Maria von Stutterheim dokumentiert den Krieg, item 15

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Vor der

Fahnen-

komagnie

in

Braunschweig

Regmt 92

Pold

fiel

am 22. Aug

1914 in

Rosellies

(Belgien)  ... Handschrift, rechts des Regiment-Fotos

Pold v. Stutterheim ... unter dem Regiment-Foto


Kirche von Montfaucon  ... Handschrift, unter dem Foto der Kirche. Wahrscheinlich Montfaucon-d'Argonne, Frankreich (evtl. Montfaucon-Montigne, Frankreich)


Einlaßkarte

Ausstellung für Verwundeten-

u. Krankenfürsorge im Kriege

Berlin 1914

Reichstagsgebäude Dez.1914-Jan.1915

Preis M. 0,50

Diese Karte berechtigt nicht zur Teilnahme an der Verlosung


Ein Schulzeugnis Hindenburgs.

Der Bruder des Feldmarschalls, Bernhard von

Hindenburg, läßt soeben bei Schuster & Loeffler,

Berlin, ein Lebensbild seines Bruders erscheinen,

das des Verfassers wegen und ob der Fülle interessanter

persönlicher Notizen, die behaglich plaudernd

vorgetragen werden, auf besonderes Interesse

Anspruch machen kann. Diesem Buche entnehmen

wir ein Schulzeugnis, das dem Quintaner

beim Abgang vom Königlichen Evangelischen

Gymnasium zu Glogau ausgestellt wurde. Es

lautet folgendermaßen:

"Paul Louis Hans von Hindenburg, geboren

den 2. Oktober 1847 zu Posen, Sohn des Hauptmanns

und Kompagniechefs Herrn von Hindenburg

hierselbst, evangelischer Konfession, hat die

untengenannte Anstalt seit Ostern 1857 besucht

und zuletzt ein Jahr in Quinta gesessen. Eine

schwere Erkrankung hinderte ihn, während der

größeren Hälfte eines Vierteljahres am Unterrichte

teilzunehmen; sonst war sein Schulbesuch

meist regelmäßig. Sein Fleiß war früher zu

loben, ließ aber in letzter Zeit etwas nach.

Sein Betragen war, einige Plauderhaftigkeit

abgerechnet, gut. Seine

Leistungen waren nach der letzten Vierteljahrszensur

in der Religion, im Lateinischen, Französischen

und in der Geographie hinreichend, und

im Deutschen gut; nur im Rechnen

wollte es ihm nicht gelingen, den

Ansprüchen zu genügen. Danach kann

er als im allgemeinen für Quarta reif angesehen

werden. - - Er verläßt die Anstalt, um

auf die Kadettenanstalt zu Wahlstatt überzugehen,

wozu wir ihm den göttlichen Segen

wünschen."

Dieses Zeugnis ist außerordentlich amüsant.

Der klassischen Kürze und Knappheit der Berichte

des Generalfeldmarschalls wird niemand die dem

Knaben vom Lehrer beglaubigte Plauderhaftigkeit

anmerken können. Und auch im Rechnen scheint

es Paul von Hindenburg mittlerweile gelungen zu

sein, den Ansprüchen zu genügen. Gerade bei den

"mit den Beinen gewonnenen Siegen" ist peinlichste

Berechnung die Vorbedingung. Nur das

Zählen scheint der Feldmarschall noch nicht recht

zu können. Erst zählt er 26,000 Gefangene, dann

50,000, dann 64,000 - und muß am Schluß selbst

bekennen, daß eine weitere Erhöhung der Zahl

erwartet werden darf. Woraus zu ersehen ist, daß



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Vor der

Fahnen-

komagnie

in

Braunschweig

Regmt 92

Pold

fiel

am 22. Aug

1914 in

Rosellies

(Belgien)  ... Handschrift, rechts des Regiment-Fotos

Pold v. Stutterheim ... unter dem Regiment-Foto


Kirche von Montfaucon  ... Handschrift, unter dem Foto der Kirche. Wahrscheinlich Montfaucon-d'Argonne, Frankreich (evtl. Montfaucon-Montigne, Frankreich)


Einlaßkarte

Ausstellung für Verwundeten-

u. Krankenfürsorge im Kriege

Berlin 1914

Reichstagsgebäude Dez.1914-Jan.1915

Preis M. 0,50

Diese Karte berechtigt nicht zur Teilnahme an der Verlosung


Ein Schulzeugnis Hindenburgs.

