Kriegstagebuch von Peter Arabin, item 22

Edit transcription:
...
Transcription saved
Enhance your transcribing experience by using full-screen mode

Transcription

You have to be logged in to transcribe. Please login or register and click the pencil-button again

 ... linke Seite

dem Kompanieführer doch versprochen worden,

daß uns das Beköstigungsgeld für diesen

Tag ausgezahlt wurde und in Vilvorde

alles für Geld zu haben sei. In Vilvorde

kam die ganze Kompagnie in den 

Säälen  [sic] des Gildehauses ins Quartier, 

wo die Leute auf dem nackten Boden,

auf Tischen und Stühlen ohne jedes

Nachtlager in den nassen Kleidern schlafen

mußten. Die, welche in Erwartung

des versprochenen Beköstigungsgeldes

sich einen Extragenuß verschafften, 

hatten später das Nachsehen, denn statt

des Geldes erhielt später jeder Mann ein

kleines Stück Speck im halben Wert.

Unterkunft in Vilvorde vom 14. bis

21. Oktober 1914.

Hier bestand der Dienst in Geländemärschen,

Freiübungen, Apells [sic], Waffen- und

Quartierreinigung , Lokalwachen und

Leitübungen. Vilvorde, eine über

20 000  Einwohner große Stadt war unversehrt,

obwohl kämpfende deutsche Truppen


 ... rechte Seite

durchgekommen waren. Sie hatte dies

ihrer friedlichen Haltung und der

Bereitwilligkeit der Stadtvertretung zur

freiwilligen Zahlung der auferlegten

Geldbuße zu danken. So gestaltete sich

der Verkehr zwischen uns und ihnen

recht friedlich. Dies war aber rein äußerlich, 

denn hier trug man uns Haß

und Verachtung innerlich nach. Wochenmärkte

fanden statt und für Geld

konnte man alles zu hohen Preisen

haben. Von dem Marsche waren 77

Leute erkrankt und davon mußten

viele, weil nur garnisondienstfähig

nach Ehrenbreitstein zurückgeschickt

werden. Von dem Proviantamt

in Haren bezogen wir die notdürftigsten

Lebensmittel und waren

im Übrigen auf Beiteilungen angewiesen.

Wie weit die Bevölkerung heruntergekommen

war und hungerte

zeigt, daß verheiratete Frauen, deren

Männer im Felde standen, sich für




Transcription saved

 ... linke Seite

dem Kompanieführer doch versprochen worden,

daß uns das Beköstigungsgeld für diesen

Tag ausgezahlt wurde und in Vilvorde

alles für Geld zu haben sei. In Vilvorde

kam die ganze Kompagnie in den 

Säälen  [sic] des Gildehauses ins Quartier, 

wo die Leute auf dem nackten Boden,

auf Tischen und Stühlen ohne jedes

Nachtlager in den nassen Kleidern schlafen

mußten. Die, welche in Erwartung

des versprochenen Beköstigungsgeldes

sich einen Extragenuß verschafften, 

hatten später das Nachsehen, denn statt

des Geldes erhielt später jeder Mann ein

kleines Stück Speck im halben Wert.

Unterkunft in Vilvorde vom 14. bis

21. Oktober 1914.

Hier bestand der Dienst in Geländemärschen,

Freiübungen, Apells [sic], Waffen- und

Quartierreinigung , Lokalwachen und

Leitübungen. Vilvorde, eine über

20 000  Einwohner große Stadt war unversehrt,

obwohl kämpfende deutsche Truppen


 ... rechte Seite

durchgekommen waren. Sie hatte dies

ihrer friedlichen Haltung und der

Bereitwilligkeit der Stadtvertretung zur

freiwilligen Zahlung der auferlegten

Geldbuße zu danken. So gestaltete sich

der Verkehr zwischen uns und ihnen

recht friedlich. Dies war aber rein äußerlich, 

denn hier trug man uns Haß

und Verachtung innerlich nach. Wochenmärkte

fanden statt und für Geld

konnte man alles zu hohen Preisen

haben. Von dem Marsche waren 77

Leute erkrankt und davon mußten

viele, weil nur garnisondienstfähig

nach Ehrenbreitstein zurückgeschickt

werden. Von dem Proviantamt

in Haren bezogen wir die notdürftigsten

Lebensmittel und waren

im Übrigen auf Beiteilungen angewiesen.

