Kriegstagebuch von Hans-Joachim Röhr aus Görlitz - Band 1, item 75
Transcription
Transcription history
-
S. 130
Tagen, im Vertrauen auf die übliche Morgenruhe, in einem
Wägelchen nach Bapaume gefahren sei. Schon glaubte er, die verdeckende
Bodenschwelle vor der Stadt glücklich erreicht zu haben, als eine andere,
fabelhaft gezielte Granate heranpfiff, dicht vor dem Gefährt einschlug
und ihm beide Pferde tötete. So wandten wir uns seitwärts ins
Gelände und setzten dort unsere Wanderung fort. Obwohl wir nur
wenige waren, schritten wir doch nur zu zwei und zwei mit
grossen Abständen, denn der Schnee machte auf dem freien Hang
alles weithin sichtbar. In der Schneefläche waren die Einschläge der
Granaten von gestern und der jüngsten Nacht in dem frischen
gelbbraunen Erdreich scharf abgezeichnet. Die älteren mehr oder minder
überschneit, das Wasser, das sich in den Trichtern gesammelt hatte,
gefroren.
Foto 66:
Granatfeld
Tauwetter
S. 131
Je weiter wir nach der vorn kamen, auf die Butte [Anhöhe] de Warlencourt
zu, um so dichter wurde das Sieb der mannigfach gestalteten,
teilweise riesenhaften Löcher. Oft wanderten wir wie auf kleinen
Gebirgskratern zwischen ihnen hindurch. Man segnete den Frost
der die Erde hart machte. So beschwerlich das Klettern über
diese Wülste und Brocken war, es war ein leichter Tanz gegenüber
dem Waten in dem zähen, unergründlichen Schlamm in den
vorhergehenden Regenwochen. Es lässt sich gar nicht beschreiben,
wie entsetzlich bei Regenwetter dieser von Wasser vollgesogene Lehm ist,
zumal wenn er von zahllosen Füssen durchknetet und von Granate
um und um gewälzt ist. Er ermüdet nicht nur aufs
schlimmste und beschmutzt bis zum Hals hinauf, er hemmt die
Bewegungen gerade in den Gegenden, wo bei einem Feuerüberfall Springen
und Laufen die einzige Rettung ist; er reist dabei den Leuten
die Stiefel von den Füssen, in der Nacht auf Nimmerwiedersehen,
zwingt sie, barfuss in dem eisigen Matsch weiterzuwandern
oder so in gefrierenden Wasserpfützen zu hocken. Ja mehr als
das, in den grossen, oft bis nahe zum Rande mit braunem
Schlamm gefüllten Trichtern versinken und ertrinken zuweilen,
nächtlicherweile Einzelgehende buchstäblich. Mein Begleiter erzählt mir
von einem Patrouillengang, den er vor einigen Wochen unweit
Warlencourt gemacht hat. Eben war er nahe daran, in ein
solch gefülltes, im ungewissen Nachtdämmer kaum erkennbares
Trichterloch hineinzutappen, als ihn der Unteroffizier neben ihm
zurückriss, indem er auf eine aus dem Schlamm hervorragende
Gewehrmündung hinwies. Ein Mann, vielleicht der Letzte einer
-
S. 130
Tagen, im Vertrauen auf die übliche Morgenruhe, in einem
Wägelchen nach Bapaume gefahren sei. Schon glaubte er, die verdeckende
Bodenschwelle vor der Stadt glücklich erreicht zu haben, als eine andere,
fabelhaft gezielte Granate heranpfiff, dicht vor dem Gefährt einschlug
und ihm beide Pferde tötete. So wandten wir uns seitwärts ins
Gelände und setzten dort unsere Wanderung fort. Obwohl wir nur
wenige waren, schritten wir doch nur zu zwei und zwei mit
grossen Abständen, denn der Schnee machte auf dem freien Hang
alles weithin sichtbar. In der Schneefläche waren die Einschläge der
Granaten von gestern und der jüngsten Nacht in dem frischen
gelbbraunen Erdreich scharf abgezeichnet. Die älteren mehr oder minder
überschneit, das Wasser, das sich in den Trichtern gesammelt hatte,
gefroren.
