Tagebuchaufzeichnungen Reinhold Sieglerschmidt (4), item 23

Edit transcription:
...
Transcription saved
Enhance your transcribing experience by using full-screen mode

Transcription

You have to be logged in to transcribe. Please login or register and click the pencil-button again

linke Seite

Geräusch zu Hause im warmen

Bett in der Nacht. Jetzt ertönt

der Gewaltruf noch einmal

dringlicher. Gemurmel und

Gebrumm im Zelte. Dann

Entschlüsse. Die Stiefeln werden

angezogen soweit dies noch

nötig und man kriecht hinaus.

Man tappt zum Wagen, man

öffnet verkehrte Riemen und

erlangt endlich etwas Brot

und fetten Speck. Der ersehnte

Ruf: "Kaffee holen" und

bald steht der Labetrunk da,

schwarz und dampfend.

Das Zelt wird abgeschlagen.

Aus dem Stroh machen wir

uns ein kleines Lagerfeuer,

wärmen Rücken, Mäntel


rechte Seite

und Helme. "An die Pferde" und

die Batterie setzt sich in Marsch.

Der Regen rinnt und die Wege

sind unergründlich; der nasse

tonhaltige Boden hält den Fuss

und beschwert ihn in dicken

Klumpen.

Mein über alles Liebe, wie

sehne ich mich nach Nachricht.

Für mich ist es wirklich eine

Geduldprobe. Du lieber, einzig

lieber Mensch, mein energischer

Lebensgeselle, mein Tapferchen, alles

wird noch gut. Ich bin gesund

und wohl trotz aller Un-

regelmässigkeiten in Essen und

Schlafen und trotz aller An-

strengungen. Gefahr besteht

für mich kaum, ausserdem

Transcription saved

linke Seite

Geräusch zu Hause im warmen

Bett in der Nacht. Jetzt ertönt

der Gewaltruf noch einmal

dringlicher. Gemurmel und

Gebrumm im Zelte. Dann

Entschlüsse. Die Stiefeln werden

angezogen soweit dies noch

nötig und man kriecht hinaus.

Man tappt zum Wagen, man

öffnet verkehrte Riemen und

erlangt endlich etwas Brot

und fetten Speck. Der ersehnte

Ruf: "Kaffee holen" und

bald steht der Labetrunk da,

schwarz und dampfend.

Das Zelt wird abgeschlagen.

Aus dem Stroh machen wir

uns ein kleines Lagerfeuer,

wärmen Rücken, Mäntel


rechte Seite

und Helme. "An die Pferde" und

die Batterie setzt sich in Marsch.

Der Regen rinnt und die Wege

sind unergründlich; der nasse

tonhaltige Boden hält den Fuss

und beschwert ihn in dicken

Klumpen.

Mein über alles Liebe, wie

sehne ich mich nach Nachricht.

Für mich ist es wirklich eine

Geduldprobe. Du lieber, einzig

lieber Mensch, mein energischer

Lebensgeselle, mein Tapferchen, alles

wird noch gut. Ich bin gesund

und wohl trotz aller Un-

regelmässigkeiten in Essen und

Schlafen und trotz aller An-

strengungen. Gefahr besteht

für mich kaum, ausserdem


Transcription history
  • June 1, 2017 12:52:27 Eva Anna Welles (AUT)

    linke Seite

    Geräusch zu Hause im warmen

    Bett in der Nacht. Jetzt ertönt

    der Gewaltruf noch einmal

    dringlicher. Gemurmel und

    Gebrumm im Zelte. Dann

    Entschlüsse. Die Stiefeln werden

    angezogen soweit dies noch

    nötig und man kriecht hinaus.

    Man tappt zum Wagen, man

    öffnet verkehrte Riemen und

    erlangt endlich etwas Brot

    und fetten Speck. Der ersehnte

    Ruf: "Kaffee holen" und

    bald steht der Labetrunk da,

    schwarz und dampfend.

    Das Zelt wird abgeschlagen.

    Aus dem Stroh machen wir

    uns ein kleines Lagerfeuer,

    wärmen Rücken, Mäntel


    rechte Seite

    und Helme. "An die Pferde" und

    die Batterie setzt sich in Marsch.

    Der Regen rinnt und die Wege

    sind unergründlich; der nasse

    tonhaltige Boden hält den Fuss

    und beschwert ihn in dicken

    Klumpen.

    Mein über alles Liebe, wie

    sehne ich mich nach Nachricht.

    Für mich ist es wirklich eine

    Geduldprobe. Du lieber, einzig

    lieber Mensch, mein energischer

    Lebensgeselle, mein Tapferchen, alles

    wird noch gut. Ich bin gesund

    und wohl trotz aller Un-

    regelmässigkeiten in Essen und

    Schlafen und trotz aller An-

    strengungen. Gefahr besteht

    für mich kaum, ausserdem

  • February 20, 2017 23:28:07 Eva Grundschober

    linke Seite

    Geräusch zu Hause im warmen

    Bett in der Nacht. Jetzt ertönt

    der Gewaltruf noch einmal

    dringlicher. Gemurmel und

    Gebrumm im Zelte. Dann

    Entschlüsse. Die Stiefeln werden

    angezogen soweit dies noch

    nötig und man kriecht hinaus.

    Man tappt zum Wagen, man

    öffnet verkehrte Riemen und

    erlangt endlich etwas Brot

    und fetten Speck. Der ersehnte

    Ruf: "Kaffee holen" und

    bald steht der Labetrunk da,

    schwarz und dampfend.

    Das Zelt wird abgeschlagen.

    Aus dem Stroh machen wir

    uns ein kleines Lagerfeuer,

    wärmen Rücken, Mäntel


    rechte Seite

    und Helme. "An die Pferde" und

    die Batterie setzt sich in Marsch.

    Der Regen rinnt und die Wege

    sind unergründlich; der nasse

    tonhaltige Boden hält den Fuss

    und beschwert ihn in dicken

    Klumpen.

    Mein über alles Liebe, wie

    sehne ich mich nach Nachricht.

    Für mich ist es wirklich eine

    Geduldprobe. Du lieber, einzig

    lieber Mensch, mein energischer

    Lebensgeselle, mein Tapferchen, alles

    wird noch gut. Ich bin gesund

    und wohl trotz aller Unregelmässigkeiten

    in Essen und

    Schlafen und trotz aller Anstrengungen.

    Gefahr besteht

    für mich kaum, ausserdem


Description

Save description
  • 53.017127|| 20.890587||

    Przasnysz

    ||1
Location(s)
  • Story location Przasnysz
Login and add location


ID
840 / 3875
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Jörn Sieglerschmidt
License
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


Login to edit the languages

Login to edit the fronts
  • Balkans
  • Eastern Front
  • Western Front

Login to add keywords

Login and add links

Notes and questions

Login to leave a note