Wie weit die Bevölkerung heruntergekommen

war und hungerte

zeigt, daß verheiratete Frauen, deren

Männer im Felde standen, sich für





Transcription history
  • May 25, 2017 22:22:57 Beate Jochem

     ... linke Seite

    dem Kompanieführer doch versprochen worden,

    daß uns das Beköstigungsgeld für diesen

    Tag ausgezahlt wurde und in Vilvorde

    alles für Geld zu haben sei. In Vilvorde

    kam die ganze Kompagnie in den 

    Säälen  [sic] des Gildehauses ins Quartier, 

    wo die Leute auf dem nackten Boden,

    auf Tischen und Stühlen ohne jedes

    Nachtlager in den nassen Kleidern schlafen

    mußten. Die, welche in Erwartung

    des versprochenen Beköstigungsgeldes

    sich einen Extragenuß verschafften, 

    hatten später das Nachsehen, denn statt

    des Geldes erhielt später jeder Mann ein

    kleines Stück Speck im halben Wert.

    Unterkunft in Vilvorde vom 14. bis

    21. Oktober 1914.

    Hier bestand der Dienst in Geländemärschen,

    Freiübungen, Apells [sic], Waffen- und

    Quartierreinigung , Lokalwachen und

    Leitübungen. Vilvorde, eine über

    20 000  Einwohner große Stadt war unversehrt,

    obwohl kämpfende deutsche Truppen


     ... rechte Seite

    durchgekommen waren. Sie hatte dies

    ihrer friedlichen Haltung und der

    Bereitwilligkeit der Stadtvertretung zur

    freiwilligen Zahlung der auferlegten

    Geldbuße zu danken. So gestaltete sich

    der Verkehr zwischen uns und ihnen

    recht friedlich. Dies war aber rein äußerlich, 

    denn hier trug man uns Haß

    und Verachtung innerlich nach. Wochenmärkte

    fanden statt und für Geld

    konnte man alles zu hohen Preisen

    haben. Von dem Marsche waren 77

    Leute erkrankt und davon mußten

    viele, weil nur garnisondienstfähig

    nach Ehrenbreitstein zurückgeschickt

    werden. Von dem Proviantamt

    in Haren bezogen wir die notdürftigsten

    Lebensmittel und waren

    im Übrigen auf Beiteilungen angewiesen.

    Wie weit die Bevölkerung heruntergekommen

    war und hungerte

    zeigt, daß verheiratete Frauen, deren

    Männer im Felde standen, sich für




  • May 25, 2017 21:01:23 Beate Jochem

     ... linke Seite

    dem Kompanieführer doch versprochen worden,

    daß uns das Beköstigungsgeld für diesen

    Tag ausgezahlt wurde und in Vilvorde

    alles für Geld zu haben sei. In Vilvorde

    kam die ganze Kompagnie in den 

    Säälen  [sic] des Gildehauses ins Quartier, 

    wo die Leute auf dem nackten Boden,

    auf Tischen und Stühlen ohne jedes

    Nachtlager in den nassen Kleidern schlafen

    mußten. Die, welche in Erwartung

    des versprochenen Beköstigungsgeldes

    sich einen Extragenuß verschafften, 

    hatten später das Nachsehen, denn statt

    des Geldes erhielt später jeder Mann ein

    kleines Stück Speck im halben Wert.