Foto 66:
Granatfeld
Tauwetter
S. 131
Je weiter wir nach der vorn kamen, auf die Butte de Warlencourt
zu, um so dichter wurde das Sieb der mannigfach gestalteten,
teilweise riesenhaften Löcher. Oft wanderten wir wie auf kleinen
Gebirgskratern zwischen ihnen hindurch. Man segnete den Frost
der die Erde hart machte. So beschwerlich das Klettern über
diese Wülste und Brocken war, es war ein leichter Tanz gegenüber
dem Waten in dem zähen, unergründlichen Schlamm in den
vorhergehenden Regenwochen. Es lässt sich gar nicht beschreiben,
wie entsetzlich bei Regenwetter dieser von Wasser vollgesogene Lehm ist,
zumal wenn er von zahllosen Füssen durchknetet und von Granate
um und um gewälzt ist. Er ermüdet nicht nur aufs
schlimmste und beschmutzt bis zum Hals hinauf, er hemmt die
Bewegungen gerade in den Gegenden, wo bei einem Feuerüberfall Springen
und Laufen die einzige Rettung ist; er reist dabei den Leuten
die Stiefel von den Füssen, in der Nacht auf Nimmerwiedersehen,
zwingt sie, barfuss in dem eisigen Matsch weiterzuwandern
oder so in gefrierenden Wasserpfützen zu hocken. Ja mehr als
das, in den grossen, oft bis nahe zum Rande mit braunem
Schlamm gefüllten Trichtern versinken und ertrinken zuweilen,
nächtlicherweile Einzelgehende buchstäblich. Mein Begleiter erzählt mir
von einem Patrouillengang, den er vor einigen Wochen unweit
Warlencourt gemacht hat. Eben war er nahe daran, in ein
solch gefülltes, im ungewissen Nachtdämmer kaum erkennbares
Trichterloch hineinzutappen, als ihn der Unteroffizier neben ihm
zurückriss, indem er auf eine aus dem Schlamm hervorragende
Gewehrmündung hinwies. Ein Mann, vielleicht der Letzte einer
-
S. 130
Tagen, im Vertrauen auf die übliche Morgenruhe, in einem
Wägelchen nach Bapaume gefahren sei. Schon glaubte er, die verdeckende
Bodenschwelle vor der Stadt glücklich erreicht zu haben, als eine andere,
fabelhaft gezielte Granate heranpfiff, dicht vor dem Gefährt einschlug
und ihm beide Pferde tötete. So wandten wir uns seitwärts ins
Gelände und setzten dort unsere Wanderung fort. Obwohl wir nur
wenige waren, schritten wir doch nur zu zwei und zwei mit
grossen Abständen, denn der Schnee machte auf dem freien Hang
alles weithin sichtbar. In der Schneefläche waren die Einschläge der
Granaten von gestern und der jüngsten Nacht in dem frischen
gelbbraunen Erdreich scharf abgezeichnet. Die älteren mehr oder minder
überschneit, das Wasser, das sich in den Trichtern gesammelt hatte,
gefroren.
Foto 66: Tauwetter
S. 131
Je weiter wir nach der vorn kamen, auf die Butte de Warlencourt
zu, um so dichter wurde das Sieb der mannigfach gestalteten,
teilweise riesenhaften Löcher. Oft wanderten wir wie auf kleinen
Gebirgskratern zwischen ihnen hindurch. Man segnete den Frost
der die Erde hart machte. So beschwerlich das Klettern über
diese Wülste und Brocken war, es war ein leichter Tanz gegenüber
dem Waten in dem zähen, unergründlichen Schlamm in den
vorhergehenden Regenwochen. Es lässt sich gar nicht beschreiben,
wie entsetzlich bei Regenwetter dieser von Wasser vollgesogene Lehm ist,
zumal wenn er von zahlosen Füssen durchknetet und von Granate
um und um gewälzt ist. Er ermüdet nicht nur aufs
schlimmste und beschmutzt bis zum Hals hinauf, er hemmt die
Bewegungen gerade in den Gegenden, wo bei einem Feuerüberfall Springen
und Laufen die einzige Rettung ist; er reist dabei den Leuten
die Stiefel von den Füssen, in der Nacht auf Nimmerwiedersehen,
zwingt sie, barfuss in dem eisigen Matsch weiterzuwandern
oder so in gefrierenden Wasserpfützen zu hocken. Ja mehr als
das, in den grossen, oft bis nahe zum Rande mit braunem
Schlamm gefüllten Trichtern versinken und ertrinken zuweilen,
