Kriegstagebuch von Hans-Joachim Röhr aus Görlitz - Band 3, item 102
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S. 187
beim Empfange gedacht haben - und was empfinden
die Freude, seinen Sohn wiederzuhaben?
Es war Sonnabend abend - wir beide pilgerten stumm
nach Haus. Hier empfing mich unter der mit Girlande
geschmückten Tür die Mutter. Ich war ob der grossen
Liebe tief gerührt. Müde und matt setzte ich mich
an den Tisch zum Abendbrot. In meinem Stübchen
schlief ich wieder. Am Sonntag kamen die Verwandten
mich zu begrüssen, zur Übung und um etwas Luft
Foto: Görlitz. Die Landeskrone.
zu schöpfen, liefen wir ein halbes Stündchen nach
Biesnitz. Weit kamen wir nicht. Am 2. Dezember suchte 2.XII.
ich das Lazarett auf. Evangelisches Vereinshaus-Reserve
Lazarett V. Hier im grossen Saale traf ich einen
Kameraden der seinerzeit mit mir zur Garde
eingezogen worden war. Er war zu einem anderen Truppenteil
S. 188
gekommen und lag nun mit schwerem Fusschuss hier. Die
Pflege war gut, unter den Schwestern befanden sich zwei
Schulfreundinnen meiner Schwester Käthe. Oft ging ich
des Nachmittags nach Haus, über Sonntag immer. Dann
zog ich Zivil an, denn mit der alten Uniform war kein
Staat zu machen. Freunde und Bekannte besuchten mich,
unter anderen sei vor allem meinem Freunde Martin
Baummüller gedacht, der mich reichlich mit Zigaretten
beschenkte, als ich im Felde war. Auch eine Schulfreundin
besuchte mich, Lotte Harmuth mit ihr besuchte ich die
Konditorei und traf dort noch verschiedene Schulfreunde,
so auch Walter Hübner - jetzt Lt.d.R.
Vetter Werner Löhnert, welcher vom Balkan nach Passau
ins Lazarett kam, um zu seinem Truppenteil nach
Königsberg entlassen, machte in Görlitz halt und lag
in der Elisabethschule, meiner einstigen, die nun auch
Lazarett war. Das Weihnachtsfest verlebte ich somit 24.XII.
wieder daheim bei den lieben Angehörigen.
Zur Ausheilung meiner Wunden bedurfte es Ruhe und
es ging langsam voran. Auch der Oberschenkel musste sich
wieder ans Laufen gewöhnen und so humpelte ich so
maches liebe Mal die Straße und Wege entlang, die ich als Kind
durchrannte. Sehr viele alte Bekannte und Schulfreunde
traf ich, die alle sich langsam wieder in der Heimat einfanden,
nachdem sie während des Krieges nach hier und dort
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S. 187
beim Empfange gedacht haben - und was empfinden
die Freude, seinen Sohn wiederzuhaben?
Es war Sonnabend abend - wir beide pilgerten stumm
nach Haus. Hier empfing mich unter der mit Girlande
geschmückten Tür die Mutter. Ich war ob der grossen
Liebe tief gerührt. Müde und matt setzte ich mich
an den Tisch zum Abendbrot. In meinem Stübchen
schlief ich wieder. Am Sonntag kamen die Verwandten
mich zu begrüssen, zur Übung und um etwas Luft
Foto: Görlitz. Die Landeskrone.
zu schöpfen, liefen wir ein halbes Stündchen nach
Rüsnitz. Weit kamen wir nicht. Am 2. Dezember suchte 2.XII.
ich das Lazarett auf. Evangelisches Vereinshaus-Reserve
Lazarett V. Hier im grossen Saale traf ich einen
Kameraden der seinerzeit mit mir zur Garde
eingezogen worden war. Er war zu einem anderen Truppenteil
S. 188
gekommen und lag nun mit schwerem Fusschuss hier. Die
Pflege war gut, unter den Schwestern befanden sich zwei
Schulfreundinnen meiner Schwester Käthe. Oft ging ich
des Nachmittags nach Haus, über Sonntag immer. Dann
zog ich Zivil an, denn mit der alten Uniform war kein
Staat zu machen. Freunde und Bekannte besuchten mich,
unter anderen sei vor allem meinem Freunde Martin
Baummüller gedacht, der mich reichlich mit Zigaretten
beschenkte, als ich im Felde war. Auch eine Schulfreundin
besuchte mich, Lotte Harmuth mit ihr besuchte ich die
Konditorei und traf dort noch verschiedene Schulfreunde,
so auch Walter Hübner - jetzt Lt.d.R.
