Ereignisse im kirchlichen Leben Lendersdorfs während des Weltkrieges, item 3
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sichtbar, als bereits nach wenigen Tagen die ersten Ver-
wundetenzüge über Aachen nach Düren kamenund auch unser
Lendersdorfer Krankenhaus mit Verwundeten belegt wurde.
Aus dem Dorf meldeten sich sofort eine Reihe von Personen,
für den Dienst an den Bahnhöfen, sowohl für die durchzie-
henden Truppen als auch für die Pflege der Verwundeten.
Unter denen, die als erste zum Kriege ausgezogen
waren, befand sich auch der damalige Junglehrer Lang, der
4 Wochen vorher seine Ehe geschlossen hatte. Er war in
einer Kompanie zusammen mit vielen Lendersdorfer Kriegern.
Nach wenigen Wochen bereits sickerte die Botschaft durch,
daß Lehrer Lang gefallen sei. Einzelne Krieger teilten die
Nachricht ausdrücklich ihren Angehörigen mit. Wieder ande-
re deuteten sie nur an. Wohl verbreitete sich die Nachricht
lauffeuerartig durch die Gemeinde. Aber jeder ging in
furchtsamer Ehrfurcht an der jungen Frau vorüber und
wich ihr aus, um nur nicht die Frage zu hören, ob der
oder jender Krieger nicht von ihrem Mann geschrieben habe.
Der erste Brief kam zurück, den die junge Gattin an ihren
jungen Gatten geschrieben hatte. Er trug den Vermerk: Ge-
fallen auf dem Felde der Ere. Die Postagentur fühlte, daß
sie diesen Brief nicht so den Händen der jungen Gattin
ausliefern dürfe, und so brachte sie den Brief zum Orts-
pfarrer, daß er ihn übergebe. Dieser selbst hatte die
wenigen Wochen seit Kriegsbeginn seelisch ser viel gelit-
ten. Er fühlte sich selbst außerstande, den Gang mit der
Todesnachricht zu tun, und so übergab er diesen Gang
seinem Vikar. Es war wiederum ein Samstag vor dem Beicht-
stuhl, als der Auftrag ausgeführt wurde. Wie von ungefähr
besuchte der Vikar die junge Witwe, um sich im Gespräch
auf Umwegen zu erkundigen, wie die letzten Nachrichten
über den Gatten lauteten. Aber diese Frage machte sofort
so hellhörig, daß aus dem Munde der jungen Witwe sofort
die Gegenbehauptung ausgesprochen wurde: Sie wissen etwas,
teilen Sie mir doch alles mit. Es war ein schwerer Gang
und eine noch schwerere Aufgabe, diese erste Todesnachricht
in eine Familie hineinzubringen. Die junge Frau hatte
glücklicherweise ihre Mutter bei sich, und so konnte sie
wenigstens ihren unsagbaren Schmerz am Herzen der Mutter
ausweinen. Diesem ersten schweren Gang folgten noch manche
andere. Später wurden von der Heeresverwaltung die Parole
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sichtbar, als bereits nach wenigen Tagen die ersten Ver-
wundetenzüge über Aachen nach Düren kamenund auch unser
Lendersdorfer Krankenhaus mit Verwundeten belegt wurde.
Aus dem Dorf meldeten sich sofort eine Reihe von Personen,
für den Dienst an den Bahnhöfen, sowohl für die durchzie-
henden Truppen als auch für die Pflege der Verwundeten.
Unter denen, die als erste zum Kriege ausgezogen
waren, befand sich auch der damalige Junglehrer Lang, der
4 Wochen vorher seine Ehe geschlossen hatte. Er war in
einer Kompanie zusammen mit vielen Lendersdorfer Kriegern.
Nach wenigen Wochen bereits sickerte die Botschaft durch,
daß Lehrer Lang gefallen sei. Einzelne Krieger teilten die
Nachricht ausdrücklich ihren Angehörigen mit. Wieder ande-
re deuteten sie nur an. Wohl verbreitete sich die Nachricht
lauffeuerartig durch die Gemeinde.
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Düren - Lendersdorf
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Story location Düren - Lendersdorf
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- 7534 / 78905
- Contributor
- Ralf Fackeldey
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