Der Bruder des Feldmarschalls, Bernhard von

Hindenburg, läßt soeben bei Schuster & Loeffler,

Berlin, ein Lebensbild seines Bruders erscheinen,

das des Verfassers wegen und ob der Fülle interessanter

persönlicher Notizen, die behaglich plaudernd

vorgetragen werden, auf besonderes Interesse

Anspruch machen kann. Diesem Buche entnehmen

wir ein Schulzeugnis, das dem Quintaner

beim Abgang vom Königlichen Evangelischen

Gymnasium zu Glogau ausgestellt wurde. Es

lautet folgendermaßen:

"Paul Louis Hans von Hindenburg, geboren

den 2. Oktober 1847 zu Posen, Sohn des Hauptmanns

und Kompagniechefs Herrn von Hindenburg

hierselbst, evangelischer Konfession, hat die

untengenannte Anstalt seit Ostern 1857 besucht

und zuletzt ein Jahr in Quinta gesessen. Eine

schwere Erkrankung hinderte ihn, während der

größeren Hälfte eines Vierteljahres am Unterrichte

teilzunehmen; sonst war sein Schulbesuch

meist regelmäßig. Sein Fleiß war früher zu

loben, ließ aber in letzter Zeit etwas nach.

Sein Betragen war, einige Plauderhaftigkeit

abgerechnet, gut. Seine

Leistungen waren nach der letzten Vierteljahrszensur

in der Religion, im Lateinischen, Französischen

und in der Geographie hinreichend, und

im Deutschen gut; nur im Rechnen

wollte es ihm nicht gelingen, den

Ansprüchen zu genügen. Danach kann

er als im allgemeinen für Quarta reif angesehen

werden. - - Er verläßt die Anstalt, um

auf die Kadettenanstalt zu Wahlstatt überzugehen,

wozu wir ihm den göttlichen Segen

wünschen."

Dieses Zeugnis ist außerordentlich amüsant.

Der klassischen Kürze und Knappheit der Berichte

des Generalfeldmarschalls wird niemand die dem

Knaben vom Lehrer beglaubigte Plauderhaftigkeit

anmerken können. Und auch im Rechnen scheint

es Paul von Hindenburg mittlerweile gelungen zu

sein, den Ansprüchen zu genügen. Gerade bei den

"mit den Beinen gewonnenen Siegen" ist peinlichste

Berechnung die Vorbedingung. Nur das

Zählen scheint der Feldmarschall noch nicht recht

zu können. Erst zählt er 26,000 Gefangene, dann

50,000, dann 64,000 - und muß am Schluß selbst

bekennen, daß eine weitere Erhöhung der Zahl

erwartet werden darf. Woraus zu ersehen ist, daß




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  • October 19, 2017 18:41:25 Claudia Strachan

    Vor der

    Fahnen-

    komagnie

    in

    Braunschweig

    Regmt 92

    Pold

    fiel

    am 22. Aug

    1914 in

    Rosellies

    (Belgien)  ... Handschrift, rechts des Regiment-Fotos

    Pold v. Stutterheim ... unter dem Regiment-Foto


    Kirche von Montfaucon  ... Handschrift, unter dem Foto der Kirche. Wahrscheinlich Montfaucon-d'Argonne, Frankreich (evtl. Montfaucon-Montigne, Frankreich)


    Einlaßkarte

    Ausstellung für Verwundeten-

    u. Krankenfürsorge im Kriege

    Berlin 1914

    Reichstagsgebäude Dez.1914-Jan.1915

    Preis M. 0,50

    Diese Karte berechtigt nicht zur Teilnahme an der Verlosung


    Ein Schulzeugnis Hindenburgs.

