Maria von Stutterheim dokumentiert den Krieg, item 30

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„Feldzeitung der 5. Armee.“

Neueste Nachrichten No. 133.

== Funk-Sprüche von Coeln und Norddeich (Zeitungsdienst). ==

A.H. Qu., den den 5. Februar 1915.


Grosses Hauptquartier 4.2.15. An der Front zwischen Nordsee und Reims fanden nur Artilleriekaempfe

statt.

Erneute franzoesische Angriffe bei Perthes wurden unter Verlusten für den Feind abgewiesen.

Noerdlich und nordwestlich Massiges (nordwestlich St. Ménéhould) griffen unsere Truppen gestern an,

stiessen im Sturm über 2 hintereinander liegende feindliche Grabenlinien durch und setzten sich in der

franzoesischen Hauptstellung in einer Breite von 2 km fest. Saemtliche Gegenangriffe der Franzosen, die

auch nachts fortgesetzt wurden, sind abgeschlagen worden.

Wir nahmen 7 Offiziere 601 Mann gefangen und eroberten 9 Maschinengewehre

und 9 Geschütze kleineren Kalibers und viel Material.

Sonst ist nur erwaehnenswert, dass in den Mittelvogesen das erste Gefecht einer Schneeschuhtruppe

gegen franzoesische Jaeger erfolgreich verlief.

In Ostpreussen wurden schwache russische Angriffe gegen unsere Stellungen südlich der Memel

abgewiesen.

In Polen, noerdlich der Weichsel, fanden im Anschluss an die gemeldeten Kavalleriekaempfe

Plaenkeleien kleinerer gemischter Truppenabteilungen statt.

An der Bzura, südlich Sochaczew, brach ein russischer Nachtangriff unter starken Verlusten des

Feindes zusammen. Unser Angriff oestlich Bolimow macht trotz heftiger Gegenstoesse des Feindes Fortschritte.

Die Zahl der Gefangenen erhoeht sich.

In den Karpathen kaempfen seit einigen Tagen deutsche Truppen Shculter an Schulter mit oesterreichisch-ungarischen

Armeen. Die verbündeten Truppen haben in dem schwierigen und verschneiten

Gebirgsgelaende eine Reihe schoener Erfolge erzielt.

Kapitaenleutnant Mücke mit dem Landungskorps der «Emden» ist nahe Hodeida eingetroffen und

von der türkischen Besatzung begeistert empfangen worden. Die Fahrt durch die Strasse von perim

gelang unbemerkt von englischen und franzoesischen Bewachungsstreitkraeften. Die Landung erfolgte ungestoert

in Sicht eines franzoesischen Panzerkreuzers.

Der frühere Frankfurter Oberbürgermeister Adickes ist gestorben.

Berlin. Der Admiralstab kündigt die schaerfste Blockade Englands an und warnt die neutrale

Schiffsahrt, die Gewaesser Grossbritanniens zu befahren, da angesichts der englischen Ankündigung, neutrale

Flaggen zu eigenen Schiffahrtszwecken zu missbrauchen, auch neutrale Schiffe Gefahr laufen. Die Blockade

gilt ab 18. Februar.

Die Bekanntmachung des deutschen Admiralstabes betreffend die Blockade Englands lautet:

„Die Gewaesser rings um Grossbritannien und Irland einschliesslich des gesamten englischen

Kanals werden hiermit als Kriegsgebiet erklaert. Vom 18.2. ab wird jedes in diesem Gebiet getroffene

feindliche Kauffahrteischiff zerstoert, ohne dass es immer moeglich sein wird, die dabei der Besatzung und

den Passagieren drohenden Gefahren abzuwenden. Auch neutrale Schiffe laufen im Kriegsgebiet Gefahr,

da angesichts des von der britischen Regierung am 31.1. angeordneten Missbrauchs neutraler Flaggen sich

Zufaelligkeiten des Seekrieges nicht immer vermeiden lassen, so dass auf feindliche Schiffe berechnete

Angriffe auch neutrale Schiffe treffen koennen. Die Schiffahrt noerdlich um die Shtelandinseln, im oestlichen

Gebiet der Nordsee und in einem Streifen von mindestens 30 Seemeilen Breite entlang der niederlaendischen

Küste ist nicht gefaehrdet.“

Zur Erlaeuterung der Bekanntmachung wird den verbündeten, neutralen und feindlichen Maechten

eine Denkschrift der deutschen Regierung über Gegenmassnahmen gegen die voelkerrechtswidrigen Massnahmen

Englands zur Unterbindung des neutralen Seehandels mit Deutschland beigegeben. Die deutsche

Regierung kündigt die Massnahmen so rechtzeitig an, damit die feindlichen wie die neutralen Schiffe

ihre Dispositionen danach einrichten koennen.

