Kriegstagebuch von Hans-Joachim Röhr aus Görlitz - Band 3, item 58
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S. 104
unseren künftigen Heldenkeller. Wir fanden ein durch
Sandsäcke gedeckten Kanalschacht, dieser war nach hinten ebenfalls
mit Sandsäcken abgedämmert, durch Lücken schimmerte Licht.
Da wir nicht wussten wie die Stellung überhaupt verläuft,
glaubten wir anfangs, dass der Tommy am anderen Ende
wäre. Bei schärferen Nachdenken wäre uns dies ja selbst
unwahrscheinlich vorgekommen, aber die Spannung und das
plötzliche Sichselbstüberlassensein in unbekannter Stellung
liess die Täuschung zu. Wir legten für Jedenfall Handgranaten
zurecht. Eine Stunde mochte verflossen sein, kein Stern am
Himmel als plötzlich, vor der Böschung ein Handgranate
barst und gleich dahinter noch eine Zweite. Nun war uns
alles gleich, aufs Schlimmste gefasst stürzten wir zu den
Gewehren, da eröffnet genau vor meinem Gewehr, auf der
jenseitigen Böschung ein deutsches K.M.G. das Feuer, also war
die Infanterie vor uns im Kanal, von dessen 2 Böschungen
wir bis dan keine Ahnung hatten, ein Glück war es, dass
mein Posten nicht selbstständig das Feuer eröffnet hatte;
sonst hätten wir die eigenen Leute getroffen. Das Geknalle
und Bersten der Handgranaten dauerte noch eine Weile, dann
trat für den Rest der Nacht Ruhe ein. Erst am Morgen
konnten wir uns über Lage und Besatzung das rechte
Bild machen. Schütze Woitschek ging mit seinem Gewehr auf
den ersten Kanalabhang. Ich besuchte ihn, und wir kamen
überein einige Punkte unter Feuer zu nehmen. Neben einem
S. 105
auffallendem Hause liefen des Öfteren Tommys hin und her.
Diese wurden beschossen. Abwechselnd schossen er und ich,
während der Andere beobachtete, es machte uns Vergnügen die Feinde
springen zu sehen, leider war das Gelände zu lehmig um die
Einschläge genau feststellen zu können. Der Erfolg war der, dass
kaum eine halbe Stunde später, der Feind uns Schrappnells
herübersandte, diese waren ganz bestimmt für Woitschek und
mich bestimmt, verpufften aber wirkungslos im Gelände.
Am Nachmittag wurde zwei englische Fesselballone abgetrieben,
sie kamen zu uns herüber, gegen Abend traten die 5. und 8. Komp. 12.IX.
unter Leutnant Örtel zu einem Gegenstoss an. Er hatte Erfolg
von den 26 Stürmenden blieben 4 Mann vor dem Feind, 5
eigene Verwundete und 6 Tommys brachten sie mit. Bei den
Einschüssen der M.Gs., welche in der Nacht wieder auf Deckung
kamen, passierte mir das Missgeschick einen Kasten zu greifen
dessen jede 4. Patrone eine Leuchtkugelmunition war, d.h.
das Geschoss hatte hinten einen Phosophorkern welcher leuchtete,
man konnte somit, z.B. bei Fliegerbeschuss, die Bahn des
Geschosses genau verfolgen, hier jedoch war es unangenehm
denn der Feind bekam dadurch den Stand meines M.Gs.
heraus, und obgleich ich zur Seite wich, durfte sich
während der ganzen Nacht kein Kopf über Deckung sehen
lassen, aufspritzenden Funken an den Eisenschwellen auf
dem Damm verrieten alle paar Minuten, dass der Feind
seine M.Gs. genau auf uns eingestellt hatte und haarscharf,
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unseren künftigen Heldenkeller. Wir fanden ein durch
Sandsäcke gedeckten Kanalschacht, dieser war nach hinten ebenfalls
mit Sandsäcken abgedämmert, durch Lücken schimmerte Licht.
