Kriegstagebuch von Hans-Joachim Röhr aus Görlitz - Band 3, item 67
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S. 121
Foto: 3. Fesselballon
Im Schloss zu Morenchies.
Im Schlosspark von Morenchies kam mir Schütze 23.IX
Woitscheck freudestrahlend entgegen, er war einen Tag
eher aus Stellung abgelöst und zum Regiment befohlen
worden. Ihm wurde bekannt gegeben, dass er wieder
in Ehren aufgenommen sei und er trug nun wieder seine
EK-Schnalle und das Verwundeten Abzeichen und wartete
auf seine Ernennung zum Gefreiten. Es war ein lieber
Kamerad, für den die Strafe viel zu hart gewesen war, aber
S. 122
warum musste er sich auch gerade zu Berlin mit einem
Vorgesetzten schlagen, die strenge Disziplin tat eben not. Ich hatte
mir vorgenommen erst mal auszuschlafen, - als Quartier dienten
unsere Komp. einige Zimmer im ersten Stock-Seitenflügel
des grossen Schlosses. Wir 3 Gefreiten, die wir übrig geblieben
waren, wollten eben für uns alleine in eine kleine Stube
ziehen, als Lt. Ziege mich als Stubenältesten in der grösten
Stube festhielt, gleichzeitig erhielt ich eine Rüge, dass ich
immer noch keine Gefreitenknöpfe trug, seit dem 15. war
ich nun endlich Gefreiter und eine Woche später immer noch
keine Knöpfe, aber woher nehmen, - so mussten zunächst zwei
gewöhnliche Kronenknöpfe herhalten. Beim Paroleempfang
den ich erstmalig als Gewehrführer mitmachte, erlebte ich
die 3. Überraschung, ich wurde Wachthabender, also war der
Schlaf schon zu Wasser. Ich konnte mir durch Verbummelung
unmöglich eine Rüge zuziehen, und so war ich fast
die halbe Nacht selbst unterwegs, liess die Posten persönlich
aufziehen und weckte alle 2 Stunden jeden rechtzeitig, so
viel Freiheit, dass man in der Zwischenzeit schlafen konnte
war den Posten ja gelassen. Die Nacht war warm und
schön, leise im Winde rauschten die Bäume in deren Schatten
die M.G. Fahrzeuge standen. Von 3.00 morgens wollte dann der
und jener, um 4.00 die Küche, um 5.00 der und der geweckt
werden. Der Eine musste Furage holen, der Andere Feuer
machen, u. so fort, dazu lagen die Fahrer woanders, die
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S. 121
Foto: 3. Fesselballon
Im Schloss zu Morenchies.
Im Schlosspark von Morenchies kam mir Schütze 23.IX
Woitscheck freudestrahlend entgegen, er war einen Tag
eher aus Stellung abgelöst und zum Regiment 1 befohlen
worden. Ihm wurde bekannt gegeben, dass er wieder
in Ehren aufgenommen sei und er trug nun wieder seine
EK-Schnalle und das Verwundeten Abzeichen und wartete
auf seine Ernennung zum Gefreiten. Es war ein lieber
Kamerad, für den die Strafe viel zu hart gewesen war, aber
S. 122
warum musste er sich auch gerade zu Berlin mit einem
Vorgesetzten schlagen, die strenge Disziplin tat eben not. Ich hatte
mir vorgenommen erst mal auszuschlafen, - als Quartier dienten
unsere Komp. einige Zimmer im ersten Stock-Seitenflügel
des grossen Schlosses. Wir 3 Gefreiten, die wir übrig geblieben
waren, wollten eben für uns alleine in eine kleine Stube
ziehen, als Lt. Ziege mich als Stubenältesten in der grösten
Stube festhielt, gleichzeitig erhielt ich eine Rüge, dass ich
immer noch keine Gefreitenknöpfe trug, seit dem 15. war
ich nun endlich Gefreiter und eine Woche später immer noch
keine Knöpfe, aber woher nehmen, - so mussten zunächst zwei
gewöhnliche Kronenknöpfe herhalten. Beim Paroleempfang
den ich erstmalig als Gewehrführer mitmachte, erlebte ich
die 3. Überraschung, ich wurde Wachthabender, also war der
Schlaf schon zu Wasser. Ich konnte mir durch Verbummelung
unmöglich eine Rüge zuziehen, und so war ich fort
die halbe Nacht selbst unterwegs, liess die Posten persönlich
aufziehen und weckte alle 2 Stunden jeden rechtzeitig, so
viel Freiheit, dass man in der Zwischenzeit schlafen konnte
war den Posten ja gelassen. Die Nacht war warm und
schön, leise im Winde rauschten die Bäume in deren Schatten
die M.G. Fahrzeuge standen. Von 3.00 morgens wollte dann der
und jener, um 4.00 die Küche, um 5.00 der und der geweckt
werden. Der Eine musste Furage holen, der Andere Feuer
machen, u. so fort, dazu lagen die Fahrer woanders, die
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Foto: 3. Fesselballon
Im Schloss zu Morenchies.
