Kriegstagebuch von Hans-Joachim Röhr aus Görlitz - Band 3, item 74

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S. 135

an dessen geschützter Seite kleine Löcher -  Schützen Löcher oder

Kaninchenlöcher eingegraben waren, ausgefüllt waren diese

Löcher mit den Angstprodukten mancher Feldgrauen,

im Hohlweg selbst ein Granatloch neben dem anderen, und

dazwischen ein zerschossener Munitionswagen, davor die

6 Pferde, alle jämmerlich zerissen, und aufgedunsen.

Ein Pestgeruch war hier zum Davonlaufen, aber die

unaufhörlich herniedersausenden Schrappnells zwangen

uns zum Bleiben. Ganz langsam gab es Luft, nach

jeder Ladung rannten 3 bis 4 Mann um Leben und

Tod über das Feld - Verwundete kamen zurück. Nach

einer halben Stunde kamen wir dran zum Springen.

Entgegen kam hochbeladen ein Bagagewagen der

Artillerie unbekümmert der Granaten. Wir erreichten bald

einen weiteren Hohlweg in welchem eine Strasse entlang

lief. Hier war Hauptmann Weller mit dem Stab des II.

Bataillons und Lt. Ziege, ferner Feldwebel Jeschka mit

seinem Zuge, so war die M.G.K. wieder beisammen.

Wir lagen halb rechts (nordwestlich) vom Bourlonwald,

und hatten Befehl, auf etwa aus dem Walde kommende

Engländer zu feuern. Vor uns in der Senke stand das

Bataillon (II.) bereits im gegenseitigen Feuer. Wir bauten

unsere M.Gs. oben auf den Rand der Böschung ein. Die

Verluste der Infanterie waren gross, einige Mann brachten

den Unteroffizier Christ mit schweren Rückenschuss in einer


S. 136

   Zeltbahn, wegen heftiger Beschiessung der Strasse konnten sie

nicht weiter. Unteroffz. Christ, in dessen Korporalschaft ich

seinerzeit bei meiner Kommando zur 5. oder 8. Komp. gestanden hatte,

starb bald darauf. Auch bei uns traten nun Verluste ein,

3 Verwundete, - Wir blieben den ganzen Nachmittag liegen.

Gegen Abend kam eine Ambulanz um die Verwundeten zu holen.

Vor uns bemerkten wir in einem Graben Menschen mit deutschen

Stahlhelmen, es waren aber sicher Engländer, da diese aber die

Sonne im Rücken hatten, waren sie nicht genau zu erkennen.

Kurz darauf sah ich durch mein Glas hinter einem Erdhaufen

zwei Mann, welche zu uns herüberzeigten. Ich bat den

Bataillonsführer um Feuererlaubnis, erhielt aber keine, da hier

ebenfalls ein genaues Erkennen nicht möglich war. Allein

in Stellung hätte ich geschossen! - In der Nacht wurde die

Stellung aufgegeben.

      Um 3.00 morgen des 28. rückten wir nach Neuville, am                            28.IX.

kommenden Morgen wieder vor, bis zur Ziegelei St. Olle.

Ein engl. Fesselballon, welcher unseren Anmarsch entdeckte

leitete das Feuer 2er Geschütze auf uns, während der Passage

eines tiefeingeschüttenen Hohlweges. 2 Granaten fuhren in

den Weg, ein furchtbares Krachen und erregtes Schreien

und Brüllen, zum Glück hatte wir nur 2 Verwundete,

Davon 1. Unteroffizier Rudkiwis leicht an der Hand, und

Unteroffizier Regensburger ebenfalls leicht. In den Gräben

um die Ziegelei wurde Atem geholt, aber das Feuer

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S. 135

an dessen geschützter Seite kleine Löcher -  Schützen Löcher oder

Kaninchenlöcher eingegraben waren, ausgefüllt waren diese

Löcher mit den Angstprodukten mancher Feldgrauen,

im Hohlweg selbst ein Granatloch neben dem anderen, und

dazwischen ein zerschossener Munitionswagen, davor die

6 Pferde, alle jämmerlich zerissen, und aufgedunsen.

Ein Pestgeruch war hier zum Davonlaufen, aber die

unaufhörlich herniedersausenden Schrappnells zwangen

uns zum Bleiben. Ganz langsam gab es Luft, nach

jeder Ladung rannten 3 bis 4 Mann um Leben und

Tod über das Feld - Verwundete kamen zurück. Nach

einer halben Stunde kamen wir dran zum Springen.

Entgegen kam hochbeladen ein Bagagewagen der

Artillerie unbekümmert der Granaten. Wir erreichten bald

einen weiteren Hohlweg in welchem eine Strasse entlang

lief. Hier war Hauptmann Weller mit dem Stab des II.

Bataillons und Lt. Ziege, ferner Feldwebel Jeschka mit

seinem Zuge, so war die M.G.K. wieder beisammen.

Wir lagen halb rechts (nordwestlich) vom Bourlonwald,

und hatten Befehl, auf etwa aus dem Walde kommende

Engländer zu feuern. Vor uns in der Senke stand das

Bataillon (II.) bereits im gegenseitigen Feuer. Wir bauten

unsere M.Gs. oben auf den Rand der Böschung ein. Die

Verluste der Infanterie waren gross, einige Mann brachten

den Unteroffizier Christ mit schweren Rückenschuss in einer


S. 136

   Zeltbahn, wegen heftiger Beschiessung der Strasse konnten sie

nicht weiter. Unteroffz. Christ, in dessen Korporalschaft ich

seinerzeit bei meiner Kommando zur 5. oder 8. Komp. gestanden hatte,

starb bald darauf. Auch bei uns traten nun Verluste ein,

3 Verwundete, - Wir blieben den ganzen Nachmittag liegen.

Gegen Abend kam eine Ambulanz um die Verwundeten zu holen.

