Maria von Stutterheim dokumentiert den Krieg, item 31
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Aschermittwoch.
Oh weh, wo blieb des Himmels lichte Blaeue,
Oh weh, wo blieb der lichte Sonnenstrahl?
Das ist der Tag des Katers und der Reue,
Ein Nebel daemmert über Berg und Tal.
Ein Nebel hemmt den Blick auf Englands Auen,
In eins verschwimmt der Himmel auf die See,
Im Britenland wohnt angsterfüllt das Grauen,
In Englands Sprache nennt man es the Grey.
John Bull berechnet manchen Debetposten
Und flucht: "Verdammte Unterseebootpest!
Sonst quaelte diese Pest mich nur im Osten,
Jetzt kommt die Teufelsbande auch nach West!
Ich waehnte doch, ich haett' mich gut gebettet,
Da faehrt mir ein Geschoss ins Bett herein.
So haben wir, zum Teufel, nicht gewettet,
Da schlag' doch gleich ein Donnerwetter drein!
Doch ich bin klug, viel klüger als die Schlangen,
Und korrigiere schlau des Schicksals Lauf.
Ist es mit unsrer Flagge nicht gegangen,
So pflanzt man eben eine andre auf.
So ein paar Farben kann man schnell ja malen,
Drum steckt neutrale Farben an den Hut.
Die gottverdammten ekligen Neutralen
Sind wenigstens zu diesem Zwecke gut!".
Das ist, John Bull, für dich der Tag der Asche!
So weit verblendete dich Angst und Schreck!
Du steckst mit scheuem Blick ihn in die Tasche,
Der stolz einst flatterte, den Union-Jack!
Die eigne Flagge laesst du nicht mal schauen,
Du stolze "Oberherrscherin zur See"? -
Im Britenland wohnt angsterfüllt das Grauen,
In Englands Sprache nennt man es the Grey.
"Kladderadatsch"
M.Fr.
Bild: Eule
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Berlin-Lichterfelde
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- 12746 / 160877
- Contributor
- Wilfried Schulze-Weser
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