Tagebuchaufzeichnungen Reinhold Sieglerschmidt (5), item 123

Edit transcription:
...
Transcription saved
Enhance your transcribing experience by using full-screen mode

Transcription

You have to be logged in to transcribe. Please login or register and click the pencil-button again

den Tiergarten reine Freude machen. Wie

tief schilderst du seine Stimmung mit

wenigen Worten. Ja, wenn wir uns dort

endlich der Natur, unserer Freundin

ganz hingeben könnten und dem tiefsten

in unserer Natur, unserem Liebhaben.

Heute habe ich 2 liebe Paketli bekommen, 1

mit Joach. Barena u. 1 mit Kräuterkäse.

Ich sende heute 2 Pakete ab, 1 mit Backobst,

das vielleicht nicht mehr ganz gut ankommt,

dann sofort gegessen oder weggeworfen

werden muss (in keinem Fall aufbewahren!)

und 1 mit 2 Päckchen Tee  für deine Krankheitszeit.

Er ist nicht besonders gut. Morgen

schicke ich noch 2 Pakete mit gutem Backobst.

Da ich zur Zeit noch über 40 m baares Geld

verfüge, so wäre es Unsinn wenn du mir

Geld schicken wolltest. Ich kaufe alle Lebensmittel,

die ich auftreiben kann. Ich wünsche also

--------------------------------------------------------------------

Ausserdem schon 50 Cigarren u. 100 Cigaretten gekauft.

Die 5 M für Relzloff versehentlich abgesandt, da ich nur 5

vorher geschickt zu haben glaubte.

 

...[next page]

 

unter keinen Umständen eine Geldsendung, unter

keinen Umständen eine Lebensmittelsendung

deinerseits , mit denen du mir das bisschen Freude

an meinen eigenen nur nehmen würdest. Eine

Geldsendung deinerseits ist schon deswegen

untunlich, weil ich nach meiner Beförderung zum

Offiziert, die ja dicht bevorsteht - ohnedies viel Geld

brauchen werde zur Equipierung. Da heisst´s

vorsorgen, das wird mein alter lieber trauter

Privatbankier auch einsehen.

Du schneidest eine wichtige Frage an: Ob ich

nach meiner Beförderung bei der Batterie

bleiben werde. Die Aussichten sind durch

des armen Bankloh Tod - leider - gestiegen.

Er war zweifellos bei den Offizieren

persona grata, während ich das bestimmte

Empfinden habe, dass sie mich mehr schätzen

als den ewig launischen mürrischen

Rohds, oder den allzu jungen Stieghorst. Wir

 

 

 

 

Transcription saved

den Tiergarten reine Freude machen. Wie

tief schilderst du seine Stimmung mit

wenigen Worten. Ja, wenn wir uns dort

endlich der Natur, unserer Freundin

ganz hingeben könnten und dem tiefsten

in unserer Natur, unserem Liebhaben.

Heute habe ich 2 liebe Paketli bekommen, 1

mit Joach. Barena u. 1 mit Kräuterkäse.

Ich sende heute 2 Pakete ab, 1 mit Backobst,

das vielleicht nicht mehr ganz gut ankommt,

dann sofort gegessen oder weggeworfen

werden muss (in keinem Fall aufbewahren!)

und 1 mit 2 Päckchen Tee  für deine Krankheitszeit.

Er ist nicht besonders gut. Morgen

schicke ich noch 2 Pakete mit gutem Backobst.

Da ich zur Zeit noch über 40 m baares Geld

verfüge, so wäre es Unsinn wenn du mir

Geld schicken wolltest. Ich kaufe alle Lebensmittel,

die ich auftreiben kann. Ich wünsche also

--------------------------------------------------------------------

Ausserdem schon 50 Cigarren u. 100 Cigaretten gekauft.

Die 5 M für Relzloff versehentlich abgesandt, da ich nur 5

vorher geschickt zu haben glaubte.

 

...[next page]

 

unter keinen Umständen eine Geldsendung, unter

keinen Umständen eine Lebensmittelsendung

deinerseits , mit denen du mir das bisschen Freude

an meinen eigenen nur nehmen würdest. Eine

Geldsendung deinerseits ist schon deswegen

untunlich, weil ich nach meiner Beförderung zum

Offiziert, die ja dicht bevorsteht - ohnedies viel Geld

brauchen werde zur Equipierung. Da heisst´s

vorsorgen, das wird mein alter lieber trauter

Privatbankier auch einsehen.

Du schneidest eine wichtige Frage an: Ob ich

nach meiner Beförderung bei der Batterie

bleiben werde. Die Aussichten sind durch

des armen Bankloh Tod - leider - gestiegen.