Vor uns bemerkten wir in einem Graben Menschen mit deutschen

Stahlhelmen, es waren aber sicher Engländer, da diese aber die

Sonne im Rücken hatten, waren sie nicht genau zu erkennen.

Kurz darauf sah ich durch mein Glas hinter einem Erdhaufen

zwei Mann, welche zu uns herüberzeigten. Ich bat den

Bataillonsführer um Feuererlaubnis, erhielt aber keine, da hier

ebenfalls ein genaues Erkennen nicht möglich war. Allein

in Stellung hätte ich geschossen! - In der Nacht wurde die

Stellung aufgegeben.

      Um 3.00 morgen des 28. rückten wir nach Neuville, am                            28.IX.

kommenden Morgen wieder vor, bis zur Ziegelei St. Olle.

Ein engl. Fesselballon, welcher unseren Anmarsch entdeckte

leitete das Feuer 2er Geschütze auf uns, während der Passage

eines tiefeingeschüttenen Hohlweges. 2 Granaten fuhren in

den Weg, ein furchtbares Krachen und erregtes Schreien

und Brüllen, zum Glück hatte wir nur 2 Verwundete,

Davon 1. Unteroffizier Rudkiwis leicht an der Hand, und

Unteroffizier Regensburger ebenfalls leicht. In den Gräben

um die Ziegelei wurde Atem geholt, aber das Feuer


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  • April 14, 2017 08:21:07 Rolf Kranz

    S. 135

    an dessen geschützter Seite kleine Löcher -  Schützen Löcher oder

    Kaninchenlöcher eingegraben waren, ausgefüllt waren diese

    Löcher mit den Angstprodukten mancher Feldgrauen,

    im Hohlweg selbst ein Granatloch neben dem anderen, und

    dazwischen ein zerschossener Munitionswagen, davor die

    6 Pferde, alle jämmerlich zerissen, und aufgedunsen.

    Ein Pestgeruch war hier zum Davonlaufen, aber die

    unaufhörlich herniedersausenden Schrappnells zwangen

    uns zum Bleiben. Ganz langsam gab es Luft, nach

    jeder Ladung rannten 3 bis 4 Mann um Leben und

    Tod über das Feld - Verwundete kamen zurück. Nach

    einer halben Stunde kamen wir dran zum Springen.

    Entgegen kam hochbeladen ein Bagagewagen der

    Artillerie unbekümmert der Granaten. Wir erreichten bald

    einen weiteren Hohlweg in welchem eine Strasse entlang

    lief. Hier war Hauptmann Weller mit dem Stab des II.

    Bataillons und Lt. Ziege, ferner Feldwebel Jeschka mit

    seinem Zuge, so war die M.G.K. wieder beisammen.

    Wir lagen halb rechts (nordwestlich) vom Bourlonwald,

    und hatten Befehl, auf etwa aus dem Walde kommende

    Engländer zu feuern. Vor uns in der Senke stand das

    Bataillon (II.) bereits im gegenseitigen Feuer. Wir bauten

    unsere M.Gs. oben auf den Rand der Böschung ein. Die

    Verluste der Infanterie waren gross, einige Mann brachten

    den Unteroffizier Christ mit schweren Rückenschuss in einer


    S. 136

       Zeltbahn, wegen heftiger Beschiessung der Strasse konnten sie

    nicht weiter. Unteroffz. Christ, in dessen Korporalschaft ich

    seinerzeit bei meiner Kommando zur 5. oder 8. Komp. gestanden hatte,

    starb bald darauf. Auch bei uns traten nun Verluste ein,

    3 Verwundete, - Wir blieben den ganzen Nachmittag liegen.

    Gegen Abend kam eine Ambulanz um die Verwundeten zu holen.

    Vor uns bemerkten wir in einem Graben Menschen mit deutschen

    Stahlhelmen, es waren aber sicher Engländer, da diese aber die

    Sonne im Rücken hatten, waren sie nicht genau zu erkennen.

    Kurz darauf sah ich durch mein Glas hinter einem Erdhaufen

    zwei Mann, welche zu uns herüberzeigten. Ich bat den

    Bataillonsführer um Feuererlaubnis, erhielt aber keine, da hier

    ebenfalls ein genaues Erkennen nicht möglich war. Allein

    in Stellung hätte ich geschossen! - In der Nacht wurde die

    Stellung aufgegeben.

          Um 3.00 morgen des 28. rückten wir nach Neuville, am                            28.IX.

    kommenden Morgen wieder vor, bis zur Ziegelei St. Olle.