    Der Bruder des Feldmarschalls, Bernhard von

    Hindenburg, läßt soeben bei Schuster & Loeffler,

    Berlin, ein Lebensbild seines Bruders erscheinen,

    das des Verfassers wegen und ob der Fülle interessanter

    persönlicher Notizen, die behaglich plaudernd

    vorgetragen werden, auf besonderes Interesse

    Anspruch machen kann. Diesem Buche entnehmen

    wir ein Schulzeugnis, das dem Quintaner

    beim Abgang vom Königlichen Evangelischen

    Gymnasium zu Glogau ausgestellt wurde. Es

    lautet folgendermaßen:

    "Paul Louis Hans von Hindenburg, geboren

    den 2. Oktober 1847 zu Posen, Sohn des Hauptmanns

    und Kompagniechefs Herrn von Hindenburg

    hierselbst, evangelischer Konfession, hat die

    untengenannte Anstalt seit Ostern 1857 besucht

    und zuletzt ein Jahr in Quinta gesessen. Eine

    schwere Erkrankung hinderte ihn, während der

    größeren Hälfte eines Vierteljahres am Unterrichte

    teilzunehmen; sonst war sein Schulbesuch

    meist regelmäßig. Sein Fleiß war früher zu

    loben, ließ aber in letzter Zeit etwas nach.

    Sein Betragen war, einige Plauderhaftigkeit

    abgerechnet, gut. Seine

    Leistungen waren nach der letzten Vierteljahrszensur

    in der Religion, im Lateinischen, Französischen

    und in der Geographie hinreichend, und

    im Deutschen gut; nur im Rechnen

    wollte es ihm nicht gelingen, den

    Ansprüchen zu genügen. Danach kann

    er als im allgemeinen für Quarta reif angesehen

    werden. - - Er verläßt die Anstalt, um

    auf die Kadettenanstalt zu Wahlstatt überzugehen,

    wozu wir ihm den göttlichen Segen

    wünschen."

    Dieses Zeugnis ist außerordentlich amüsant.

    Der klassischen Kürze und Knappheit der Berichte

    des Generalfeldmarschalls wird niemand die dem

    Knaben vom Lehrer beglaubigte Plauderhaftigkeit

    anmerken können. Und auch im Rechnen scheint

    es Paul von Hindenburg mittlerweile gelungen zu

    sein, den Ansprüchen zu genügen. Gerade bei den

    "mit den Beinen gewonnenen Siegen" ist peinlichste

    Berechnung die Vorbedingung. Nur das

    Zählen scheint der Feldmarschall noch nicht recht

    zu können. Erst zählt er 26,000 Gefangene, dann

    50,000, dann 64,000 - und muß am Schluß selbst

    bekennen, daß eine weitere Erhöhung der Zahl

    erwartet werden darf. Woraus zu ersehen ist, daß



  • October 19, 2017 10:47:16 Claudia Strachan

    Vor der

    Fahnen-

    komagnie

    in

    Braunschweig

    Regmt 92

    Pold

    fiel

    am 22. Aug

    1914 in

    Rosellies

    (Belgien)  ... Handschrift, rechts des Regiment-Fotos

    Pold v. Stutterheim ... unter dem Regiment-Foto


    Kirche von Montfaucon  ...  ... Handschrift, unter dem Foto der Kirche. Moeglicherweise Montfaucon-d'Argonne, Frankreich (evtl. Montfaucon-Montigne, Frankreich)


  • October 18, 2017 22:24:05 Claudia Strachan

    Vor der

    Fahnen-

    komagnie

    in

    Braunschweig

    Regmt 92

    Pold

    fiel

    am 22. Aug

    1914 in

    Rosellies

    (Belgien)  ... Handschrift, rechts des Regiment-Fotos

    Pold v. Stutterheim ... unter dem Regiment-Foto


  • October 18, 2017 22:14:17 Claudia Strachan

    Vor der

    Fahnen-

    komagnie

    in

    Braunschweig

    Regmt 92

    Pold

    fiel

    am 22. Aug

    1914 in

    Rosellies

    (Belgien)

    Pold v. Stutterheim ... unter dem Foto


  • October 18, 2017 22:10:27 Claudia Strachan

    Vor der

    Fahnen-

    komagnie

    in

    Braunschweig

    Regmt 92

    Pold ... 

    fiel

    am 22. Aug

    1914 in

    Rosellies

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12746 / 160821
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Wilfried Schulze-Weser
License
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


August 22, 1914 – Jan, 1915
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  • en.wikipedia.orgHinweis darauf, dass es sich um Montfaucon-d'Argonne handelt.
  • de.wikipedia.orgZitat: "Zunächst rückten am 22. August das 2. und 3. Bataillon des Regiments 92 als Verstärkung nach Roselies vor, der Ort lag auf der Durchmarschroute der Truppen nach Frankreich."
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