Vetter Werner Löhnert, welcher vom Balkan nach Passau
ins Lazarett kam, um zu seinem Truppenteil nach
Königsberg entlassen, machte in Görlitz halt und lag
in der Elisabethschule, meiner einstigen, die nun auch
Lazarett war. Das Weihnachtsfest verlebte ich somit 24.XII.
wieder daheim bei den lieben Angehörigen.
Zur Ausheilung meiner Wunden bedurfte es Ruhe und
es ging langsam voran. Auch der Oberschenkel musste sich
wieder ans Laufen gewöhnen und so humpelte ich so
maches liebe Mal die Straße und Wege entlang, die ich als Kind
durchrannte. Sehr viele alte Bekannte und Schulfreunde
traf ich, die alle sich langsam wieder in der Heimat einfanden,
nachdem sie während des Krieges nach hier und dort
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beim Empfange gedacht haben - und was empfinden
die Freude, seinen Sohn wiederzuhaben?
Es war Sonnabend abend - wir beide pilgerten stumm
nach Haus. Hier empfing mich unter der mit Girlande
geschmückten Tür die Mutter. Ich war ob der grossen
Liebe tief gerührt. Müde und matt setzte ich mich
an den Tisch zum Abendbrot. In meinem Stübchen
schlief ich wieder. Am Sonntag kamen die Verwandten
mich zu begrüssen, zur Übung und um etwas Luft
Foto: Görlitz. Die Laneskrone.
zu schöpfen, liefen wir ein halbes Stündchen nach
Rüsnitz. Weit kamen wir nicht. Am 2. Dezember suchte
ich das Lazarett auf. Evangelisches Vereinshaus-Reserve
Lazarett V. Hier im grossen Saale traf ich einen
Kameraden der seinerzeit mit mir zur Garde
eingezogen worden war. Er war zu einem anderen Truppenteil
S. 188
gekommen und lag zum mit schwerem Fusschuss hier. Die
Pflege war gut, unter den Schwestern befanden sich zwei
Schulfreundinnen meiner Schwester Käthe. Oft ging ich
des Nachmittags nach Haus, über Sonntag immer. Dann
zog ich Zivil an, denn mit der alten Uniform war kein
Staat zu machen. Freunde und Bekannte besuchten mich,
unter anderen sei vor allem meinem Freunde Martin
Baummüller gedacht, der mich reichlich mit Zigaretten
beschenkte, als ich im Felde war. Auch eine Schulfreundin
besuchte mich, Lotte Harmuth mit ihr besuchte ich die
Konditorei und traf dort noch verschiedene Schulfreunde,
so auch Walter Hübner - jetzt Lt.d.R.
Vetter Werner Löhnert, welcher vom Balkan nach Passau
ins Lazarett kam, um zu seinen Truppenteil nach
Königsberg entlassen, machte in Görlitz halt und lag
in der Elisabethschule, meiner Einstigen, die nun auch
Lazarett war. Das Weihnachtsfest verlebte ich somit 24.XII.
wieder daheim bei den lieben Angehörigen.
Zur Ausheilung meiner Wunden bedurfte es Ruhe und
es ging langsam voran. Auch der Oberschenkel musste sich
wieder ans Laufen gewöhnen und so humpelte ich so
maches liebe Mal die Strasse und Wege entlang, die ich als Kind
durchrannte. Sehr viele alte Bekannte und Schulfreunde
traf ich, die alle sich langsam wieder in der Heimat
einfanden, nachdem sie während des Krieges nach hier und dort
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S. 187
beim Empfange gedacht haben - und was empfinden
die Freude, seinen Sohn wiederzuhaben?
Es war Sonnabend abend - wir beide pilgerten stumm
nach Haus. Hier empfing mich unter der mit Girlande
geschmückten Tür die Mutter. Ich war ob der grossen
Liebe tief gerührt. Müde und matt setzte ich mich
an den Tisch zum Abendbrot. In meinem Stübchen
schlief ich wieder. Am Sonntag kamen die Verwandten
mich zu begrüssen, zur Übung und um etwas Luft
Foto: Görlitz. Die Laneskrone.