    Ein engl. Fesselballon, welcher unseren Anmarsch entdeckte

    leitete das Feuer 2er Geschütze auf uns, während der Passage

    eines tiefeingeschüttenen Hohlweges. 2 Granaten fuhren in

    den Weg, ein furchtbares Krachen und erregtes Schreien

    und Brüllen, zum Glück hatte wir nur 2 Verwundete,

    Davon 1. Unteroffizier Rudkiwis leicht an der Hand, und

    Unteroffizier Regensburger ebenfalls leicht. In den Gräben

    um die Ziegelei wurde Atem geholt, aber das Feuer

  • March 4, 2017 08:31:00 Rolf Kranz

    S. 135

    an dessen geschützter Seite kleine Löcher -  Schützen Löcher oder

    Kaninchenlöcher eingegraben waren, ausgefüllt waren diese

    Löcher mit den Angstprodukten mancher Feldgrauen,

    im Hohlweg selbst ein Granatloch neben dem anderen, und

    dazwischen ein zerschossener Munitionswagen, davor die

    6 Pferde alle jämmerlich zerissen, und aufgedunsen.

    Ein Pestgeruch war hier zum Davonlaufen, aber die

    unaufhörlich herniedersausenden Schrappnells zwangen

    uns zum Bleiben. Ganz langsam gab es Luft, nach

    jeder Ladung rannten 3 bis 4 Mann um Leben und

    Tod über das Feld - Verwundete kamen zurück. Nach

    einer halben Stunde kamen wir dran zum Springen.

    Entgegen kam hochbeladen ein Bagagewagen der

    Artillerie unbekümmert der Granaten. Wir erreichten bald

    einen weiteren Hohlweg in welchem eine Strasse entlang

    lief. Hier war Hauptmann Weller mit dem Stab des II.

    Bataillons und Lt. Ziege, ferner Feldwebel Jeschka mit

    seinem Zuge, so war die M.G.K. wieder beisammen.

    Wir lagen halb rechts (nordwestlich) vom Bourlonwald,

    und hatten Befehl, auf etwa aus dem Walde kommende

    Engländer zu feuern. Vor uns in der Senke stand das

    Bataillon (II.) bereits im gegenseitigen Feuer. Wir bauten

    unsere M.Gs. oben auf den Rand der Böschung ein. Die

    Verluste der Infanterie waren gross, einige Mann brachten

    den Unteroffizier Ehrist mit schweren Beinschuss in einer


    S. 136

    Zeltbahn, wegen heftiger Beschiessung der Strasse konnten sie

    nicht weiter. Unteroffz. Ehrist, an dessen Korporalschaft ich

    seinerzeit bei meiner Kommando zur 5. oder 8. Komp. gestanden hatte,

    starb bald darauf. Auch bei uns traten nun Verluste ein,

    3 Verwundete, - Wir blieben den ganzen Nachmittag liegen.

    Gegen Abend kam eine Ambulanz um die Verwundeten zu holen.

    Vor uns bemerkten wir in einem Graben Menschen mit deutschen

    Stahlhelmen, es waren aber sicher Engländer, da diese aber die

    Sonne im Rücken hatten, waren sie nicht genau zu erkennen.

    Kurz darauf sah ich durch mein Glas hinter einem Erdhaufen

    zwei Mann, welche zu uns herüberzeigten. Ich bat den

    Bataillonsführer um Feuererlaubnis, erhielt aber keine, da hier

    ebenfalls ein genaues Erkennen nicht möglich war. Allein

    in Stellung hätte ich geschossen! - In der Nacht wurde die

    Stellung aufgegeben.

    Um 3.00 morgen des 28. rückten wir nach Neuville, am                   28.IX.

    kommenden Morgen wieder vor, bis zur Ziegelei St. Olle.

    Ein engl. Fesselballon, welcher unseren Anmarsch entdeckte

    leitete das Feuer 2er Geschütze auf uns, während der Passage

    eines tiefeingeschüttenen Hohlweges. 2 Granaten fuhren in

    den Weg, ein furchtbares Krachen und erregtes Schreien

    und Brüllen, zum Glück hatte wir nur 2 Verwundete,

    Davon 1. Unteroffizier Rindkiwis leicht an der Hand, und

    Unteroffizier Regnesburger ebenfalls leicht. In den Gräben

    um die Ziegelei wurde Atem geholt, aber das Feuer


  • March 4, 2017 08:30:41 Rolf Kranz

    S. 135

    an dessen geschützter Seite kleine Löcher -  Schützen Löcher oder

    Kaninchenlöcher eingegraben waren, ausgefüllt waren diese

    Löcher mit den Angstprodukten mancher Feldgrauen,

    im Hohlweg selbst ein Granatloch neben dem anderen, und

    dazwischen ein zerschossener Munitionswagen, davor die

    6 Pferde alle jämmerlich zerissen, und aufgedunsen.

    Ein Pestgeruch war hier zum Davonlaufen, aber die

    unaufhörlich herniedersausenden Schrappnells zwangen

    uns zum Bleiben. Ganz langsam gab es Luft, nach

    jeder Ladung rannten 3 bis 4 Mann um Leben und

    Tod über das Feld - Verwundete kamen zurück. Nach

    einer halben Stunde kamen wir dran zum Springen.

    Entgegen kam hochbeladen ein Bagagewagen der

    Artillerie unbekümmert der Granaten. Wir erreichten bald

    einen weiteren Hohlweg in welchem eine Strasse entlang

    lief. Hier war Hauptmann Weller mit dem Stab des II.

    Bataillons und Lt. Ziege, ferner Feldwebel Jeschka mit

    seinem Zuge, so war die M.G.K. wieder beisammen.

    Wir lagen halb rechts (nordwestlich) vom Bourlonwald,

    und hatten Befehl, auf etwa aus dem Walde kommende

    Engländer zu feuern. Vor uns in der Senke stand das

    Bataillon (II.) bereits im gegenseitigen Feuer. Wir bauten

    unsere M.Gs. oben auf den Rand der Böschung ein. Die

    Verluste der Infanterie waren gross, einige Mann brachten

    den Unteroffizier Ehrist mit schweren Beinschuss in einer


    S. 136

    Zeltbahn, wegen heftiger Beschiessung der Strasse konnten sie

    nicht weiter. Unteroffz. Ehrist, an dessen Korporalschaft ich

    seinerzeit bei meiner Kommando zur 5. oder 8. Komp. gestanden hatte,

    starb bald darauf. Auch bei uns traten nun Verluste ein,

    3 Verwundete, - Wir blieben den ganzen Nachmittag liegen.

    Gegen Abend kam eine Ambulanz um die Verwundeten zu holen.

