Kriegstagebuch von Hans-Joachim Röhr aus Görlitz - Band 3, item 48
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S. 86
ein Verwundeter in ein Grabenstück neben uns. Ein schwerverwundeter Unteroffizier mit Brust und Oberarmschuss
liegt bei uns. Hemd und Rock sind voller Blut, auch er
kam noch aus Dury und war schon zwischen den
Schottländern gewesen; er bittet uns flehentlich ihn zurück
zu schaffen, doch wir können die MG. Bedienung nicht
schwächen, und wer weiss auch ob der Betreffende sich wieder
zurückfindet. Wir zeigen dem Ärmsten den rechten Weg
und langsam verschwindet er in der Dunkelheit.
Mitternacht ist vorüber, um 2.00 bringt uns Lt.
Ziege den Befehl zum Aufgeben der Stellung.
Sammelplatz die Strassengabelung ausgangs Saudemont.
Der Bann ist gebrochen, schweigend suchen wir das
Gerät zusammen. Ich schnappe den Eisenschlitten des
Gewehrs ihn über die Schulter legend, langsam
schreiten wir südwärts. Unterwegs kommen Krankenträger
mit einem jammernden Verwundeten uns entgegen.
Sie fragen nach dem Weg nach S., sie sollen mit
kommen, können es aber nicht fassen; dass wir nicht
nach vorn sondern nach rückwärts gehen. Zwischen
die erregte Auseinandersetzung jammert der
Verwundete, endlich werden sie überzeugt und folgen
uns. Die Nacht ist warm, jedenfalls schwitzen
wir unter den Lasten des Gewehrs und der Munition
gewaltig. Beim Wiederaufnehmen des Geräts fällt mir eine
ganze
S. 86
Ladung Lehm in den Hals. Ich trage ein schwarzen
Wollhemd - beim Ausrücken aus Berlin empfangen - es ist
schweissnass - bald klebt der ganze Rücken. Der vermeintliche
Sammelplatz ist erreicht. Kleinere Infanterietrupps sind schon
da. - Das Eckhaus, ein Geschäft mit grosser Toreinfahrt, liegt
fahl im eben scheinenden Mondlicht, eine Rote Kreuz Flagge
hängt schläfrig aus dem Dach. Neue Trupps kommen,
hinter ihnen her werden die Verwundeten getragen, ein
trauriges düsteres Bild. Auf Anrufen erfahren wir Regiment
und Kompagnie, nur von unserer Division die die Trupps
unser zweites Bataillon versammelt sich allein hier.
Endlich dauert uns die Geschichte zu lange, wir rücken ab und
werden gleich darauf zurückgerufen. Der
Bataillonsadjutant Lt. Hildebrant ist als einziger Offizier hier, er lässt
sich melden. Überwältigend trostlos klingen die Meldungen:
5 Komp.: 1 Unteroffizier, 11 Mann, 6 Komp.: 1 Feldw., 2 Unt.,
8 Mann. u.s.w., 2. M.G.K.: 1 Feldwebel, 1 Unterof., x Manne.
Es ist erschütternd wenig, was sich da in tiefer Nacht
zusammenfindet. Wir rücken ab - am anderen Dorfausgang -
ebenfalls eine Strassenteilung - hier treffen wir auf einen
anderen Teil des Bataillons und Regiments. Die Freude
ist gross - Erneut werden Stärkenachweise eingeholt. Dann
eine Stunde Marsch. Nur langsam geht es voran, alle
sind wir totmüde, und matt zum Umfallen. Es wird
Befehl erteilt, die Munition der M.Gs. zu vergraben. Dann
nehmen immer 4 Mann ein MG auf die Schultern und
-
S. 86
ein Verwundeter in ein Grabenstück neben uns. Ein schwerverwundeter Unteroffizier mit Brust und Oberarmschuss
liegt bei uns. Hemd und Rock sind voller Blut, auch er
kam noch aus Dury und war schon zwischen den
Schottländern gewesen; er bittet uns flehentlich ihn zurück
zu schaffen, doch wir können die MG. Bedienung nicht
schwächen, und wer weiss auch ob der Betreffende sich wieder
zurückfindet. Wir zeigen dem Ärmsten den rechten Weg
und langsam verschwindet er in der Dunkelheit.
Mitternacht ist vorüber, um 2.00 bringt uns Lt.
Ziege den Befehl zum Aufgeben der Stellung.
Sammelplatz die Strassengabelung ausgangs Saudemont.
Der Bann ist gebrochen, schweigend suchen wir das
Gerät zusammen. Ich schnappe den Eisenschlitten des
Gewehrs ihn über die Schulter legend, langsam
schreiten wir südwärts. Unterwegs kommen Krankenträger
mit einem jammernden Verwundeten uns entgegen.