Wien (amtlich). In Polen und Westgalizien ereignete sich nichts Besonderes. Die Kaempfe in

den Karpathen dauern mit unverminderter Heftigkeit an. Im westlichen Frontabschnitt wurden feindliche

Angriffe abgewiesen. Den im mittleren Waldgebirge vordringenden eigenen Kolonnen gelang es

auch gestern Raum zu gewinnen und einige hundert Gefangene zu machen.

Rom. Nach Blaettermeldungen aus Kairo machten die englisch-aegyptischen Polizeitruppen,

sowie die Küstenwachen gemeinsame Sache mit den Senussi-Truppen, die nach Verjagung der englischen

Beamten Siwa besetzten.

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„Feldzeitung der 5. Armee.“

Neueste Nachrichten No. 133.

== Funk-Sprüche von Coeln und Norddeich (Zeitungsdienst). ==

A.H. Qu., den den 5. Februar 1915.


Grosses Hauptquartier 4.2.15. An der Front zwischen Nordsee und Reims fanden nur Artilleriekaempfe

statt.

Erneute franzoesische Angriffe bei Perthes wurden unter Verlusten für den Feind abgewiesen.

Noerdlich und nordwestlich Massiges (nordwestlich St. Ménéhould) griffen unsere Truppen gestern an,

stiessen im Sturm über 2 hintereinander liegende feindliche Grabenlinien durch und setzten sich in der

franzoesischen Hauptstellung in einer Breite von 2 km fest. Saemtliche Gegenangriffe der Franzosen, die

auch nachts fortgesetzt wurden, sind abgeschlagen worden.

Wir nahmen 7 Offiziere 601 Mann gefangen und eroberten 9 Maschinengewehre

und 9 Geschütze kleineren Kalibers und viel Material.

Sonst ist nur erwaehnenswert, dass in den Mittelvogesen das erste Gefecht einer Schneeschuhtruppe

gegen franzoesische Jaeger erfolgreich verlief.

In Ostpreussen wurden schwache russische Angriffe gegen unsere Stellungen südlich der Memel

abgewiesen.

In Polen, noerdlich der Weichsel, fanden im Anschluss an die gemeldeten Kavalleriekaempfe

Plaenkeleien kleinerer gemischter Truppenabteilungen statt.

An der Bzura, südlich Sochaczew, brach ein russischer Nachtangriff unter starken Verlusten des

Feindes zusammen. Unser Angriff oestlich Bolimow macht trotz heftiger Gegenstoesse des Feindes Fortschritte.

Die Zahl der Gefangenen erhoeht sich.

In den Karpathen kaempfen seit einigen Tagen deutsche Truppen Shculter an Schulter mit oesterreichisch-ungarischen

Armeen. Die verbündeten Truppen haben in dem schwierigen und verschneiten

Gebirgsgelaende eine Reihe schoener Erfolge erzielt.

Kapitaenleutnant Mücke mit dem Landungskorps der «Emden» ist nahe Hodeida eingetroffen und

von der türkischen Besatzung begeistert empfangen worden. Die Fahrt durch die Strasse von perim

gelang unbemerkt von englischen und franzoesischen Bewachungsstreitkraeften. Die Landung erfolgte ungestoert

in Sicht eines franzoesischen Panzerkreuzers.

Der frühere Frankfurter Oberbürgermeister Adickes ist gestorben.

Berlin. Der Admiralstab kündigt die schaerfste Blockade Englands an und warnt die neutrale

Schiffsahrt, die Gewaesser Grossbritanniens zu befahren, da angesichts der englischen Ankündigung, neutrale

Flaggen zu eigenen Schiffahrtszwecken zu missbrauchen, auch neutrale Schiffe Gefahr laufen. Die Blockade

gilt ab 18. Februar.

