Kleiber Manuskript 04 - Tierwelt Turkestan, item 18
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Viele aller dieser Vögel habe ich wohl auch gesehen, doch nicht erkannt, nur
die auffallenderen u. bekannteren Gestalten blieben mir in der Erinnerung.
In Osch lärmten im ersten Frühling in den Akazien ganze Schwärme von Stieglitzen,
einige dem Stieglitz in Färbung u. Gestalt durchaus gleichsehende Vögel, nur
mit langem, dünnem Schnabel, wurden zeitweilig gefangen gehalten u. mit
Distelsamen gefüttert. Nicht selten waren in Osch auch hübsche, gimpelartige
Vögel von grauroter bis trapper gleichmäßiger Färbung mit rosenrotem Anfluge
trapp = richtig: drapp, drappfarben = beige
an den Flügeln, was besonders beim Fluge sichtbar war; der dicke Kegelschnabel
sowie die Schnabelwurzel waren dunkel. Nachtigallen, besser Sprosser sangen
manchmal im Frühjahr u. Frühsommer im Oscher Sobraniegarten; Eisvögel wurden
hie u. da am Ak-bura gesehen. Einer der häufigsten Vögel namentlich im
Winter, wo er die Nähe der menschlichen Wohnungen aufsuchte, war eine zierliche,
unseren deutschen schwarz-weißen durchaus ähnliche Bachstelze, die
durch ihr anmutiges u. zutrauliches Treiben das Auge erfreute. Sie pickten
Larven aus den Mauerritzen u. Erdlöchern , flogen im Spiele hoch empor, um sich
gleich darauf wieder niederzulassen; einmal zählte ich in Osch eine übermütige
Gesellschaft von 13 solcher Vögel. Am Syr-Darjaufer spazierten auch
des öfteren zierliche kleine hochbeinige braune Strandvögel Einfügung: Wasserläufer? umher, die gleichfalls nur wenig
scheu waren. In Perowsk kamen auch Beutelmeisen vor, da sich ein Nest
derselben auf einer Weide in der Nähe des Syr befand u. eines im Buschwerk
der Festungsufersteppe gefunden wurde, das von beträchtlicher Größe
war. Kukucke waren äußerst selten zu hören, Mandelkrähen oder Blauracken
sollen in Katta-Kurgan in großen Mengen erschienen sein. Einmal sah
ich in Perowsk einen großen Ziegenmelker, auf der Steppenfahrt wohl auch
Bienenschnäpper. Nach Nikolsky ist der grüne Bienenschnäpper eine Zierde
der Amuufer, wo er in kleinen Gesellschaften lebt. In der Perowsker Ufersteppe u.
in den Auen des Ak-burá waren prachtvoll gefärbte Pirole nicht selten u.
entzückten mich öfters durch ihren schönen Gesang; ähnlich wie die Elstern
gereichten sie der Steppe sehr zur Zierde. Die Oscher Pirole waren wohl bedeutend
größer als ihre deutschen Genossen. Eine der häufigsten u. charakteristischesten
Vögel Turkestans sind die Wiedehopfe *), die zahlreich Steppe u. Oasen
beleben u. erst beim Aufliegen Auffliegen durch ihre schöne Färbung auffällig werden.
Sie waren über den Winter weggezogen, doch blieben vereinzelte Individuen
*) Upupa epops Bleistift: ; Osch: Mauerläufer (wehsch. Tichodroma muraria).
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Viele aller dieser Vögel habe ich wohl auch gesehen, doch nicht erkannt, nur
die auffallenderen u. bekannteren Gestalten blieben mir in der Erinnerung.
