Kriegstagebuch von Hans-Joachim Röhr aus Görlitz - Band 3, item 60

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S. 108

die berüchtigte Strasse erreicht, als ein neuer Feuerüberfall

einsetzte. Es begann nun ein Rennen auf Leben und Tod,

erreichten uns die Schrappnells so waren wir geliefert, noch

platzten sie hinter uns. Trotz des Gerätes und der

Patronenkästen wurde die Strasse bergan gerannt. Alle paar Minuten

merkte man den Feuerschein und den Krach platzender Granaten,

dann schlugen um uns die Bleikugeln auf das Pflaster.

Hin und wieder verspürten wir den Schlag, wenn ein

Patronenkasten getroffen war. Im Feuerschein der platzenden Schrappnells

sah man für Sekunden die eigenen Schatten und die Gestalten

seiner Kameraden. Wohl ein Dutzendmal schossen die Tommys

immer eben dorthin wo wir vor einem Augenblick gewesen waren,

immer hinter uns her, einmal sogar über uns, der

Herzschlag setzte für einen Moment aus, aber alle liefen weiter, und

dann war Ruhe für uns, der Feind begann wieder am Kanal

anzufangen. Schweissdurchnässt sprangen wir in den

schützenden Graben um wieder zu Atem zu kommen, noch zweimal

wiederholte sich das Schauspiel dann war wieder völlige Ruhe

auf der Strasse, bis auf die Granaten die fortwährend

angeflogen kamen, die aber grösstenteils kein bestimmtes Ziel

hatten, oder aber für Bourlon selbst, oder für die vor dem

Bourlonwald liegende Artillerie bestimmt waren. Eine Stunde

später kamen Feldwebel Reinhold und Schütze Woitscheck

mit dem 2. M.G. an. Diese hatten die Strasse abgesucht um

uns als Verwundete bergen zu können. Ich bekam meinen


S. 109

Anpfiff, warum ich losgerant wäre anstatt 20 Schritte nach rechts

oder links zu gehen, wie sie es gemacht hatten, denn der Feind

bestrich ganz genau nur die Strasse. Aber was konnte ich machen,

nachdem meine Leute mit dem M.G. losgestürmt waren, konnte

ich doch mein Gewehr nicht allein laufen lassen, und zum

Anhalten bekam ich sie nicht mehr trotz meines Schreiens und

Rufens. - Es war ja gottseidank ohne Verluste abgelaufen nur die

Patronenkästen zeigten ein paar Löcher und Beulen. Wir kamen

in den erst vor kurzem verlassenen Graben, um das B.T.K.

(Bereitschafts Truppenkommando) zu liegen. Das Kommando hatte

alleweile Rittmeister Graf von Esbeck-Platen (Husar) inne,

Kommandeur des II. Bataillons 1. G.R.R. Bei meiner Zurückmeldung

bei Lt. Ziege, sagte mit dieser, dass ich seit dem heutigen                          15.IX.

Tage zum etatsmässigen Gefreiten ernannt sei. Meine Freude

darüber war gross, endlich die erste Sprosse erricht zu haben. Ich

musste die mir verbleibenen 3 Mann teilen, um Unterkunft

zu finden. 2 Mann kamen in einen grossen Unterstand, der

3. und ich baten um Platz in einem Betonbunker, welcher

von der Artillerie belegt war, mein Gewehr nahm ich zu mir.

In diesem Bunker hausten 2 Beobachtungsstellen der Feldartillerie

ich glaube er war das Artellerieregiment aus Frankf. a. M.,

ausserdem noch eine Fußartelleriebatterie. Es waren fast ständig

2 Leutnants als Beobachter, zwei Unteroffiziere als Fernsprecher

und je 2 Telephonisten zum Leitungsflicken, ferner ein

Vizewachtmeister und 1 Mann der Fußartellerie als Verbindungsleute da -

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S. 108

die berüchtigte Strasse erreicht, als ein neuer Feuerüberfall

einsetzte. Es begann nun ein Rennen auf Leben und Tod,

erreichten uns die Schrappnells so waren wir geliefert, noch

platzten sie hinter uns. Trotz des Gerätes und der

Patronenkästen wurde die Strasse bergan gerannt. Alle paar Minuten

merkte man den Feuerschein und den Krach platzender Granaten,

dann schlugen um uns die Bleikugeln auf das Pflaster.

Hin und wieder verspürten wir den Schlag, wenn ein

Patronenkasten getroffen war. Im Feuerschein der platzenden Schrappnells

sah man für Sekunden die eigenen Schatten und die Gestalten

seiner Kameraden. Wohl ein Dutzendmal schossen die Tommys

immer eben dorthin wo wir vor einem Augenblick gewesen waren,

immer hinter uns her, einmal sogar über uns, der

Herzschlag setzte für einen Moment aus, aber alle liefen weiter, und

dann war Ruhe für uns, der Feind begann wieder am Kanal

anzufangen. Schweissdurchnässt sprangen wir in den

schützenden Graben um wieder zu Atem zu kommen, noch zweimal

wiederholte sich das Schauspiel dann war wieder völlige Ruhe

auf der Strasse, bis auf die Granaten die fortwährend

angeflogen kamen, die aber grösstenteils kein bestimmtes Ziel

hatten, oder aber für Bourlon selbst, oder für die vor dem

Bourlonwald liegende Artillerie bestimmt waren. Eine Stunde

später kamen Feldwebel Reinhold und Schütze Woitscheck

mit dem 2. M.G. an. Diese hatten die Strasse abgesucht um

uns als Verwundete bergen zu können. Ich bekam meinen


S. 109

Anpfiff, warum ich losgerant wäre anstatt 20 Schritte nach rechts

oder links zu gehen, wie sie es gemacht hatten, denn der Feind

bestrich ganz genau nur die Strasse. Aber was konnte ich machen,

nachdem meine Leute mit dem M.G. losgestürmt waren, konnte

ich doch mein Gewehr nicht allein laufen lassen, und zum

Anhalten bekam ich sie nicht mehr trotz meines Schreiens und

Rufens. - Es war ja gottseidank ohne Verluste abgelaufen nur die

Patronenkästen zeigten ein paar Löcher und Beulen. Wir kamen

in den erst vor kurzem verlassenen Graben, um das B.T.K.

(Bereitschafts Truppenkommando) zu liegen. Das Kommando hatte

alleweile Rittmeister Graf von Esbeck-Platen (Husar) inne,

Kommandeur des II. Bataillons 1. G.R.R. Bei meiner Zurückmeldung

bei Lt. Ziege, sagte mit dieser, dass ich seit dem heutigen                          15.IX.