Die Bekanntmachung des deutschen Admiralstabes betreffend die Blockade Englands lautet:

„Die Gewaesser rings um Grossbritannien und Irland einschliesslich des gesamten englischen

Kanals werden hiermit als Kriegsgebiet erklaert. Vom 18.2. ab wird jedes in diesem Gebiet getroffene

feindliche Kauffahrteischiff zerstoert, ohne dass es immer moeglich sein wird, die dabei der Besatzung und

den Passagieren drohenden Gefahren abzuwenden. Auch neutrale Schiffe laufen im Kriegsgebiet Gefahr,

da angesichts des von der britischen Regierung am 31.1. angeordneten Missbrauchs neutraler Flaggen sich

Zufaelligkeiten des Seekrieges nicht immer vermeiden lassen, so dass auf feindliche Schiffe berechnete

Angriffe auch neutrale Schiffe treffen koennen. Die Schiffahrt noerdlich um die Shtelandinseln, im oestlichen

Gebiet der Nordsee und in einem Streifen von mindestens 30 Seemeilen Breite entlang der niederlaendischen

Küste ist nicht gefaehrdet.“

Zur Erlaeuterung der Bekanntmachung wird den verbündeten, neutralen und feindlichen Maechten

eine Denkschrift der deutschen Regierung über Gegenmassnahmen gegen die voelkerrechtswidrigen Massnahmen

Englands zur Unterbindung des neutralen Seehandels mit Deutschland beigegeben. Die deutsche

Regierung kündigt die Massnahmen so rechtzeitig an, damit die feindlichen wie die neutralen Schiffe

ihre Dispositionen danach einrichten koennen.

Wien (amtlich). In Polen und Westgalizien ereignete sich nichts Besonderes. Die Kaempfe in

den Karpathen dauern mit unverminderter Heftigkeit an. Im westlichen Frontabschnitt wurden feindliche

Angriffe abgewiesen. Den im mittleren Waldgebirge vordringenden eigenen Kolonnen gelang es

auch gestern Raum zu gewinnen und einige hundert Gefangene zu machen.

Rom. Nach Blaettermeldungen aus Kairo machten die englisch-aegyptischen Polizeitruppen,

sowie die Küstenwachen gemeinsame Sache mit den Senussi-Truppen, die nach Verjagung der englischen

Beamten Siwa besetzten.


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  • February 8, 2018 01:01:58 Matthias Sohr

    „Feldzeitung der 5. Armee.“

    Neueste Nachrichten No. 133.

    == Funk-Sprüche von Coeln und Norddeich (Zeitungsdienst). ==

    A.H. Qu., den den 5. Februar 1915.


    Grosses Hauptquartier 4.2.15. An der Front zwischen Nordsee und Reims fanden nur Artilleriekaempfe

    statt.

    Erneute franzoesische Angriffe bei Perthes wurden unter Verlusten für den Feind abgewiesen.

    Noerdlich und nordwestlich Massiges (nordwestlich St. Ménéhould) griffen unsere Truppen gestern an,

    stiessen im Sturm über 2 hintereinander liegende feindliche Grabenlinien durch und setzten sich in der

    franzoesischen Hauptstellung in einer Breite von 2 km fest. Saemtliche Gegenangriffe der Franzosen, die

    auch nachts fortgesetzt wurden, sind abgeschlagen worden.

    Wir nahmen 7 Offiziere 601 Mann gefangen und eroberten 9 Maschinengewehre

    und 9 Geschütze kleineren Kalibers und viel Material.

    Sonst ist nur erwaehnenswert, dass in den Mittelvogesen das erste Gefecht einer Schneeschuhtruppe

    gegen franzoesische Jaeger erfolgreich verlief.

    In Ostpreussen wurden schwache russische Angriffe gegen unsere Stellungen südlich der Memel

    abgewiesen.

    In Polen, noerdlich der Weichsel, fanden im Anschluss an die gemeldeten Kavalleriekaempfe

    Plaenkeleien kleinerer gemischter Truppenabteilungen statt.

    An der Bzura, südlich Sochaczew, brach ein russischer Nachtangriff unter starken Verlusten des

    Feindes zusammen. Unser Angriff oestlich Bolimow macht trotz heftiger Gegenstoesse des Feindes Fortschritte.

    Die Zahl der Gefangenen erhoeht sich.

    In den Karpathen kaempfen seit einigen Tagen deutsche Truppen Shculter an Schulter mit oesterreichisch-ungarischen

    Armeen. Die verbündeten Truppen haben in dem schwierigen und verschneiten

    Gebirgsgelaende eine Reihe schoener Erfolge erzielt.