Sie fragen nach dem Weg nach S., sie sollen mit
kommen, können es aber nicht fassen; dass wir nicht
nach vorn sondern nach rückwärts gehen. Zwischen
die erregte Auseinandersetzung jammert der
Verwundete, endlich werden sie überzeugt und folgen
uns. Die Nacht ist warm, jedenfalls schwitzen
wir unter den Lasten des Gewehrs und der Munition
gewaltig. Beim Wiederaufnehmen des Geräts fällt mir eine
ganze
S. 86
Ladung Lehm in den Hals. Ich trage ein schwarzen
Wollhemd - beim Ausrücken aus Berlin empfangen - es ist
schweissnass - bald klebt der ganze Rücken. Der vermeintliche
Sammelplatz ist erreicht. Kleinere Infanterietrupps sind schon
da. - Das Eckhaus, ein Geschäft mit grosser Toreinfahrt, liegt
fahl in eben scheinenden Mondlicht, ein Rote Kreuz Flagge
hängt schläfrig aus dem Dach. Neue Trupps kommen,
hinter ihnen her werden die Verwundeten getragen, ein
trauriges düsteres Bild. Auf Anrufen erfahren wir Regiment
und Kompagnie, nur von unserer Division die die Trupps
unser zweites Bataillon versammelt sich allein hier.
Endlich dauert uns die Geschichte zu lange, wir rücken ab und
werden gleich darauf zurückgerufen. Der
Bataillonsadjutant Lt. Hildebrant ist als einziger Offizier hier, er lässt
sich melden. Überwältigend trostlos klingen die Meldungen:
5 Komp.: 1 Unteroffizier, 11 Mann, 6 Komp.: 1 Feldw., 2 Unt.,
8 Mann. u.s.w., 2. M.G.K.: 1 Feldwebel, 1 Unterof., x Manne.
Es ist erschütternd wenig, was sich da in tiefer Nacht
zusammenfindet. Wir rücken ab - am anderen Dorfausgang -
ebenfalls eine Strassenteilung - hier treffen wir auf einen
anderen Teil des Bataillons und Regiments. Die Freude
ist gross - Erneut werden Stärkenachweise eingeholt. Dann
eine Stunde Marsch. Nur langsam geht es voran, alle
sind wir totmüde, und matt zum Umfallen. Es wird
Befehl erteilt, die Munition der M.Gs. zu vergraben. Dann
nehmen immer 4 Mann ein MG auf die Schultern und
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ein Verwundeter in ein Grabenstück neben uns. Eins schwerverwundeter Unteroffizier mit Brust und Oberarmschuss
liegt bei uns. Hemd und Rock sind voller Blut, auch er
kam noch aus Dury und war schon zwischen den
Schottländern gewesen; er bittet uns flehentlich ihn zurück
zuschaffen, doch wir können die MG. Bedienung nicht
schwenken, und wer weiss auch ob der Betreffende sich wieder
zurückfindet. Wir zeigen dem Ärmsten den rechten Weg
und langsam verschwindet er in der Dunkelheit.
Mitternacht ist vorüber, um 2.00 bringt uns Lt.
Ziege den Befehl zum Aufgeben der Stellung.
Sammelplatz die Strassengabelung ausgangs Saudemont.
Der Bann ist gebrochen, schweigend suchen wir das
Gerät zusammen. Ich schnappe den Eisenschlitten des
Gewehrs ihn über die Schulter legend, langsam
schreiten wir südwärts. Unterwegs kommen Krankenträger
mit einem jammernden Verwundeten uns entgegen.
Sie fragen nach dem Weg nach S., sie sollen mit
kommen, können es aber nicht fassen; dass wir nicht
nach vorn sondern nach rückwärts gehen. Zwischen
die erregte Auseinandersetzung jammert der
Verwundete, endlich werden sie überzeugt und folgen
uns. Die Nacht ist warm, jedenfalls schwitzen
wir unter den Lasten des Gewehrs und der Munition
gewaltig. Beim Wiederaufnehmen des Geräts fällt mir eine
ganze
S. 86
Ladung Lehm in den Hals. Ich trage ein schwarzen
Wollhemd - beim Ausrücken aus Berlin empfangen - es ist
schweissnass - bald klebt der ganze Rücken. Der vermeintliche
Sammelplatz ist erreicht. Kleinere Infanterietrupps sind schon
da. - Das Eckhaus, ein Geschäft mit grosser Toreinfahrt, liegt
fehl in eben scheinenden Mondlicht, ein Rote Kreuz Flagge
hängt schläfrig aus dem Dach. Neue Trupps kommen,
hinter ihnen her werden die Verwundeten getragen, ein
trauriges düsteres Bild. Auf Aufrufen erfahren wir Regiment
und Kompagnie, nur von unserer Division die die Trupps
unser zweites Bataillon versammelt sich allein hier.