    Unterkunft in Vilvorde vom 14. bis

    21. Oktober 1914.

    Hier bestand der Dienst in Geländemärschen,

    Freiübungen, Apells [sic], Waffen- und

    Quartierreinigung , Lokalwachen und

    Leitübungen. Vilvorde, eine über

    20 000  Einwohner große Stadt war unversehrt,

    obwohl kämpfende deutsche Truppen


     ... rechte Seite

    durchgekommen waren. Sie hatte dies

    ihrer friedlichen Haltung und der

    Bereitwilligkeit der Stadtvertretung zur

    freiwilligen Zahlung der auferlegten

    Geldbuße zu danken. So gestaltete sich

    der Verkehr zwischen uns und ihnen

    recht friedlich. Dies war aber rein äußerlich, 

    denn hier trug man uns Haß

    und Verachtung innerlich nach. Wochenmärkte

    fanden statt und für Geld

    konnte man alles zu hohen Preisen

    haben. In dem Marsche waren 77

    Leute erkrankt und davon mußten

    viele, weil nur garnisondienstfähig

    nach Ehrenbreitstein zurückgeschickt

    werden. In dem Proviantamt

    in Haren bezogen wir die notdürftigsten

    Lebensmittel und waren

    im missing auf Beiteilungen angewiesen.

    Wie weit die Bevölkerung heruntergekommen

    war und hungerte

    zeigt, daß verheiratete Frauen, deren

    Männer im Felde standen, sich für





  • May 25, 2017 20:59:13 Beate Jochem

     ... linke Seite

    dem Kompanieführer doch versprochen worden,

    daß uns das Beköstigungsgeld für diesen

    Tag ausgezahlt wurde und in Vilvorde

    alles für Geld zu haben sei. In Vilvorde

    kam die ganze Kompagnie in den 

    Säälen  [sic] des Gildehauses ins Quartier, 

    wo die Leute auf dem nackten Boden,

    auf Tischen und Stühlen ohne jedes

    Nachtlager in den nassen Kleidern schlafen

    mußten. Die, welche in Erwartung

    des versprochenen Beköstigungsgeldes

    sich einen Extragenuß verschafften, 

    hatten später das Nachsehen, denn statt

    des Geldes erhielt später jeder Mann ein

    kleines Stück Speck im halben Wert.

    Unterkunft in Vilvorde vom 14. bis

    21. Oktober 1914.

    Hier bestand der Dienst in Geländemärschen,

    Freiübungen, Apells [sic], Waffen- und

    Quartierreinigung , Lokalwachen und

    Leitübungen. Vilvorde, eine über

    20 000  Einwohner große Stadt war unversehrt,

    obwohl kämpfende deutscheTruppen

     ... rechte Seite

    durchgekommen waren. Sie hatte dies

    ihrer friedlichen Haltung und der

    Bereitwilligkeit der Stadtvertretung zur

    freiwilligen Zahlung der auferlegten

    Geldbuße zu danken. So gestaltete sich

    der Verkehr zwischen uns und ihnen

    recht friedlich. Dies war aber rein äußerlich, 

    denn hier trug man uns Haß

    und Verachtung innerlich nach. Wochenmärkte

    fanden statt und für Geld

    konnte man alles zu hohen Preisen

    haben. In dem Marsche waren 77

    Leute erkrankt und davon mußten

    viele, weil nur garnisondienstfähig

    nach Ehrenbreitstein zurückgeschickt

    werden. In dem Proviantamt

    in Haren bezogen wir die notdürftigsten

    Lebensmittel und waren

    im missing auf Beiteilungen angewiesen.