[23.IX] Im Schlosspark von Morenchies kam mir Schütze
Woitscheck freudestrahlend entgegen, er war einen Tag
eher aus Stellung abgelöst und zum Regiment 1 befohlen
worden. Ihm wurde bekannt gegebe, dass er wieder
in Ehren aufgenommen sei und er trug nun wieder seine
EK-Schnalle und das Verwundeten Abzeichen und wartete
auf seine Ernennung zum Gefreiten. Es war ein lieber
Kamerad, für den die Strafe viel zu hart gewesen war, aber
S. 122
warum musste er sich auch gerade zu Berlin mit einem
Vorgesetzten schlagen die strenge Disziplin tat eben not. Ich hatte
mir vorgenommen erst mal auszuschlafen, - als Quartier dienten
unsere Komp. einige Zimmer im ersten Stock-Seitenflügel
des grossen Schlosses. Wir 3 Gefreiten, die wir übrig geblieben
waren wollten eben für uns alleine in eine kleine Stube
ziehen, als Lt. Ziege mich als Stubenältesten in der grösten
Stube festhielt, gleichzeitig erhielt ich eine Rüge, dass ich
immer noch keine Gefreitenknöpfe trug, seitdem 15. war
ich nun endlich Gefreiter und eine Woche später immer noch
keine Knöpfe, aber woher nehmen, - so mussten zunächst zwei
gewöhnliche Kronenknöpfe herhalten. eim Paradeempfang
den ich erstmalig als Gewehrführer mitmachte, erlebte ich
die 3.Überraschung, ich wurde Wachthabender, also war der
Schlaf schon zu Wasser. Ich konnte mir durch Verbummelung
unwäglich eine Rüge zuziehen, und so war ich fort
die halbe Nacht selbstunterwegs, liess die Posten persönlich
aufziehen und weckte alle 2 Stunden jeden rechtzeitig, so
viel Freiheit, dass man in der Zwischenzeit schlafen konnte
war den Posten ja gelassen. Die Nacht war warm und
schön, leise im Winde rauschten de Bäume in deren Schatten
die M.G. Fahrzeuge standen. Von 3.00 morgens wollte dann der
und jener, um 4.00 die Küche, um 5.00 der und der geweckt
werden. Der Eine musste Furage holen, der Andere Feuer
machen, u. so fort, dazu lagen die Fahrer woanders, die
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Foto: 3. Fesselballon
Im Schloss zu Morenchies.
[23.IX] Im Schlosspark von Morenchies kam mir Schütze
Woitscheck freudestrahlend entgegen, er war einen Tag
eher aus Stellung abgelöst und zum Regiment 1 befohlen
worden. Ihm wurde bekannt gegebe, dass er wieder
in Ehren aufgenommen sei und er trug nun wieder seine
EK-Schnalle und das Verwundeten Abzeichen und wartete
auf seine Ernennung zum Gefreiten. Es war ein lieber
Kamerad, für den die Strafe viel zu hart gewesen war, aber
S. 122
warum musste er sich auch gerade zu Berlin mit einem
Vorgesetzten schlagen die strenge Disziplin tat eben not. Ich hatte
mir vorgenommen erst mal auszuschlafen, - als Quartier dienten
unsere Komp. einige Zimmer im ersten Stock-Seitenflügel
des grossen Schlosses. Wir 3 Gefreiten, die wir übrig geblieben
waren wollten eben für uns alleine in eine kleine Stube
ziehen, als Lt. Ziege mich als Stubenältesten in der grösten
Stube festhielt, gleichzeitig erhielt ich eine Rüge, dass ich
immer noch keine Gefreitenknöpfe trug, seitdem 15. war
ich nun endlich Gefreiter und eine Woche später immer noch
keine Knöpfe, aber woher nehmen, - so mussten zunächst zwei
gewöhnliche Kronenknöpfe herhalten. eim Paradeempfang
den ich erstmalig als Gewehrführer mitmachte, erlebte ich
die 3.Überraschung, ich wurde Wachthabender, also war der
Schlaf schon zu Wasser. Ich konnte mir durch Verbummelung
unwäglich eine Rüge zuziehen, und so war ich fort
die halbe Nacht selbstunterwegs, liess die Posten persönlich
aufziehen und weckte alle 2 Stunden jeden rechtzeitig, so
viel Freiheit, dass man in der Zwischenzeit schlafen konnte
war den Posten ja gelassen. Die Nacht war warm und
schön, leise im Winde rauschten de Bäume in deren Schatten
die M.G. Fahrzeuge standen. Von 3.00 morgens wollte dann der
und jener, um 4.00 die Küche, um 5.00 der und der geweckt
werden. Der Eine musste Furage holen, der Andere Feuer
machen, u. so fort, dazu lagen die Fahrer woanders, die
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Foto: 3. Fesselballon
Im Schloss zu Morenchies.