Tage zum etatsmässigen Gefreiten ernannt sei. Meine Freude

darüber war gross, endlich die erste Sprosse erricht zu haben. Ich

musste die mir verbleibenen 3 Mann teilen, um Unterkunft

zu finden. 2 Mann kamen in einen grossen Unterstand, der

3. und ich baten um Platz in einem Betonbunker, welcher

von der Artillerie belegt war, mein Gewehr nahm ich zu mir.

In diesem Bunker hausten 2 Beobachtungsstellen der Feldartillerie

ich glaube er war das Artellerieregiment aus Frankf. a. M.,

ausserdem noch eine Fußartelleriebatterie. Es waren fast ständig

2 Leutnants als Beobachter, zwei Unteroffiziere als Fernsprecher

und je 2 Telephonisten zum Leitungsflicken, ferner ein

Vizewachtmeister und 1 Mann der Fußartellerie als Verbindungsleute da -


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  • April 13, 2017 16:58:13 Rolf Kranz

    S. 108

    die berüchtigte Strasse erreicht, als ein neuer Feuerüberfall

    einsetzte. Es begann nun ein Rennen auf Leben und Tod,

    erreichten uns die Schrappnells so waren wir geliefert, noch

    platzten sie hinter uns. Trotz des Gerätes und der

    Patronenkästen wurde die Strasse bergan gerannt. Alle paar Minuten

    merkte man den Feuerschein und den Krach platzender Granaten,

    dann schlugen um uns die Bleikugeln auf das Pflaster.

    Hin und wieder verspürten wir den Schlag, wenn ein

    Patronenkasten getroffen war. Im Feuerschein der platzenden Schrappnells

    sah man für Sekunden die eigenen Schatten und die Gestalten

    seiner Kameraden. Wohl ein Dutzendmal schossen die Tommys

    immer eben dorthin wo wir vor einem Augenblick gewesen waren,

    immer hinter uns her, einmal sogar über uns, der

    Herzschlag setzte für einen Moment aus, aber alle liefen weiter, und

    dann war Ruhe für uns, der Feind begann wieder am Kanal

    anzufangen. Schweissdurchnässt sprangen wir in den

    schützenden Graben um wieder zu Atem zu kommen, noch zweimal

    wiederholte sich das Schauspiel dann war wieder völlige Ruhe

    auf der Strasse, bis auf die Granaten die fortwährend

    angeflogen kamen, die aber grösstenteils kein bestimmtes Ziel

    hatten, oder aber für Bourlon selbst, oder für die vor dem

    Bourlonwald liegende Artillerie bestimmt waren. Eine Stunde

    später kamen Feldwebel Reinhold und Schütze Woitscheck

    mit dem 2. M.G. an. Diese hatten die Strasse abgesucht um

    uns als Verwundete bergen zu können. Ich bekam meinen


    S. 109

    Anpfiff, warum ich losgerant wäre anstatt 20 Schritte nach rechts

    oder links zu gehen, wie sie es gemacht hatten, denn der Feind

    bestrich ganz genau nur die Strasse. Aber was konnte ich machen,

    nachdem meine Leute mit dem M.G. losgestürmt waren, konnte

    ich doch mein Gewehr nicht allein laufen lassen, und zum

    Anhalten bekam ich sie nicht mehr trotz meines Schreiens und

    Rufens. - Es war ja gottseidank ohne Verluste abgelaufen nur die

    Patronenkästen zeigten ein paar Löcher und Beulen. Wir kamen

    in den erst vor kurzem verlassenen Graben, um das B.T.K.

    (Bereitschafts Truppenkommando) zu liegen. Das Kommando hatte

    alleweile Rittmeister Graf von Esbeck-Platen (Husar) inne,

    Kommandeur des II. Bataillons 1. G.R.R. Bei meiner Zurückmeldung

    bei Lt. Ziege, sagte mit dieser, dass ich seit dem heutigen                          15.IX.

    Tage zum etatsmässigen Gefreiten ernannt sei. Meine Freude

    darüber war gross, endlich die erste Sprosse erricht zu haben. Ich

    musste die mir verbleibenen 3 Mann teilen, um Unterkunft

    zu finden. 2 Mann kamen in einen grossen Unterstand, der

    3. und ich baten um Platz in einem Betonbunker, welcher

    von der Artillerie belegt war, mein Gewehr nahm ich zu mir.

    In diesem Bunker hausten 2 Beobachtungsstellen der Feldartillerie

    ich glaube er war das Artellerieregiment aus Frankf. a. M.,

    ausserdem noch eine Fußartelleriebatterie. Es waren fast ständig

    2 Leutnants als Beobachter, zwei Unteroffiziere als Fernsprecher

    und je 2 Telephonisten zum Leitungsflicken, ferner ein

    Vizewachtmeister und 1 Mann der Fußartellerie als Verbindungsleute da -

  • March 3, 2017 20:44:52 Rolf Kranz

    S. 108

    die berüchtigte Strasse erreicht, als ein neuer Feuerüberfall

    einsetzte. Es begann nun ein Rennen auf Leben und Tod,

    erreichten uns die Schrappnells so waren wir geliefert, noch

    platzten sie hinter uns. Trotz des Gerätes und der

    Patronenkästen wurde die Strasse bergan gerannt. Alle paar Minuten

    merkte man den Feuerschein und den Krach platzender Granaten,

    dann schlugen um uns die Bleikugeln auf das Pflaster.

    Hin und wieder verspürten wir den Schlag, wenn ein

    Patronenkasten getroffen war. Im Feuerschein der platzenden Schrappnells

    sah man für Sekunden die eigenen Schatten und die Gestalten

    seiner Kameraden. Wohl ein Dutzendmal schossen die Tommys

    immer eben dorthin wo wir vor einem Augenblick gewesen waren,

    immer hinter uns her, einmal sogar über uns, der

    Herzschlag setzte für einen Moment aus, aber alle liefen weiter, und

    dann war Ruhe für uns, der Feind begann wieder am Kanal

    anzufangen. Schweissdurchnässt sprangen wir in den

    schützenden Graben um wieder zu Atem zu kommen, noch zweimal

    wiederholte sich das Schauspiel dann war wieder völlige Ruhe

    auf der Strasse, bis auf die Granaten die fortwährend

    angeflogen kamen, die aber grösstenteils kein bestimmtes Ziel

    hatten, oder aber für Bourlon selbst, oder für die vor dem

    Bourlonwald liegende Artillerie bestimmt waren. Eine Stunde

    später kamen Feldwebel Reinhold und Schütze Woitscheck

    mit dem 2. M.G. an. Diese hatten die Strasse abgesucht um

    uns als Verwundete bergen zu können. Ich bekam meinen


    S. 109

    Anpfiff, warum ich losgerant wäre anstatt 20 Schritte nach rechts

    oder links zu gehen, wie sie es gemacht hatten, denn der Feind

    bestrich ganz genau nur die Strasse. Aber was konnte ich machen,

    nachdem meine Leute mit dem M.G. losgestürmt waren, konnte

    ich doch mein Gewehr nicht allein laufen lassen, und zum

    Anhalten bekam ich sie nicht mehr trotz meines Schreiens und

    Rufens. - Es war ja gottseidank ohne Verluste abgelaufen nur die

    Patronenkästen zeigten ein paar Löcher und Beulen. Wir kamen

    in den erst vor kurzem verlassenen Graben, um das B.T.K.