    Vor uns bemerkten wir in einem Graben Menschen mit deutschen

    Stahlhelmen, es waren aber sicher Engländer, da diese aber die

    Sonne im Rücken hatten, waren sie nicht genau zu erkennen.

    Kurz darauf sah ich durch mein Glas hinter einem Erdhaufen

    zwei Mann, welche zu uns herüberzeigten. Ich bat den

    Bataillonsführer um Feuererlaubnis, erhielt aber keine, da hier

    ebenfalls ein genaues Erkennen nicht möglich war. Allein

    in Stellung hätte ich geschossen! - In der Nacht wurde die

    Stellung aufgegeben.

    Um 3.00 morgen des 28. rückten wir nach Neuville, am

    kommenden Morgen wieder vor, bis zur Ziegelei St. Olle.

    Ein engl. Fesselballon, welcher unseren Anmarsch entdeckte

    leitete das Feuer 2er Geschütze auf uns, während der Passage

    eines tiefeingeschüttenen Hohlweges. 2 Granaten fuhren in

    den Weg, ein furchtbares Krachen und erregtes Schreien

    und Brüllen, zum Glück hatte wir nur 2 Verwundete,

    Davon 1. Unteroffizier Rindkiwis leicht an der Hand, und

    Unteroffizier Regnesburger ebenfalls leicht. In den Gräben

    um die Ziegelei wurde Atem geholt, aber das Feuer


  • January 25, 2017 21:36:24 Corinna Pichler (AUT)

    S. 135

    an dessen geschützter Seite kleine Löcher -  Schützen Löcher oder

    Kaninchenlöcher eingegraben waren, ausgefüllt waren diese

    Löcher mit den Angstprodukten mancher Feldgrauen,

    im Hohlweg selbst ein Granatloch neben dem anderen, und

    dazwischen ein zerschossener Munitionswagen, davon die

    6 Pferde alle jämmerlich zerissen, und aufgedünsen.

    Ein Pestgeruch war hier zum Davonlaufen, aber die

    unaufhörlich hernidersausenden Schrappnell zwangen

    uns zum Bleiben. Ganz langsam gab es Luft, nach

    jeder Ladung rannten 3 bis 4 Mann um Leben und

    Tod über das Feld - Verwundete kamen zurück. Nach

    einer halben Stunde kamen wir dran zum Springen.

    Entgegen kam hochbeladen ein Ragagewagen der

    Artillerie unbekümmert der Granaten. Wir erreichten bald

    einen weiteren Hohlweg in welchem eine Strasse entlang

    lief. Hier war Hauptmann Weller mit dem Stab des II.

    Bataillons und Lt. Liege, ferner Feldwebel Jeschka mit

    seinem Zuge, so war die M.G.K. wieder beisammen.

    Wir lagen halb rechts (nordwestlich) vom Bourlonwald,

    und hatten Befehl, auf etwa aus dem Walde kommende

    Engländer zu freuen. Vor uns in der Senke stand das

    Bataillon (II.) bereits im gegenseitigen Feuer. Wir bauten

    unsere M.Gs. oben auf den Rand der Böschung ein. Die

    Verluste der Infanterie waren gross, einige Mann brachten

    den Unteroffizier Ebrist mit schweren Beinschuss in einer


    S. 136

    Zeltbahn, wegen heftiger Beschiessung der Strasse konnten sie

    nicht weiter. Unteroffz. Ebrist, an dessen Korporalschaft ich

    seinerzeit bei meiner Kommando zur 5. oder 8. Komp. gestanden hatte,

    starb bald darauf. Auch bei uns traten nun Verluste ein,

    3 Verwundete, - Wir blieben den ganzen Nachmittag liegen.

    Gegen Abend kam eine Ambulanz um die Verwundeten zu holen.

    Vor uns bemerkten wir in einem Graben Menschen mit deutschen

    Stahlhelmen, es waren aber sicher Engländer, da diese aber die

    Sonne im Rücken hatten, waren sie nicht genau zu erkennen.

    Kurz darauf sah ich durch mein Glas hinter einem Erdhaufen

    zwei Mann, welche zu uns herüberzeigten. Ich bat den

    Bataillonsführer um Feuererlaubnis, erhielt aber keine, da hier

    ebenfalls ein genaues Erkennen nicht möglich war. Allein

    in Stellung hätte ich geschossen! - In der Nacht wurde die

    Stellung aufgegeben.

    Um 3.00 morgen des 28. rückten wir nach Neuville, am

    kommenden Morgen wieder vor, bis zur Ziegelei St. Olle.