nächtlicherweile Einzelgehende buchstäblich. Mein Begleiter erzählt mir
von einem Patrouillengang, den er vor einigen Wochen unweit
Warlencourt gemacht hat. Eben war er nahe daran, in ein
solch gefülltes, im ungewissen Nachtdämmer kaum erkennbares
Trichterloch hineinzutappen, als ihn der Unteroffizier neben ihm
zurückriss, indem er auf eine aus dem Schlamm hervorragende
Gewehrmündung hinwies. Ein Mann, vielleicht der Letzte einer
-
S. 130
Tagen, im Vertrauen auf die übliche Morgenruhe, in einem
Wähelchen nach Bapaume gefahren sei. Schon glaubte er, die verdickende
Bodenschwelle vor der Stadt glücklich erreicht zu haben, als eine andere,
fabelhaft gezielte Granate heranpfiff, dicht vor dem Gefährt einschlug
und ihm beide Pferde tötete. So wandten wir uns seitwärts ins
Gelände und setzten dort unsere Wanderung fort. Obwohl wir nur
wenige waren, schritten wir doch nur zu zwei und zwei mit
grossen Abständen, denn der Schnee machte auf dem freien Hang
alles weithin sichtbar. In der Schneefläche waren die Einschläge der
Granaten von gestern und der jüngsten nacht in den frischen
gelbbraunen Erdreich scharf abgezeichnet. Die älteren mehr oder minder
überschneit, das Wasser, das sich in den Trichtern gesammelt hatte,
gefroren.
Foto 66: Tauwetter
S. 131
Je weiter wir nach der vorn kamen, auf die Butte de Warlencourt
zu, um so dichter wurde das Sieb der mannigfach gestalteten,
teilweise riesenhaften Löcher. oft wanderten wir wie auf kleinen
Gebirgsbreiten zwischen ihnen hindurch. man segnete den Frost
der die Erde hart machte. So beschwrlich das Klettern über
diese Wülse und Brocken war, es war ein leichter Tanz gegenüber
dem Wahn in dem zähen, unergründlichen Schlamm in den
vorhergehenden Regenwochen. Es lässt sich gar nicht beschreiben,
wie entsetzlich bei Regenwetter dieser von Wasser vollgesogene Lehm ist,
zumal wenn er von zahlosen Füssen durchknetet und von Granate
um und um gewälzt ist. Er erreicht nicht nur aufs
schlimmste und beschmutzt bis zum Hals hinauf, er hennt die
Bewegungen gerade in den Gegenden, wo bei einem Feuerüberfall Springen
und Laufen die einzige Rettung ist; er reist dabei den Leuten
die Stiefel von den Füssen, in der Nacht auf Nimmerwiedersehen,
zwingt sie, barfuss in dem eisigen Matsch weiterzuwandern
oder so in gefrierenden Wasserpfützen zu hocken. Ja mehr als
das, in den grossen, oft bis nahe zum Rande mit braunen
Schlamm gefülten Trichtern versinken und ertrinken zuweilen,
nächtlicherweile Einzelgelände buchstäblich. Mein Begleiter erzählt mir
von einem Patrouillengang, den er vor einigen Wochen unweit
Warlencour gemacht hat. Eben war er nahe daran, in ein
solch gefülltes, in iungewissen Nachtdämmer kaum erkennbares
Trichterloch hineinzutappen, als ihn der Unteroffizier neben ihm
zurückriss, indem er auf eine aus dem Schlamm hervorragende
Gewehrmündung hinwies. Ein Mann, vielleicht der Letzte einer
-
S. 130
Tagen, im Vertrauen auf die übliche Morgenruhe, in einem
Wähelchen nach Bapaume gefahren sei. Schon glaubte er, die verdickende
Bodenschwelle vor der Stadt glücklich erreicht zu haben, als eine andere,
fabelhaft gezielte Granate heranpfiff, dicht vor dem Gefährt einschlug
und ihm beide Pferde tötete. So wandten wir uns seitwärts ins
Gelände und setzten dort unsere Wanderung fort. Obwohl wir nur
wenige waren, schritten wir doch nur zu zwei und zwei mit
grossen Abständen, denn der Schnee machte auf dem freien Hang
alles weithin sichtbar. In der Schneefläche waren die Einschläge der
Granaten von gestern und der jüngsten nacht in den frischen
gelbbraunen Erdreich scharf abgezeichnet. Die älteren mehr oder minder
überschneit, das Wasser, das sich in den Trichtern gesammelt hatte,
gefroren.