Da wir nicht wussten wie die Stellung überhaupt verläuft,
glaubten wir anfangs, dass der Tommy am anderen Ende
wäre. Bei schärferen Nachdenken wäre uns dies ja selbst
unwahrscheinlich vorgekommen, aber die Spannung und das
plötzliche Sichselbstüberlassensein in unbekannter Stellung
liess die Täuschung zu. Wir legten für Jedenfall Handgranaten
zurecht. Eine Stunde mochte verflossen sein, kein Stern am
Himmel als plötzlich, vor der Böschung ein Handgranate
barst und gleich dahinter noch eine Zweite. Nun war uns
alles gleich, aufs Schlimmste gefasst stürzten wir zu den
Gewehren, da eröffnet genau vor meinem Gewehr, auf der
jenseitigen Böschung ein deutsches K.M.G. das Feuer, also war
die Infanterie vor uns im Kanal, von dessen 2 Böschungen
wir bis dan keine Ahnung hatten, ein Glück war es, dass
mein Posten nicht selbstständig das Feuer eröffnet hatte;
sonst hätten wir die eigenen Leute getroffen. Das Geknalle
und Bersten der Handgranaten dauerte noch eine Weile, dann
traf für den Rest der Nacht Ruhe ein. Erst am Morgen
konnten wir uns über Lage und Besatzung das rechte
Bild machen. Schütze Woitschek ging mit seinem Gewehr auf
den ersten Kanalabhang. Ich besuchte ihn, und wir kamen
überein einige Punkte unter Feuer zu nehmen. Neben einem
S. 105
auffallendem Hause liefen des öfteren Tommys hin und her.
Diese wurden beschossen. Abwechselnd schossen er und ich,
während der Andere beobachtete, es machte uns Vergnügen die Feinde
springen zu sehen, leider war das Gelände zu lehmig um die
Einschläge genau feststellen zu können. Der Erfolg war der, dass
kaum eine halbe Stunde später, der Feind uns Schrappnells
herübersandte, diese waren ganz bestimmt für Woitschek und
mich bestimmt, verpufften aber wirkungslos im Gelände.
Am Nachmittag wurde zwei englische Fesselballone abgetrieben,
sie kamen zu uns herüber, gegen Abend traten die 5. und 8. Komp.
unter Leutnant Örtel zu einem Gegenstoss an. Er hatte Erfolg
von den 26 Stürmenden blieben 4 Mann vor dem Feind. 5
eigene Verwundete und 6 Tommys brachten sie mit. Bei den
Einschüssen der M.Gs., welche in der Nacht wieder auf Deckung
kamen, passierte mir das Missgeschick einen Kasten zu greifen
dessen jede 4. Patrone eine Leuchtkugelmunition war, d.h.
das Geschoss hatte hinten einen Phosophorkern welcher leuchtete,
man konnte somit, z.B. bei Fliegerbeschuss, die Bahn des
Geschosses genau verfolgen, hier jedoch war es unangenehm
denn der Feind bekam dadurch den Stand meines M.Gs.
heraus, und obgleich ich zur Seite wich, durfte sich
während der ganzen Nacht kein Kopf über Deckung sehen
lassen, aufspritzenden Funken an den Eisenschwellen auf
dem Damm verrieten alle paar Minuten, dass der Feind
seine M.Gs. genau auf uns eingestellt hatte und haarscharf,
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unseren künftigen Heldenkeller. Wir fanden ein durch
Sansäcke gedecktes Kanalschacht, dieser war nach hinten ebenfalls
mit Sandsäcken abedämmert, durch Lücken schimmerte Licht.
