Kriegstagebuch von Hans-Joachim Röhr aus Görlitz - Band 3, item 92
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S. 169
meinen linken Arm konnte ich auch nicht gebrauchen.
Ich legte ihn unter den Hosenträger, mit dem Rechten stützte
ich mich auf Mücke. So humpelte ich den Weg über Sturzäcker
zurück und sah blos paarmal in der Nähe Granaten
springen. - Entgegen kamen uns die Minenwerfer. 4 Mann
zogen, 2 Mann schoben die Werfer über den Acker, sie schwitzten
nicht schlecht, Spass machte es mir, dass die Unteroffiziere
mit blosser Pistole schussbereit nebenherliefen. Mühsam
und langsam kamen wir voran. Einige wenige Tote
lagen hier und da, Verwundete humpelten dort und dort
zurück. Wir kamen an dem M.G. Posten der 64 vorbei, er
staunte nicht schlecht als er mich sobald verwundet zurück
humpeln sah. Bald tats mir leid, in einem kleinen Erdloch
wollte ich bleiben, Schütze Mücke redete und bat, nur der
leichte Regen, welcher begann, brachte mich dann vorwärts. Am liebsten wäre
ich sitzen geblieben, auch der Gegenangriff der Engländer, der
sicher bevorstand hätte meinen Entschluss nicht geändert, allein
der Regen war es. - Langsam kamen wir an einen Hohlweg,
hier traf ich unvermutet auf Leutnant Ziege, der als
Verbindungsoffizier beim Stabe war, Er erkundigte sich teilnehmend und
gab mir Zigaretten, mit Händedruck verabschiedeteten wir uns
indem er mit baldige Genesung wünschte, es war 8.00
als wir nach Le Forest kamen. Vor einer roten Kreuzflagge
stand ein Sanitäter, er wiess uns aber weiter, unser
Verbandplatz sei dort. Am liebsten hätte ich dem Mann Bescheid gesagt
S. 170
für diese Auskunft, aber Mücke zerrte mich weiter. Von der
Strassenkreuzung winkte von neuem eine Lazarettfahne also hin.
Hier stand auch der Name unseres Regiments dabei. Wie ich
in den Keller kam weiss ich nicht mehr, dann lag ich zwischen
Leidensgefährten im Stroh - von meiner Kompagnie fand sich
Gefreiter Müller mit Oberschenkelschuss und Schütze Kerkau
mit Handschuss ein. Beim Scheine von Lämpchen und Kerzen
arbeiteten unser Bataillonsarzt und unser Sanitätssergant
(2. M.G.K.). Ich erhielt eine Einspritzung gegen Wundstarrkrampf
und Notverbände und den Krankenzettel mit einem
roten Streifen - bedeutet transportfähig - .
Ich schrieb dann noch schnell eine Karte, die ich dem
Schützen Mücke mitgab, diese ist aber nicht daheim
angekommen, wie auch ferner mein Zeissglas und verabschiedete mich
von ihm. Wenige Zeit später brachte man den M.G. O.
(M.G. Offizier vom Stabe) vom 1. G.R.R. mit schwerem
Brustschuss angeschleppt. Einige Stunden später wurde ich auf
eine Bahre gepackt und mit anderen Verwundeten im
Krankenwagen abtransportiert.
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meinen linken Arm konnte ich auch nicht gebrauchen.
Ich legte ihn unter den Hosenträger, mit dem Rechten stützte
ich mich auf Mücke. So humpelte ich den Weg über Sturzäcker
zurück und sah blos paarmal in der Nähe Granaten
springen. - Entgegen kamen uns die Minenwerfer. 4 Mann
zogen, 2 Mann schoben die Werfer über den Acker, sie schwitzten
nicht schlecht, Spass machte es mir, dass die Unteroffiziere
mit blosser Pistole schussbereit nebenherliefen. Mühsam
und langsam kamen wir voran. Einige wenige Tote
lagen hier und da, Verwundete humpelten dort und dort
zurück. Wir kamen an dem M.G. Posten der 64 vorbei, er
staunte nicht schlecht als er mich sobald verwundet zurück
humpeln sah. Bald tats mir leid, in einem kleinen Erdloch
wollte ich bleiben, Schütze Mücke redete und bat, nur der
leichte Regen, welcher begann, brachte mich dann vorwärts. Am liebsten wäre
ich sitzen geblieben, auch der Gegenangriff der Engländer, der
sicher bevorstand hätte meinen Entschluss nicht geändert, allein
der Regen war es. - Langsam kamen wir an einen Hohlweg,
hier traf ich unvermutet auf Leutnant Ziege, der als
Verbindungsoffizier beim Stabe war, Er erkundigte sich teilnehmend und
gab mir Zigaretten, mit Händedruck verabschiedeteten wir uns
indem er mit baldige Genesung wünschte, es war 8.00
als wir nach de Forest kamen. Vor einer roten Kreuzflagge
stand ein Sanitäter, er wiess uns aber weiter, unser
Verbandplatz sei dort. Am liebsten hätte ich dem Mann Bescheid gesagt
S. 170
für diese Auskunft, aber Mücke zerrte mich weiter. Von der
Strassenkreuzung winkte von neuem eine Lazarettfahne also hin.