Foto 66: Tauwetter
S. 131
Je weiter wir nach der vorn kamen, auf die Butte de Warlencourt
zu, um so dichter wurde das Sieb der mannigfach gestalteten,
teilweise riesenhaften Löcher. oft wanderten wir wie auf kleinen
Gebirgsbreiten zwischen ihnen hindurch. man segnete den Frost
der die Erde hart machte. So beschwrlich das Klettern über
diese Wülse und Brocken war, es war ein leichter Tanz gegenüber
dem Wahn in dem zähen, unergründlichen Schlamm in den
vorhergehenden Regenwochen. Es lässt sich gar nicht beschreiben,
wie entsetzlich bei Regenwetter dieser von Wasser vollgesogene Lehm ist,
zumal wenn er von zahlosen Füssen durchknetet und von Granate
um und um gewälzt ist. Er erreicht nicht nur aufs
schlimmste und beschmutzt bis zum Hals hinauf, er hennt die
Bewegungen gerade in den Gegenden, wo bei einem Feuerüberfall Springen
und Laufen die einzige Rettung ist; er reist dabei den Leuten
die Stiefel von den Füssen, in der Nacht auf Nimmerwiedersehen,
zwingt sie, barfuss in dem eisigen Matsch weiterzuwandern
oder so in gefrierenden Wasserpfützen zu hocken. Ja mehr als
das, in den grossen, oft bis nahe zum Rande mit braunen
Schlamm gefülten Trichtern versinken und ertrinken zuweilen,
nächtlicherweile Einzelgelände buchstäblich.
-
S. 130
Tagen, im Vertrauen auf die übliche Morgenruhe, in einem
Wähelchen nach Bapaume gefahren sei. Schon glaubte er, die verdickende
Bodenschwelle vor der Stadt glücklich erreicht zu haben, als eine andere,
fabelhaft gezielte Granate heranpfiff, dicht vor dem Gefährt einschlug
und ihm beide Pferde tötete. So wandten wir uns seitwärts ins
Gelände und setzten dort unsere Wanderung fort. Obwohl wir nur
wenige waren, schritten wir doch nur zu zwei und zwei mit
grossen Abständen, denn der Schnee machte auf dem freien Hang
alles weithin sichtbar. In der Schneefläche waren die Einschläge der
Granaten von gestern und der jüngsten nacht in den frischen
gelbbraunen Erdreich scharf abgezeichnet. Die älteren mehr oder minder
überschneit, das Wasser, das sich in den Trichtern gesammelt hatte,
gefroren.
Foto 66: Tauwetter
S. 131
Je weiter wir nach der vorn kamen, auf die Butte de Warlencourt
zu, um so dichter wurde das Sieb der mannigfach gestalteten,
teilweise riesenhaften Löcher. oft wanderten wir wie auf kleinen
Gebirgsbreiten zwischen ihnen hindurch. man segnete den Frost
der die Erde hart machte. So beschwrlich das Klettern über
diese Wülse und Brocken war, es war ein leichter Tanz gegenüber
dem Wahn in dem zähen, unergründlichen Schlamm in den
vorhergehenden Regenwochen. Es lässt sich gar nicht beschreiben,
wie entsetzlich bei Regenwetter dieser von Wasser vollgesogene Lehm ist,
zumal wenn er von zahlosen Füssen durchknetet und von Granate
um und um gewälzt ist. Er erreicht nicht nur aufs
schlimmste und beschmutzt bis zum Hals hinauf, er hennt die
Bewegungen gerade in den Gegenden, wo bei einem Feuerüberfall Springen
und Laufen die einzige Rettung ist; er reist dabei den Leuten
die Stiefel von den Füssen, in der Nacht auf Nimmerwiedersehen,
zwingt sie, barfuss in dem eisigen Matsch weiterzuwandern
oder so in gefrierenden Wasserpfützen zu hocken. Ja mehr als
das, in den grossen, oft bis nahe zum Rande mit braunen
Schlamm gefülten Trichtern versinken und ertrinken zuweilen,
nächtlicherweile Einzelgelände buchstänlich.