    (Bereitschafts Truppenkommando) zu liegen. Das Kommando hatte

    alleweile Rittmeister Graf von Esbeck-Platen (Husar) inne,

    Kommandeur des II. Bataillons 1. G.R.R. Bei meiner

    Zurückmeldung bei Lt. Ziege, sagte mit dieser, dass ich seit dem heutigen

    Tage zum etatsmässigen Gefreiten ernannt sei. Meine Freude

    darüber war gross, endlich die erste Sprosse erricht zu haben. Ich

    musste die mir verbleibenen 3 Mann teilen, um Unterkunft

    zu finden. 2 Mann kamen in einen grossen Unterstand, der

    3. und ich baten um Platz in einem Betonbunker, welcher

    von der Artillerie belegt war, mein Gewehr nahm ich zu mir.

    In diesem Bunker hausten 2 Beobachtungsstellen der Feldartillerie

    ich glaube er war das Artellerieregiment aus Frankf. a. M.,

    ausserdem noch eine Fußartelleriebatterie. Es waren fast ständig

    2 Leutnants als Beobachter, zwei Unteroffiziere als Fernsprecher

    und je 2 Telephonisten zum Leitungsflicken, ferner ein

    Vizewachtmeister und 1 Mann der Fußartellerie als Verbindungsleute da -


  • January 22, 2017 16:24:02 Corinna Pichler (AUT)

    S. 108

    die berüchtigte Strasse erreicht, als ein neuer Feuerüberfall

    einsetzte. Es begann nun ein Rennen auf Leben und Tod,

    erreichten un die Schrappnells so waren wir geliefert, noch

    platzten sie hinter uns. Trotz des Gerätes und der

    Patronenkästen wurde die Strasse bergan gerannt. Alle paar Minuten

    merkte man den Feuerschein und den Krach platzender Granaten,

    dann schlugen um uns die Bleikügeln auf das Pflaster.

    Hin und wieder verspürten wir den Schlag, wenn ein

    Patronenkasten getroffen war. Im Feuerschein der platzenden Schrappnells

    sah man für Sekunden die eigenen Schatten und die Gestalten

    seiner Kameraden. Wohl ein Dutzendmal schossen die Tommys

    immer ebendorthin wo wir vor einem Augenblick gewesen waren,

    immer hinter uns her, einmal sogar über uns, der

    Herzschlag setzte für einen Moment aus, aber alle liefen weiter, und

    dann war Ruhe für uns, der Feind begann wieder am Kanal

    anzufangen. Schweissdurchnässt sprangen wir in den

    schützenden Graben um wieder zu Atem zu kommen, noch zweimal

    wiederholte sich das Schauspiel dann war wieder völlige Ruhe

    auf der Strasse, bis auf die Granaten die fortwährend

    angeflogen kamen, die aber grösstenteils kein bestimmtes Ziel

    hatten, oder aber für Bourlon selbst, oder für die vor dem

    Bourlonwald liegende Artillerie bestimmt waren. Eine Stunde

    später kamen Feldwebel Reinhold und Schütze Woitscheck

    mit dem 2. M.G. an. Diese hatten die Strasse abgesucht um

    uns als Verwundete bergen zu können. Ich bekam meinen


    S. 109

    Anpfiff, warum ich losgerant wäre anstatt 20 Schritte nach rechts

    oder links zu gehen, wie sie es gemacht hatten, denn der Feind

    bestrich ganz genau nur die Strasse. Aber was konnte ich machen,

    nachdem meine Leute mit dem M.G. losgestürmt waren, konnte

    ich doch mein Gewehr nicht allein laufen lassen, und zum

    Anhalten bekam ich sie nicht mehr trotz meines Schreiens und

    Rufens. - Es war ja gottseidank ohne Verluste abgelaufen nur die

    Patronenkästen zeigten ein paar Löcher und Beulen. Wir kamen

    in den erst vor kurzen verlassenen Graben, um das B.T.K.

    (Bereitschafts Truppenkommando) zu liegen. Das Kommando hatte

    allerweile Rittmeister Graf von Esbeck-Platen (Husar) inne,

    Kommandeur des II. Bataillons 1. G.R.R. Bei meiner

    Zurückmeldung bei Lt. Ziege, sagte mit dieser, dass ich seit dem heutigen

    Tage zum tatsmässigen Gefreiten ernannt sei. Meine Freude

    darüber war gross, endlich die erste Sporne erricht zu haben. Ich

    musste die mir verbleibenen 3 Mann teilen, um Unterkunft

    zu finden. 2 Mann kamen in einen grossen Unterstand, der

    3. und ich baten um Platz in einem Betonbunker, welcher

    von der Artillerie belegt war, mein Gewehr nahm ich zu mir.

    In diesem Bunker hausten 2 Beobachtungsstellen der Feldartillerie

    ich glaube er war das Artellerieregiment aus Frankf. a. M.,

    ausserdem noch einer Tiefartelleriebatterie. Es waren fast ständig

    2 Leutnants als Beobachter, zwei Unteroffiziere als Transporter

    und je 2 Telephonisten zum Leitungsflechen, ferner ein

    Vizewachtmeister und 1 Mann der Tiefsartellerie als Verbindungsleute


  • January 22, 2017 16:02:06 Corinna Pichler (AUT)

    S. 108

    die berüchtigte Strasse erreicht, als ein neuer Feuerüberfall

    einsetzte. Es begann nun ein Rennen auf Leben und Tod,

    erreichten un die Schrappnells so waren wir geliefert, noch

    platzten sie hinter uns. Trotz des Gerätes und der

    Patronenkästen wurde die Strasse bergan gerannt. Alle paar Minuten

    merkte man den Feuerschein und den Krach platzender Granaten,

    dann schlugen um uns die Bleikügeln auf das Pflaster.