Da wir nicht wussten wie die Stellung überhaupt verläuft,
glaubten wir anfangs, dass der Tommy an anderen Ende
wäre. Bei schärferen nachdenken wäre uns dies ja selbst
unwahrscheinlich vorgekommen, aber die Spannung und das
plötzliche Sichselbstüberlassensein in unbekannter Stellung
liess die Täuschung zu. Wir legten für Jedenfall Handgranaten
zurecht. Eine Stunde mochte verflossen sein, kein Stern am
Himmel als plötzlich, vor der Böschung ein Handgranate
barst und gleich dahinter noch eine Zweite. Nun war uns
alles gleich, aufs Schlimmste gefasst stürzten wir zu den
Gewehren, da eröffnet genau vor meinem Gewehr, auf der
jenseitigen Böschung ein deutsches K.M.G. das Feuer, also war
die Infanterie vor uns im Kanal, von denen 2 Böschungen
wir bis dan keine Ahnung hatten, ein Glück war es, dass
mein Posten nicht selbstständig das Feuer eröffnet hatte;
sonst hätten wir die eigenen Leute getroffen. Das Geknalle
und Bersten der Handgranaten dauerte noch eine Weile, dann
traf für den Rest der nacht Ruhe ein. Erst am Morgen
konnten wir uns über Lage und Besatzung das rechte
Bild machen Schütze Woitschek ging mit seinem Gewehr auf
den ersten Kanalabhang. Ich besuchte ihn, und wir kamen
überein einige Punkte unter Feuer zu nehmen. Neben einem
S. 105
auffallendem Häuse liefen des öfteren Tommys hin und her.
Diese wurden beschossen. Abwechselnd schossen er und ich,
während der Andere beobachtete, es machte uns Vergnügen die Feinde
springen zu sehen, leider war das Gelände zu lehmig um die
Einschläge genau feststellen zu können. Der Erfolg war der, dass
kaum eine halbe Stunde später, der Feind uns Schrappnells
herübersandte, diese waren ganz bestimmt für Woitschek und
mich bestimmt, verpufften aber wirkungslos im Gelände.
Am Nachmittag wurde zwei englische Fesselballen agetrienen,
sie kamen zu uns herüber, gegen Abend traten die 5. und 8. Komp.
unter Leutnant Ortel zu einem Gegenstoss an. Er hatte Erfolg
von den 26 Stürmenden blieben 4 Mann vor dem Feind. 5
eigene Verwundete und 6 Tommys brachten sie mit. Bei den
Einschüssen der M.Gs., welche in der Nacht wieder auf Deckung
kamen, passierte mir das Missgeschick einen Kasten zu greifen
dessen jede 4. Patrone eine Leuchtkugelmunition war, d.h.
das Geschoss hatte hinten einen Phosohorkern welcher leuchtete,
man konnte somit, z.B. bei Fliegerbeschuss, die Bahn des
Geschosses genau verfolgen, hier jedoch war es unangenehm
denn der Feind bekam dadurch den Stand meines M.Gs.
heraus, und obgleich ich zur Seite wich, durfte sich
während der ganzen Nacht kein Kopf über Deckung sehen
lassen, aufspritzenden Funken an den Eisenschwellen auf
dem Damm verrieten alle paar Minuten, dass der Feind
seine M.Gs. genau auf uns eingestellt hatte und haarscharf,
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unseren künftigen Heldenkeller. Wir fanden ein durch
Sansäcke gedecktes Kanalschacht, dieser war nach hinten ebenfalls
mit Sandsäcken abedämmert, durch Lücken schimmerte Licht.
Da wir nicht wussten wie die Stellung überhaupt verläuft,
glaubten wir anfangs, dass der Tommy an anderen Ende
wäre. Bei schärferen nachdenken wäre uns dies ja selbst
unwahrscheinlich vorgekommen, aber die Spannung und das
plötzliche Sichselbstüberlassensein in unbekannter Stellung
liess die Täuschung zu. Wir legten für Jedenfall Handgranaten
zurecht. Eine Stunde mochte verflossen sein, kein Stern am
Himmel als plötzlich, vor der Böschung ein Handgranate
barst und gleich dahinter noch eine Zweite. Nun war uns
alles gleich, aufs Schlimmste gefasst stürzten wir zu den
Gewehren, da eröffnet genau vor meinem Gewehr, auf der
jenseitigen Böschung ein deutsches K.M.G. das Feuer, also war
die Infanterie vor uns im Kanal, von denen 2 Böschungen
wir bis dan keine Ahnung hatten, ein Glück war es, dass
mein Posten nicht selbstständig das Feuer eröffnet hatte;
sonst hätten wir die eigenen Leute getroffen. Das Geknalle
und Bersten der Handgranaten dauerte noch eine Weile, dann
traf für den Rest der nacht Ruhe ein. Erst am Morgen
konnten wir uns über Lage und Besatzung das rechte
Bild machen Schütze Woitschek ging mit seinem Gewehr auf
den ersten Kanalbhang. Ich besuchte ihn, und wir kamen
überein einige Punkte unter Feuer zu nehmen. Neben einem
S. 105
auffallendem Häuse liefen des öfteren Tommys hin und her.