    Ein engl. Fesselballon, welcher unseren Anmarsch entdeckte

    leitete das Feuer 2er Geschütze auf uns, während der Passage

    eines tiefeingeschüttenen Hohlweges. 2 Granaten führen in

    den Weg, ein furchtbares Krachen und erregtes Schreien

    und Brüllen, zum Glück hatte wir nur 2 Verwundete,

    Davon 1. Unteroffizier Rindkiwis leicht an der Hand, und

    Unteroffizier Rignesbürger ebenfalls leicht. In den Gräben

    um die Ziegelei wurde Atem geholt, aber das Feuer


  • January 25, 2017 21:21:58 Corinna Pichler (AUT)

    S. 135

    an dessen geschützter Seite kleine Löcher -  Schützen Löcher oder

    Kaninchenlööcher eingegraben waren, ausgefüllt waren diese

    Löcher mit den Angstprodukten mancher Feldgrauen,

    im Hohlweg selbst ein Granatloch neben dem anderen, und

    dazwischen ein zerschossener Munitionswagen, davon die

    6 Pferde alle jämmerlich zerissen, und aufgedünsen.

    Ein Pestgeruch war hier zum Davonlaufen, aber die

    unaufhörlich hernidersausenden Schrappnell zwangen

    uns zum Bleiben. Ganz langsam gab es Luft, nach

    jeder Ladung rannten 3 bis 4 Mann um Leben und

    Tod über das Feld - Verwundete kamen zurück. Nach

    einer halben Stunde kamen wir dran zum Springen.

    Entgegen kam hochbeladen ein Ragagewagen der

    Artillerie unbekümmert der Granaten. Wir erreichten bald

    einen weiteren Hohlweg in welchem eine Strasse entlang

    lief. Hier war Hauptmann Weller mit dem Stab des II.

    Bataillons und Lt. Liege, ferner Feldwebel Jeschka mit

    seinem Zuge, so war die M.G.K. wieder beisammen.

    Wir lagen halb rechts (nordwestlich) vom Bourlonwald,

    und hatten Befehl, auf etwa aus dem Walde kommende

    Engländer zu freuen. Vor uns in der Senke stand das

    Bataillon (II.) bereits im gegenseitigen Feuer. Wir bauten

    unsere M.Gs. oben auf den Rand der Böschung ein. Die

    Verluste der Infanterie waren gross, einige Mann brachten

    den Unteroffizier Ebrist mit schweren Beinschuss in einer


    S. 136

    Zeltbahn, wegen heftiger Beschiessung der Strasse konnten sie

    nicht weiter. Unteroffz. Ebrist, an dessen Korporalschaft ich

    seinerzeit bei meiner Kommando zur 5. oder 8. Komp. gestanden hatte,

    starb bald darauf. Auch bei uns traten nun Verluste ein,

    3 Verwundete, - Wir blieben den ganzen Nachmittag liegen.

    Gegen Abend kam eine Ambulanz um die Verwundeten zu holen.

    Vor uns bemerkten wir in einem Graben Menschen mit deutschen

    Stahlhelmen, es waren aber sicher Engländer, da diese aber die

    Sonne im Rücken hatten, waren sie nicht genau zu erkennen.

    Kurz darauf sah ich durch mein Glas hinter einem Erdhaufen

    zwei Mann, welche zu uns herüberzeigten. Ich bat den

    Bataillonsführer um Feuererlaubnis, erhielt aber keine, da hier

    ebenfalls ein genaues Erkennen nicht möglich war. Allein

    in Stellung hätte ich geschossen! - In der Nacht wurde die

    Stellung aufgegeben.

    Um 3.00 morgen des 28. rückten wir nach Neuville, am

    kommenden Morgen wieder vor, bis zur Ziegelei St. Olle.

    Ein engl. Fesselballon, welcher unseren Anmarsch entdeckte

    leitete das Feuer 2er Geschütze auf uns, während der Passage

    eines tiefeingeschüttenen Hohlweges. 2 Granaten führen in

    den Wg, ein furchtbares Krachen und erregtes Schreien

    und Brüllen, zum Glück hatte wir nur 2 Verwundete,

    Davon 1. Unteroffizier Rindkiwis leicht an der Hand, und

    Unteroffizier Rignesbürger ebenfalls leicht. In den Gräben

    um die Ziegelei wurde Atem geholt, aber das Feuer


  • January 25, 2017 21:21:52 Corinna Pichler (AUT)

    S. 135

    an dessen geschützter Seite kleine Löcher -  Schützen Löcher oder

    Kaninchenlööcher eingegraben waren, ausgefüllt waren diese

    Löcher mit den Angstprodukten mancher Feldgrauen,

    im Hohlweg selbst ein Granatloch neben dem anderen, und

    dazwischen ein zerschossener Munitionswagen, davon die

    6 Pferde alle jämmerlich zerissen, und aufgedünsen.

    Ein Pestgeruch war hier zum Davonlaufen, aber die

    unaufhörlich hernidersausenden Schrappnell zwangen

    uns zum Bleiben. Ganz langsam gab es Luft, nach

    jeder Ladung rannten 3 bis 4 Mann um Leben und

    Tod über das Feld - Verwundete kamen zurück. Nach

    einer halben Stunde kamen wir dran zum Springen.

    Entgegen kam hochbeladen ein Ragagewagen der

    Artillerie unbekümmert der Granaten. Wir erreichten bald

    einen weiteren Hohlweg in welchem eine Strasse entlang

    lief. Hier war Hauptmann Weller mit dem Stab des II.

    Bataillons und Lt. Liege, ferner Feldwebel Jeschka mit

    seinem Zuge, so war die M.G.K. wieder beisammen.