Hier stand auch der Name unseres Regiments dabei. Wie ich
in den Keller kam weiss ich nicht mehr, dann lag ich zwischen
Leidensgefährten im Stroh - von meiner Kompagnie fand sich
Gefreiter Müller mit Oberschenkelschuss und Schütze Kerkau
mit Handschuss an. Beim Scheine von Lämpchen und Kerzen
arbeiteten unser Bataillonsarzt und unser Sanitätssergant
(2. M.G.K.). Ich erhielt eine Einspritzung gegen Wundstarrkrampf
und Notverbände und den Krankenzettel mit einem
roten Streifen - bedeutet transportfähig - .
Ich schrieb dann noch schnell eine Karte, die ich dem
Schützen Mücke mitgab, diese ist aber nicht daheim
angekommen, wie auch ferner mein Zeissglas und verabschiedete mich
von ihm. Wenige Zeit später brachte man den M.G. O.
(M.G. Offizier vom Stabe) vom 1. G.R.R. mit schwerem
Brustschuss angeschleppt. Einige Stunden später wurde ich auf
eine Bahre gepackt und mit anderen Verwundeten im
Krankenwagen abtransportiert.
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meinen linken Arm konnte ich auch nicht gebrauchen.
Ich legte ihn unter den Hosenträger, mit dem Rechten stützte
ich mich auf Mücke. So humpelte ich den Weg über Weizacker zurück und sah blos paarmal in der Nähe Granaten
springen. - Entgegen kamen uns die Münzenwerfer. 4 Mann
zogen 2 Mann schoben die Werfer über den Acker, sie schwitzten
nicht schlecht, Spass machte es mir, dass die Unteroffiziere
mit blosser Pistole schussbereit nebenherliefen. Mühsam
und langsam kamen wir voran. Einige wenige Tote
lagen hier und da, Verwundete humpelten dort und dort
zurück. Wir kamen an dem M.G. Posten der 64 vorbei, er
staunte nicht schlecht als er mich sobald verwundet zurück
humpeln sah. Bald tats mir leid, in einem kleinen Erdloch
wollte ich bleiben, Schütze Mücke redete und bat, nur den
leichten Regen welcher eng brachte mich dann vorwärts. Am liebsten wäre
ich sitzen geblieben, auch der Gegenangriff der Engländer, der
sicher bevorstand hätte meinen Entschluss nicht geändert, allein
der Regen war es. - Langsam kamen wir an einen Hohlweg,
hier traf ich unvermutete auf Leutnant Ziege, der als
Verbindungsoffizier beim Stabe war, Er erkundigte sich teilnehmend und
gab mir Zigaretten, mit Händedruck verabschiedeteten wir uns
indem er mit baldige Genesung wünschte, es war 8.00
als wir nach de Forest kamen. Vor einer roten Kreuzflagge
stand ein Sanitäter, er wiess uns aber weiter, unser
Verbandspplatz sei dort. Am liebsten hätte ich dem Mann Bescheid gesagt
S. 170
für diese Auskunft, aber Mücke zerrte mich weiter. Von der
Strassenkreuzung winkte von meinem eine Lazarettfahne also hin.
Hier stand auch der Name unseres Regiments dabei. Wie ich
in den Keller kam weiss ich nicht mehr, dann lag ich zwischen
Leidensgefährten im Stroh - von meiner Kompagnie fand sich
Gefreiter Müller mit Oberschenkelschuss und Schütze Kerkau
mit Handschuss an. Beim Scheine von Lämpchen und Kerzen
arbeiteten unser Bataillonsarzt und unser Sanitätssergant
(2. M.G.K.). Ich erhielt eine Einspritzung gegen Wundstarrkrampf
und Notverbände und den Krankenzettel mit einem
roten Streifen - bedeutet transportfähig - .
Ich schrieb dann noch schnell eine Karte, die ich dann
Schützen Mücke mitgab, diese ist aber nicht
dahingekommen, wie auch ferner mein Zussflos und verabschiedete mich
von ihm. Wenige Zeit später brachte man den M.G. O.
(M.G. Offizier vom Stabe) vom 1. G.R.R. mit schweren
Brustschuss angeschleppt. Einige Stunden später wurde ich auf
eine Bahre gepackt und mit anderen Verwundeten im
Krankenwagen abtransportiert.
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S. 169
meinen linken Arm konnte ich auch nicht gebrauchen.