    Kapitaenleutnant Mücke mit dem Landungskorps der «Emden» ist nahe Hodeida eingetroffen und

    von der türkischen Besatzung begeistert empfangen worden. Die Fahrt durch die Strasse von perim

    gelang unbemerkt von englischen und franzoesischen Bewachungsstreitkraeften. Die Landung erfolgte ungestoert

    in Sicht eines franzoesischen Panzerkreuzers.

    Der frühere Frankfurter Oberbürgermeister Adickes ist gestorben.

    Berlin. Der Admiralstab kündigt die schaerfste Blockade Englands an und warnt die neutrale

    Schiffsahrt, die Gewaesser Grossbritanniens zu befahren, da angesichts der englischen Ankündigung, neutrale

    Flaggen zu eigenen Schiffahrtszwecken zu missbrauchen, auch neutrale Schiffe Gefahr laufen. Die Blockade

    gilt ab 18. Februar.

    Die Bekanntmachung des deutschen Admiralstabes betreffend die Blockade Englands lautet:

    „Die Gewaesser rings um Grossbritannien und Irland einschliesslich des gesamten englischen

    Kanals werden hiermit als Kriegsgebiet erklaert. Vom 18.2. ab wird jedes in diesem Gebiet getroffene

    feindliche Kauffahrteischiff zerstoert, ohne dass es immer moeglich sein wird, die dabei der Besatzung und

    den Passagieren drohenden Gefahren abzuwenden. Auch neutrale Schiffe laufen im Kriegsgebiet Gefahr,

    da angesichts des von der britischen Regierung am 31.1. angeordneten Missbrauchs neutraler Flaggen sich

    Zufaelligkeiten des Seekrieges nicht immer vermeiden lassen, so dass auf feindliche Schiffe berechnete

    Angriffe auch neutrale Schiffe treffen koennen. Die Schiffahrt noerdlich um die Shtelandinseln, im oestlichen

    Gebiet der Nordsee und in einem Streifen von mindestens 30 Seemeilen Breite entlang der niederlaendischen

    Küste ist nicht gefaehrdet.“

    Zur Erlaeuterung der Bekanntmachung wird den verbündeten, neutralen und feindlichen Maechten

    eine Denkschrift der deutschen Regierung über Gegenmassnahmen gegen die voelkerrechtswidrigen Massnahmen

    Englands zur Unterbindung des neutralen Seehandels mit Deutschland beigegeben. Die deutsche

    Regierung kündigt die Massnahmen so rechtzeitig an, damit die feindlichen wie die neutralen Schiffe

    ihre Dispositionen danach einrichten koennen.

    Wien (amtlich). In Polen und Westgalizien ereignete sich nichts Besonderes. Die Kaempfe in

    den Karpathen dauern mit unverminderter Heftigkeit an. Im westlichen Frontabschnitt wurden feindliche

    Angriffe abgewiesen. Den im mittleren Waldgebirge vordringenden eigenen Kolonnen gelang es

    auch gestern Raum zu gewinnen und einige hundert Gefangene zu machen.

    Rom. Nach Blaettermeldungen aus Kairo machten die englisch-aegyptischen Polizeitruppen,

    sowie die Küstenwachen gemeinsame Sache mit den Senussi-Truppen, die nach Verjagung der englischen

    Beamten Siwa besetzten.


  • February 8, 2018 00:59:23 Matthias Sohr

    "Feldzeitung der 5. Armee."

    Neueste Nachrichten No. 133.

    == Funk-Sprüche von Coeln und Norddeich (Zeitungsdienst). ==

    A.H. Qu., den den 5. Februar 1915.


    Grosses Hauptquartier 4.2.15. An der Front zwischen Nordsee und Reims fanden nur Artilleriekaempfe

    statt.

    Erneute franzoesische Angriffe bei Perthes wurden unter Verlusten für den Feind abgewiesen.

    Noerdlich und nordwestlich Massiges (nordwestlich St. Ménéhould) griffen unsere Truppen gestern an,

    stiessen im Sturm über 2 hintereinander liegende feindliche Grabenlinien durch und setzten sich in der

    franzoesischen Hauptstellung in einer Breite von 2 km fest. Saemtliche Gegenangriffe der Franzosen, die

    auch nachts fortgesetzt wurden, sind abgeschlagen worden.

    Wir nahmen 7 Offiziere 601 Mann gefangen und eroberten 9 Maschinengewehre

    und 9 Geschütze kleineren Kalibers und viel Material.