[23.IX] Im Schlosspark von Morenchies kam mir Schütze
Woitscheck freudestrahlend entgegen, er war einen Tag
eher aus Stellung abgelöst und zum Regiment 1 befohlen
worden. Ihm wurde bekannt gegebe, dass er wieder
in Ehren aufgenommen sei und er trug nun wieder seine
EK-Schnalle und das Verwundeten Abzeichen und wartete
auf seine Ernennung zum Gefreiten. Es war ein lieber
Kamerad, für den die Strafe viel zu hart gewesen war, aber
warum musste er sich auch gerade zu Berlin mit einem
Vorgesetzten schlagen die strenge Disziplin tat eben not. Ich hatte
mir vorgenommen erst mal auszuschlafen, - als Quartier dienten
unsere Komp. einige Zimmer im ersten Stock-Seitenflügel
des grossen Schlosses. Wir 3 Gefreiten, die wir übrig geblieben
waren wollten eben für uns alleine in eine kleine Stube
ziehen, als Lt. Ziege mich als Stubenältesten in der grösten
Stube festhielt, gleichzeitig erhielt ich eine Rüge, dass ich
immer noch keine Gefreitenknöpfe trug, seitdem 15. war
ich nun endlich Gefreiter und eine Woche später immer noch
keine Knöpfe, aber woher nehmen, - so mussten zunächst zwei
gewöhnliche Kronenknöpfe herhalten. eim Paradeempfang
den ich erstmalig als Gewehrführer mitmachte, erlebte ich
die 3.Überraschung, ich wurde Wachthabender, also war der
Schlaf schon zu Wasser. Ich konnte mir durch Verbummelung
unwäglich eine Rüge zuziehen, und so war ich fort
die halbe Nacht selbstunterwegs, liess die Posten persönlich
aufziehen und weckte alle 2 Stunden jeden rechtzeitig, so
viel Freiheit, dass man in der Zwischenzeit schlafen konnte
war den Posten ja gelassen. Die Nacht war warm und
schön, leise im Winde rauschten de Bäume in deren Schatten
die M.G. Fahrzeuge standen. Von 3.00 morgens wollte dann der
und jener, um 4.00 die Küche, um 5.00 der und der geweckt
werden. Der Eine musste Furage holen, der Andere Feuer
machen, u. so fort, dazu lagen die Fahrer woanders, die
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Im Schloss zu Morenchies.
[23.IX] Im Schlosspark von Morenchies kam mir Schütze
Woitscheck freudestrahlend entgegen, er war einen Tag
eher aus Stellung abgelöst und zum Regiment 1 befohlen
worden. Ihm wurde bekannt gegebe, dass er wieder
in Ehren aufgenommen sei und er trug nun wieder seine
EK-Schnalle und das Verwundeten Abzeichen und wartete
auf seine Ernennung zum Gefreiten. Es war ein lieber
Kamerad, für den die Strafe viel zu hart gewesen war, aber
warum musste er sich auch gerade zu Berlin mit einem
Vorgesetzten schlagen die strenge Disziplin tat eben not. Ich hatte
mir vorgenommen erst mal auszuschlafen, - als Quartier dienten
unsere Komp. einige Zimmer im ersten Stock-Seitenflügel
des grossen Schlosses. Wir 3 Gefreiten, die wir übrig geblieben
waren wollten eben für uns alleine in eine kleine Stube
ziehen, als Lt. Ziege mich als Stubenältesten in der grösten
Stube festhielt, gleichzeitig erhielt ich eine Rüge, dass ich
immer noch keine Gefreitenknöpfe trug, seitdem 15. war
ich nun endlich Gefreiter und eine Woche später immer noch
keine Knöpfe, aber woher nehmen, - so mussten zunächst zwei
gewöhnliche Kronenknöpfe herhalten. eim Paradeempfang
den ich erstmalig als Gewehrführer mitmachte, erlebte ich
die 3.Überraschung, ich wurde Wachthabender, also war der
Schlaf schon zu Wasser.
S. 122
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Im Schloss zu Morenchies.
[23.IX] Im Schlosspark von Morenchies kam mir Schütze
Woitscheck freudestrahlend entgegen, er war einen Tag
eher aus Stellung abgelöst und zum Regiment 1 befohlen
worden. Ihm wurde bekannt gegebe, dass er wieder
in Ehren aufgenommen sei und er trug nun wieder seine
EK-Schnalle und das Verwundeten Abzeichen und wartete
auf seine Ernennung zum Gefreiten. Es war ein lieber
Kamerad, für den die Strafe viel zu hart gewesen war, aber
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Im Schloss zu Morenchies.
[23.IX] Im Schlosspark
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Description
Save description- 50.1917861||3.2436165||
Château Morenchies
Location(s)
Document location Château Morenchies
- ID
- 15873 / 169038
- Contributor
- Heike Knothe
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