    Hin und wieder verspürten wir den Schlag, wenn ein

    Patronenkasten getroffen war. Im Feuerschein der platzenden Schrappnells

    sah man für Sekunden die eigenen Schatten und die Gestalten

    seiner Kameraden. Wohl ein Dutzendmal schossen die Tommys

    immer ebendorthin wo wir vor einem Augenblick gewesen waren,

    immer hinter uns her, einmal sogar über uns, der

    Herzschlag setzte für einen Moment aus, aber alle liefen weiter, und

    dann war Ruhe für uns, der Feind begann wieder am Kanal

    anzufangen. Schweissdurchnässt sprangen wir in den

    schützenden Graben um wieder zu Atem zu kommen, noch zweimal

    wiederholte sich das Schauspiel dann war wieder völlige Ruhe

    auf der Strasse, bis auf die Granaten die fortwährend

    angeflogen kamen, die aber grösstenteils kein bestimmtes Ziel

    hatten, oder aber für Bourlen selbst, oder für die vor dem

    Bourlenwald liegende Artillerie bestimmt waren. Eine Stunde

    später kamen Feldwebel Reinhold und Schütze Woitscheck

    mit dem 2. M.G. an. Diese hatten die Strasse abgesucht um

    uns als Verwundete bergen zu können. Ich bekam meinen


    S. 109

    Anpfiff, warum ich losgerant wäre anstatt 20 Schritte nach rechts

    oder links zu gehen, wie sie es gemacht hatten, denn der Feind

    bestrich ganz genau nur die Strasse. Aber was konnte ich machen,

    nachdem meine Leute mit dem M.G. losgestürmt waren, konnte

    ich doch mein Gewehr nicht allein laufen lassen, und zum

    Anhalten bekam ich sie nicht mehr trotz meines Schreiens und

    Rufens. - Es war ja gottseidank ohne Verluste abgelaufen nur die

    Patronenkästen zeigten ein paar Löcher und Beulen. Wir kamen

    in den erst vor kurzen verlassenen Graben, um das B.T.K.

    (Bereitschafts Truppenkommando) zu liegen. Das Kommando hatte

    allerweile Rittmeister Graf von Esbeck-Platen (Husar) inne,

    Kommandeur des II. Bataillons 1. G.R.R. Bei meiner

    Zurückmeldung bei Lt. Ziege, sagte mit dieser, dass ich seit dem heutigen

    Tage zum tatsmässigen Gefreiten ernannt sei. Meine Freude

    darüber war gross, endlich die erste Sporne erricht zu haben. Ich

    musste die mir verbleibenen 3 Mann teilen, um Unterkunft

    zu finden. 2 Mann kamen in einen grossen Unterstand, der

    3. und ich baten um Platz in einem Betonbunker, welcher

    von der Artillerie belegt war, mein Gewehr nahm ich zu mir.

    In diesem Bunker hausten 2 Beobachtungsstellen der Feldartillerie

    ich glaube er war das Artellerieregiment aus Frankf. a. M.,

    ausserdem noch einer Tiefartelleriebatterie. Es waren fast ständig

    2 Leutnants als Beobachter, zwei Unteroffiziere als Transporter

    und je 2 Telephonisten zum Leitungsflechen, ferner ein

    Vizewachtmeister und 1 Mann der Tiefsartellerie als Verbindungsleute


  • January 22, 2017 16:01:39 Corinna Pichler (AUT)

    S. 108

    die berüchtigte Strasse erreicht, als ein neuer Feuerüberfall

    einsetzte. Es begann nun ein Rennen auf Leben und Tod,

    erreichten un die Schrappnells so waren wir geliefert, noch

    platzten sie hinter uns. Trotz des Gerätes und der

    Patronenkästen wurde die Strasse bergan gerannt. Alle paar Minuten

    merkte man den Feuerschein und den Krach platzender Granaten,

    dann schlugen um uns die Bleikügeln auf das Pflaster.

    Hin und wieder verspürten wir den Schlag, wenn ein

    Patronenkasten getroffen war. Im Feuerschein der platzenden Schrappnells

    sah man für Sekunden die eigenen Schatten und die Gestalten

    seiner Kameraden. Wohl ein Dutzendmal schossen die Tommys

    immer ebendorthin wo wir vor einem Augenblick gewesen waren,

    immer hinter uns her, einmal sogar über uns, der

    Herzschlag setzte für einen Moment aus, aber alle liefen weiter, und

    dann war Ruhe für uns, der Feind begann wieder am Kanal

    anzufangen. Schweissdurchnässt sprangen wir in den

    schützenden Graben um wieder zu Atem zu kommen, noch zweimal

    wiederholte sich das Schauspiel dann war wieder völlige Ruhe

    auf der Strasse, bis auf die Granaten die fortwährend

    angeflogen kamen, die aber grösstenteils kein bestimmtes Ziel

    hatten, oder aber für Bourlen selbst, oder für die vor dem

    Bourlenwald liegende Artillerie bestimmt waren. Eine Stunde

    später kamen Feldwebel Reinhold und Schütze Woitscheck

    mit dem 2. M.G. an. Diese hatten die Strasse abgesucht um

    uns als Verwundete bergen zu können. Ich bekam meinen


    S. 109

    Anpfiff, warum ich losgerant wäre anstatt 20 Schritte nach rechts

    oder links zu gehen, wie sie es gemacht hatten, denn der Feind

    bestrich ganz genau nur die Strasse. Aber was konnte ich machen,

    nachdem meine Leute mit dem M.G. losgestürmt waren, konnte

    ich doch mein Gewehr nicht allein laufen lassen, und zum

    Anhalten bekam ich sie nicht mehr trotz meines Schreiens und

    Rufens. - Es war ja gottseidank ohne Verluste abgelaufen nur die

    Patronenkästen zeigten ein paar Löcher und Beulen. Wir kamen

    in den erst vor kurzen verlassenen Graben, um das B.T.K.

    (Bereitschafts Truppenkommando) zu liegen. Das Kommando hatte

    allerweile Rittmeister Graf von Esbeck-Platen (Husar) inne,

    Kommandeur des II. Bataillons 1. G.R.R. Bei meiner

    Zurückmeldung bei Lt. Ziege, sagte mit dieser, dass ich seit dem heutigen

    Tage zum tatsmässigen Gefreiten ernannt sei. Meine Freude

    darüber war gross, endlich die erste Sporne erricht zu haben. Ich

    musste die mir verbleibenen 3 Mann teilen, um Unterkunft

    zu finden. 2 Mann kamen in einen grossen Unterstand, der

    3. und ich baten um Platz in einem Betonbunker, welcher

    von der Artillerie belegt war, mein Gewehr nahm ich zu mir.

    In diesem Bunker hausten 2 Beobachtungsstellen der Feldartillerie

    ich glaube er war das Artellerieregiment aus Frankf. a. M.,

    ausserdem noch einer Tiefartelleriebatterie. Es waren fast ständig

    2 Leutnants als Beobachter, zwei Unteroffiziere als Transporter

    und je 2 Telephonisten zum Leitungsflichen, ferner ein

    Vizewachtmeister und 1 Mann der Tiefsartellerie als Verbindungsleute


  • January 22, 2017 16:01:30 Corinna Pichler (AUT)

    S. 108

    die berüchtigte Strasse erreicht, als ein neuer Feuerüberfall

    einsetzte. Es begann nun ein Rennen auf Leben und Tod,

    erreichten un die Schrappnells so waren wir geliefert, noch

    platzten sie hinter uns. Trotz des Gerätes und der

    Patronenkästen wurde die Strasse bergan gerannt. Alle paar Minuten

    merkte man den Feuerschein und den Krach platzender Granaten,

    dann schlugen um uns die Bleikügeln auf das Pflaster.