Diese wurden beschossen. Abwechselnd schossen er und ich,
während der Andere beobachtete, es machte uns Vergnügen die Feinde
springen zu sehen, leider war das Gelände zu lehmig um die
Einschläge genau feststellen zu können. Der Erfolg war der, dass
kaum eine halbe Stunde später, der Feind uns Schrappnells
herübersandte, diese waren ganz bestimmt für Woitschek und
mich bestimmt, verpufften aber wirkungslos im Gelände.
Am Nachmittag wurde zwei englische Fesselballen agetrienen,
sie kamen zu uns herüber, gegen Abend traten die 5. und 8. Komp.
unter Leutnant Ortel zu einem Gegenstoss an. Er hatte Erfolg
von den 26 Stürmenden blieben 4 Mann vor dem Feind. 5
eigene Verwundete und 6 Tommys brachten sie mit. Bei den
Einschüssen der M.Gs., welche in der Nacht wieder auf Deckung
kamen, passierte mir das Missgeschick einen Kasten zu greifen
dessen jede 4. Patrone eine Leuchtkugelmunition war, d.h.
das Geschoss hatte hinten einen Phosohorkern welcher leuchtete,
man konnte somit, z.B. bei Fliegerbeschuss, die Bahn des
Geschosses genau verfolgen, hier jedoch war es unangenehm
denn der Feind bekam dadurch den Stand meines M.Gs.
heraus, und obgleich ich zur Seite wich, durfte sich
während der ganzen Nacht kein Kopf über Deckung sehen
lassen, aufspritzenden Funken an den Eisenschwellen auf
dem Damm verrieten alle paar Minuten, dass der Feind
seine M.Gs. genau auf uns eingestellt hatte und haarscharf,
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unseren künftigen Heldenkeller. Wir fanden ein durch
Sansäcke gedecktes Kanalschacht, dieser war nach hinten ebenfalls
mit Sandsäcken abedämmert, durch Lücken schimmerte Licht.
Da wir nicht wussten wie die Stellung überhaupt verläuft,
glaubten wir anfangs, dass der Tommy an anderen Ende
wäre. Bei schärferen nachdenken wäre uns dies ja selbst
unwahrscheinlich vorgekommen, aber die Spannung und das
plötzliche Sichselbstüberlassensein in unbekannter Stellung
liess die Täuschung zu. Wir legten für Jedenfall Handgranaten
zurecht. Eine Stunde mochte verflossen sein, kein Stern am
Himmel als plötzlich, vor der Böschung ein Handgranate
barst und gleich dahinter noch eine Zweite. Nun war uns
alles gleich, aufs Schlimmste gefasst stürzten wir zu den
Gewehren, da eröffnet genau vor meinem Gewehr, auf der
jenseitigen Böschung ein deutsches K.M.G. das Feuer, also war
die Infanterie vor uns im Kanal, von denen 2 Böschungen
wir bis dan keine Ahnung hatten, ein Glück war es, dass
mein Posten nicht selbstständig das Feuer eröffnet hatte;
sonst hätten wir die eigenen Leute getroffen. Das Geknalle
und Bersten der Handgranaten dauerte noch eine Weile, dann
traf für den Rest der nacht Ruhe ein. Erst am Morgen
konnten wir uns über Lage und Besatzung das rechte
Bild machen Schütze Woitschek ging mit seinem Gewehr auf
den ersten Kanalbhang. Ich besuchte ihn, und wir kamen
überein einige Punkte unter Feuer zu nehmen. Neben einem
S. 105
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unseren künftigen Heldenkeller. Wir fanden ein durch
Sansäcke gedecktes Kanalschacht, dieser war nach hinten ebenfalls
mit Sandsäcken abedämmert, durch Lücken schimmerte Licht.