Endlich dauert uns die Geschichte zu lange, wir rücken ab und
werden gleich darauf zurückgerufen. Der
Bataillonsadjutant Lt. Hildebrant ist als einziger Offizier hier, er lässt
sich melden. Überwältigend trostlos klingen die Meldungen:
5 Komp.: 1 Unteroffizier, 11 Mann, 6 Komp.: 1 Feldw., 2 Unt.,
8 Mann. u.s.w., 2. M.G.K.: 1 Feldwebel, 1 Unterof., x Manne.
Es ist erschütternd wenig, was sich da in tiefer Nacht
zusammenfindet. Wir rücken ab - am anderen Dorfausgang -
ebenfalls eine Strassenteilung - hier treffen wir auf einen
anderen Teil des Bataillons und Regiments. Die Freude
eist gross - Erneut werden Stärkenachweise eingeholt. Dann
eine Stunde Marsch. Nur langsam geht es voran, alle
sind wir totmüde, und matt zum Umfallen. Es wird
Befehl erteilt, die Munition der M.Gs. zu vergraben. Dann
nehmen immer 4 Mann ein MG auf die Schultern und
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S. 86
ein Verwundeter in ein Grabenstück neben uns. Eins schwerverwundeter Unteroffizier mit Brust und Oberarmschuss
liegt bei uns. Hemd und Rock sind voller Blut, auch er
kam noch aus Dury und war schon zwischen den
Schottländern gewesen; er bittet uns flehentlich ihn zurück
zuschaffen, doch wir können die MG. Bedienung nicht
schwenken, und wer weiss auch ob der Betreffende sich wieder
zurückfindet. Wir zeigen dem Ärmsten den rechten Weg
und langsam verschwindet er in der Dunkelheit.
Mitternacht ist vorüber, um 2.00 bringt uns Lt.
Ziege den Befehl zum Aufgeben der Stellung.
Sammelplatz die Strassengabelung ausgangs Saudemont.
Der Bann ist gebrochen, schweigend suchen wir das
Gerät zusammen. Ich schnappe den Eisenschlitten des
Gewehrs ihn über die Schulter legend, langsam
schreiten wir südwärts. Unterwegs kommen Krankenträger
mit einem jammernden Verwundeten uns entgegen.
Sie fragen nach dem Weg nach S., sie sollen mit
kommen, können es aber nicht fassen; dass wir nicht
nach vorn sondern nach rückwärts gehen. Zwischen
die erregte Auseinandersetzung jammert der
Verwundete, endlich werden sie überzeugt und folgen
uns. Die Nacht ist warm, jedenfalls schwitzen
wir unter den Lasten des Gewehrs und der Munition
gewaltig. Beim Wiederaufnehmen des Geräts fällt mir eine
ganze
S. 86
Ladung Lehm in den Hals. Ich trage ein schwarzen
Wollhemd - beim Ausrücken aus Berlin empfangen - es ist
schweissnass - bald klebt der ganze Rücken. Der vermeintliche
Sammelplatz ist erreicht. Kleinere Infanterietrupps sind schon
da. - Das Eckhaus, ein Geschäft mit grosser Toreinfahrt, liegt
fehl in eben scheinenden Mondlicht, ein Rote Kreuz Flagge
hängt schläfrig aus dem Dach. Neue Trupps kommen,
hinter ihnen her werden die Verwundeten getragen, ein
trauriges düsteres Bild. Auf Aufrufen erfahren wir Regiment
und Kompagnie, nur von unserer Division die die Trupps
unser zweites Bataillon versammelt sich allein hier.
Endlich dauert uns die Geschichte zu lange, wir rücken ab und
werden gleich darauf zurückgerufen. Der
Bataillonsadjutant Lt. Hildebrant ist als einziger Offizier hier, er lässt
sich melden. Überwältigend trostlos klingen die Meldungen:
5 Komp.: 1 Unteroffizier 11 Mann, 6 Komp. 1 Feldw. 2 2 Unt.
8 Mann. u.s.w., 2 M.G.K. 1 Feldwebel 1 Unterof. x Mann.
Es ist erschütternd wenig, was sich da in tiefer Nacht
zusammenfindet. Wir rücken ab - am anderen Dorfausgang -
ebenfalls eine Strassenteilung - hier treffen wir auf einen
anderen Teil des Bataillons und Regiments. Die Freude
eist gross - Erneut werden Stärkenachweise eingeholt. Dann
eine Stunde Marsch. Nur langsam geht es voran, alle
sind wir totmüde, und matt zum Umfallen. Es wird
Befehl erteilt, die Munition der M.Gs. zu vergraben. Dann
nehmen immer 4 Mann ein MG auf die Schultern und
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S. 86
ein Verwundeter in ein Grabenstück neben uns. Eins schwerverwundeter Unteroffizier mit Brust und Oberarmschuss
liegt bei uns. Hemd und Rock sind voller Blut, auch er
kam noch aus Dury und war schon zwischen den
Schottländern gewesen; er bittet uns flehentlich ihn zurück
zuschaffen, doch wir können die MG. Bedienung nicht
schwenken, und wer weiss auch ob der Betreffende sich wieder
zurückfindet. Wir zeigen dem Ärmsten den rechten Weg
und langsam verschwindet er in der Dunkelheit.
Mitternacht ist vorüber, um 2.00 bringt uns Lt.
Ziege den Befehl zum Aufgeben der Stellung.
Sammelplatz die Strassengabelung ausgangs Saudemont.
Der Bann ist gebrochen, schweigend suchen wir das
Gerät zusammen. Ich schnappe den Eisenschlitten des
Gewehrs ihn über die Schulter legend, langsam
schreiten wir südwärts. Unterwegs kommen Krankenträger
mit einem jammernden Verwundeten uns entgegen.
Sie fragen nach dem Weg nach S., sie sollen mit
kommen, können es aber nicht fassen; dass wir nicht
nach vorn sondern nach rückwärts gehen. Zwischen
die erregte Auseinandersetzung jammert der
Verwundete, endlich werden sie überzeugt und folgen
uns. Die Nacht ist warm, jedenfalls schwitzen
wir unter den Lasten des Gewehrs und der Munition
gewaltig. Beim Wiederaufnehmen des Geräts fällt mir eine
ganze
S. 86
Ladung Lehm in den Hals. Ich trage ein schwarzen
Wollhemd - beim Ausrücken aus Berlin empfangen - es ist
schweissnass - bald klebt der ganze Rücken. Der vermeintliche
Sammelplatz ist erreicht. Kleinere Infanterietrupps sind schon
da. - Das Eckhaus, ein Geschäft mit grosser Toreinfahrt, liegt
fehl in eben scheinden ondlicht, ein Rote Kreuz Flagge
hängt schläfrig aus dem Dach. Neue Trupps kommen,
hinter ihnen her werden die Verwundeten getragen, ein
trauriges düsteres Bild. Auf Aufrufen erfahren wir Regiment
und Kompagnie, nur von unserer Division die die Trupps
unser zweites Bataillon versammelt sich allein hier.
Endlich dauert uns die Geschichte zu lange, wir rücken ab und
werden gleich darauf zurückgerufen. Der
Bataillonsadjutant Lt. Hildebrant ist als einziger Offizier hier, er lässt
sich melden. Überwältigend trostlos klingen die Meldungen:
5 Komp.: 1 Unteroffizier 11 Mann, 6 Komp. 1 Feldw. 2 2 Unt.
8 Mann. u.s.w., 2 M.G.K. 1 Feldwebel 1 Unterof. x Mann.
Es ist erschütternd wenig, was sich da in tiefer Nacht
zusammenfindet. Wir rücken ab - am anderen Dorfausgang -
ebenfalls eine Strassenteilung - hier treffen wir auf einen
anderen Teil des Bataillons und Regiments. Die Freude
eist gross - Erneut werden Stärkenachweise eingeholt. Dann
eine Stunde Marsch. Nur langsam geht es voran, alle
sind wir totmüde, und matt zum Umfallen. Es wird
Befehl erteilt, die Munition der M.Gs. zu vergraben. Dann
nehmen immer 4 Mann ein MG auf die Schultern und
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S. 86
ein Verwundeter in ein Grabenstück neben uns. Eins schwerverwundeter Unteroffizier mit Brust und Oberarmschuss
liegt bei uns. Hemd und Rock sind voller Blut, auch er
kam noch aus Dury und war schon zwischen den
Schottländern gewesen; er bittet uns flehentlich ihn zurück
zuschaffen, doch wir können die MG. Bedienung nicht
schwenken, und wer weiss auch ob der Betreffende sich wieder
zurückfindet. Wir zeigen dem Ärmsten den rechten Weg
und langsam verschwindet er in der Dunkelheit.
Mitternacht ist vorüber, um 2.00 bringt uns Lt.
Ziege den Befehl zum Aufgeben der Stellung.
Sammelplatz die Strassengabelung ausgangs Saudemont.
