Kriegstagebuch von Hans-Joachim Röhr aus Görlitz - Band 3, item 113
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S. 203
Foto: Einzug der Garde in Berlin. Dezember 1918.
Unter den Linden.
Das Regiment trat in veränderter Zusammensetzung
noch in den Grenzschutz Ost und wurde später
aufgelöst.
Ich blieb bis zum 5. Februar 1919 im Lazarett 5.II.19
in Görlitz, bat dann um meine Entlassung aus
demselben und fuhr am 6. Februar nach Berlin, von dort 6.II.
nach Gross Besten und Pätz, und wurde am gleichen
Tage aus dem Heeresdienst entlassen.
Als einzigen Bekannten traf ich dort Leutnant Ziege,
wir, die wir zusammen eingetreten waren, hatten uns
so manches zu erzählen und schieden dann mit einem
letzten Händedruck.
Völlig geheilt war ich immer noch nicht. Ich
humpelte noch recht stark, auch war die
S. 204
Unterschenkelwunde noch immer offen. So ging ich anfangs noch
als Zivilist zum Verbinden, und heilte den Rest dann
selbst aus. Das Laufen ging immer besser, sodass ich
ausser einem halben Dutzend Narben und 2 kleinen
Stecksplittern in Arm und Oberschenkel keinerleiDienstbeschädigungen behalten habe.
Im März war ich bereits wieder im Beruf.
So endete mein Militärdienstzeit, indem sie
langsam im Nichts zerfloss. Unbeschadet des kläglichen
Endes bin ich stolz, auch einer von denen gewesen
zu sein, die im Kampfe um Deutschlands Sein
mitgefochten haben.
Stolz bin ich auf das 1. Garde Reserve Regiment,
in dessen Reihen ich gestanden habe, an dessen Kämpfen
ich Anteil genommen habe, und auf die 2. M.G.
Kompagnie, die nie versagt hat und bei welcher ich zweimal
fürs deutsche Vaterland bluten durfte. Und so sei es:
Deutschland, Deutschland, über alles,
und im Unglück nun erst recht!
Denn im Unglück zeigt die Liebe ob sie wahrhaft ist und echt.
Und so soll es weiterklingen von Geschlechte zu Geschlecht:
Deutschland, Deutschland über alles
Und im Unglück nun erst recht!
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S. 203
Foto: Einzug der Garde in Berlin. Dezember 1918.
Unter den Linden.
Das Regiment trat in veränderter Zusammensetzung
noch in den Grenzschutz Ost und wurde später
aufgelöst.
Ich blieb bis zum 5. Februar 1919 im Lazarett 5.II.19
in Görlitz, bat dann um meine Entlassung aus
demselben und fuhr am 6. Februar nach Berlin, von dort 6.II.
nach Gross Resten und Pätz, und wurde am gleichen
Tage aus dem Heeresdienst entlassen.
Als einzigen Bekannten traf ich dort Leutnant Ziege,
wir, die wir zusammen eingetreten waren, hatten uns
so manches zu erzählen und schieden dann mit einem
letzten Händedruck.
Völlig geheilt war ich immer noch nicht. Ich
humpelte noch recht stark, auch war die
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Unterschenkelwunde noch immer offen. So ging ich anfangs noch
als Zivilist zum Verbinden, und heilte den Rest dann
selbst aus. Das Laufen ging immer besser, sodass ich
ausser einem halben Dutzend Narben und 2 kleinen
Stecksplittern in Arm und Oberschenkel keinerleiDienstbeschädigungen behalten habe.
Im März war ich bereits wieder im Beruf.
So endete mein Militärdienstzeit, indem sie
langsam im Nichts zerfloss. Unbeschadet des kläglichen
Endes bin ich stolz, auch einer von denen gewesen
zu sein, die im Kampfe um Deutschlands Sein
mitgefochten haben.
Stolz bin ich auf das 1. Garde Reserve Regiment,
in dessen Reihen ich gestanden habe, an dessen Kämpfen
ich Anteil genommen habe, und auf die 2. M.G.
Kompagnie, die nie versagt hat und bei welcher ich zweimal
fürs deutsche Vaterland bluten durfte. Und so sei es:
Deutschland, Deutschland, über alles,
und im Unglück nun erst recht!
Denn im Unglück zeigt die Liebe ob sie wahrhaft ist und echt.
Und so soll es weiterklingen von Geschlechte zu Geschlecht:
Deutschland, Deutschland über alles
Und im Unglück nun erst recht!