    Hin und wieder verspürten wir den Schlag, wenn ein

    Patronenkasten getroffen war. Im Feuerschein der platzenden Schrappnells

    sah man für Sekunden die eigenen Schatten und die Gestalten

    seiner Kameraden. Wohl ein Dutzendmal schossen die Tommys

    immer ebendorthin wo wir vor einem Augenblick gewesen waren,

    immer hinter uns her, einmal sogar über uns, der

    Herzschlag setzte für einen Moment aus, aber alle liefen weiter, und

    dann war Ruhe für uns, der Feind begann wieder am Kanal

    anzufangen. Schweissdurchnässt sprangen wir in den

    schützenden Graben um wieder zu Atem zu kommen, noch zweimal

    wiederholte sich das Schauspiel dann war wieder völlige Ruhe

    auf der Strasse, bis auf die Granaten die fortwährend

    angeflogen kamen, die aber grösstenteils kein bestimmtes Ziel

    hatten, oder aber für Bourlen selbst, oder für die vor dem

    Bourlenwald liegende Artillerie bestimmt waren. Eine Stunde

    später kamen Feldwebel Reinhold und Schütze Woitscheck

    mit dem 2. M.G. an. Diese hatten die Strasse abgesucht um

    uns als Verwundete bergen zu können. Ich bekam meinen


    S. 109

    Anpfiff, warum ich losgerant wäre anstatt 20 Schritte nach rechts

    oder links zu gehen, wie sie es gemacht hatten, denn der Feind

    bestrich ganz genau nur die Strasse. Aber was konnte ich machen,

    nachdem meine Leute mit dem M.G. losgestürmt waren, konnte

    ich doch mein Gewehr nicht allein laufen lassen, und zum

    Anhalten bekam ich sie nicht mehr trotz meines Schreiens und

    Rufens. - Es war ja gottseidank ohne Verluste abgelaufen nur die

    Patronenkästen zeigten ein paar Löcher und Beulen. Wir kamen

    in den erst vor kurzen verlassenen Graben, um das B.T.K.

    (Bereitschafts Truppenkommando) zu liegen. Das Kommando hatte

    allerweile Rittmeister Graf von Esbeck-Platen (Husar) inne,

    Kommandeur des II. Bataillons 1. G.R.R. Bei meiner

    Zurückmeldung bei Lt. Ziege, sagte mit dieser, dass ich seit dem heutigen

    Tage zum tatsmässigen Gefreiten ernannt sei. Meine Freude

    darüber war gross, endlich die erste Sporne erricht zu haben. Ich

    musste die mir verbleibenen 3 Mann teilen, um Unterkunft

    zu finden. 2 Mann kamen in einen grossen Unterstand, der

    3. und ich baten um Platz in einem Betonbunker, welcher

    von der Artillerie belegt war, mein Gewehr nahm ich zu mir.

    In diesem Bunker hausten 2 Beobachtungsstellen der Feldartillerie

    ich glaube er war das Artellerieregiment aus Frankf. a. M.,

    ausserdem noch einer Tiefartelleriebatterie. Es waren fast ständig

    2 Leutnants als Beobachter, zwei Unteroffiziere als Transporter

    und je 2 Telephonisten zum Leitungsflichen, ferner ein

    Vizewachtmeister und 1 Mann der Teifartellerie als Verbindungsleute


  • January 22, 2017 16:00:07 Corinna Pichler (AUT)

    S. 108

    die berüchtigte Strasse erreicht, als ein neuer Feuerüberfall

    einsetzte. Es begann nun ein Rennen auf Leben und Tod,

    erreichten un die Schrappnells so waren wir geliefert, noch

    platzten sie hinter uns. Trotz des Gerätes und der

    Patronenkästen wurde die Strasse bergan gerannt. Alle paar Minuten

    merkte man den Feuerschein und den Krach platzender Granaten,

    dann schlugen um uns die Bleikügeln auf das Pflaster.

    Hin und wieder verspürten wir den Schlag, wenn ein

    Patronenkasten getroffen war. Im Feuerschein der platzenden Schrappnells

    sah man für Sekunden die eigenen Schatten und die Gestalten

    seiner Kameraden. Wohl ein Dutzendmal schossen die Tommys

    immer ebendorthin wo wir vor einem Augenblick gewesen waren,

    immer hinter uns her, einmal sogar über uns, der

    Herzschlag setzte für einen Moment aus, aber alle liefen weiter, und

    dann war Ruhe für uns, der Feind begann wieder am Kanal

    anzufangen. Schweissdurchnässt sprangen wir in den

    schützenden Graben um wieder zu Atem zu kommen, noch zweimal

    wiederholte sich das Schauspiel dann war wieder völlige Ruhe

    auf der Strasse, bis auf die Granaten die fortwährend

    angeflogen kamen, die aber grösstenteils kein bestimmtes Ziel

    hatten, oder aber für Bourlen selbst, oder für die vor dem

    Bourlenwald liegende Artillerie bestimmt waren. Eine Stunde

    später kamen Feldwebel Reinhold und Schütze Woitscheck

    mit dem 2. M.G. an. Diese hatten die Strasse abgesucht um

    uns als Verwundete bergen zu können. Ich bekam meinen


    S. 109

    Anpfiff, warum ich losgerant wäre anstatt 20 Schritte nach rechts

    oder links zu gehen, wie sie es gemacht hatten, denn der Feind

    bestrich ganz genau nur die Strasse. Aber was konnte ich machen,

    nachdem meine Leute mit dem M.G. losgestürmt waren, konnte

    ich doch mein Gewehr nicht allein laufen lassen, und zum

    Anhalten bekam ich sie nicht mehr trotz meines Schreiens und

    Rufens. - Es war ja gottseidank ohne Verluste abgelaufen nur die

    Patronenkästen zeigten ein paar Löcher und Beulen. Wir kamen

    in den erst vor kurzen verlassenen Graben, um das B.T.K.

    (Bereitschafts Truppenkommando) zu liegen. Das Kommando hatte

    allerweile Rittmeister Graf von Esbeck-Platen (Husar) inne,

    Kommandeur des II. Bataillons 1. G.R.R. Bei meiner

    Zurückmeldung bei Lt. Ziege, sagte mit dieser, dass ich seit dem heutigen

    Tage zum tatsmässigen Gefreiten ernannt sei. Meine Freude

    darüber war gross, endlich die erste Sporne erricht zu haben. Ich

    musste die mir verbleibenen 3 Mann teilen, um Unterkunft

    zu finden. 2 Mann kamen in einen grossen Unterstand, der

    3. und ich baten um Platz in einem Betonbunker, welcher

    von der Artillerie belegt war, mein Gewehr nahm ich zu mir.