Der Bann ist gebrochen, schweigend suchen wir das
Gerät zusammen. Ich schnappe den Eisenschlitten des
Gewehrs ihn über die Schulter legend, langsam
schreiten wir südwärts. Unterwegs kommen Krankenträger
mit einem jammernden Verwundeten uns entgegen.
Sie fragen nach dem Weg nach S., siw sollen mit
kommen, können es aber nicht fassen; dass wir nicht
nach vorn sondern nach rückwärts gehen. Zwischen
die erregte Auseinandersetzung jammert der
Verwundete, endlich werden sie überzeugt und folgen
uns. Die Nacht ist warm, jedenfalls schwitzen
wir unter den Lasten des Gewehrs und der Munition
gewaltig. Beim Wiederaufnehmen des Geräts fällt mir eine
ganze
S. 86
Ladung Lehm in den Hals. Ich trage ein schwarzen
Wollhemd - beim Ausrücken aus Berlin empfangen - es ist
schweissnass - bald klebt der ganze Rücken. Der vermeintliche
Sammelplatz ist erreicht. Kleinere Infanterietrupps sind schon
da. - Das Eckhaus, ein Geschäft mit grosser Toreinfahrt, liegt
fehl in eben scheinden ondlicht, ein Rote Kreuz Flagge
hängt schläfrig aus dem Dach. Neue Trupps kommen,
hinter ihnen her werden die Verwundeten getragen, ein
trauriges düsteres Bild. Auf Aufrufen erfahren wir Regiment
und Kompagnie, nur von unserer Division die die Trupps
unser zweites Bataillon versammelt sich allein hier.
Endlich dauert uns die Geschichte zu lange, wir rücken ab und
werden gleich darauf zurückgerufen. Der
Bataillonsadjutant Lt. Hildebrant ist als einziger Offizier hier, er lässt
sich melden. Überwältigend trostlos klingen die Meldungen:
5 Komp.: 1 Unteroffizier 11 Mann, 6 Komp. 1 Feldw. 2 2 Unt.
8 Mann. u.s.w., 2 M.G.K. 1 Feldwebel 1 Unterof. x Mann.
Es ist erschütternd wenig, was sich da in tiefer Nacht
zusammenfindet. Wir rücken ab - am anderen Dorfausgang -
ebenfalls eine Strassenteilung - hier treffen wir auf einen
anderen Teil des Bataillons und Regiments. Die Freude
eist gross - Erneut werden Stärkenachweise eingeholt. Dann
eine Stunde Marsch. Nur langsam geht es voran, alle
sind wir totmüde, und matt zum Umfallen. Es wird
Befehl erteilt, die Munition der M.Gs. zu vergraben. Dann
nehmen immer 4 Mann ein MG auf die Schultern und
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ein Verwundeter in ein Grabenstück neben uns. Eins schwerverwundeter Unteroffizier mit Brust und Oberarmschuss
liegt bei uns. Hemd und Rock sind voller Blut, auch er
kam noch aus Dury und war schon zwischen den
Schottländern gewesen; er bittet uns flehentlich ihn zurück
zuschaffen, doch wir können die MG. Bedienung nicht
schwenken, und wer weiss auch ob der Betreffende sich wieder
zurückfindet. Wir zeigen dem Ärmsten den rechten Weg
und langsam verschwindet er in der Dunkelheit.
Mitternacht ist vorüber, um 2.00 bringt uuns Lt.
Ziege den Befehl zum Aufgeben der Stellung.
Sammelplatz die Strassengabelung ausgangs Saudemont.
Der Bann ist gebrochen, schweigend suchen wir das
Gerät zusammen. Ich schnappe den Eisenschlitten des
Gewehrs ihn über die Schulter legend, langsam
schreiten wir südwärts. Unterwegs kommen Krankenträger
mit einem jammernden Verwundeten uns entgegen.
Sie fragen nach dem Weg nach S., siw sollen mit
kommen, können es aber nicht fassen; dass wir nicht
nach vorn sondern nach rückwärts gehen. Zwischen
die erregte Auseinandersetzung jammert der
Verwundete, endlich werden sie überzeugt und folgen
uns. Die Nacht ist warm, jedenfalls schwitzen
wir unter den Lasten des Gewehrs und der Munition
gewaltig. Beim Wiederaufnehmen des Geräts fällt mir eine
ganze
S. 86
Ladung Lehm in den Hals. Ich trage ein schwarzen
Wollhemd - beim Ausrücken aus Berlin empfangen - es ist
schweissnass - bald klebt der ganze Rücken. Der vermeintliche
Sammelplatz ist erreicht. Kleinere Infanterietrupps sind schon
da. - Das Eckhaus, ein Geschäft mit grosser Toreinfahrt, liegt
fehl in eben scheinden ondlicht, ein Rote Kreuz Flagge
hängt schläfrig aus dem Dach. Neue Trupps kommen,
hinter ihnen her werden die Verwundeten getragen, ein
trauriges düsteres Bild. Auf Aufrufen erfahren wir Regiment
und Kompagnie, nur von unserer Division die die Trupps
unser zweites Bataillon versammelt sich allein hier.