    Sonst ist nur erwaehnenswert, dass in den Mittelvogesen das erste Gefecht einer Schneeschuhtruppe

    gegen franzoesische Jaeger erfolgreich verlief.

    In Ostpreussen wurden schwache russische Angriffe gegen unsere Stellungen südlich der Memel

    abgewiesen.

    In Polen, noerdlich der Weichsel, fanden im Anschluss an die gemeldeten Kavalleriekaempfe

    Plaenkeleien kleinerer gemischter Truppenabteilungen statt.

    An der Bzura, südlich Sochaczew, brach ein russischer Nachtangriff unter starken Verlusten des

    Feindes zusammen. Unser Angriff oestlich Bolimow macht trotz heftiger Gegenstoesse des Feindes Fortschritte.

    Die Zahl der Gefangenen erhoeht sich.

    In den Karpathen kaempfen seit einigen Tagen deutsche Truppen Shculter an Schulter mit oesterreichisch-ungarischen

    Armeen. Die verbündeten Truppen haben in dem schwierigen und verschneiten

    Gebirgsgelaende eine Reihe schoener Erfolge erzielt.

    Kapitaenleutnant Mücke mit dem Landungskorps der "Emden" ist nahe Hodeida eingetroffen und

    von der türkischen Besatzung begeistert empfangen worden. Die Fahrt durch die Strasse von perim

    gelang unbemerkt von englischen und franzoesischen Bewachungsstreitkraeften. Die Landung erfolgte ungestoert

    in Sicht eines franzoesischen Panzerkreuzers.

    Der frühere Frankfurter Oberbürgermeister Adickes ist gestorben.

    Berlin. Der Admiralstab kündigt die schaerfste Blockade Englands an und warnt die neutrale

    Schiffsahrt, die Gewaesser Grossbritanniens zu befahren, da angesichts der englischen Ankündigung, neutrale

    Flaggen zu eigenen Schiffahrtszwecken zu missbrauchen, auch neutrale Schiffe Gefahr laufen. Die Blockade

    gilt ab 18. Februar.

    Die Bekanntmachung des deutschen Admiralstabes betreffend die Blockade Englands lautet:

    "Die Gewaesser rings um Grossbritannien und Irland einschliesslich des gesamten englischen

    Kanals werden hiermit als Kriegsgebiet erklaert. Vom 18.2. ab wird jedes in diesem Gebiet getroffene

    feindliche Kauffahrteischiff zerstoert, ohne dass es immer moeglich sein wird, die dabei der Besatzung und

    den Passagieren drohenden Gefahren abzuwenden. Auch neutrale Schiffe laufen im Kriegsgebiet Gefahr,

    da angesichts des von der britischen Regierung am 31.1. angeordneten Missbrauchs neutraler Flaggen sich

    Zufaelligkeiten des Seekrieges nicht immer vermeiden lassen, so dass auf feindliche Schiffe berechnete

    Angriffe auch neutrale Schiffe treffen koennen. Die Schiffahrt noerdlich um die Shtelandinseln, im oestlichen

    Gebiet der Nordsee und in einem Streifen von mindestens 30 Seemeilen Breite entlang der niederlaendischen

    Küste ist nicht gefaehrdet."

    Zur Erlaeuterung der Bekanntmachung wird den verbündeten, neutralen und feindlichen Maechten

    eine Denkschrift der deutschen Regierung über Gegenmassnahmen gegen die voelkerrechtswidrigen Massnahmen

    Englands zur Unterbindung des neutralen Seehandels mit Deutschland beigegeben. Die deutsche

    Regierung kündigt die Massnahmen so rechtzeitig an, damit die feindlichen wie die neutralen Schiffe

    ihre Dispositionen danach einrichten koennen.

    Wien (amtlich). In Polen und Westgalizien ereignete sich nichts Besonderes. Die Kaempfe in

    den Karpathen dauern mit unverminderter Heftigkeit an. Im westlichen Frontabschnitt wurden feindliche

    Angriffe abgewiesen. Den im mittleren Waldgebirge vordringenden eigenen Kolonnen gelang es

    auch gestern Raum zu gewinnen und einige hundert Gefangene zu machen.

    Rom. Nach Blaettermeldungen aus Kairo machten die englisch-aegyptischen Polizeitruppen,

    sowie die Küstenwachen gemeinsame Sache mit den Senussi-Truppen, die nach Verjagung der englischen

    Beamten Siwa besetzten.


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12746 / 160876
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Wilfried Schulze-Weser
License
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


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