    Wir lagen halb rechts (nordwestlich) vom Bourlonwald,

    und hatten Befehl, auf etwa aus dem Walde kommende

    Engländer zu freuen. Vor uns in der Senke stand das

    Bataillon (II.) bereits im gegenseitigen Feuer. Wir bauten

    unsere M.Gs. oben auf den Rand der Böschung ein. Die

    Verluste der Infanterie waren gross, einige Mann brachten

    den Unteroffizier Ebrist mit schweren Beinschuss in einer


    S. 136

    Zeltbahn, wegen heftiger Beschiessung der Strasse konnten sie

    nicht weiter. Unteroffz. Ebrist, an dessen Korporalschaft ich

    seinerzeit bei meiner Kommando zur 5. oder 8. Komp. gestanden hatte,

    starb bald darauf. Auch bei uns traten nun Verluste ein,

    3 Verwundete, - Wir blieben den ganzen Nachmittag liegen.

    Gegen Abend kam eine Ambulanz um die Verwundeten zu holen.

    Vor uns bemerkten wir in einem Graben Menschen mit deutschen

    Stahlhelmen, es waren aber sicher Engländer, da diese aber die

    Sonne im Rücken hatten, waren sie nicht genau zu erkennen.

    Kurz darauf sah ich durch mein Glas hinter einem Erdhaufen

    zwei Mann, welche zu uns herüberzeigten. Ich bat den

    Bataillonsführer um Feuererlaubnis, erhielt aber keine, da hier

    ebenfalls ein genaues Erkennen nicht möglich war. Allein

    in Stellung hätte ich geschossen! - In der Nacht wurde die

    Stellung aufgegeben.

    Um 3.00 morgen des 28. rückten wir nach Neuville, am

    kommenden Morgen wieder vor, bis zur Ziegelei St. Olle.

    Ein engl. Fesselballon, welcher unseren Anmarsch entdeckte

    leitete das Feuer 2er Geschütze auf uns, während der Passage

    eines tiefeingeschüttenen Hohlweges. 2 Granaten führen in

    den Wg, ein furchtbares Krachen und erregtes Schreien

    und Brüllen, zum Glück hatte wir nur 2 Verwundete,

    Davon 1. Unteroffizier Rindkiwis leicht an der Hand, und

    Unteroffizier Rignesbürger ebenfalls leicht. In den Gräben

    um die Ziegelei wurde Atem geholt, aber deas Feuer


  • January 25, 2017 21:21:44 Corinna Pichler (AUT)

    S. 135

    an dessen geschützter Seite kleine Löcher -  Schützen Löcher oder

    Kaninchenlööcher eingegraben waren, ausgefüllt waren diese

    Löcher mit den Angstprodukten mancher Feldgrauen,

    im Hohlweg selbst ein Granatloch neben dem anderen, und

    dazwischen ein zerschossener Munitionswagen, davon die

    6 Pferde alle jämmerlich zerissen, und aufgedünsen.

    Ein Pestgeruch war hier zum Davonlaufen, aber die

    unaufhörlich hernidersausenden Schrappnell zwangen

    uns zum Bleiben. Ganz langsam gab es Luft, nach

    jeder Ladung rannten 3 bis 4 Mann um Leben und

    Tod über das Feld - Verwundete kamen zurück. Nach

    einer halben Stunde kamen wir dran zum Springen.

    Entgegen kam hochbeladen ein Ragagewagen der

    Artillerie unbekümmert der Granaten. Wir erreichten bald

    einen weiteren Hohlweg in welchem eine Strasse entlang

    lief. Hier war Hauptmann Weller mit dem Stab des II.

    Bataillons und Lt. Liege, ferner Feldwebel Jeschka mit

    seinem Zuge, so war die M.G.K. wieder beisammen.

    Wir lagen halb rechts (nordwestlich) vom Bourlonwald,

    und hatten Befehl, auf etwa aus dem Walde kommende

    Engländer zu freuen. Vor uns in der Senke stand das

    Bataillon (II.) bereits im gegenseitigen Feuer. Wir bauten

    unsere M.Gs. oben auf den Rand der Böschung ein. Die

    Verluste der Infanterie waren gross, einige Mann brachten

    den Unteroffizier Ebrist mit schweren Beinschuss in einer


    S. 136

    Zeltbahn, wegen heftiger Beschiessung der Strasse konnten sie

    nicht weiter. Unteroffz. Ebrist, an dessen Korporalschaft ich

    seinerzeit bei meiner Kommando zur 5. oder 8. Komp. gestanden hatte,

    starb bald darauf. Auch bei uns traten nun Verluste ein,

    3 Verwundete, - Wir blieben den ganzen Nachmittag liegen.

    Gegen Abend kam eine Ambulanz um die Verwundeten zu holen.

    Vor uns bemerkten wir in einem Graben Menschen mit deutschen

    Stahlhelmen, es waren aber sicher Engländer, da diese aber die

    Sonne im Rücken hatten, waren sie nicht genau zu erkennen.

    Kurz darauf sah ich durch mein Glas hinter einem Erdhaufen

    zwei Mann, welche zu uns herüberzeigten. Ich bat den

    Bataillonsführer um Feuererlaubnis, erhielt aber keine, da hier

    ebenfalls ein genaues Erkennen nicht möglich war. Allein

    in Stellung hätte ich geschossen! - In der Nacht wurde die

    Stellung aufgegeben.

    Um 3.00 morgen des 28. rückten wir nach Neuville, am

    kommenden Morgen wieder vor, bis zur Ziegelei St. Olle.

