Tagebuchaufzeichnungen Reinhold Sieglerschmidt (6), item 57
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ich wohl mehr Eindruck von
Frankreich bekommen. Auch muss
ich ja ab und zu mal die Feu-
erstellungen der Batterien besuchen,
wozu ich mir natürlich ruhige
Tage und die Morgenstunden
aussuchen werde, in denen
Tommy = englischer Soldat, oder "der Tommy" = die Engländer wegen schlechter Sicht
gegen die Morgensonne gar nicht
schiesst. Die Lebensgefahr ist wirk-
lich für mich sehr gering geworden.
Die Ferme = französisch, Bauernhof die wir bewohnen,
ist ein grosses unbehagliches Ge-
bäude, dessen Hof, - wie hier meistens-,
von Stallungen rechtwinklig umschlos-
sen ist. Nur ein Teil der Räume besitzt
noch Fenster. Sie sind gross und kahl,
darum mit den kleinen Eisenöfen schlecht
zu heizen. In den ersten Nächsten habe ich
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jämmerlich gefroren (durch Ben-
dorf verwöhnt!) jetzt schlafe
ich in Kameelhaarjacke und
altem Mantel ganz warm und mollig.
Gesundheitlich geht es mir gut.
Meine Sehnsucht, meine liebe
Sehnsucht, wie warte ich auf deine
Briefe. Hoffentlich kommen sie in
den nächsten Tagen. Wie mag es
den Kinderchen gehen, besonders
dem Lachekindchen und seiner
Gewichtszunahme. Küsse sie alle
vom Papali. In ganzer Nähe
küsse ich dich tausend-tausendmal
Dein Reinholdich.
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ich wohl mehr Eindruck von
Frankreich bekommen. Auch muss
ich ja ab und zu mal die Feu-
erstellungen der Batterien besuchen,
wozu ich mir natürlich ruhige
Tage und die Morgenstunden
aussuchen werde, in denen
Tommy = englischer Soldat wegen schlechter Sicht
gegen die Morgensonne gar nicht
schiesst. Die Lebensgefahr ist wirk-
lich für mich sehr gering geworden.
Die Ferme = französisch, Bauernhof die wir bewohnen,
ist ein grosses unbehagliches Ge-
bäude, dessen Hof, - wie hier meistens-,
von Stallungen rechtwinklig umschlos-
sen ist. Nur ein Teil der Räume besitzt
noch Fenster. Sie sind gross und kahl,
darum mit den kleinen Eisenöfen schlecht
zu heizen. In den ersten Nächsten habe ich
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jämmerlich gefroren (durch Ben-
dorf verwöhnt!) jetzt schlafe
ich in Kameelhaarjacke und
altem Mantel ganz warm und mollig.
Gesundheitlich geht es mir gut.
Meine Sehnsucht, meine liebe
Sehnsucht, wie warte ich auf deine
Briefe. Hoffentlich kommen sie in
den nächsten Tagen. Wie mag es
den Kinderchen gehen, besonders
dem Lachekindchen und seiner
Gewichtszunahme. Küsse sie alle
vom Papali. In ganzer Nähe
küsse ich dich tausend-tausendmal
Dein Reinholdich.
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ich wohl mehr Eindruck von
Frankreich bekommen. Auch muss
ich ja ab und zu mal die Feu-
erstellungen der Batterien besuchen,
wozu ich mir natürlich ruhige
Tage und die Morgenstunden
aussuchen werde, in denen
Tommy wegen schlechter Sicht
gegen die Morgensonne gar nicht
schiesst. Die Lebensgefahr ist wirk-
lich für mich sehr gering geworden.
Die Ferme , die wir bewohnen,
ist ein grosses unbehagliches Ge-
bäude, dessen Hof, - wie hier meistens-,
von Stallungen rechtwinklig umschlos-
sen ist. Nur ein Teil der Räume besitzt
noch Fenster. Sie sind gross und kahl,
darum mit den kleinen Eisenöfen schlecht
zu heizen. In den ersten Nächsten habe ich
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jämmerlich gefroren (durch Ben-
dorf verwöhnt!) jetzt schlafe
ich in Kamelhaarjacke und
altem Mantel ganz warm und mollig.
Gesundheitlich geht es mir gut.
Meine Sehnsucht, meine liebe
Sehnsucht, wie warte ich auf deine
Briefe. Hoffentlich kommen sie in
den nächsten Tagen. Wie mag es
den Kinderchen gehen, besonders
dem Lachekindchen und seiner
Gewichtszunahme. Küsse sie alle
vom Papali. In ganzer Nähe
küsse ich dich tausend-tausendmal
Dein Reinholdich.
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- 842 / 4354
- Contributor
- Jörn Sieglerschmidt
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- Deutsch
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- Western Front
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