Briefe von Walther Huth an seine Eltern und Bekannte , item 39
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50. Brief an Trudchen.
Kortemarck 6.XII.1914.
L.Schp. ! Hzl. Dank für alle Deine lieben Gaben !
Der brave Kamerad, den ich damals meinte [s. Brief Nr. 200], hieß
Steinfurth und fiel am 10. vor Dixmuden. So
glaubte ich in Deinem Sinne zu handeln, wenn
ich das Päckchen 2 wackeren Landstürmern gab, die
vor D. an meiner Seite fochten. Sie haben schon öfter
von mir bekommen, denn in letzter Zeit hatte ich
überreichlich. Es macht mir Freude die strahlenden
bärtigen Gesichter zu sehen. Beides Arbeiter mit Familie,
aber treu (nicht rot !). Frl. Ulrichs Paket, von
dem Du jedenfalls Kenntnis hast, ließ ich dem Frw. [Freiwilligen]
Hanke zukommen, der elternlos aus knappen Verhältnissen
stammt. Ich glaube, die Sachen kommen am
ehesten in die richtigen Hände, wenn Du sie weiter
durch mich schickst u. nicht direkt. Ich fühle mich krank
u. befürchte Lungengeschichte zu bekommen. Nicht
Eltern mitteilen ! Sei nicht ängstlich ! Mein Kamerad
Schulz, der treu an mir hängt (seine beiden Brüder
haben das "Eiserne") hat mir ein Zimmer besorgt.
Wir sind jetzt als Armeereserve hinter der Front.
Ein Gläschen Portwein ermuntert mich von Zeit
zu Zeit, die einzige Eroberung hier in K.[ortemarck] u. der
...rechte Seite
erste anständige Wein im Feldzug. Deine Lichte kommen
mir großartig zu statten. Damit müssen wir
sehr sparen. Wein sehr erwünscht, Kakaowürfel u.
condens. Milch, die ist noch schöner als das Pulver.
Hzl. Gr. W.
In A.[schoop] bekamen wir sogar Münchener "Löwenbräu"
jeder Zug ein Faß, nur das I/202, soviel ich
weiß. Die Sohlen sind famos ! Dank dafür ! Bitte
alle 14 Tage um eine Taschenlampenbatterie.
Hzl. Grüße W. Bald ausführlicher.
51. Brief an Frau v. Rauchhaupt.
Thourout, 10. XII. 14.
Sehr geehrte gnädige Frau !
Schon lange trieb es mich, Ihnen
für das letzte Paket meinen Dank auszudrücken,
aber es fehlte Zeit und Lust. Lust insofern, als
wir Tag für Tag durchnäßt ins Quartier kamen.
Wir befinden uns jetzt als Armeereserve hinter
der Front und hegen die kühne Hoffnung, auch das
Weihnachtsfest in einem gemütlichen Quartier feiern
zu können. In der Nässe und Kälte der letzten
Tage habe ich mir einen bösen Husten und
auch etwas Schmerzen auf der Lunge geholt. Mein
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50. Brief an Trudchen.
Kortemarck 6.XII.1914.
L.Schp. ! Hzl. Dank für alle Deine lieben Gaben !
Der brave Kamerad, den ich damals meinte [s. Brief Nr. 200], hieß
Steinfurth und fiel am 10. vor Dixmuden. So
glaubte ich in Deinem Sinne zu handeln, wenn
ich das Päckchen 2 wackeren Landstürmern gab, die
vor D. an meiner Seite fochten. Sie haben schon öfter
von mir bekommen, denn in letzter Zeit hatte ich
überreichlich. Es macht mir Freude die strahlenden
bärtigen Gesichter zu sehen. Beides Arbeiter mit Familie,
aber treu (nicht rot !). Frl. Ulrichs Paket, von
dem Du jedenfalls Kenntnis hast, ließ ich dem Frw. [Freiwilligen]
Hanke zukommen, der elternlos aus knappen Verhältnissen
stammt. Ich glaube, die Sachen kommen am
ehesten in die richtigen Hände, wenn Du sie weiter
durch mich schickst u. nicht direkt. Ich fühle mich krank
u. befürchte Lungengeschichte zu bekommen. Nicht
Eltern mitteilen ! Sei nicht ängstlich ! Mein Kamerad
Schulz, der treu an mir hängt (seine beiden Brüder
haben das "Eiserne") hat mir ein Zimmer besorgt.
Wir sind jetzt als Armeereserve hinter der Front.
Ein Gläschen Portwein ermuntert mich von Zeit
zu Zeit, die einzige Eroberung hier in K.[ortemarck] u. der
...rechte Seite
erste anständige Wein im Feldzug. Deine Lichte kommen
mir großartig zu statten. Damit müssen wir
sehr sparen. Wein sehr erwünscht, Kakaowürfel u.
condens. Milch, die ist noch schöner als das Pulver.
Hzl. Gr. W.
In A.[schoop] bekamen wir sogar Münchener "Löwenbräu"
jeder Zug ein Faß, nur das I/202, soviel ich
weiß. Die Sohlen sind famos ! Dank dafür ! Bitte
alle 14 Tage um eine Taschenlampenbatterie.