    In diesem Bunker hausten 2 Beobachtungsstellen der Feldartillerie

    ich glaube er war das Artellerieregiment aus Frankf. a. M., einen

    dem noch einer Tiefartelleriebatterie. Es waren fast ständig

    2 Leutnants als Beobachter, zwei unteroffiziere als Transporter

    und je 2 Telephonisten zum Leutungspflächen, ferner ein

    Vizewachtmeister und 1 Mann der Teifartellerie als Verbindungsleute


  • January 22, 2017 15:58:52 Corinna Pichler (AUT)

    S. 108

    die berüchtigte Strasse erreicht, als ein neuer Feuerüberfall

    einsetzte. Es begann nun ein Rennen auf Leben und Tod,

    erreichten un die Schrappnells so waren wir geliefert, noch

    platzten sie hinter uns. Trotz des Gerätes und der

    Patronenkästen wurde die Strasse bergan gerannt. Alle paar Minuten

    merkte man den Feuerschein und den Krach platzender Granaten,

    dann schlugen um uns die Bleikügeln auf das Pflaster.

    Hin und wieder verspürten wir den Schlag, wenn ein

    Patronenkasten getroffen war. Im Feuerschein der platzenden Schrappnells

    sah man für Sekunden die eigenen Schatten und die Gestalten

    seiner Kameraden. Wohl ein Dutzendmal schossen die Tommys

    immer ebendorthin wo wir vor einem Augenblick gewesen waren,

    immer hinter uns her, einmal sogar über uns, der

    Herzschlag setzte für einen Moment aus, aber alle liefen weiter, und

    dann war Ruhe für uns, der Feind begann wieder am Kanal

    anzufangen. Schweissdurchnässt sprangen wir in den

    schützenden Graben um wieder zu Atem zu kommen, noch zweimal

    wiederholte sich das Schauspiel dann war wieder völlige Ruhe

    auf der Strasse, bis auf die Granaten die fortwährend

    angeflogen kamen, die aber grösstenteils kein bestimmtes Ziel

    hatten, oder aber für Bourlen selbst, oder für die vor dem

    Bourlenwald liegende Artillerie bestimmt waren. Eine Stunde

    später kamen Feldwebel Reinhold und Schütze Woitscheck

    mit dem 2. M.G. an. Diese hatten die Strasse abgesucht um

    uns als Verwundete bergen zu können. Ich bekam meinen


    S. 109

    Anpfiff, warum ich losgerant wäre anstatt 20 Schritte nach rechts

    oder links zu gehen, wie sie es gemacht hatten, denn der Feind

    bestrich ganz genau nur die Strasse. Aber was konnte ich machen,

    nachdem meine Leute mit dem M.G. losgestürmt waren, konnte

    ich doch mein Gewehr nicht allein laufen lassen, und zum

    Anhalten bekam ich sie nicht mehr trotz meines Schreiens und

    Rufens. - Es war ja gottseidank ohne Verluste abgelaufen nur die

    Patronenkästen zeigten ein paar Löcher und Beulen. Wir kamen

    in den erst vor kurzen verlassenen Graben, um das B.T.K.

    (Bereitschafts Truppenkommando) zu liegen. Das Kommando hatte

    allerweile Rittmeister Graf von Esbeck-Platen (Husar) inne,

    Kommandeur des II. Bataillons 1. G.R.R. Bei meiner

    Zurückmeldung bei Lt. Ziege, sagte mit dieser, dass ich seit dem heutigen

    Tage zum tatsmässigen Gefreiten ernannt sei. Meine Freude

    darüber war gross, endlich die erste Sporne erricht zu haben. Ich

    musste die mir verbleibenen 3 Mann teilen, um Unterkunft

    zu finden. 2 Mann kamen in einen grossen Unterstand, der

    3. und ich baten um Platz in einem Betonbunker, welcher

    von der Artillerie belegt war, mein Gewehr nahm ich zu mir.

    In diesem Bunker hausten 2 Beobachtungsstellen der Feldartillerie

    ich glaube er war das Artellerie regenant aus Frankf. a. M., einen

    dem noch einer Tiefartelleriebatterie. Es waren fast ständig

    2 Leutnants als Beobachter, zwei unteroffiziere als Transporter

    und je 2 Telephonisten zum Leutungspflächen, ferner ein

    Vizewachtmeister und 1 Mann der Teifartellerie als Verbindungsleute


  • January 22, 2017 15:58:45 Corinna Pichler (AUT)

    S. 108

    die berüchtigte Strasse erreicht, als ein neuer Feuerüberfall

    einsetzte. Es begann nun ein Rennen auf Leben und Tod,

    erreichten un die Schrappnells so waren wir geliefert, noch

    platzten sie hinter uns. Trotz des Gerätes und der

    Patronenkästen wurde die Strasse bergan gerannt. Alle paar Minuten

    merkte man den Feuerschein und den Krach platzender Granaten,

    dann schlugen um uns die Bleikügeln auf das Pflaster.

    Hin und wieder verspürten wir den Schlag, wenn ein

    Patronenkasten getroffen war. Im Feuerschein der platzenden Schrappnells

    sah man für Sekunden die eigenen Schatten und die Gestalten

    seiner Kameraden. Wohl ein Dutzendmal schossen die Tommys

    immer ebendorthin wo wir vor einem Augenblick gewesen waren,

    immer hinter uns her, einmal sogar über uns, der

    Herzschlag setzte für einen Moment aus, aber alle liefen weiter, und

    dann war Ruhe für uns, der Feind begann wieder am Kanal

    anzufangen. Schweissdurchnässt sprangen wir in den

    schützenden Graben um wieder zu Atem zu kommen, noch zweimal

    wiederholte sich das Schauspiel dann war wieder völlige Ruhe

    auf der Strasse, bis auf die Granaten die fortwährend

    angeflogen kamen, die aber grösstenteils kein bestimmtes Ziel

    hatten, oder aber für Bourlen selbst, oder für die vor dem

    Bourlenwald liegende Artillerie bestimmt waren. Eine Stunde

    später kamen Feldwebel Reinhold und Schütze Woitscheck

    mit dem 2. M.G. an. Diese hatten die Strasse abgesucht um

    uns als Verwundete bergen zu können. Ich bekam meinen


    S. 109

    Anpfiff, warum ich losgerant wäre anstatt 20 Schritte nach rechts

    oder links zu gehen, wie sie es gemacht hatten, denn der Feind

    bestrich ganz genau nur die Strasse. Aber was konnte ich machen,

    nachdem meine Leute mit dem M.G. losgestürmt waren, konnte

    ich doch mein Gewehr nicht allein laufen lassen, und zum

    Anhalten bekam ich sie nicht mehr trotz meines Schreiens und

    Rufens. - Es war ja gottseidank ohne Verluste abgelaufen nur die

    Patronenkästen zeigten ein paar Löcher und Beulen. Wir kamen

    in den erst vor kurzen verlassenen Graben, um das B.T.K.