Endlich dauert uns die Geschichte zu lange, wir rücken ab und
werden gleich darauf zurückgerufen. Der
Bataillonsadjutant Lt. Hildebrant ist als einziger Offizier hier, er lässt
sich melden. Überwältigend trostlos klingen die Meldungen:
5 Komp.: 1 Unteroffizier 11 Mann, 6 Komp. 1 Feldw. 2 2 Unt.
8 Mann. u.s.w., 2 M.G.K. 1 Feldwebel 1 Unterof. x Mann.
Es ist erschütternd wenig, was sich da in tiefer Nacht
zusammenfindet. Wir rücken ab - am anderen Dorfausgang -
ebenfalls eine Strassenteilung - hier treffen wir auf einen
anderen Teil des Bataillons und Regiments. Die Freude
eist gross - Erneut werden Stärkenachweise eingeholt. Dann
eine Stunde Marsch. Nur langsam geht es voran, alle
sind wir totmüde, und matt zum Umfallen. Es wird
Befehl erteilt, die Munition der M.Gs. zu vergraben. Dann
nehmen immer 4 Mann ein MG auf die Schultern und
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S. 86
ein Verwundeter in ein Grabenstück neben uns. Eins schwerverwundeter Unteroffizier mit Brust und Oberarmschuss
liegt bei uns. Hemd und Rock sind voller Blut, auch er
kam noch aus Dury und war schon zwischen den
Schottländern gewesen; er bittet uns flehentlich ihn zurück
zuschaffen, doch wir können die MG. Bedienung nicht
schwenken, und wer weiss auch ob der Betroffende sich wieder
zurückfindet. Wir zeigen dem Ärmsten den rechten Weg
und langsam verschwindet er in der Dunkelheit.
Mitternacht ist vorüber, um 2.00 bringt uuns Lt.
Ziege den Befehl zum Aufgeben der Stellung.
Sammelplatz die Strassengabelung ausgangs Saudemont.
Der Bann ist gebrochen, schweigend suchen wir das
Gerät zusammen. Ich schnappe den Eisenschlitten des
Gewehrs ihn über die Schulter legend, langsam
schreiten wir südwärts. Unterwegs kommen Krankenträger
mit einem jammernden Verwundeten uns entgegen.
Sie fragen nach dem Weg nach S., siw sollen mit
kommen, können es aber nicht fassen; dass wir nicht
nach vorn sondern nach rückwärts gehen. Zwischen
die erregte Auseinandersetzung jammert der
Verwundete, endlich werden sie überzeugt und folgen
uns. Die Nacht ist warm, jedenfalls schwitzen
wir unter den Lasten des Gewehrs und der Munition
gewaltig. Beim Wiederaufnehmen des Geräts fällt mir eine
ganze
S. 86
Ladung Lehm in den Hals. Ich trage ein schwarzen
Wollhemd - beim Ausrücken aus Berlin empfangen - es ist
schweissnass - bald klebt der ganze Rücken. Der vermeintliche
Sammelplatz ist erreicht. Kleinere Infanterietrupps sind schon
da. - Das Eckhaus, ein Geschäft mit grosser Toreinfahrt, liegt
fehl in eben scheinden ondlicht, ein Rote Kreuz Flagge
hängt schläfrig aus dem Dach. Neue Trupps kommen,
hinter ihnen her werden die Verwundeten getragen, ein
trauriges düsteres Bild. Auf Aufrufen erfahren wir Regiment
und Kompagnie, nur von unserer Division die die Trupps
unser zweites Bataillon versammelt sich allein hier.
Endlich dauert uns die Geschichte zu lange, wir rücken ab und
werden gleich darauf zurückgerufen. Der
Bataillonsadjutant Lt. Hildebrant ist als einziger Offizier hier, er lässt
sich melden. Überwältigend trostlos klingen die Meldungen:
5 Komp.: 1 Unteroffizier 11 Mann, 6 Komp. 1 Feldw. 2 2 Unt.
8 Mann. u.s.w., 2 M.G.K. 1 Feldwebel 1 Unterof. x Mann.
Es ist erschütternd wenig, was sich da in tiefer Nacht
zusammenfindet. Wir rücken ab - am anderen Dorfausgang -
ebenfalls eine Strassenteilung - hier treffen wir auf einen
anderen Teil des Bataillons und Regiments. Die Freude
eist gross - Erneut werden Stärkenachweise eingeholt. Dann
eine Stunde Marsch. Nur langsam geht es voran, alle
sind wir totmüde, und matt zum Umfallen. Es wird
Befehl erteilt, die Munition der M.Gs. zu vergraben. Dann
nehmen immer 4 Mann ein MG auf die Schultern und
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S. 86
ein Verwundeter in ein Grabenstück neben uns. Eins schwerverwundeter Unteroffizier mit Brust und Oberarmschuss
liegt bei uns. Hemd und Rock sind voller Blut, auch er
kam noch aus Dury und war schon zwischen den
Schottländern gewesen; er bittet uns flehentlich ihn zurück
zuschaffen, doch wir können die MG. Bedienung nichn, und wer weiss auch ob der Betroffende sich wieder
zurückfindet. Wir zeigen dem Ärmsten den rechten Weg
und langsam verschwindet er in der Dunkelheit.
Mitternacht ist vorüber, um 2.00 bringt uuns Lt.
Ziege den Befehl zum Aufgeben der Stellung.
Sammelplatz die Strassengabelung ausgangs Saudemont.
Der Bann ist gebrochen, schweigend suchen wir das
Gerät zusammen. Ich schnappe den Eisenschlitten des
Gewehrs ihn über die Schulter legend, langsam
schreiten wir südwärts. Unterwegs kommen Krankenträger
mit einem jammernden Verwundeten uns entgegen.
Sie fragen nach dem Weg nach S., siw sollen mit
kommen, können es aber nicht fassen; dass wir nicht
nach vorn sondern nach rückwärts gehen. Zwischen
die erregte Auseinandersetzung jammert der
Verwundete, endlich werden sie überzeugt und folgen
uns. Die Nacht ist warm, jedenfalls schwitzen
wir unter den Lasten des Gewehrs und der Munition
gewaltig. Beim Wiederaufnehmen des Geräts fällt mir eine
ganze
S. 86
Ladung Lehm in den Hals. Ich trage ein schwarzen
Wollhemd - beim Ausrücken aus Berlin empfangen - es ist
schweissnass - bald klebt der ganze Rücken. Der vermeintliche
Sammelplatz ist erreicht. Kleinere Infanterietrupps sind schon
da. - Das Eckhaus, ein Geschäft mit grosser Toreinfahrt, liegt
fehl in eben scheinden ondlicht, ein Rote Kreuz Flagge
hängt schläfrig aus dem Dach. Neue Trupps kommen,
hinter ihnen her werden die Verwundeten getragen, ein
trauriges düsteres Bild. Auf Aufrufen erfahren wir Regiment
und Kompagnie, nur von unserer Division die die Trupps
unser zweites Bataillon versammelt sich allein hier.
Endlich dauert uns die Geschichte zu lange, wir rücken ab und
werden gleich darauf zurückgerufen. Der
Bataillonsadjutant Lt. Hildebrant ist als einziger Offizier hier, er lässt
sich melden. Überwältigend trostlos klingen die Meldungen:
5 Komp.: 1 Unteroffizier 11 Mann, 6 Komp. 1 Feldw. 2 2 Unt.
8 Mann. u.s.w., 2 M.G.K. 1 Feldwebel 1 Unterof. x Mann.
Es ist erschütternd wenig, was sich da in tiefer Nacht
zusammenfindet. Wir rücken ab - am anderen Dorfausgang -
ebenfalls eine Strassenteilung - hier treffen wir auf einen
anderen Teil des Bataillons und Regiments. Die Freude
eist gross - Erneut werden Stärkenachweise eingeholt. Dann
eine Stunde Marsch. Nur langsam geht es voran, alle
sind wir totmüde, und matt zum Umfallen. Es wird
Befehl erteilt, die Munition der M.Gs. zu vergraben. Dann
nehmen immer 4 Mann ein MG auf die Schultern und
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S. 86
ein Verwundeter in ein Grabenstück neben uns. Eins schwerverwundeter Unteroffizier mit Brust und Oberarmschuss
liegt bei uns. Hemd und Rock sind voller Blut, auch er
kam noch aus Dury und war schon zwischen den
Schottländern gewesen; er bittet uns flehentlich ihn zurück
zuschaffen, doch wir können die MG. Bedienung nicht
schwäcken, und wer weiss auch ob der Betroffende sich wieder
zurückfindet. Wir zeigen dem Ärmsten den rechten Weg
und langsam verschwindet er in der Dunkelheit.
Mitternacht ist vorüber, um 2.00 bringt uuns Lt.
Ziege den Befehl zum Aufgeben der Stellung.
Sammelplatz die Strassengabelung ausgangs Saudemont.
