Briefe von Walther Huth an seine Eltern und Bekannte , item 27

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ein gutes Zeichen für die Truppen, ein paar erträgliche

Tage und sofort ist die alte, muntere freudige

Stimmung wieder da, trotzdem, ich wage es

kaum Euch zu schreiben, vom alten Stamm nur

noch 35 Freiwillige übrig sind. Mit Landstürmern

und Unteroffizieren haben wir eine Gefechtsstärke

von 72 M.[ann]. Das ganze Regiment soll noch 560 Mann

stark sein. Heute abend werden wir wieder abgelöst.

Dann gehts zurück nach Eessen. Hoffentlich

haben wir noch weiterhin einige Ruhe, damit wir

wieder zu voller Kraft kommen. Es wird auch davon

gesprochen, daß wir nach der Entscheidung hier bei

D.[ixmude] nach Gent zur Besatzung kommen sollen.

"Nicht genaues weeß mer nich." Bei uns herrscht

vor allem ein Wunsch: Wären wir doch Weihnachten

zu Haus ! Das bleibt natürlich ein frommer Wunsch.

Aber schade bleibts doch. So leben wir in den tag

rein, wissen kaum das Datum, freuen uns nur,

wenn wir wieder mal ein paar Schwarze abknallen

konnten. Die Hunde hasse ich !

Schreibt mir bitte recht ausführlich was zuhause

vorgeht auch jagdlic, die Rehjagd ist ja nun inzwischen

aufgegangen. Hzl. Grüße Euch allen.

                                                       Euer Walther.


...rechte Seite

An Albrecht habe ich geschrieben.

Von Willy habe ich Nachricht !

Schickt mir bitte bei nächster Gelegenheit für mein

Luntenfeuerzeug eine Ersatzlunte mit von wenigstens

1 m Länge u. nicht zu dünn. Feuerzeug

hat die Farm der Militärpatrone.


36.                Karte an Wilhelm von Rauchhaupt.

                                             Di.[xmunde]  18. XI. 14.

L. W. ! Herzlichen dank für Deine Karte. Gemein,

daß Du schon wieder nicht auf dem Damm. Wir

haben hier augenblicklich etwas Ruhe. Mir geht es

recht gut, bekomme nur als Gefreiter immer mal

eine Extrabratwurst und habe dann weniger Ruhe,

das schadet aber auch weiter nichts.

                                   Herzl. Gruß     Dein W.

                      Gib bald mal wieder Laut !


37.               Karte an Trudchen.

                                     Eessen  21. XI. 14.

L. Schp.[utti] ! Hzl. Dank für Deine Karte u. das Päckchen

mit Wurst u. Tabak. Hier draußen lernt man den

Wert solcher Sachen erst richtig schätzen. Wenn Du

mal wieder Paketchen anfertigst, schick mir doch



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ein gutes Zeichen für die Truppen, ein paar erträgliche

Tage und sofort ist die alte, muntere freudige

Stimmung wieder da, trotzdem, ich wage es

kaum Euch zu schreiben, vom alten Stamm nur

noch 35 Freiwillige übrig sind. Mit Landstürmern

und Unteroffizieren haben wir eine Gefechtsstärke

von 72 M.[ann]. Das ganze Regiment soll noch 560 Mann

stark sein. Heute abend werden wir wieder abgelöst.

Dann gehts zurück nach Eessen. Hoffentlich

haben wir noch weiterhin einige Ruhe, damit wir

wieder zu voller Kraft kommen. Es wird auch davon

gesprochen, daß wir nach der Entscheidung hier bei

D.[ixmude] nach Gent zur Besatzung kommen sollen.

"Nicht genaues weeß mer nich." Bei uns herrscht

vor allem ein Wunsch: Wären wir doch Weihnachten

zu Haus ! Das bleibt natürlich ein frommer Wunsch.

Aber schade bleibts doch. So leben wir in den tag

rein, wissen kaum das Datum, freuen uns nur,

wenn wir wieder mal ein paar Schwarze abknallen

konnten. Die Hunde hasse ich !

Schreibt mir bitte recht ausführlich was zuhause

vorgeht auch jagdlic, die Rehjagd ist ja nun inzwischen

aufgegangen. Hzl. Grüße Euch allen.

                                                       Euer Walther.


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An Albrecht habe ich geschrieben.

Von Willy habe ich Nachricht !

Schickt mir bitte bei nächster Gelegenheit für mein

Luntenfeuerzeug eine Ersatzlunte mit von wenigstens

1 m Länge u. nicht zu dünn. Feuerzeug

hat die Farm der Militärpatrone.


36.                Karte an Wilhelm von Rauchhaupt.

                                             Di.[xmunde]  18. XI. 14.

L. W. ! Herzlichen dank für Deine Karte. Gemein,

daß Du schon wieder nicht auf dem Damm. Wir

haben hier augenblicklich etwas Ruhe. Mir geht es

recht gut, bekomme nur als Gefreiter immer mal

eine Extrabratwurst und habe dann weniger Ruhe,

das schadet aber auch weiter nichts.

                                   Herzl. Gruß     Dein W.

                      Gib bald mal wieder Laut !


37.               Karte an Trudchen.

                                     Eessen  21. XI. 14.

L. Schp.[utti] ! Hzl. Dank für Deine Karte u. das Päckchen

mit Wurst u. Tabak. Hier draußen lernt man den

Wert solcher Sachen erst richtig schätzen. Wenn Du

mal wieder Paketchen anfertigst, schick mir doch




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  • January 20, 2017 20:46:06 Rolf Kranz

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    ein gutes Zeichen für die Truppen, ein paar erträgliche

    Tage und sofort ist die alte, muntere freudige

    Stimmung wieder da, trotzdem, ich wage es

    kaum Euch zu schreiben, vom alten Stamm nur

    noch 35 Freiwillige übrig sind. Mit Landstürmern

    und Unteroffizieren haben wir eine Gefechtsstärke

    von 72 M.[ann]. Das ganze Regiment soll noch 560 Mann

    stark sein. Heute abend werden wir wieder abgelöst.