Er war zweifellos bei den Offizieren

persona grata, während ich das bestimmte

Empfinden habe, dass sie mich mehr schätzen

als den ewig launischen mürrischen

Rohds, oder den allzu jungen Stieghorst. Wir

 

 

 

 


Transcription history
  • February 21, 2017 14:31:29 Barbara Kneidinger

    den Tiergarten reine Freude machen. Wie

    tief schilderst du seine Stimmung mit

    wenigen Worten. Ja, wenn wir uns dort

    endlich der Natur, unserer Freundin

    ganz hingeben könnten und dem tiefsten

    in unserer Natur, unserem Liebhaben.

    Heute habe ich 2 liebe Paketli bekommen, 1

    mit Joach. Barena u. 1 mit Kräuterkäse.

    Ich sende heute 2 Pakete ab, 1 mit Backobst,

    das vielleicht nicht mehr ganz gut ankommt,

    dann sofort gegessen oder weggeworfen

    werden muss (in keinem Fall aufbewahren!)

    und 1 mit 2 Päckchen Tee  für deine Krankheitszeit.

    Er ist nicht besonders gut. Morgen

    schicke ich noch 2 Pakete mit gutem Backobst.

    Da ich zur Zeit noch über 40 m baares Geld

    verfüge, so wäre es Unsinn wenn du mir

    Geld schicken wolltest. Ich kaufe alle Lebensmittel,

    die ich auftreiben kann. Ich wünsche also

    --------------------------------------------------------------------

    Ausserdem schon 50 Cigarren u. 100 Cigaretten gekauft.

    Die 5 M für Relzloff versehentlich abgesandt, da ich nur 5

    vorher geschickt zu haben glaubte.

     

    ...[next page]

     

    unter keinen Umständen eine Geldsendung, unter

    keinen Umständen eine Lebensmittelsendung

    deinerseits , mit denen du mir das bisschen Freude

    an meinen eigenen nur nehmen würdest. Eine

    Geldsendung deinerseits ist schon deswegen

    untunlich, weil ich nach meiner Beförderung zum

    Offiziert, die ja dicht bevorsteht - ohnedies viel Geld

    brauchen werde zur Equipierung. Da heisst´s

    vorsorgen, das wird mein alter lieber trauter

    Privatbankier auch einsehen.

    Du schneidest eine wichtige Frage an: Ob ich

    nach meiner Beförderung bei der Batterie

    bleiben werde. Die Aussichten sind durch

    des armen Bankloh Tod - leider - gestiegen.

    Er war zweifellos bei den Offizieren

    persona grata, während ich das bestimmte

    Empfinden habe, dass sie mich mehr schätzen

    als den ewig launischen mürrischen

    Rohds, oder den allzu jungen Stieghorst. Wir

     

     

     

     


  • February 21, 2017 14:26:53 Barbara Kneidinger

    den Tiergarten reine Freude machen. Wie

    tief schilderst du seine Stimmung mit

    wenigen Worten. Ja, wenn wir uns dort

    endlich der Natur, unserer Freundin

    ganz hingeben könnten und dem tiefsten

    in unserer Natur, unserem Liebhaben.

    Heute habe ich 2 liebe Paketli bekommen, 1

    mit Joach. Barena u. 1 mit Kräuterkäse.

    Ich sende heute 2 Pakete ab, 1 mit Backobst,

    das vielleicht nicht mehr ganz gut ankommt,

    dann sofort gegessen oder weggeworfen

    werden muss (in keinem Fall aufbewahren!)

    und 1 mit 2 Päckchen Tee  für deine Krankheitszeit.

    Er ist nicht besonders gut. Morgen

    schicke ich noch 2 Pakete mit gutem Backobst.

    Da ich zur Zeit noch über 40 m baares Geld

    verfüge, so wäre es Unsinn wenn du mir

    Geld schicken wolltest. Ich kaufe alle Lebensmittel,

    die ich auftreiben kann. Ich wünsche also

    --------------------------------------------------------------------

    Ausserdem schon 50 Cigarren u. 100 Cigaretten gekauft.

    Die 5 M für Relzloff versehentlich abgesandt, da ich nur 5

    vorher geschickt zu haben glaubte.

     

    ...[next page]

     

     

     


  • February 21, 2017 14:12:10 Barbara Kneidinger

    den Tiergarten reine Freude machen. Wie

    tief schilderst du seine Stimmung mit

    wenigen Worten.


Description

Save description
  • 44.88998250157895||26.58415066249995||

    bei Ploesti, Rumänien

    ||1
Location(s)
  • Story location bei Ploesti, Rumänien
Login and add location


ID
841 / 4166
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Jörn Sieglerschmidt
License
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


Login to edit the languages

Login to edit the fronts
  • Balkans
  • Eastern Front
  • Western Front

Login to add keywords

Login and add links

Notes and questions

Login to leave a note