In Osch lärmten im ersten Frühling in den Akazien ganze Schwärme von Stieglitzen,
einige dem Stieglitz in Färbung u. Gestalt durchaus gleichsehende Vögel, nur
mit langem, dünnem Schnabel, wurden zeitweilig gefangen gehalten u. mit
Distelsamen gefüttert. Nicht selten waren in Osch auch hübsche, gimpelartige
Vögel von grauroter bis trapper gleichmäßiger Färbung mit rosenrotem Anfluge
trapp = richtig: drapp, drappfarben = beige
an den Flügeln, was besonders beim Fluge sichtbar war; der dicke Kegelschnabel
sowie die Schnabelwurzel waren dunkel. Nachtigallen, besser Sprosser sangen
manchmal im Frühjahr u. Frühsommer im Oscher Sobraniegarten; Eisvögel wurden
hie u. da am Ak-bura gesehen. Einer der häufigsten Vögel namentlich im
Winter, wo er die Nähe der menschlichen Wohnungen aufsuchte, war eine zierliche,
unseren deutschen schwarz-weißen durchaus ähnliche Bachstelze, die
durch ihr anmutiges u. zutrauliches Treiben das Auge erfreute. Sie pickten
Larven aus den Mauerritzen u. Erdlöchern , flogen im Spiele hoch empor, um sich
gleich darauf wieder niederzulassen; einmal zählte ich in Osch eine übermütige
Gesellschaft von 13 solcher Vögel. Am Syr-Darjaufer spazierten auch
des öfteren zierliche kleine hochbeinige braune Strandvögel Einfügung: Wasserläufer? umher, die gleichfalls nur wenig
scheu waren. In Perowsk kamen auch Beutelmeisen vor, da sich ein Nest
derselben auf einer Weide in der Nähe des Syr befand u. eines im Buschwerk
der Festungsufersteppe gefunden wurde, das von beträchtlicher Größe
war. Kukucke waren äußerst selten zu hören, Mandelkrähen oder Blauracken
sollen in Katta-Kurgan in großen Mengen erschienen sein. Einmal sah
ich in Perowsk einen großen Ziegenmelker, auf der Steppenfahrt wohl auch
Bienenschnäpper. Nach Nikolsky ist der grüne Bienenschnäpper eine Zierde
der Amuufer, wo er in kleinen Gesellschaften lebt. In der Perowsker Ufersteppe u.
in den Auen des Ak-burá waren prachtvoll gefärbte Pirole nicht selten u.
entzückten mich öfters durch ihren schönen Gesang; ähnlich wie die Elstern
gereichten sie der Steppe sehr zur Zierde. Die Oscher Pirole waren wohl bedeutend
größer als ihre deutschen Genossen. Eine der häufigsten u. charakteristischesten
Vögel Turkestans sind die Wiedehopfe *), die zahlreich Steppe u. Oasen
beleben u. erst beim Aufliegen Auffliegen durch ihre schöne Färbung auffällig werden.
Sie waren über den Winter weggezogen, doch blieben vereinzelte Individuen
*) Upupa epops Bleistift: ; Osch: Mauerläufer (wehsch. Tichrol... muraria).
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Viele aller dieser Vögel habe ich wohl auch gesehen, doch nicht erkannt, nur
die auffallenderen u. bekannteren Gestalten blieben mir in der Erinnerung.
In Osch lärmten im ersten Frühling in den Akazien ganze Schwärme von Stieglitzen,
einige dem Stieglitz in Färbung u. Gestalt durchaus gleichsehende Vögel, nur
mit langem, dünnem Schnabel, wurden zeitweilig gefangen gehalten u. mit
Distelsamen gefüttert. Nicht selten waren in Osch auch hübsche, gimpelartige
Vögel von grauroter bis trapper gleichmäßiger Färbung mit rosenrotem Anfluge
an den Flügeln, was besonders beim Fluge sichtbar war; der dicke Kegelschnabel
sowie die Schnabelwurzel waren dunkel. Nachtigallen, besser Sprosser sangen
manchmal im Frühjahr u. Frühsommer im Oscher Sobraniegarten; Eisvögel wurden
hie u. da am Ak-bura gesehen. Einer der häufigsten Vögel namentlich im
Winter, wo er die Nähe der menschlichen Wohnungen aufsuchte, war eine zierliche,
unseren deutschen schwarz-weißen durchaus ähnliche Bachstelze, die
durch ihr anmutiges u. zutrauliches Treiben das Auge erfreute. Sie pickten
Larven aus den Mauerritzen u. Erdlöchern , flogen im Spiele hoch empor, um sich
gleich darauf wieder niederzulassen; einmal zählte ich in Osch eine übermütige
Gesellschaft von 13 solcher Vögel. Am Syr-Darjaufer spazierten auch
des öfteren zierliche kleine hochbeinige braune Strandvögel Einfügung: Wasserläufer? umher, die gleichfalls nur wenig
scheu waren. In Perowsk kamen auch Beutelmeisen vor, da sich ein Nest
derselben auf einer Weide in der Nähe des Syr befand u. eines im Buschwerk
der Festungsufersteppe gefunden wurde, das von beträchtlicher Größe
war. Kukucke waren äußerst selten zu hören, Mandelkrähen oder Blauracken
sollen in Katta-Kurgan in großen Mengen erschienen sein. Einmal sah
ich in Perowsk einen großen Ziegenmelker, auf der Steppenfahrt wohl auch
Bienenschnäpper. Nach Nikolsky ist der grüne Bienenschnäpper eine Zierde
der Amuufer, wo er in kleinen Gesellschaften lebt. In der Perowsker Ufersteppe u.
