Hedwig Nehlsen schreibt ihrem Mann Wilhelm an die Ostfront - 1914, item 48
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die letzten Augenblicke zu Ende ging und -
bei mir wars ebenso, Schatzel. Als du
drin warst im Haus, wär ich dir am
liebsten noch mal nachgelaufen, und da
das nicht ging, kollerten mir ein paar
Tränen über die Backen, aber fix den
Finger in den Mund gesteckt und feste drauf
gebissen und dann links um kehrt u.[nd]
hin zu Tante Hete. Dann sind wir noch
ein paar Mal auf u.[nd] ab gegangen u.[nd] haben
in dein Fenster bald ein Loch geguckt, aber
du kamst nicht. Und - da gings eben wieder.
Im Zug waren unheimlich viele Soldaten,
ich geriet in ein Abteil mit 8 Kottbusser
Vaterlandsverteidigern; sie waren aber
alle ganz manierlich. Und als ich dann
nach Hause kam und einsam in meine
Klause gehen mußte, da hab ich still
den Kopf in die Kissen gedrückt und
gedacht: wie schön könnt es doch sein,
daheim - zu zwein - und wieder kamen
die Tränen. Ja , Schatzel, im Augenblick
wo man sich trennen muß, und
wenn man dann allein ist, da
wallt das Gefühl ganz übermächtig in
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Görlitz
Location(s)
Story location Görlitz
- ID
- 12544 / 172849
- Contributor
- Eberhard Nehlsen
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