Briefe von Walther Huth an seine Eltern und Bekannte , item 73

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...linke Seite

111.             Karte an Tante Gretchen.

                                   Menin 13. III. 1915.

L. T. Gr. ! Für Deinen Brief und Päckchen herzlichen

Dank. Wir liegen noch immer hier hinten in Ruhe,

kann aber jeden Tag losgehen. Mir geht es recht gut.

Früh gehts mit der Kompagnie, nachmittags

Offiziersaspirantenunterricht und Exerziern, außerdem

Korporalschaftsführer. Mit herzlichem Gruß

                                            Dein dankbarer Neffe Walther.


112.               Brief an Elli.

                                Menin   13. III. 15.

       Liebe Elli !

Hzl. Dank für all´Deine lieben Sendungen u.

den langen Brief. Vorläufig nenne mich ruhig

weiter "Utf.".

    Stassak hatte eine Art Blinddarmreizung, ist

wohl und munter bei meinen Jungens, seit einer

Woche von Gent zurück. Versorgt ihn gern reichlich,

er ist einer meiner besten, strammsten u.

anhänglichsten Jungens.

   Teichert ist im Lazarett. Der arme Kerl ist

gänzlich verbraucht.

      Schulze ist nicht mehr.


...rechte Seite

Dem Gefr. Pitreck könnt Ihr weiter schicken.

Daß es "Fluade" nicht mehr gibt, ist schade, war

großartig auf dem Marsch. Fl., condens. Milch u.

kalt Wasser, besser abgekochtes. Beim Marschieren

schüttelt es sich ganz alleine genügend. Beim

ersten Halt (nach 2 Stunden) ist die Sache

trinkfertig, erfrischend u. sättigend.

                        Mit dankbarem Gruß

                                             Dein Bruder Walther.

Morgen donnert hier die dicke Bertha ! (das ist

unsere Arbeit !) aber Mund halten !


113.         Brief an Wilhelm v. Rauchhaupt.

                                                   Menin 14. März 1915.

       Lieber Wilhelm !

Jetzt sind wir wieder raus aus allem Brei ! Gestern

Abend war Bierabend der Unteroffiziere, da erschien

auch der Feldwebel vom Bataillonsgeschäftszimmer.

Es wurde erst die richtige Menge eingepumpt u.

dann legte er los: Die Sachen sind schon von der

Division zurück u. an das Regiment verwiesen worden.

Nun braucht bloß Homfeldt zu erklären, er verzichte

auf Bestrafung, dann werde ich wohl mit einem

Verweis davonkommen, also gerettet ist das Vaterland.


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111.             Karte an Tante Gretchen.

                                   Menin 13. III. 1915.

L. T. Gr. ! Für Deinen Brief und Päckchen herzlichen

Dank. Wir liegen noch immer hier hinten in Ruhe,

kann aber jeden Tag losgehen. Mir geht es recht gut.

Früh gehts mit der Kompagnie, nachmittags

Offiziersaspirantenunterricht und Exerziern, außerdem

Korporalschaftsführer. Mit herzlichem Gruß

                                            Dein dankbarer Neffe Walther.


112.               Brief an Elli.

                                Menin   13. III. 15.

       Liebe Elli !

Hzl. Dank für all´Deine lieben Sendungen u.

den langen Brief. Vorläufig nenne mich ruhig

weiter "Utf.".

    Stassak hatte eine Art Blinddarmreizung, ist

wohl und munter bei meinen Jungens, seit einer

Woche von Gent zurück. Versorgt ihn gern reichlich,

er ist einer meiner besten, strammsten u.

anhänglichsten Jungens.

   Teichert ist im Lazarett. Der arme Kerl ist

gänzlich verbraucht.

      Schulze ist nicht mehr.


...rechte Seite

Dem Gefr. Pitreck könnt Ihr weiter schicken.

Daß es "Fluade" nicht mehr gibt, ist schade, war

großartig auf dem Marsch. Fl., condens. Milch u.

kalt Wasser, besser abgekochtes. Beim Marschieren

schüttelt es sich ganz alleine genügend. Beim

ersten Halt (nach 2 Stunden) ist die Sache

trinkfertig, erfrischend u. sättigend.

                        Mit dankbarem Gruß

                                             Dein Bruder Walther.

Morgen donnert hier die dicke Bertha ! (das ist

unsere Arbeit !) aber Mund halten !


113.         Brief an Wilhelm v. Rauchhaupt.

                                                   Menin 14. März 1915.

       Lieber Wilhelm !

Jetzt sind wir wieder raus aus allem Brei ! Gestern

Abend war Bierabend der Unteroffiziere, da erschien

auch der Feldwebel vom Bataillonsgeschäftszimmer.

Es wurde erst die richtige Menge eingepumpt u.

dann legte er los: Die Sachen sind schon von der

Division zurück u. an das Regiment verwiesen worden.