in den Auen des Ak-burá waren prachtvoll gefärbte Pirole nicht selten u.
entzückten mich öfters durch ihren schönen Gesang; ähnlich wie die Elstern
gereichten sie der Steppe sehr zur Zierde. Die Oscher Pirole waren wohl bedeutend
größer als ihre deutschen Genossen. Eine der häufigsten u. charakteristischesten
Vögel Turkestans sind die Wiedehopfe *), die zahlreich Steppe u. Oasen
beleben u. erst beim Aufliegen Auffliegen durch ihre schöne Färbung auffällig werden.
Sie waren über den Winter weggezogen, doch blieben vereinzelte Individuen
*) Upupa epops Bleistift: ; Osch: Mauerläufer (wehsch. Tichrol... muraria).
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Viele aller dieser Vögel habe ich wohl auch gesehen, doch nicht erkannt, nur
die auffallenderen u. bekannteren Gestalten blieben mir in der Erinnerung.
In Osch lärmten im ersten Frühling in den Akazien ganze Schwärme von Stieglitzen,
einige dem Stieglitz in Färbung u. Gestalt durchaus gleichsehende Vögel, nur
mit langem, dünnem Schnabel, wurden zeitweilig gefangen gehalten u. mit
Distelsamen gefüttert. Nicht selten waren in Osch auch hübsche, gimpelartige
Vögel von grauroter bis trappen gleichmäßiger Färbung mit rosenrotem Anfluge
an den Flügeln, was besonders beim Fliegen sichtbar war; der dicke Kegelschnabel
sowie die Schnabelwurzel waren dnkel. Nachtigallen, besser Sprosser sangen
manchmal im Frühjahr u. Frühsommer im Oscher Sobraniegarten; Eisvögel wurden
hie u. da am Ak-buré gesehen. Einer der häufigsten Vögel namentlich im
Winter, wo er die Nähe der menschlichen Wohnungen aufsuchte, war eine zierliche,
unseren deutschen schwarz-weißen durchaus ähnliche Bachstelze, die
durch ihr anmutiges u. zutrauliches Treiben das Auge erfreute. Sie pickten
Larven aus den Mauerritzen u. Erdlöchern , flogen im Spiele hoch empor, um sich
gleich darauf wieder niederzulassen; einmal zählte ich in Osch eine übermütige
Gesellschaft von 13 solcher Vögel. Am Syr-Darjaufer spazierten auch
des öfteren kleine hochbeinige braune Strandvögel umher, die gleichfalls nur wenig
scheu waren. In Perowsk kamen auch Beutelmeisen vor, da sich ein Nest
derselben auf einer Weide in der Nähe des Syr befand u. eines im Buschwerk
der Festungsufersteppe gefunden wurde, das von beträchtlicher Größe
war. Kukucke waren äußerst selten zu hören, Mandelkrähen oder Blaurecken
sollen in Katta-Kurgan in großen Mengen erschienen sein. Einmal sah
ich in Perowsk einen großen Ziegenmelker, auf der Steppenfahrt wohl auch
Bienenschäpper. Nach Nikolsky ist der grüne Bienenschnäpper eine Zierde
der Amuufer, wo er in kleinen Gesellschaften lebt. In der Perowsker Ufersteppe u.
in den Auen des Ak-burá waren prachtvolle gefärbte Pirole nicht selten u.
entzückten mich öfters durch ihren schönen Gesang; ähnlich wie die Elstern
gereichten sie der Steppe sehr zur Zierde. Die Oscher Pirole waren wohl bedeutend
größer als ihre deutschen Genossen. Eine der häufigsten u. charakteristischesten
Vögel Turkestans sind die Wiedehopfe *), die zahlreich Steppe u. Oasen
beleben u. erst beim Aufliegen Auffliegen durch ihre schöne Färbung auffällig werden.
Sie waren über den Winter weggezogen, doch blieben vereinzelte Individuen
*) Upupa epops Bleistift: ; Osch: Mauerläufer (wehsch. Tichrol... muraria).
