Tagebuchaufzeichnungen Reinhold Sieglerschmidt (4), item 9
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linke Seite
Doch bald kommt Halt.
Dann weiter durch ein Dorf
mit schöner neuer gotischer Kirche
(Susel) und hindurch. Kurz
dahinter Rast. Schon vorm Dorfe
feuernde Geschütze. Überall kracht
es. Die Geschütze sind in einem
lichten Kiefernwalde aufgestellt;
meist kleinere Bäume und Büsche.
Er ist etwas Grösseres im Gange. Wir
werden auch bald zum Feuern kommen.
Aber vorher noch einmal gemütlich
gegessen und geschlafen. Der Russe
erwidert schwach, später wird die
Sache ungemütlicher. Hier und dort
schlagen Granaten und Schrapnells ein.
Die Nachbarbatterie erhält 2 Verwun-
dete. Mein erstes Gefecht!! Trotz-
dem geht die Sache bei der schweren
rechte Seite
Artillerie immer merkwürdig gut aus.
Seit Kriegsbeginn hat unsere Batterie
nur 2 Tote. Und was hat sie alles
mitgemacht!!
Nachquartier wieder unter dem Zelt bei
Susel. Die Nacht bleibt ziemlich warm, amMorgen ist es regnerisch!
Wie bin ich dir nah gewesen in jedem Au-
genblicke dieser letzten Tage. Gewiss be-
stand gestern eine bescheidene, sehr beschei-
dene Gefahr, trotzdem aber hat mich eine
Art fröhlicher Zuversicht erfüllt.
Die arme Infanterie vorne hat natür-
lich schwer aushalten müssen. Deinen 1.
Brief habe ich erhalten. Wie fühle ich mich
eins mit dir, völlig eins, du einziger Mensch,
du einziges Verstehen. Aber du musst tapfer
sein, ganz tapfer. Gerade gestern bei dem 1.
grösseren Gefechte habe ich gesehen, wie gering
hier im Osten die Lebensgefahr für mich ist. Ich
küsse dich tausendmal du liebster Lieber
dein Ich
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linke Seite
Doch bald kommt Halt.
Dann weiter durch ein Dorf
mit schöner neuer gotischer Kirche
(Susel) und hindurch. Kurz
dahinter Rast. Schon vorm Dorfe
feuernde Geschütze. Überall kracht
es. Die Geschütze sind in einem
lichten Kiefernwalde aufgestellt;
meist kleiner Bäume und Büsche.
Er ist etwas Grösseres im Gange. Wir
werden auch bald zum Feuern kommen.
Aber vorher noch einmal gemütlich
gegessen und geschlafen. Der Russe
erwidert schwach, später wird die
Sache ungemütlicher. Hier und dort
schlagen Granaten und Schrapnells ein.
Die Nachbarbatterie erhält 2 Verwundete.
Mein erstes Gefecht!! Trotzdem
geht die Sache bei der schweren
rechte Seite
Artillerie immer merkwürdig gut aus.
Seit Kriegsbeginn hat unsere Batterie
nur 2 Tote. Und was hat sie alles
mitgemacht!!
Nachquartier wieder unter dem Zelt bei
Susel. Die Nacht bleibt ziemlich warm, amMorgen ist es regnerisch!
Wie bin ich dir nah gewesen in jedem Augenblick
dieser letzten Tage. Gewiss bestand
gestern eine bescheidene, sehr bescheidene
Gefahr, trotzdem aber hat mich eine
Art fröhlicher Zuversicht erfüllt.
Die arme Infanterie vorne hat natürlich
schwer aushalten müssen. Deinen 1.
Brief habe ich erhalten. Wie fühle ich mich
eins mit dir, völlig eins, du einziger Mensch,
du einziges Verstehen. Aber du musst tapfer
sein, ganz tapfer. Gerade gestern bei dem 1.
grösseren Gefechte habe ich gesehen, wie gering
hier im Osten die Lebensgefahr für mich ist. Ich
küsse dich tausendmal du liebster lieber
dein Ich
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Przasnysz
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Story location Przasnysz
- ID
- 840 / 3861
- Contributor
- Jörn Sieglerschmidt
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