Hedwig Nehlsen schreibt ihrem Mann Wilhelm an die Ostfront - 1914, item 56
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wie Marta, obgleich sie mir gar nicht
gehört. Von deiner Mama ist auch schon
die Erstlingswäsche für Martas Jungen un-
terwegs. Ich wollt blos Marta hätte die
ganze Kommode erst vollgepackt mit
all den hübschen Sachen, und der kleine
Knirps wäre erst da, aber gesund und
kräftig müßt er sein. Ich glaub, Schatzi,
an Martas Jungen werd ich gerad solchen
Narren gefressen haben wie an Tonis
Hansel. Und was wird mit unserm werden?
Mir steigt jetzt so oft eine Bitte zum
Herrgott hinauf, daß er unser Glück
vollkommen macht durch ein herziges
Kindchen, und daß er dich mir gesund
wieder gibt. Ich glaube, nicht nur Not,
sondern auch Glück und Dankbarkeit
lehrt beten.
So, mein Herz, nun laß mich aufhören
für heute, ich hab mich ruhig u. müde
geschrieben. Ich will mich einen Augen-
blick aufs Sofa legen, dann Abendbrot essen,
Kasse machen und dann diesen Brief in
den Kasten tragen.
Leb wohl, mein Herzlieb. Einen langen
innigen Kuß nimm von deiner
Hete.
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Görlitz
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Story location Görlitz
- ID
- 12544 / 172857
- Contributor
- Eberhard Nehlsen
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