-
Viele aller dieser Vögel habe ich wohl auch gesehen, doch nicht erkannt, nur
die auffallenderen u. bekannteren Gestalten blieben mir in der Erinnerung.
In Osch lärmten im ersten Frühling in den Akazien ganze Schwärme von Stieglitzen,
einige dem Stieglitz in Färbung u. Gestalt durchaus gleichsehende Vögel, nur
mit langem, dünnem Schnabel, wurden zeitweilig gefangen gehalten u. mit
Distelsamen gefüttert. Nicht selten waren in Osch auch hübsche, gimpelartige
Vögel von grauroter bis trappen gleichmäßiger Färbung mit rosenrotem Anfluge
an den Flügeln, was besonders beim Fliegen sichtbar war; der dicke Kegelschnabel
sowie die Schnabelwurzel waren dnkel. Nachtigallen, besser Sprosser sangen
manchmal im Frühjahr u. Frühsommer im Oscher Sobraniegarten; Eisvögel wurden
hie u. da am Ak-buré gesehen. Einer der häufigsten Vögel namentlich im
Winter, wo er die Nähe der menschlichen Wohnungen aufsuchte, war eine zierliche,
unseren deutschen schwarz-weißen durchaus ähnliche Bachstelze, die
durch ihr anmutiges u. zutrauliches Treiben das Auge erfreute. Sie pickten
Larven aus den Mauerritzen u. Erdlöchern , flogen im Spiele hoch empor, um sich
gleich darauf wieder niederzulassen; einmal zählte ich in Osch eine übermütige
Gesellschaft von 13 solcher Vögel. Am Syr-Darjaufer spazierten auch
des öfteren kleine hochbeinige braune Strandvögel umher, die gleichfalls nur wenig
scheu waren. In Perowsk kamen auch Beutelmeisen vor, da sich ein Nest
derselben auf einer Weide in der Nähe des Syr befand u. eines im Buschwerk
der Festungsufersteppe gefunden wurde, das von beträchtlicher Größe
war. Kukucke waren äußerst selten zu hören, Mandelkrähen oder Blaurecken
sollen in Katta-Kurgan in großen Mengen erschienen sein. Einmal sah
ich in Perowsk einen großen Ziegenmelker, auf der Steppenfahrt wohl auch
Bienenschäpper. Nach Nikolsky ist der grüne Bienenschnäpper eine Zierde
der Amuufer, wo er in kleinen Gesellschaften lebt. In der Perowsker Ufersteppe u.
in den Auen des Ak-burá waren prachtvolle gefärbte Pirole nicht selten u.
entzückten mich öfters durch ihren schönen Gesang; ähnlich wie die Elstern
gereichten sie der Steppe sehr zur Zierde. Die Oscher Pirole waren wohl bedeutend
größer als ihre deutschen Genossen. Eine der häufigsten u. charakteristischesten
Vögel Turkestans sind die Wiedehopfe *), die zahlreich Steppe u. Oasen
beleben u. erst beim Aufliegen Auffliegen durch ihre schöne Färbung auffällig werden.
Sie waren über den Winter weggezogen, doch blieben vereinzelte Individuen
*) Upupa epops Bleistift: ; Osch: Mauerläufer (wehsch. Tichrol... muraria).
-
Viele aller dieser Vögel habe ich wohl auch gesehen, doch nicht erkannt, nur
die auffallenderen u. bekannteren Gestalten blieben mir in der Erinnerung.
In Osch lärmten im ersten Frühling in den Akazien ganze Schwärme von Stieglitzen,
einige dem Stieglitz in Färbung u. Gestalt durchaus gleichsehende Vögel, nur
mit langem, dünnem Schnabel, wurden zeitweilig gefangen gehalten u. mit
Distelsamen gefüttert. Nicht selten waren in Osch auch hübsche, gimpelartige
Vögel von grauroter bis trappen gleichmäßiger Färbung mit rosenrotem Anfluge
an den Flügeln, was besonders beim Fliegen sichtbar war; der dicke Kegelschnabel
sowie die Schnabelwurzel waren dnkel. Nachtigallen, besser Sprosser sangen
manchmal im Frühjahr u. Frühsommer im Oscher Sobraniegarten; Eisvögel wurden
hie u. da am Ak-buré gesehen. Einer der häufigsten Vögel namentlich im
Winter, wo er die Nähe der menschlichen Wohnungen aufsuchte, war eine zierliche,
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