Hzl. Grüße W. Bald ausführlicher.
51. Brief an Frau v. Rauchhaupt.
Thauraut, 10. XII. 14.
Sehr geehrte gnädige Frau !
Schon lange trieb es mich, Ihnen
für das letzte Paket meinen Dank auszudrücken,
aber es fehlte Zeit und Lust. Lust insofern, als
wir Tag für Tag durchnäßt ins Quartier kamen.
Wir befinden uns jetzt als Armeereserve hinter
der Front und hegen die kühne Hoffnung, auch das
Weihnachtsfest in einem gemütlichen Quartier feiern
zu können. In der Nässe und Kälte der letzten
Tage habe ich mir einen bösen Husten und
auch etwas Schmerzen auf der Lunge geholt. Mein
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50. Brief an Trudchen.
Kortemarck 6.XII.1914.
L.Schp. ! Hzl. Dank für alle Deine lieben Gaben !
Der brave Kamerad, den ich damals meinte, hieß
Steinfurth und fiel am 10. vor Dixmuden. So
glaubte ich in Deinem Sinne zu handeln, wenn
ich das Päckchen 2 wackeren Landstürmern gab, die
vor D. an meiner Seite fochten. Sie haben schon öfter
von mir bekommen, denn in letzter Zeit hatte ich
überreichlich. Es macht mir Freude die strahlenden
bärtigen Gesichter zu sehen. Beides Arbeiter mit Familie,
aber treu (nicht rot !). Frl. Ulrichs Paket, von
dem Du jedenfalls Kenntnis hast, ließ ich dem Frw. [Freiwilligen]
Hanke zukommen, der elternlos aus knappen Verhältnissen
stammt. Ich glaube, die Sachen kommen am
ehesten in die richtigen Hände, wenn Du sie weiter
durch mich schickst u. nicht direkt. Ich fühle mich krank
u. befürchte Lungengeschichte zu bekommen. Nicht
Eltern mitteilen ! Sei nicht ängstlich ! Mein Kamerad
Schulz, der treu an mir hängt (seine beiden Brüder
haben das "Eiserne") hat mir ein Zimmer besorgt.
Wir sind jetzt als Armeereserve hinter der Front.
Ein Gläschen Portwein ermuntert mich von Zeit
zu Zeit, die einzige Eroberung hier in K.[ortemarck] u. der
...rechte Seite
erste anständige Wein im Feldzug. Deine Lichte kommen
mir großartig zu statten. Damit müssen wir
sehr sparen. Wein sehr erwünscht, Kakaowürfel u.
condens. Milch, die ist noch schöner als das Pulver.
Hzl. Gr. W.
In A.[schoop] bekamen wir sogar Münchener "Löwenbräu"
jeder Zug ein Faß, nur das I/202, soviel ich
weiß. Die Sohlen sind famos ! Dank dafür ! Bitte
alle 14 Tage um eine Taschenlapenbatterie.
Hzl. Grüße W. Bald ausführlicher.
51. Brief an Frau v. Rauchhaupt.
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50. Brief an Trudchen.
Kortemarck 6.XII.1914.
L.Schp. ! Hzl. Dank für alle Deine lieben Gaben !
Der brave Kamerad, den ich damals meinte, hieß
Steinfurth und fiel am 10. vor Dixmuden. So
glaubte ich in Deinem Sinne zu handeln, wenn
ich das Päckchen 2 wackeren Landstürmern gab, die
vor D. an meiner Seite fochten. Sie haben schon öfter
von mir bekommen, denn in letzter Zeit hatte ich
überreichlich. Es macht mir Freude die strahlenden
bärtigen Gesichter zu sehen. Beides Arbeiter mit Familie,
aber treu (nicht rot !). Frl. Ulrichs Paket, von
dem Du jedenfalls Kenntnis hast, ließ ich dem Frw. [Freiwilligen]
Hanke zukommen, der elternlos aus knappen Verhältnissen
stammt. Ich glaube, die Sachen kommen am
ehesten in die richtigen Hände, wenn Du sie weiter
durch mich schickst u. nicht direkt. Ich fühle mich krank
u. befürchte Lungengeschichte zu bekommen. Nicht
Eltern mitteilen ! Sei nicht ängstlich ! Mein Kamerad
Schulz, der treu an mir hängt (seine beiden Brüder
haben das "Eiserne") hat mir ein Zimmer besorgt.
Wir sind jetzt als Armeereserve hinter der Front.
Ein Gläschen Portwein ermuntert mich von Zeit
zu Zeit, die einzige Eroberung hier in K.[ortemarck] u. der
...rechte Seite
erste anständige Wein im Feldzug. Deine Lichte kommen
mir großartig zu statten. Damit müssen wir
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Kortemark
- 51.06498||3.10157||
Torhout
- 51.13054289999999||13.577913399999943||||1
Coswig (bei Dresden)
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- 2656 / 33646
- Contributor
- Friedrich-Carl Hoffmann
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