    Ein engl. Fesselballon, welcher unseren Anmarsch entdeckte

    leitete das Feuer 2er Geschütze auf uns, während der Passage

    eines tiefeingeschüttenen Hohlweges. 2 Granaten führen in

    den Wg, ein furchtbares Krachen und erregtes Schreien

    und Brüllen, zum Glück hatte wir nur 2 Verwundete,

    Davon 1. Unteroffizier Rindkiwis leicht an der Hand, und

    Unteroffizier Rignerbürger ebenfalls leicht. In den Gräben

    um die Ziegelei wurde Atem geholt, aber deas Feuer


  • January 25, 2017 21:21:41 Corinna Pichler (AUT)

    S. 135

    an dessen geschützter Seite kleine Löcher -  Schützen Löcher oder

    Kaninchenlööcher eingegraben waren, ausgefüllt waren diese

    Löcher mit den Angstprodukten mancher Feldgrauen,

    im Hohlweg selbst ein Granatloch neben dem anderen, und

    dazwischen ein zerschossener Munitionswagen, davon die

    6 Pferde alle jämmerlich zerissen, und aufgedünsen.

    Ein Pestgeruch war hier zum Davonlaufen, aber die

    unaufhörlich hernidersausenden Schrappnell zwangen

    uns zum Bleiben. Ganz langsam gab es Luft, nach

    jeder Ladung rannten 3 bis 4 Mann um Leben und

    Tod über das Feld - Verwundete kamen zurück. Nach

    einer halben Stunde kamen wir dran zum Springen.

    Entgegen kam hochbeladen ein Ragagewagen der

    Artillerie unbekümmert der Granaten. Wir erreichten bald

    einen weiteren Hohlweg in welchem eine Strasse entlang

    lief. Hier war Hauptmann Weller mit dem Stab des II.

    Bataillons und Lt. Liege, ferner Feldwebel Jeschka mit

    seinem Zuge, so war die M.G.K. wieder beisammen.

    Wir lagen halb rechts (nordwestlich) vom Bourlonwald,

    und hatten Befehl, auf etwa aus dem Walde kommende

    Engländer zu freuen. Vor uns in der Senke stand das

    Bataillon (II.) bereits im gegenseitigen Feuer. Wir bauten

    unsere M.Gs. oben auf den Rand der Böschung ein. Die

    Verluste der Infanterie waren gross, einige Mann brachten

    den Unteroffizier Ebrist mit schweren Beinschuss in einer


    S. 136

    Zeltbahn, wegen heftiger Beschiessung der Strasse konnten sie

    nicht weiter. Unteroffz. Ebrist, an dessen Korporalschaft ich

    seinerzeit bei meiner Kommando zur 5. oder 8. Komp. gestanden hatte,

    starb bald darauf. Auch bei uns traten nun Verluste ein,

    3 Verwundete, - Wir blieben den ganzen Nachmittag liegen.

    Gegen Abend kam eine Ambulanz um die Verwundeten zu holen.

    Vor uns bemerkten wir in einem Graben Menschen mit deutschen

    Stahlhelmen, es waren aber sicher Engländer, da diese aber die

    Sonne im Rücken hatten, waren sie nicht genau zu erkennen.

    Kurz darauf sah ich durch mein Glas hinter einem Erdhaufen

    zwei Mann, welche zu uns herüberzeigten. Ich bat den

    Bataillonsführer um Feuererlaubnis, erhielt aber keine, da hier

    ebenfalls ein genaues Erkennen nicht möglich war. Allein

    in Stellung hätte ich geschossen! - In der Nacht wurde die

    Stellung aufgegeben.

    Um 3.00 morgen des 28. rückten wir nach Neuville, am

    kommenden Morgen wieder vor, bis zur Ziegelei St. Olle.

    Ein engl. Fesselballon, welcher unseren Anmarsch entdeckte

    leitete das Feuer 2er Geschütze auf uns, während der Passage

    eines tiefeingeschüttenen Hohlweges. 2 Granaten führen in

    den Wg, ein furchtbares Krachen und erregtes Schreien

    und Brüllen, zum Glück hatte wir nur 2 Verwundete,

    Davon 1. Unteroffizier Rindkiwis leicht an der Hand, und

    UNteroffizier Rignerbürger ebenfalls leicht. In den Gräben

    um die Ziegelei wurde Atem geholt, aber deas Feuer


  • January 25, 2017 21:18:57 Corinna Pichler (AUT)

    S. 135

    an dessen geschützter Seite kleine Löcher -  Schützen Löcher oder

    Kaninchenlööcher eingegraben waren, ausgefüllt waren diese

    Löcher mit den Angstprodukten mancher Feldgrauen,

    im Hohlweg selbst ein Granatloch neben dem anderen, und

    dazwischen ein zerschossener Munitionswagen, davon die

    6 Pferde alle jämmerlich zerissen, und aufgedünsen.

    Ein Pestgeruch war hier zum Davonlaufen, aber die

    unaufhörlich hernidersausenden Schrappnell zwangen

    uns zum Bleiben. Ganz langsam gab es Luft, nach

    jeder Ladung rannten 3 bis 4 Mann um Leben und

    Tod über das Feld - Verwundete kamen zurück. Nach

    einer halben Stunde kamen wir dran zum Springen.

    Entgegen kam hochbeladen ein Ragagewagen der

    Artillerie unbekümmert der Granaten. Wir erreichten bald

    einen weiteren Hohlweg in welchem eine Strasse entlang

    lief. Hier war Hauptmann Weller mit dem Stab des II.

    Bataillons und Lt. Liege, ferner Feldwebel Jeschka mit

    seinem Zuge, so war die M.G.K. wieder beisammen.