Der Bann ist gebrochen, schweigend suchen wir das
Gerät zusammen. Ich schnappe den Eisenschlitten des
Gewehrs ihn über die Schulter legend, langsam
schreiten wir südwärts. Unterwegs kommen Krankenträger
mit einem jammernden Verwundeten uns entgegen.
Sie fragen nach dem Weg nach S., siw sollen mit
kommen, können es aber nicht fassen; dass wir nicht
nach vorn sondern nach rückwärts gehen. Zwischen
die erregte Auseinandersetzung jammert der
Verwundete, endlich werden sie überzeugt und folgen
uns. Die Nacht ist warm, jedenfalls schwitzen
wir unter den Lasten des Gewehrs und der Munition
gewaltig. Beim Wiederaufnehmen des Geräts fällt mir eine
ganze
S. 86
Ladung Lehm in den Hals. Ich trage ein schwarzen
Wollhemd - beim Ausrücken aus Berlin empfangen - es ist
schweissnass - bald klebt der ganze Rücken. Der vermeintliche
Sammelplatz ist erreicht. Kleinere Infanterietrupps sind schon
da. - Das Eckhaus, ein Geschäft mit grosser Toreinfahrt, liegt
fehl in eben scheinden ondlicht, ein Rote Kreuz Flagge
hängt schläfrig aus dem Dach. Neue Trupps kommen,
hinter ihnen her werden die Verwundeten getragen, ein
trauriges düsteres Bild. Auf Aufrufen erfahren wir Regiment
und Kompagnie, nur von unserer Division die die Trupps
unser zweites Bataillon versammelt sich allein hier.
Endlich dauert uns die Geschichte zu lange, wir rücken ab und
werden gleich darauf zurückgerufen. Der
Bataillonsadjutant Lt. Hildebrant ist als einziger Offizier hier, er lässt
sich melden. Überwältigend trostlos klingen die Meldungen:
5 Komp.: 1 Unteroffizier 11 Mann, 6 Komp. 1 Feldw. 2 2 Unt.
8 Mann. u.s.w., 2 M.G.K. 1 Feldwebel 1 Unterof. x Mann.
Es ist erschütternd wenig, was sich da in tiefer Nacht
zusammenfindet. Wir rücken ab - am anderen Dorfausgang -
ebenfalls eine Strassenteilung - hier treffen wir auf einen
anderen Teil des Bataillons und Regiments. Die Freude
eist gross - Erneut werden Stärkenachweise eingeholt. Dann
eine Stunde Marsch. Nur langsam geht es voran, alle
sind wir totmüde, und matt zum Umfallen. Es wird
Befehl erteilt, die Munition der M.Gs. zu vergraben. Dann
nehmen immer 4 Mann ein MG auf die Schultern und
-
S. 86
ein Verwundeter in ein Grabenstück neben uns. Eins schwerverwundeter Unteroffizier mit Brust und Oberarmschuss
liegt bei uns. Hemd und Rock sind voller Blut, auch er
kam noch aus Dury und war schon zwischen den
Schottländern gewesen; er bittet uns flehentlich ihn zurück
zuschaffen, doch wir können die MG. Bedienung nicht
schwäcken, und wer weiss auch ob der Betroffende sich wieder
zurückfindet. Wir zeigen dem Ärmsten den rechten Weg
und langsam verschwindet er in der Dunkelheit.
Mitternacht ist vorüber, um 2.00 bringt uuns Lt.
Ziege den Befehl zum Aufgeben der Stellung.
Sammelplatz die Strassengabelung ausgangs Saudemont.
Der Bann ist gebrochen, schweigend suchen wir das
Gerät zusammen. Ich schnappe den Eisenschlitten des
Gewehrs ihn über die Schulter legend, langsam
schreiten wir südwärts. Unterwegs kommen Krankenträger
mit einem jammernden Verwundeten uns entgegen.
Sie fragen nach dem Weg nach S., siw sollen mit
kommen, können es aber nicht fassen; dass wir nicht
nach vorn sondern nach rückwärts gehen. Zwischen
die erregte Auseinandersetzung jammert der
Verwundete, endlich werden sie überzeugt und folgen
uns. Die Nacht ist warm, jedenfalls schwitzen
wir unter den Lasten des Gewehrs und der Munition
gewaltig. Beim Wiederaufnehmen des Geräts fällt mir eine
ganze
S. 86
-
S. 86
ein Verwundeter in ein Grabenstück neben uns.S. 86
Description
Save description- 50.249781||3.002522||
Dury
- 50.243879||3.040525||
Saudemont
Location(s)
Document location Dury
-
Additional document location Saudemont
- ID
- 15873 / 169019
- Contributor
- Heike Knothe
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