zu schöpfen, liegen wir eine halbes Stündchen nach
Busnitz. Weit kamen wir nicht. Am 2. Dezember suchte
ich das Lazarett auf. Evangelisches Vereinshaus-Reserve
Lazarett V. Hier im grossen Saale traf ich einen
Kameraden der seinerzeit mit mir zur Garde
eingezogen worden war. Er war zu einem anderen Truppenteil
S. 188
gekommen und lag zum mit schweren Fusschuss hier. Die
Pflege war gut, unter den Schwestern befanden sich zwei
Schulfreundinnen meiner Schwester Käthe. Oft ging ich
des Nachmittags nach haus, über Sonntag immer. Dann
zog ich Zivil an, denn mit der alten Uniform war kein
Staat zu machen. Freunde und Bekannte besuchten mich,
unter anderen sei vor allem meinem Freunde Mastlin
Baummiller gedacht, der mich reichlich mit Zigaretten
beschenkte, als ich im Felde war. Auch eine Schulfreundin
besuchte mich, Lotte Harmeilk mit ihr besuchte ich die
Konditorie und traf dort noch verschiedene Schulfreunde,
so auch Walter Hübner - jetzt Lt.d.R.
Vetter Werner Löhnert, welcher vom Balkan nach Passau
ins Lazarett kam, um zu seinen Truppenteil nach
Königsberg entlassen, machte in Görlitz halt und lag
in der Elisabethschule, meiner Einstigen, die nun auch
Lazarett war. [24.XII.] Das Weihnachtsfest verlebte ich soweit
wieder daheim bei den lieben Angehörigen.
Zur Ausheilung meiner Wunden beurfte es Ruhe und
es ging langsam voran. Auch der Oberschenkel musste sich
wieder ans Laufen gewöhnen und so humpelte ich so
maches liebe Mal die Strasse und Wege entlang, die ich als Kind
durchrannte. Sehr viele alte Bekannte und Schulfreunde
traf ich, die alle sich langsam wieder in der Heimat
einfanden, nachdem sie während des Krieges nach hier und dort
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S. 187
beim Empfange gedacht haben - und was empfinden
die Freude, seinen Sohn wiederzuhaben?
Es war Sonnabend abend - wir beide pilgerten stumm
nach Haus. Hier empfing mich unter der mit Girlande
geschmückten Tür die Mutter. Ich war ob der grossen
Liebe tief gerührt. Müde und matt setzte ich mich
an den Tisch zum Abendbrot. In meinem Stübchen
schlief ich wieder. Am Sonntag kamen die Verwandten
mich zu begrüssen, zur Übung und um etwas Luft
Foto: Görlitz. Die Laneskrone.
zu schöpfen, liegen wir eine halbes Stündchen nach
Busnitz. Weit kamen wir nicht. Am 2. Dezember suchte
ich das Lazarett auf. Evangelisches Vereinshaus-Reserve
Lazarett V. Hier im grossen Saale traf ich einen
Kameraden der seinerzeit mit mir zur Garde
eingezogen worden war. Er war zu einem anderen Truppenteil
S. 188
gekommen und lag zum mit schweren Fusschuss hier. Die
Pflege war gut, unter den Schwestern befanden sich zwei
Schulfreundinnen meiner Schwester Käthe. Oft ging ich
des Nachmittags nach haus, über Sonntag immer. Dann
zog ich Zivil an, denn mit der alten Uniform war kein
Staat zu machen. Freunde und Bekannte besuchten mich,
unter anderen sei vor allem meinem Freunde Mastlin
Baummiller gedacht, der mich reichlich mit Zigaretten
beschenkte, als ich im Felde war. Auch eine Schulfreundin
besuchte mich, Lotte Harmeilk mit ihr besuchte ich die
Konditorie und traf dort noch verschiedene Schulfreunde,
so auch Walter Hübner - jetzt Lt.d.R.
Vetter Werner Löhnert, welcher vom Balkan nach Passau
ins Lazarett kam, um zu seinen Truppenteil nach
Königsberg entlassen, machte in Görlitz halt und lag
in der Elisabethschule, meiner Einstigen, die nun auch
Lazarett war. Das Weihnachtsfest
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S. 187
beim Empfange gedacht haben - und was empfinden
die Freude, seinen Sohn wiederzuhaben?