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S. 203
Foto: Einzug der Garde in Berlin. Dezember 1918.
Das Regiment trat in veränderter Zusammensetzung
noch in den Grenzschutz Ost und wurd später
aufgelöst.
Ich blieb bis zum 5. Februar 1919 im Lazarett 5.II.19
in Görlitz, bat dann um meine Entlassung aus
demselben und fuhr am 6. Februar nach Berlin, von dort
nach Gross Reslin und Pötz, und wurde am gleichen
Tage aus dem Heeresdienst entlassen.
Als einzigen Bekannten traf ich dort Leutnant Ziege,
wir, die wir zusammen eingetreten waren, hatten uns
so manches zu erzählen und schieden dann mit einem
letzten Händedruck.
Völlig geheilt war ich immer noch nicht. Ich
humpelte noch recht stark, auch war die
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Unterschenkelwunde noch immer offen. So ging ich anfangs noch
als Zivilist zum Verbinden, und heilte den Rest dann
selbst aus. Das Laufen ging immer besser, sodass ich
ausser einem halben Dutzend Narben und 2 kleinen
Stecksplittern in Arm und Oberschenkel keinerleiDienstbeschädigungen behalten habe.
Im März war ich bereits wieder im Beruf.
So endete mein Militärdienstzeit, indem sie
langsam im Nichts zerfloss. Unbeschadet des kläglichen
Endes bin ich stolz, auch einer von denen gewesen
zu sein, die im Kampfe um Deutschlands Sein
mitgefochten haben.
Stolz bin ich auf das 1. Garde Reserve Regiment,
in dessen Reihen ich gestanden habe, an dessen Kämpfen
ich Anteil genommen habe, und auf die 2. M.G.
Kompagnie, die nie versagt hat und bei welcher ich zweimal
fürs deutsche Vaterland bluten durfte. Und so sei es:
Deutschland, Deutschland, über alles,
und im Unglück nun erst recht!
Denn im Unglück zeigt die Liebe ob sie wahrhaft ist und echt.
Und so soll es weiterklingen von Geschlechte zu Geschlecht:
Deutschland, Deutschland über alles
Und im Unglück nun erst recht!
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Foto: Einzug der Garde in Berlin. Dezember 1918.
Das Regiment trat in veränderter Zusammensetzung
noch in den Grenzschutz Ost nd wurd später
aufgelöst.
Ich blieb bis zum 5. Februar 1919 im Lazarett
in Görlitz, bat dann um meine Entlassung aus
demselben und fuhr am 6. Februar nach Berlin, von dort
nach Gross Reslin und Pötz, und wurde am gleichen
Tage aus dem Heeresdienst entlassen.
Als einzigen Bekannten traf ich dort Leutnant Ziege,
wir, die wir zusammen eingetrete waren, hatten uns
so manches zu erzählen und schieden dann mit einem
letzten Händedruck.
Völlig geheilt war ich immer noch nicht. Ich
humpelte noch recht stark, auch war die
S. 204
Unterschenkelwunde noch immer offen. So ging ich anfangs noch
als Zivilist zum Verbinden, und heilte den Rest dann
selbst aus. Das Laugen ging immer besser, sodass ich
ausser inem halben Dutzend Narben und 2 kleinen
Stecksplittern in Arm und Oberschenkel keinerleiDienstbeschädigung behalten habe.
Im März war ich bereits wieder im Beruf.
So endete mein Militärdienstzeit, indem sie
langsam im Nichts zerfloss. Unbeschadet des kläglichen
Endes bin ich stolz, auch einer von denen gwesen
zu sein, die im Kampfe im Deutschlands Sein
mitgefochten haben.
Stolz bin ich auf das 1. Garde Reserve Regiment,
indessen Reihen ich gestanden habe, an dessen Kämpfen
ich Anteil genommen habe, und auf die 2. M.G.
Kompagnie, die nie versagt hat und bei welcher ich zweimal
fürs deutsche Vaterland bluten durfte. Und so sei es:
Deutschland, Deutschland, über alles,
und im Unglück nun erst recht!
Denn im Vergleich zeigt die Liebe ob sie wahrhaft ist und echt.
Und so soll es weiterklingen von Geschlechte zu Geschlecht:
Deutschland, Deutschland über alles
Und im Unglück nun erst recht!
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Foto: Einzug der Garde in Berlin. Dezember 1918.
Das Regiment trat in veränderter Zusammensetzung
noch in den Grenzschutz Ost nd wurd später
aufgelöst.
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Pätz
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- Heike Knothe
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