    Dann gehts zurück nach Eessen. Hoffentlich

    haben wir noch weiterhin einige Ruhe, damit wir

    wieder zu voller Kraft kommen. Es wird auch davon

    gesprochen, daß wir nach der Entscheidung hier bei

    D.[ixmude] nach Gent zur Besatzung kommen sollen.

    "Nicht genaues weeß mer nich." Bei uns herrscht

    vor allem ein Wunsch: Wären wir doch Weihnachten

    zu Haus ! Das bleibt natürlich ein frommer Wunsch.

    Aber schade bleibts doch. So leben wir in den tag

    rein, wissen kaum das Datum, freuen uns nur,

    wenn wir wieder mal ein paar Schwarze abknallen

    konnten. Die Hunde hasse ich !

    Schreibt mir bitte recht ausführlich was zuhause

    vorgeht auch jagdlic, die Rehjagd ist ja nun inzwischen

    aufgegangen. Hzl. Grüße Euch allen.

                                                           Euer Walther.


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    An Albrecht habe ich geschrieben.

    Von Willy habe ich Nachricht !

    Schickt mir bitte bei nächster Gelegenheit für mein

    Luntenfeuerzeug eine Ersatzlunte mit von wenigstens

    1 m Länge u. nicht zu dünn. Feuerzeug

    hat die Farm der Militärpatrone.


    36.                Karte an Wilhelm von Rauchhaupt.

                                                 Di.[xmunde]  18. XI. 14.

    L. W. ! Herzlichen dank für Deine Karte. Gemein,

    daß Du schon wieder nicht auf dem Damm. Wir

    haben hier augenblicklich etwas Ruhe. Mir geht es

    recht gut, bekomme nur als Gefreiter immer mal

    eine Extrabratwurst und habe dann weniger Ruhe,

    das schadet aber auch weiter nichts.

                                       Herzl. Gruß     Dein W.

                          Gib bald mal wieder Laut !


    37.               Karte an Trudchen.

                                         Eessen  21. XI. 14.

    L. Schp.[utti] ! Hzl. Dank für Deine Karte u. das Päckchen

    mit Wurst u. Tabak. Hier draußen lernt man den

    Wert solcher Sachen erst richtig schätzen. Wenn Du

    mal wieder Paketchen anfertigst, schick mir doch



  • January 20, 2017 20:45:29 Rolf Kranz

     ...linke Seite

    ein gutes Zeichen für die Truppen, ein paar erträgliche

    Tage und sofort ist die alte, muntere freudige

    Stimmung wieder da, trotzdem, ich wage es

    kaum Euch zu schreiben, vom alten Stamm nur

    noch 35 Freiwillige übrig sind. Mit Landstürmern

    und Unteroffizieren haben wir eine Gefechtsstärke

    von 72 M.[ann]. Das ganze Regiment soll noch 560 Mann

    stark sein. Heute abend werden wir wieder abgelöst.

    Dann gehts zurück nach Eessen. Hoffentlich

    haben wir noch weiterhin einige Ruhe, damit wir

    wieder zu voller Kraft kommen. Es wird auch davon

    gesprochen, daß wir nach der Entscheidung hier bei

    D.[ixmude] nach Gent zur Besatzung kommen sollen.

    "Nicht genaues weeß mer nich." Bei uns herrscht

    vor allem ein Wunsch: Wären wir doch Weihnachten

    zu Haus ! Das bleibt natürlich ein frommer Wunsch.

    Aber schade bleibts doch. So leben wir in den tag

    rein, wissen kaum das Datum, freuen uns nur,

    wenn wir wieder mal ein paar Schwarze abknallen

    konnten. Die Hunde hasse ich !

    Schreibt mir bitte recht ausführlich was zuhause

    vorgeht auch jagdlic, die Rehjagd ist ja nun inzwischen

    aufgegangen. Hzl. Grüße Euch allen.

                                                           Euer Walther.


    ...rechte Seite

    An Albrecht habe ich geschrieben.

    Von Willy habe ich Nachricht !

    Schickt mir bitte bei nächster Gelegenheit für mein

    Luntenfeuerzeug eine Ersatzlunte mit von wenigstens

    1 m Länge u. nicht zu dünn. Feuerzeug

    hat die Farm der Militärpatrone.


    36.                Karte an Wilhelm von Rauchhaupt.

                                                 Di.[xmunde]  18. XI. 14.

    L. W. ! Herzlichen dank für Deine Karte. Gemein,

    daß Du schon wieder nicht auf dem Damm. Wir

    haben hier augenblicklich etwas Ruhe. Mir geht es

    recht gut, bekomme nur als Gefreiter immer mal

    eine Extrabratwurst und habe dann weniger Ruhe,

    das schadet aber auch weiter nichts.

                                       Herzl. Gruß     Dein W.

                          Gib bald mal wieder Laut !


    37.               Karte an Trudchen.

                                         EEssen  21. XI. 14.

    L. Schp.[utti] ! Hzl. Dank für Deine Karte u. das Päckchen

    mit Wurst u. Tabak. Hier draußen lernt man den

    Wert solcher Sachen erst richtig schätzen. Wenn Du

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    Diksmuide

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    Coswig (bei Dresden)

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  • Story location Coswig (bei Dresden)
  • Document location Diksmuide
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2656 / 33634
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Friedrich-Carl Hoffmann
License
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


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