Da wir nicht wussten wie die Stellung überhaupt verläuft,
glaubten wir anfangs, dass der Tommy an anderen Ende
wäre. Bei schärferen nachdenken wäre uns dies ja selbst
unwahrscheinlich vorgekommen, aber die Spannung und das
plötzliche Sichselbstüberlassensein in unbekannter Stellung
liess die Täuschung zu. Wir legten für Jedenfall Handgranaten
zurecht. Eine Stunde mochte verflossen sein, kein Stern am
Himmel als plötzlich, vor der Böschung ein Handgranate
barst und gleich dahinter noch eine Zweite. Nun war uns
alles gleich, aufs Schlimmste gefasst stürzten wir zu den
Gewehren, da eröffnet genau vor meinem Gewehr, auf der
jenseitigen Böschung ein deutsches K.M.G. das Feuer, also war
die Infanterie vor uns im Kanal, von denen 2 Böschungen
wir bis dan keine Ahnung hatten, ein Glück war es, dass
mein Posten nicht selbstständig das Feuer eröffnet hatte;
sonst hätten wir die eigenen Leute getroffen. Das Geknalle
und Bersten der Handgranaten dauerte noch eine Weile, dann
traf für den Rest der nacht Ruhe ein. Erst am Morgen
S. 105
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S. 104
unseren künftigen Heldenkeller. Wir fanden ein durch
Sansäcke gedecktes Kanalschacht, dieser war nach hinten ebenfalls
mit Sandsäcken abedämmert, durch Lücken schimmerte Licht.
Da wir nicht wussten wie die Stellung überhaupt verläuft,
glaubten wir anfangs, dass der Tommy an anderen Ende
wäre. Bei schärferen nachdenken wäre uns dies ja selbst
unwahrscheinlich vorgekommen, aber die Spannung und das
plötzliche Sichselbstüberlassensein in unbekannter Stellung
liess die Täuschung zu. Wir legten für Jedenfall Handgranaten
zurecht. Eine Stunde mochte verflossen sein, kein Stern am
Himmel als plötzlich, vor der Böschung ein
Handgranatebasst und gleich dahinter noch eine Zweite. Nun war uns
alles gleich, aufs Schlimmste gefasst stürzten wir zu den
Gewehren, da eröffnet genau vor meinem Gewehr, auf der
jenseitigen Böschung ein deutsches K.M.G. das Feuer, also war
die Infanterie vor uns im Kanal, von denen 2 Böschungen
wir bis dass keine Ahnung hatten, ein Glück war es, dass
mein Posten nicht selbstständig das Feuer eröffnet hatte;
sonst hätten wir die eigenen leute getroffen. Das Geknalle
und Bersten der Handgranaten dauerte noch eine Weile, dann
traf für den Rest der nacht Ruhe ein. Erst am Morgen
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unseren künftigen Heldenkeller. Wir fanden ein durch
Sansäcke gedecktes Kanalschacht, dieser war nach hinten ebenfalls
mit Sandsäcken abedämmert, durch Lücken schimmerte Licht.
Da wir nicht wussten wie die Stellung überhaupt verläuft,
glaubten wir anfangs, dass der Tommy an anderen Ende
wäre. Bei schärferen nachdenken wäre uns dies ja selbst
unwahrscheinlich vorgekommen, aber die Spannung und das
plötzliche Sichselbstüberlassensein in unbekannter Stellung
liess die Täuschung zu. Wir legten für Jedenfall Handgranaten
zurecht. Eine Stunde mochte verflossen sein, kein Stern am
Himmel als plötzlich, vor der Böschung ein
Handgranatebasst und gleich dahinter noch eine Zweite. Nun war uns
alles gleich, aufs Schlimmste gefasst stürzten wir zu den
Gewehren, da eröffnet genau vor meinem Gewehr, auf der
jenseitigen Böschung ein deutsches L.M.G. das Feuer, also war
die Infanterie vor uns im Kanal, von denen 2 Böschungen
wir bis dass keine Ahnung hatten, ein Glück war es, dass
mein Posten nicht selbstständig das Feuer eröffnet hatte;
sonst hätten wir die eigenen leute getroffen. Das Geknalle
und Bersten der Handgranaten dauerte noch eine Weile, dann
traf für den Rest der nacht Ruhe ein. Erst am Morgen
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- 15873 / 169029
- Contributor
- Heike Knothe
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