    (Bereitschafts Truppenkommando) zu liegen. Das Kommando hatte

    allerweile Rittmeister Graf von Esbeck-Platen (Husar) inne,

    Kommandeur des II. Bataillons 1. G.R.R. Bei meiner

    Zurückmeldung bei Lt. Ziege, sagte mit dieser, dass ich seit dem heutigen

    Tage zum tatsmässigen Gefreiten ernannt sei. Meine Freude

    darüber war gross, endlich die erste Sporne erricht zu haben. Ich

    musste die nur verbleibenen 3 Mann teilen, um Unterkunft

    zu finden. 2 Mann kamen in einen grossen Unterstand, der

    3. und ich baten um Platz in einem Betonbunker, welcher

    von der Artillerie belegt war, mein Gewehr nahm ich zu mir.

    In diesem Bunker hausten 2 Beobachtungsstellen der Feldartillerie

    ich glaube er war das Artellerie regenant aus Frankf. a. M., einen

    dem noch einer Tiefartelleriebatterie. Es waren fast ständig

    2 Leutnants als Beobachter, zwei unteroffiziere als Transporter

    und je 2 Telephonisten zum Leutungspflächen, ferner ein

    Vizewachtmeister und 1 Mann der Teifartellerie als Verbindungsleute


  • January 22, 2017 15:54:49 Corinna Pichler (AUT)

    S. 108

    die berüchtigte Strasse erreicht, als ein neuer Feuerüberfall

    einsetzte. Es begann nun ein Rennen auf Leben und Tod,

    erreichten un die Schrappnells so waren wir geliefert, noch

    platztn sie hinter uns. Trotz des Gerätes und der

    Patronenkästen wurde die Strasse bergan gerannt. Alle paar Minuten

    merkte man den Feuerschein und den Krach platzender Granaten,

    dann schlugen um uns die Bleikügeln auf das Pflaster.

    Hin und wieder verspüurten wir den Schlag, wo ein

    Patronenkasten getroffen war. Im Feuerschein der platzenden Schrappnells

    sah man für Sekunden die eigenen Schatten und die Gestalten

    seiner Kameraden. Wohl ein Dutzendmal schossen die Tommys

    immer ebendorthin wo wir vor einem Augenblick gewesen waren,

    immer hinter uns her, einmal sogar über uns, der

    Herzschlag setzte für einen Moment aus, aber alle leifen weiter, und

    dann war Ruhe für uns, der Feind begann wieder am Kanal

    anzufangen. Schweissdurchnässt sprangen wir in den

    schützenden Graben um wieder zu Atem zu kommen, noch zweimal

    wiederholte sich das Schauspiel dann war wieder völlige Ruhe

    auf der Strasse, bis auf die Granaten die fortwährend

    angeflogen kamen, die aber grösstenteils kein bestimmtes Ziel

    hatten, oder aber für Bourlen selbst, oder für die vor dem

    Bourlenwald liegende Artillerie bestimmt waren. Eine Stunde

    später kamen Feldwebel Reinhold und Schütze Woitscheck

    mit dem 2. M.G. an. Diese hatten die Strasse abgesucht um

    uns als Verwundete bergen zu können. Ich bekam meinen


    S. 109

    Anpfiff, warum ich losgerant wäre anstatt 20 Schritte nach rechts

    oder links zu gehen, wie sie es gemacht hatten, denn der Feind

    bestich ganz genau nur die Strasse. Aber was konnte ich machen,

    nachdem meine Leute mit dem M.G. losgestürmt waren, konnte

    ich doch mein Gewehr nicht allein laufen lassen, und zum

    Anhalten bekam ich sie nicht mehr trotz meines Schreiens und

    Rufens. - Es war ja gottseidank ohne Verluste abgelaufen nur die

    Patronenkästen zeigten ein paar Löcher und Beulen. Wir kamen

    in den erst vor kurzen verlassenen Graben, um das B.T.K.

    (Bereitschafts Truppenkommando) zu liegen. Das Kommando hatte

    allerweile Rittmeister Graf von Esbeck-Platen (Husar) inne,

    Kommandeur des II. Bataillons 1. G.R.R. Bei meiner

    Zurückmeldung bei Lt. Ziege, sagte mit dieser, dass ich seit dem heutigen

    Tage zum tatsmässigen Gefreiten ernannt sei. Meine Freude

    darüber war gross, endlich die erste Sporne errichte zu haben. Ich

    musste die nur verbleibene 3 Mann teilen, um Unterkunft

    zu finden. 2 Mann kamen in einen grossen Unterstand, der

    3. und ich baten um Platz in einem Betonbunker, welcher

    von der Artillerie belegt war, mein Gewehr nahm ich zu mir.

    In diesem Bunker hausten 2 Beobachtungsstellen der Feldartillerie

    ich glaube er war das Artellerie regenant aus Frankf. a. M., einen

    dem noch einer Tiefartelleriebatterie. Es waren fast ständig

    2 Leutnants als Beobachter, zwei unteroffiziere als Transporter

    und je 2 Telephonisten zum Leutungspflächen, ferner ein

    Vizewachtmeister und 1 Mann der Teifartellerie als Verbindungsleute


  • January 22, 2017 15:51:51 Corinna Pichler (AUT)

    S. 108

    die berüchtigte Strasse erreicht, als ein neuer Feuerüberfall

    einsetzte. Es begann nun ein Rennen auf Leben und Tod,

    erreichten un die Schrappnells so waren wir geliefert, noch

    platztn sie hinter uns. Trotz des Gerätes und der

    Patronenkästen wurde die Strasse bergan gerannt. Alle paar Minuten

    merkte man den Feuerschein und den Krach platzender Granaten,

    dann schlugen um uns die Bleikügeln auf das Pflaster.