    Wir lagen halb rechts (nordwestlich) vom Bourlonwald,

    und hatten Befehl, auf etwa aus dem Walde kommende

    Engländer zu freuen. Vor uns in der Senke stand das

    Bataillon (II.) bereits im gegenseitigen Feuer. Wir bauten

    unsere M.Gs. oben auf den Rand der Böschung ein. Die

    Verluste der Infanterie waren gross, einige Mann brachten

    den Unteroffizier Ebrist mit schweren Beinschuss in einer


    S. 136

    Zeltbahn, wegen heftiger Beschiessung der Strasse konnten sie

    nicht weiter. Unteroffz. Ebrist, an dessen Korporalschaft ich

    seinerzeit bei meiner Kommando zur 5. oder 8. Komp. gestanden hatte,

    starb bald darauf. Auch bei uns traten nun Verluste ein,

    3 Verwundete, - Wir blieben den ganzen Nachmittag liegen.

    Gegen Abend kam eine Ambulanz um die Verwundeten zu holen.

    Vor uns bemerkten wir in einem Graben Menschen mit deutschen

    Stahlhelmen, es waren aber sicher Engländer, da diese aber die

    Sonne im Rücken hatten, waren sie nicht genau zu erkennen.

    Kurz darauf sah ich durch mein Glas hinter einem Erdhaufen

    zwei Mann, welche zu uns herüberzeigten. Ich bat den

    Bataillonsführer um Feuererlaubnis, erhielt aber keine, da hier

    ebenfalls ein genaues Erkennen nicht möglich war. Allein

    in Stellung hätte ich geschossen! - In der Nacht wurde die

    Stellung aufgegeben.


  • January 25, 2017 21:15:26 Corinna Pichler (AUT)

    S. 135

    an dessen geschützter Seite kleine Löcher -  Schützen Löcher oder

    Kaninchenlööcher eingegraben waren, ausgefüllt waren diese

    Löcher mit den Angstprodukten mancher Feldgrauen,

    im Hohlweg selbst ein Granatloch neben dem anderen, und

    dazwischen ein zerschossener Munitionswagen, davon die

    6 Pferde alle jämmerlich zerissen, und aufgedünsen.

    Ein Pestgeruch war hier zum Davonlaufen, aber die

    unaufhörlich hernidersausenden Schrappnell zwangen

    uns zum Bleiben. Ganz langsam gab es Luft, nach

    jeder Ladung rannten 3 bis 4 Mann um Leben und

    Tod über das Feld - Verwundete kamen zurück. Nach

    einer halben Stunde kamen wir dran zum Springen.

    Entgegen kam hochbeladen ein Ragagewagen der

    Artillerie unbekümmert der Granaten. Wir erreichten bald

    einen weiteren Hohlweg in welchem eine Strasse entlang

    lief. Hier war Hauptmann Weller mit dem Stab des II.

    Bataillons und Lt. Liege, ferner Feldwebel Jeschka mit

    seinem Zuge, so war die M.G.K. wieder beisammen.

    Wir lagen halb rechts (nordwestlich) vom Bourlonwald,

    und hatten Befehl, auf etwa aus dem Walde kommende

    Engländer zu freuen. Vor uns in der Senke stand das

    Bataillon (II.) bereits im gegenseitigen Feuer. Wir bauten

    unsere M.Gs. oben auf den Rand der Böschung ein. Die

    Verluste der Infanterie waren gross, einige Mann brachten

    den Unteroffizier Ebrist mit schweren Beinschuss in einer


    S. 136


  • January 25, 2017 21:14:20 Corinna Pichler (AUT)

    S. 135

    an dessen geschützter Seite kleine Löcher -  Schützen Löcher oder

    Kaninchenlööcher eingegraben waren, ausgefüllt waren diese

    Löcher mit den Angstprodukten mancher Feldgrauen,

    im Hohlweg selbst ein Granatloch neben dem anderen, und

    dazwischen ein zerschossener Munitionswagen, davon die

    6 Pferde alle jämmerlich zerissen, und aufgedünsen.

    Ein Pestgeruch war hier zum Davonlaufen, aber die

    unaufhörlich hernidersausenden Schrappnell zwangen

    uns zum Bleiben. Ganz langsam gab es Luft, nach

    jeder Ladung rannten 3 bis 4 Mann um Leben und

    Tod über das Feld - Verwundete kamen zurück. Nach

    einer halben Stunde kamen wir dran zum Springen.

    Entgegen kam hochbeladen ein Ragagewagen der

    Artillerie unbekümmert der Granaten. Wir erreichten bald

    einen weiteren Hohlweg in welchem eine Strasse entlang

    lief. Hier war Hauptmann Weller mit dem Stab des II.

    Bataillons und Lt. Liege, ferner Feldwebel Jeschka mit

    seinem Zuge, so war die M.G.K. wieder beisammen.

    Wir lagen halb rechts (nordwestlich) vom Bourlonwald,

    und hatten Befehl, auf etwa aus dem Walde kommende

    Engländer zu freuen.


    S. 136


  • January 25, 2017 21:09:07 Corinna Pichler (AUT)

    S. 135

    an dessen geschützter Seite kleine Löcher -  Schützen Löcher oder

    Kaninschenlööcher eingegraben waren, ausgefüllt waren diese

    Löcher mit den Angstprodukten mancher Feldgrauen,

    im Hohlweg selbst


    S. 136


  • January 24, 2017 21:27:30 Corinna Pichler (AUT)

Description

Save description
  • 50.17151073029775||3.1268786508788935||

    Bourlonwald

  • 50.19059||3.168697||

    Sainte Olle

  • 50.18754||3.222064||

    Neuville

Location(s)
  • Document location Bourlonwald
  • Additional document location Sainte Olle
  • Additional document location Neuville
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ID
15873 / 169045
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Heike Knothe
License
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


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