, in enger Geselligkeit 

    kreisend. Nebst dem bemerkte ich öfters verschiedene andere Raubvögel, 

    wie Gabelweihen u. eine Art mit weißen Schwingen u. Brust. Einmal im 

    Frühling zeigte sich über der Oase ein großer, prächtiger, weißer Falke, der nie 

    wieder erschien. Käuzchen waren sehr häufig u. ihrer unheimlichen Schreie 

    erschollen oft in warmen Sommernächten. Eine große Ohreule wurde einigemale 

    im Stadtpark gesichtet; ein Uhunest in den Klüften des Suleiman-

    Horstes, der überhaupt viel Raubvögel beherbergte, entdeckt. Ein großer Uhu aus der Steppe wurde im Sommer 1915 im Gefangenenlager Katta-Kurgen 

    gehalten. 

    Wie in der heimat waren die Krähen äußerst häufig. In Perowsk wimmelte 

    die Oase den Sommer über von schwarzen Saatkrähen, welche mit ihrem schauerlichen 

    Gekreisch die Alleen der Stadt erfüllten u. den unangenehmen Eindruck 

    der gluterfüllten u. sonst leblosen Straßen noch vermehrte. Im Spätsommern

     















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