    Hin und wieder verspüurten wir den Schlag, wo ein

    Patronenkasten getroffen war. Im Feuerschein der platzenden Schrappnells

    sah man für Sekunden die eigenen Schatten und die Gestalten

    seiner Kameraden. Wohl ein Dutzendmal schossen die Tommys

    immer ebendorthin wo wir vor einem Augenblick gewesen waren,

    immer hinter uns her, einmal sogar über uns, der

    Herzschlag setzte für einen Moment aus, aber alle leifen weiter, und

    dann war Ruhe für uns, der Feind begann wieder am Kanal

    anzufangen. Schweissdurchnässt sprangen wir in den

    schützenden Graben um wieder zu Atem zu kommen, noch zweimal

    wiederholte sich das Schauspiel dann war wieder völlige Ruhe

    auf der Strasse, bis auf die Granaten die fortwährend

    angeflogen kamen, die aber grösstenteils kein bestimmtes Ziel

    hatten, oder aber für Bourlen selbst, oder für die vor dem

    Bourlenwald liegende Artillerie bestimmt waren. Eine Stunde

    später kamen Feldwebel Reinhold und Schütze Woitscheck

    mit dem 2. M.G. an. Diese hatten die Strasse abgesucht um

    uns als Verwundete bergen zu können. Ich bekam meinen


    S. 109

    Anpfiff, warum ich losgerant wäre anstatt 20 Schritte nach rechts

    oder links zu gehen, wie sie es gemacht hatten, denn der Feind

    bestich ganz genau nur die Strasse. Aber was konnte ich machen,

    nachdem meine Leute mit dem M.G. losgestürmt waren, konnte

    ich doch mein Gewehr nicht allein laufen lassen, und zum

    Anhalten bekam ich sie nicht mehr trotz meines Schreiens und

    Rufens. - Es war ja gottseidank ohne Verluste abgelaufen nur die

    Patronenkästen zeigten ein paar Löcher und Beulen. Wir kamen

    in den erst vor kurzen verlassenen Graben, um das B.T.K.

    (Bereitschafts Truppenkommando) zu liegen. Das Kommando hatte

    allerweile Rittmeister Graf von Esbeck-Platen (Husar) inne,

    Kommandeur des II. Bataillons 1. G.R.R. Bei meiner

    Zurückmeldung bei Lt. Ziege, sagte mit dieser, dass ich seit dem heutigen

    Tage zum tatsmässigen Gefreiten ernannt sei.


  • January 22, 2017 15:49:06 Corinna Pichler (AUT)

    S. 108

    die berüchtigte Strasse erreicht, als ein neuer Feuerüberfall

    einsetzte. Es begann nun ein Rennen auf Leben und Tod,

    erreichten un die Schrappnells so waren wir geliefert, noch

    platztn sie hinter uns. Trotz des Gerätes und der

    Patronenkästen wurde die Strasse bergan gerannt. Alle paar Minuten

    merkte man den Feuerschein und den Krach platzender Granaten,

    dann schlugen um uns die Bleikügeln auf das Pflaster.

    Hin und wieder verspüurten wir den Schlag, wo ein

    Patronenkasten getroffen war. Im Feuerschein der platzenden Schrappnells

    sah man für Sekunden die eigenen Schatten und die Gestalten

    seiner Kameraden. Wohl ein Dutzendmal schossen die Tommys

    immer ebendorthin wo wir vor einem Augenblick gewesen waren,

    immer hinter uns her, einmal sogar über uns, der

    Herzschlag setzte für einen Moment aus, aber alle leifen weiter, und

    dann war Ruhe für uns, der Feind begann wieder am Kanal

    anzufangen. Schweissdurchnässt sprangen wir in den

    schützenden Graben um wieder zu Atem zu kommen, noch zweimal

    wiederholte sich das Schauspiel dann war wieder völlige Ruhe

    auf der Strasse, bis auf die Granaten die fortwährend

    angeflogen kamen, die aber grösstenteils kein bestimmtes Ziel

    hatten, oder aber für Bourlen selbst, oder für die vor dem

    Bourlenwald liegende Artillerie bestimmt waren. Eine Stunde

    später kamen Feldwebel Reinhold und Schütze Woitscheck

    mit dem 2. M.G. an. Diese hatten die Strasse abgesucht um

    uns als Verwundete bergen zu können. Ich bekam meinen


    S. 109

    Anpfiff, warum ich losgerant wäre anstatt 20 Schritte nach rechts

    oder links zu gehen, wie sie es gemacht hatten, denn der Feind

    bestich ganz genau nur die Strasse. Aber was konnte ich machen,

    nachdem meine Leute mit dem M.G. losgestürmt waren, konnte

    ich doch mein Gewehr nicht allein laufen lassen, und zum

    Anhalten bekam ich sie nicht mehr trotz meines Schreiens und

    Rufens.


  • January 22, 2017 15:47:26 Corinna Pichler (AUT)

    S. 108

    die berüchtigte Strasse erreicht, als ein neuer Feuerüberfall

    einsetzte. Es begann nun ein Rennen auf Leben und Tod,

    erreichten un die Schrappnells so waren wir geliefert, noch

    platztn sie hinter uns. Trotz des Gerätes und der

    Patronenkästen wurde die Strasse bergan gerannt. Alle paar Minuten

    merkte man den Feuerschein und den Krach platzender Granaten,

    dann schlugen um uns die Bleikügeln auf das Pflaster.

    Hin und wieder verspüurten wir den Schlag, wo ein

    Patronenkasten getroffen war. Im Feuerschein der platzenden Schrappnells

    sah man für Sekunden die eigenen Schatten und die Gestalten

    seiner Kameraden. Wohl ein Dutzendmal schossen die Tommys

    immer ebendorthin wo wir vor einem Augenblick gewesen waren,

    immer hinter uns her, einmal sogar über uns, der

    Herzschlag setzte für einen Moment aus, aber alle leifen weiter, und

    dann war Ruhe für uns, der Feind begann wieder am Kanal

    anzufangen. Schweissdurchnässt sprangen wir in den

    schützenden Graben um wieder zu Atem zu kommen, noch zweimal

    wiederholte sich das Schauspiel dann war wieder völlige Ruhe

    auf der Strasse, bis auf die Granaten die fortwährend

    angeflogen kamen, die aber grösstenteils kein bestimmtes Ziel

    hatten, oder aber für Bourlen selbst, oder für die vordem

    Bourlenwald liegende Artillerie bestimmt waren. Eine Stunde

    später kamen Feldwebel Reinhold und Schütze Woitscheck

    mit dem 2. M.G. an. Diese hatten die Strasse abgesucht um

    uns als Verwundete bergen zu können. Ich bekam meinen

    S. 109


  • January 22, 2017 15:36:30 Corinna Pichler (AUT)

    S. 108

    die berüchtigte Strasse erreicht, als ein neuer Feuerüberfall

    einsetzte.


    S. 109


  • January 22, 2017 15:36:22 Corinna Pichler (AUT)

    S. 108

    die berüchtigte Strasse erreicht, als ein eneur Feuerüberfall

    einsetzte.


    S. 109


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  • 50.178327||3.115549||

    Bourlon

Location(s)
  • Document location Bourlon
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ID
15873 / 169031
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Heike Knothe
License
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


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