-
S. 130
Tagen, im Vertrauen auf die übliche Morgenruhe, in einem
Wähelchen nach Bapaume gefahren sei. Schon glaubte er, die verdickende
Bodenschwelle vor der Stadt glücklich erreicht zu haben, als eine andere,
fabelhaft gezielte Granate heranpfiff, dicht vor dem Gefährt einschlug
und ihm beide Pferde tötete. So wandten wir uns seitwärts ins
Gelände und setzten dort unsere Wanderung fort. Obwohl wir nur
wenige waren, schritten wir doch nur zu zwei und zwei mit
grossen Abständen, denn der Schnee machte auf dem freien Hang
alles weithin sichtbar. In der Schneefläche waren die Einschläge der
Granaten von gestern und der jüngsten nacht in den frischen
gelbbraunen Erdreich scharf abgezeichnet. Die älteren mehr oder minder
überschneit, das Wasser, das sich in den Trichtern gesammelt hatte,
gefroren.
Foto 66: Tauwetter
S. 131
Je weiter wir nach der vorn kamen, auf die Butte de Warlencourt
zu, um so dichter wurde das Sieb der mannigfach gestalteten,
teilweise riesenhaften Löcher. oft wanderten wir wie auf kleinen
Gebirgsbreiten zwischen ihnen hindurch. man segnete den Frost
der die Erde hart machte. So beschwrlich das Klettern über
diese Wülse und Brocken war, es war ein leichter Tanz gegenüber
dem Wahn in dem zähen, unergründlichen Schlamm in den
vorhergehenden Regenwochen. Es lässt sich gar nicht beschreiben,
wie entsetzlich bei Regenwetter dieser von Wasser vollgesogene Lehm ist,
zumal wenn er von zahlosen Füssen durchknetet und von Granate
um und um gewälzt ist. Er erreicht nicht nur aufs
schlimmste und beschmutzt bis zum Hals hinauf, er hennt die
Bewegungen gerade in den Gegenden, wo bei einem Feuerüberfall Springen
und Laufen die einzige Rettung ist; er reist dabei den Leuten
die Stiefel von den Füssen, in der Nacht auf Nimmerwiedersehen,
zwingt sie, barfuss in dem eisigen Matsch weiterzuwandern
oder so in gefrierenden Wasserpfützen zu hocken. Je mehr als
das, in den grossen, oft bis nahe zum Rande mit braunen
Schlamm gefülten Trichtern versinken und ertrinken zuweilen,
nächtlicherweile Einzelgelände buchstänlich.
-
S. 130
Tagen, im Vertrauen auf die übliche Morgenruhe, in einem
Wähelchen nach Bapaume gefahren sei. Schon glaubte er, die verdickende
Bodenschwelle vor der Stadt glücklich erreicht zu haben, als eine andere,
fabelhaft gezielte Granate heranpfiff, dicht vor dem Gefährt einschlug
und ihm beide Pferde tötete. So wandten wir uns seitwärts ins
Gelände und setzten dort unsere Wanderung fort. Obwohl wir nur
wenige waren, schritten wir doch nur zu zwei und zwei mit
grossen Abständen, denn der Schnee machte auf dem freien Hang
alles weithin sichtbar. In der Schneefläche waren die Einschläge der
Granaten von gestern und der jüngsten nacht in den frischen
gelbbraunen Erdreich scharf abgezeichnet. Die älteren mehr oder minder
überschneit, das Wasser, das sich in den Trichtern gesammelt hatte,
gefroren.
Foto 66: Tauwetter
S. 131
-
S. 130
Tagen, im Vertrauen auf die übliche Morgenruhe, in einem
Wähelchen nach Bapaume gefahren sei. Schon glaubte er, die verdickende
Bodenschwelle vor der Stadt glücklich erreicht zu haben, als eine andere,
fabelhaft gezielte Granate heranpfiff, dicht vor dem Gefährt einschlug
und ihm beide Pferde tötete. So wandten wir uns seitwärts ins
Gelände und setzten dort unsere Wanderung fort. Obwohl wir nur
wenige waren, schritten wir doch nur zu zwei und zwei mit
grossen Abständen, denn der Schein machte auf dem freien Hang
alles weithin sichtbar.
S. 131
Description
Save description- 50.0771092||2.7923028||
Warlencourt
- 51.14917321173399||14.993941222412104||||1
Görlitz
Location(s)
Story location Görlitz
Document location Warlencourt
- ID
- 12796 / 168626
- Contributor
- Heike Knothe
Login to edit the languages
Login to edit the fronts
- Western Front
Login to add keywords
- Artillery
- Propaganda
- Recruitment and Conscription
- Trench Life
Login to leave a note