Tagebuchaufzeichnungen Reinhold Sieglerschmidt (4), item 22

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linke Seite

Jenseits des Ortes deutscher Schützen-

graben. Nicht weit von demselben

die ersten russischen Toten.

Die Russen haben am Morgen

einen Gegenangriff versucht, der

zusammengebrochen ist. Sie

liegen meist auf dem Antlitz.

Wir fahren in Stellung und

feuern. Das Wetter, das schon

mehrere Tage regnerisch war,

wendet sich zum Landregen.

Wenn wir wenigstens Stroh

zum Biwak finden.


21. VIII. 15

Erwachen im Biwak. Regungs-

loser traumloser Schlaf. Da

ertönt ein Ruf in den Schlummer,

gebieterisch, mit unabwendbarem

Zwang: Aufstehen.


rechte Seite

Aufstehen? Schon aufstehen? Man

öffnet die Augen. Draussen

schwere Nacht. Ein Blick auf

die Leuchtblattuhr: es ist 2 Uhr,

man hat 3 1/2 Stunden geschlafen.

Ein unangenehmes Gefühl von

Nässe am Kopf. Die regenschwere

Zeltbahn hat sich im Laufe der

Nacht gesenkt. Auch am Rücken

ist es unangenehm nässlich.

Also ein Entschluss! aber da

schlafen die Kameraden noch

recht und links ein paar

kostbare Sekunden. Bei der

Enge unserer Wohnung würde

ein Vorbeikommen ohne einige

Stösse unmöglich sein. Draussen

prallt der Regen auf das Zeltdach.

Wie behaglich wäre dies

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linke Seite

Jenseits des Ortes deutscher Schützen-

graben. Nicht weit von demselben

die ersten russischen Toten.

Die Russen haben am Morgen

einen Gegenangriff versucht, der

zusammengebrochen ist. Sie

liegen meist auf dem Antlitz.

Wir fahren in Stellung und

feuern. Das Wetter, das schon

mehrere Tage regnerisch war,

wendet sich zum Landregen.

Wenn wir wenigstens Stroh

zum Biwak finden.


21. VIII. 15

Erwachen im Biwak. Regungs-

loser traumloser Schlaf. Da

ertönt ein Ruf in den Schlummer,

gebieterisch, mit unabwendbarem

Zwang: Aufstehen.


rechte Seite

Aufstehen? Schon aufstehen? Man

öffnet die Augen. Draussen

schwere Nacht. Ein Blick auf

die Leuchtblattuhr: es ist 2 Uhr,

man hat 3 1/2 Stunden geschlafen.

Ein unangenehmes Gefühl von

Nässe am Kopf. Die regenschwere

Zeltbahn hat sich im Laufe der

Nacht gesenkt. Auch am Rücken

ist es unangenehm nässlich.

Also ein Entschluss! aber da

schlafen die Kameraden noch

recht und links ein paar

kostbare Sekunden. Bei der

Enge unserer Wohnung würde

ein Vorbeikommen ohne einige

Stösse unmöglich sein. Draussen

prallt der Regen auf das Zeltdach.

Wie behaglich wäre dies


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  • June 1, 2017 12:49:49 Eva Anna Welles (AUT)

    linke Seite

    Jenseits des Ortes deutscher Schützen-

    graben. Nicht weit von demselben

    die ersten russischen Toten.

    Die Russen haben am Morgen

    einen Gegenangriff versucht, der

    zusammengebrochen ist. Sie

    liegen meist auf dem Antlitz.

    Wir fahren in Stellung und

    feuern. Das Wetter, das schon

    mehrere Tage regnerisch war,

    wendet sich zum Landregen.

    Wenn wir wenigstens Stroh

    zum Biwak finden.


    21. VIII. 15

    Erwachen im Biwak. Regungs-

    loser traumloser Schlaf. Da

    ertönt ein Ruf in den Schlummer,

    gebieterisch, mit unabwendbarem

    Zwang: Aufstehen.


    rechte Seite

    Aufstehen? Schon aufstehen? Man

    öffnet die Augen. Draussen

    schwere Nacht. Ein Blick auf

    die Leuchtblattuhr: es ist 2 Uhr,

    man hat 3 1/2 Stunden geschlafen.

    Ein unangenehmes Gefühl von

    Nässe am Kopf. Die regenschwere

    Zeltbahn hat sich im Laufe der

    Nacht gesenkt. Auch am Rücken

    ist es unangenehm nässlich.

    Also ein Entschluss! aber da

    schlafen die Kameraden noch

    recht und links ein paar

    kostbare Sekunden. Bei der

    Enge unserer Wohnung würde

    ein Vorbeikommen ohne einige

    Stösse unmöglich sein. Draussen

    prallt der Regen auf das Zeltdach.

    Wie behaglich wäre dies

  • February 20, 2017 23:21:19 Eva Grundschober

    linke Seite

    Jenseits des Ortes deutscher Schützengraben.

    Nicht weit von demselben

    die ersten russischen Toten.

    Die Russen haben am Morgen

    einen Gegenangriff versucht, der

    zusammengebrochen ist. Sie

    liegen meist auf dem Antlitz.

    Wir fahren in Stellung und

    feuern. Das Wetter, das schon

    mehrere Tage regnerisch war,

    wendet sich zum Landregen.

    Wenn wir wenigstens Stroh

    zum Biwak finden.


    21. VIII. 15

    Erwachen im Biwak. Regungsloser

    traumloser Schlaf. Da

    ertönt ein Ruf in den Schlummer,

    gebieterisch, mit unabwendbarem

    Zwang: Aufstehen.


    rechte Seite

    Aufstehen? Schon aufstehen? Man

    öffnet die Augen. Draussen

    schwere Nacht. Ein Blick auf

    die Leuchtblattuhr: es ist 2 Uhr,

    man hat 3 1/2 Stunden geschlafen.

    Ein unangenehmes Gefühl von

    Nässe am Kopf. Die regenschwere

    Zeltbahn hat sich im Laufe der

    Nacht gesenkt. Auch am Rücken

    ist es unangenehm nässlich.

    Also ein Entschluss! aber da

    schlafen die Kameraden noch

    recht und links ein paar

    kostbare Sekunden. Bei der

    Enge unserer Wohnung würde

    ein Vorbeikommen ohne einige

    Stösse unmöglich sein. Draussen

    prallt der Regen auf das Zeltdach.

    Wie behaglich wäre dies


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    Przasnysz

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840 / 3874
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http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Jörn Sieglerschmidt
License
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


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