Nun braucht bloß Homfeldt zu erklären, er verzichte

auf Bestrafung, dann werde ich wohl mit einem

Verweis davonkommen, also gerettet ist das Vaterland.



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  • January 31, 2017 20:41:19 Rolf Kranz

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    111.             Karte an Tante Gretchen.

                                       Menin 13. III. 1915.

    L. T. Gr. ! Für Deinen Brief und Päckchen herzlichen

    Dank. Wir liegen noch immer hier hinten in Ruhe,

    kann aber jeden Tag losgehen. Mir geht es recht gut.

    Früh gehts mit der Kompagnie, nachmittags

    Offiziersaspirantenunterricht und Exerziern, außerdem

    Korporalschaftsführer. Mit herzlichem Gruß

                                                Dein dankbarer Neffe Walther.


    112.               Brief an Elli.

                                    Menin   13. III. 15.

           Liebe Elli !

    Hzl. Dank für all´Deine lieben Sendungen u.

    den langen Brief. Vorläufig nenne mich ruhig

    weiter "Utf.".

        Stassak hatte eine Art Blinddarmreizung, ist

    wohl und munter bei meinen Jungens, seit einer

    Woche von Gent zurück. Versorgt ihn gern reichlich,

    er ist einer meiner besten, strammsten u.

    anhänglichsten Jungens.

       Teichert ist im Lazarett. Der arme Kerl ist

    gänzlich verbraucht.

          Schulze ist nicht mehr.


    ...rechte Seite

    Dem Gefr. Pitreck könnt Ihr weiter schicken.

    Daß es "Fluade" nicht mehr gibt, ist schade, war

    großartig auf dem Marsch. Fl., condens. Milch u.

    kalt Wasser, besser abgekochtes. Beim Marschieren

    schüttelt es sich ganz alleine genügend. Beim

    ersten Halt (nach 2 Stunden) ist die Sache

    trinkfertig, erfrischend u. sättigend.

                            Mit dankbarem Gruß

                                                 Dein Bruder Walther.

    Morgen donnert hier die dicke Bertha ! (das ist

    unsere Arbeit !) aber Mund halten !


    113.         Brief an Wilhelm v. Rauchhaupt.

                                                       Menin 14. März 1915.

           Lieber Wilhelm !

    Jetzt sind wir wieder raus aus allem Brei ! Gestern

    Abend war Bierabend der Unteroffiziere, da erschien

    auch der Feldwebel vom Bataillonsgeschäftszimmer.

    Es wurde erst die richtige Menge eingepumpt u.

    dann legte er los: Die Sachen sind schon von der

    Division zurück u. an das Regiment verwiesen worden.

    Nun braucht bloß Homfeldt zu erklären, er verzichte

    auf Bestrafung, dann werde ich wohl mit einem

    Verweis davonkommen, also gerettet ist das Vaterland.


  • January 31, 2017 20:22:32 Rolf Kranz

    ...linke Seite

    111.             Karte an Tante Gretchen.

                                       Menin 13. III. 1915.

    L. T. Gr. ! Für Deinen Brief und Päckchen herzlichen

    Dank. Wir liegen noch immer hier hinten in Ruhe,

    kann aber jeden Tag losgehen. Mir geht es recht gut.

    Früh gehts mit der Kompagnie, nachmittags

    Offiziersaspirantenunterricht und Exerziern, außerdem

    Korporalschaftsführer. Mit herzlichem Gruß

                                                Dein dankbarer Neffe Walther.


    112.               Brief an Elli.

                                    Menin   13. III. 15.

           Liebe Elli !

    Hzl. Dank für all´Deine lieben Sendungen u.

    den langen Brief. Vorläufig nenne mich ruhig

    weiter "Utf.".

        Stassak hatte eine Art Blinddarmreizung, ist

    wohl und munter bei meinen Jungens, seit einer

    Woche von Gent zurück. Versorgt ihn gern reichlich,

    er ist einer meiner besten, strammsten u.

    anhänglichsten Jungens.

       Teichert ist im Lazarett. Der arme Kerl ist

    gänzlich verbraucht.

          Schulze ist nicht mehr.


    ...rechte Seite

    Dem Gefr. Pitreck könnt Ihr weiter schicken.

    Daß es "Fluade" nicht mehr gibt, ist schade, war

    großartig auf dem Marsch. Fl., condens. Milch u.

    kalt Wasser, besser abgekochtes. Beim Marschieren

    schüttelt es sich ganz alleine genügend. Beim

    ersten Halt (nach 2 Stunden) ist die Sache

    trinkfertig, erfrischend u. sättigend.

                            Mit dankbarem Gruß

                                                 Dein Bruder Walther.




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  • 50.7962915||3.121342||

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    Coswig (bei Dresden)

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2656 / 33680
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http://europeana1914-1918.eu/...
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Friedrich-Carl Hoffmann
License
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


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