Es war Sonnabend abend - wir beide pilgerten stumm
nach Haus. Hier empfing mich unter der mit Girlande
geschmückten Tür die Mutter. Ich war ob der grossen
Liebe tief gerührt. Müde und matt setzte ich mich
an den Tisch zum Abendbrot. In meinem Stübchen
schlief ich wieder. Am Sonntag kamen die Verwandten
mich zu begrüssen, zur Übung und um etwas Luft
Foto: Görlitz. Die Laneskrone.
zu schöpfen, liegen wir eine halbes Stündchen nach
Busnitz. Weit kamen wir nicht. Am 2. Dezember suchte
ich das Lazarett auf. Evangelisches Vereinshaus-Reserve
Lazarett V. Hier im grossen Saale traf ich einen
Kameraden der seinerzeit mit mir zur Garde
eingezogen worden war. Er war zu einem anderen Truppenteil
S. 188
gekommen und lag zum mit schweren Fusschuss hier. Die
Pflege war gut, unter den Schwestern befanden sich zwei
Schulfreundinnen meiner Schwester Käthe. Oft ging ich
des Nachmittags nach haus, über Sonntag immer. Dann
zog ich Zivil an, denn mit der alten Uniform war kein
Staat zu machen. Freunde und Bekannte besuchten mich,
unter anderen sie vor allem meinem Freunde Mastlin
Baummiller gedacht, der mich reichlich mit Zigaretten
beschenkte, als ich im Felde war. Auch eine Schulfreundin
besuchte mich, Lotte Harmeilk mit ihr besuchte ich die
Konditorie und traf dort noch verschiedene Schulfreunde,
so auch Walter Hübner - jetzt Lt.d.R.
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S. 187
beim Empfange gedacht haben - und was empfinden
die Freude, seinen Sohn wiederzuhaben?
Es war Sonnabend abend - wir beide pilgerten stumm
nach Haus. Hier empfing mich unter der mit Girlande
geschmückten Tür die Mutter. Ich war ob der grossen
Liebe tief gerührt. Müde und matt setzte ich mich
an den Tisch zum Abendbrot. In meinem Stübchen
schlief ich wieder. Am Sonntag kamen die Verwandten
mich zu begrüssen, zur Übung und um etwas Luft
Foto: Görlitz. Die Laneskrone.
zu schöpfen, liegen wir eine halbes Stündchen nach
Busnitz. Weit kamen wir nicht. Am 2. Dezember suchte
ich das Lazarett auf. Evangelisches Vereinshaus-Reserve
Lazarett V. Hier im grossen Saale traf ich einen
Kameraden der seinerzeit mit mir zur Garde
eingezogen worden war. Er war zu einem anderen Truppenteil
S. 188
-
S. 187
beim Empfange gedacht haben - und was empfinden
die Freude, seinen Sohn wiederzuhaben?
Es war Sonnabend abend - wir beide pilgerten stumm
nach Haus. Hier empfing mich unter der mit Girlande
geschmückten Tür die Mutter. Ich war ob der grossen
Liebe tief gerührt. Müde und matt setzte ich mich
an den Tisch zum Abendbrot. In meinem Stübchen
schlief ich wieder. Am Sonntag kamen die Verwandten
mich zu begrüssen, zur Übung und um etwas Luft
Foto: Görlitz. Die Laneskrone.
zu schöpfen, liegen wir eine halbes Stündchen nach
Busnitz. Weit kamen wir nicht. Am 2. Dezember suchte
ich das Lazarett auf. Evangelisches Vereinshaus-Reserve
Lazarett V. Hier im grossen Saale traf ich einen
Kameraden der seinerzeit mit mir zur Garde
eingezogen worden war. Er war zu einem anderen Trupenteil
S. 188
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S. 187
beim Empfange gedacht haben - und was empfinden
die Freude, seinen Sohn wiederzuhaben?
Es war Sonnabend abend - wir beide pilgerten stumm
nach Haus. Hier empfing mich unter der mit Girlande
geschmückten Tür die Mutter. Ich war ob der grossen
Liebe tief gerührt. Müde und matt setzte ich mich
an den Tisch zum Abendbrot. In meinem Stübchen
schlief ich wieder. Am Sonntag kamen die Verwandten
mich zu begrüssen, zur Übung und um etwas Luft
Foto: Görlitz. Die Laneskrone.
zu schöpfen, liegen wir eine halbes Stündchen nach
S. 188
Description
Save description- 51.14293||14.97141||
Görlitz, Biesnitzerstr. 25
- 51.1294444||14.9319444||
Görlitz, Landeskrone
Location(s)
Document location Görlitz, Biesnitzerstr. 25
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Additional document location Görlitz, Landeskrone
- ID
- 15873 / 169073
- Contributor
- Heike Knothe
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