Hedwig Nehlsen schreibt ihrem Mann Wilhelm an die Ostfront - 1914, item 35
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zum Sonnabend habe ich bei Marta geschlafen
weil Paul verreist war u.[nd] Marta fürchtet,
ihr könne jetzt Nachts schon etwas zustoßen.
Als ich nun am Freitag Abend zu ihr kam,
sollte ich unbedingt das Neuste raten. Das
große Los u.[nd] s.[o] w.[eiter] war alles nicht richtig,
das Neuste war eben um 1/2 9 Uhr in Gestalt
der Depesche angekommen: Komme morgen
nach Görlitz, Willy. Na, Schatzel, die Freude
kannst du dir denken! Ich hab den Abend
kaum etwas anderes denken und sprechen
können. Ein so heißes Dankgebet ist lange
nicht von mir zu unserm Herrgott gelangt.
Und der Sonnabend! Ich war nicht imstand,
das Geringste im Hause zu tun. Ich bin zum
Markt gelaufen, hab Blumen u.[nd] Obst gekauft,
um es meinem Männe so hübsch wie
möglich zu machen, sein "daheim". Und
dann hab ich gewartet, vom Morgen bis
zum Abend. Deine Absagedepesche soll heute
noch eintreffen. Jedes Mal, wenn die Tür
klingelte, wartete ich auf dein 3 maliges
Klingeln unterm Ladentisch, unser altes, liebes
Zeichen, ach wie lang hab ichs nicht mehr gehört.
Und immer stiller u.[nd] trauriger wurde deine
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zum Sonnabend habe ich bei Marta geschlafen
weil Paul verreit war u.[nd] Marta fürchtet,
ihr könne jetzt Nachts schon etwas zustoßen.
Als ich nun am Freitag Abend zu ihr kam,
sollte ich unbedingt das Neuste raten. Das
große Los u.[nd] s.[o] w.[eiter] war alles nicht richtig,
das Neuste war eben um 1/2 9 Uhr in Gestalt
der Depesche angekommen: Komme morgen
nach Görlitz, Willy. Na, Schatzel, die Freude
kannst du dir denken! Ich hab den Abend
kaum etwas anderes denken und sprechen
können. Ein so heißes Dankgebet ist lange
nicht von mir zu unserm Herrgott gelangt.
Und der Sonnabend! Ich war nicht imstand,
das Geringste im Hause zu tun. Ich bin zum
Markt gelaufen, hab Blumen u.[nd] Obst gekauft,
um es meinem Männe so hübsch wie
möglich zu machen, sein "daheim". Und
dann hab ich gewartet, vom Morgen bis
zum Abend. Deine Absagedepesche soll heute
noch eintreffen. Jedes Mal, wenn die Tür
klingelte, wartete ich auf dein 3 maliges
Klingeln unterm Ladentisch, unser altes, liebes
Zeichen, ach wie lang hab ichs nicht mehr gehört.
Und immer stiller u.[nd] trauriger wurde deine
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zum Sonnabend habe ich bei Marta geschlafen
weil Paul verreit war u.[nd] Marta fürchtet,
ihr könne jetzt Nachts schon etwas zustoßen.
Als ich nun am Freitag Abend zu ihr kam,
sollte ich unbedingt das
. Das
große Los u.[nd] s.[o] w.[eiter] war alles nicht richtig,
der
war aber um 1/2 9 Uhr in Gestalt
der
angekommen:
nach Görlitz, Willy. Na, Schatzal, die
kannst du dir denken! Ich hab den Abend
kaum etwas anderes denken und
können. Ein so heißes Dan
kgebet ist lange
nicht von mir zu unseren [sic!] Hergott gelangt.
der Sonnabend! Ich war nicht
,
das Geringste im
zu tun. Ich bin zum
Markt gelaufen, hab Blumen u.[nd] bbsc. gekauft,
um es meinen Männern so hübsch wie
möglich zu machen, sein "daheim".
dann hab ich gewartet, vom Morgen bis
zum Abend. Deine Absage da
soll heute
noch eintreffen. Jedes Mal, wenn die Tür
klingelte, wartete ich auf dein 3 maliges
Klingeln unterm Ladentisch, unser altes, liebes
Zeichen, ach wie lang hab ichs nicht mehr gehört.
Und immer stiller u.[nd] trauriger wurde deine
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Görlitz
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Story location Görlitz
- ID
- 12544 / 172835
- Contributor
- Eberhard Nehlsen
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