Ich legte ihn unter den Hosenträger, mit dem Rechten stützte
ich mich auf Mücke. So humpelte ich den Weg über Weizacker zurück und sah blos paarmal in der Nähe Granaten
springen. - Entgegen kamen uns die Münzenwerfer. 4 Mann
zogen 2 Mann schoben die Werfer über den Acker, sie schwitzten
nicht schlecht, Spass machte es mir, dass die Unteroffiziere
mit blosser Pistole schussbereit nebenherliefen. Mühsam
und langsam kamen wir voran. Einige wenige Tote
lagen hier und da, Verwundete humpelten dort und dort
zurück. Wir kamen an dem M.G. Posten der 64 vorbei, er
staunte nicht schlecht als er mich sobald verwundet zurück
humpeln sah. Bald tats mir leid, in einem kleinen Erdloch
wollte ich bleiben, Schütze Mücke redete und bat, nur den
leichten Regen welcher eng brachte mich dann vorwärts. Am liebsten wäre
ich sitzen geblieben, auch der Gegenangriff der Engländer, der
sicher bevorstand hätte meinen Entschluss nicht geändert, allein
der Regen war es. - Langsam kamen wir an einen Hohlweg,
hier traf ich unvermutete auf Leutnant Ziege, der als
Verbindungsoffizier beim Stabe war, Er erkundigte sich teilnehmend und
gab mir Zigaretten, mit Händedruck verabschiedeteten wir uns
indem er mit baldige Genesung wünschte, es war 8.00
als wir nach de Forest kamen. Vor einer roten Kreuzflagge
stand ein Sanitäter, er wiess uns aber weiter, unser
Verbandspplatz sei dort. Am liebsten hätte ich dem Mann Bescheid gesagt
S. 170
für diese Auskunft, aber Mücke zerrte mich weiter. Von der
Strassenkreuzung winkte von meinem eine Lazarettfahne also hin.
Hier stand auch der Name unseres Regiments dabei. Wie ich
in den Keller kam weiss ich nicht mehr, dann lag ich zwischen
Leidensgefährten im Stroh - von meiner Kompagnie fand sich
Gefreiter Müller mit Oberschenkelschuss und Schütze Kerkau
mit Handschuss an. Beim Scheine von Lämpchen und Kerzen
arbeiteten unser Bataillonsarzt und unser Sanitätssergant
(2. M.G.K.). Ich erhielt eine Einspritzung gegen Wundstarrkrampf
und Notverbände und den Krankenzettel mit einem
roten Streifen - bedeutet transportfähig - .
Ich schrieb dann noch schnell eine Karte, die ich dann
Schützen Mücke mitgab, diese ist aber nicht
dahingekommen, wie auch ferner mein Zussflos und verabschiedete mich
von ihm.
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S. 169
meinen linken Arm konnte ich auch nicht gebrauchen.
Ich legte ihn unter den Hosenträger, mit dem Rechten stützte
ich mich auf Mücke. So humpelte ich den Weg über Weizacker zurück und sah blos paarmal in der Nähe Granaten
springen. - Entgegen kamen uns die Münzenwerfer. 4 Mann
zogen 2 Mann schoben die Werfer über den Acker, sie schwitzten
nicht schlecht, Spass machte es mir, dass die Unteroffiziere
mit blosser Pistole schussbereit nebenherliefen. Mühsam
und langsam kamen wir voran. Einige wenige Tote
lagen hier und da, Verwundete humpelten dort und dort
zurück. Wir kamen an dem M.G. Posten der 64 vorbei, er
staunte nicht schlecht als er mich sobald verwundet zurück
humpeln sah. Bald tats mir leid, in einem kleinen Erdloch
wollte ich bleiben, Schütze Mücke redete und bat, nur den
leichten Regen welcher eng brachte mich dann vorwärts. Am liebsten wäre
ich sitzen geblieben, auch der Gegenangriff der Engländer, der
sicher bevorstand hätte meinen Entschluss nicht geändert, allein
der Regen war es. - Langsam kamen wir an einen Hohlweg,
hier traf ich unvermutete auf Leutnant Ziege, der als
Verbindungsoffizier beim Stabe war, Er erkundigte sich teilnehmend und
gab mir Zigaretten, mit Händedruck verabschiedeteten wir uns
indem er mit baldige Genesung wünschte, es war 8.00
als wir nach de Forest kamen. Vor einer roten Kreuzflagge
stand ein Sanitäter, er wiess uns aber weiter, unser
Verbandspplatz sei dort. Am liebsten hätte ich dem Mann Bescheid gesagt
S. 170
-
S. 169
meinen linken Arm konnte ich auch nicht gebrauchen.
Ich legte ihn unter den Hosenträger, mit dem Rechten stützte
ich mich auf Mücke. So humpelte ich den Weg über Weizacker zurück und sah blos paarmal in der Nähe Granaten
springen. - Entgegen kamen uns die Münzenwerfer. 4 Mann
zogen 2 Mann schoben die Werfer über den Acker, sie schwitzten
nicht schlecht, Spass machte es mir, dass die Unteroffiziere
mit blosser Pistole schussbereit nebenherliefen. Mühsam
und langsam kamen wir voran. Einige wenige Tote
lagen hier und da, Verwundete humpelten dort und dort
zurück. Wir kamen an dem M.G. Posten der 64 vorbei, er
staunte nicht schlecht als er mich sobald verwundet zurück
humpeln sah.
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Leforest
Location(s)
Document location Leforest
- ID
- 15873 / 169063
- Contributor
- Heike Knothe
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