Kriegstagebuch 4 von Infanterie-Leutnant Hans Altrogge aus Arnsberg, item 35

dachte ich, heute, nachdem wir sechzehn Tage schon in der Stellung waren, ein plötzliches Feuer auf unseren Abschnitt, und dann noch ein paar Stunden vor dem Abrücken. Das konnte ja heiter werden. Wurde ein Unterstand getroffen, dann waren die Insassen dem sicheren Tode verfallen. Nachdem sich Franzmann eingeschossen hatte, trommelte er unaufhörlich auf unseren Waldrand. Oft ließ ich anfragen, ob der Posten, der direkt bei meinem Unterstand stand, auch unbehelligt war. Es mochte vielleicht 1 Stunde vergangen sein, als der Posten plötzlich rief: Herr Feldwebel, feindlicher Angriff! Im Nu ergriff alles Koppelzeug und Gewehr und stürmte in den Graben, jeder auf seinen Platz. Ich mußte mich tatsächlich wundern, daß alles so klappte und schnell ging. Ein Probealarm, der manchmal sehr schnell ausgeführt wurde, konnte hiermit gar nicht verglichen werden. Laß sie nur kommen, diese Hundeseelen, dachte ich, auf deine Leute kannst du dich verlassen! Oben auf der Höhe vor uns, in einer Entfernung von 500 - 600 m türmten welche herum, liefen vorwärts, dann wieder rückwärts, sprangen in ein Granatloch und suchten so Schutz vor den Granaten. Mann, dachte ich, daß kann doch unmöglich Franzmann sein. In Wirklichkeit waren