    Wie weit die Bevölkerung heruntergekommen

    war und hungerte

    zeigt, daß verheiratete Frauen, deren

    Männer im Felde standen, sich für





  • May 25, 2017 20:56:04 Beate Jochem

     ... linke Seite

    dem Kompanieführer doch versprochen worden,

    das uns das Beköstigungsgeld für diesen

    Tag ausgezahlt wurde und in Vilvorde

    alles für Geld zu haben sei. In Vilvorde

    kam die ganze Kompagnie in den 

    Säälen des Gildehauses ins Quartier, 

    wo die Leute auf dem nackten Boden,

    auf Tischen und Stühlen ohne jedes

    Nachtlager in den nassen Kleidern schlafen

    mußten. Die, welche in Erwartung

    des versprochenen Beköstigungsgeldes

    sich einen Extragenuß verschafften, 

    hatten später das Nachsehen, denn statt

    des Geldes erhielt später jeder Mann ein

    kleines Stück Speck im halben Wert.

    Unterkunft in Vilvorde vom 14. bis

    21. Oktober 1914.

    Hier bestand der Dienst in Geländemärschen,

    Freiübungen, Apells [sic], Waffen- und

    Quartierreinigung , Lokalwachen und

    Leitübungen. Vilvorde, eine über

    20 000  Einwohner große Stadt war unversehrt,

    obwohl kämpfende deutscheTruppen

     ... rechte Seite

    durchgekommen waren. Sie hatte dies

    ihrer friedlichen Haltung und der

    Bereitwilligkeit der Stadtvertretung zur

    freiwilligen Zahlung der auferlegten

    Geldbuße zu danken. So gestaltete sich

    der Verkehr zwischen uns und ihnen

    recht friedlich. Dies war aber rein äußerlich, 

    denn hier trug man uns Haß

    und Verachtung innerlich nach. Wochenmärkte

    fanden statt und für Geld

    konnte man alles zu hohen Preisen

    haben. Inn dem Marsche waren 77

    Leute erkrankt und davon mußten

    viele, weil nur garnisondienstfähig

    nach Ehrenbreitstein zurückgeschickt

    werden. In dem Proviantamt

    in Haren bezogen wir die notdürftigsten

    Lebensmittel und waren

    im missing auf Beiteilungen angewiesen.

    Wie weit die Bevölkerung heruntergekommen

    war und hungerte

    zeigt, daß verheiratete Frauen, deren

    Männer im Felde standen, sich für





  • May 25, 2017 20:24:50 Beate Jochem

     ... linke Seite

    dem Kompanieführer doch versprochen worden,

    das uns das Beköstigungsgeld für diesen

    Tag ausgezahlt wurde und in Vilvorde

    alles für Geld zu haben sei. In Vilvorde

    kam die ganze Kompagnie in den 

    Säälen des Gildehauses ins Quartier, 

    wo die Leute auf dem nackten Boden,

    auf Tischen und Stühlen ohne jedes

    Nachtlager in den nassen Kleidern schlafen

    mußten. Die, welche in Erwartung

    des versprochenen Beköstigungsgeldes

    sich einen Extragenuß verschafften, 

    hatten später das Nachsehen, denn statt

    des Geldes erhielt später jeder Mann ein

    kleines Stück Speck im halben Wert.

    Unterkunft in Vilvorde vom 14. bis

    21. Oktober 1914.

    Hier bestand der Dienst in Geländemärschen,

    Freiübungen, Apells [sic], Waffen- und

    Quartierreinigung , Lokalwachen und

    Leitübungen. Vilvorde, eine über

    20 000  Einwohner große Stadt war unversehrt,

    obwohl kämpfende deutscheTruppen

     ... rechte Seite

    durchgekommen waren. Sie hatte dies

    ihrer friedlichen Haltung und der

    Bereitwilligkeit der Stadtvertretung zur

    freiwilligen Zahlung der auferlegten

    Geldbuße zu danken. So gestaltete sich

    der Verkehr zwischen uns und ihnen

    recht friedlich. Dies war aber rein äußerlich, 

    denn hier trug man uns Haß

    und Verachtung innerlich nach. Wochenmärkte

    fanden statt und für Geld

    konnte man alles zu hohen Preisen

    haben. Inn dem Marsche waren 77

    Leute erkrankt und davon mußten

    viele, weil nur garnisondienstfähig

    nach Ehrenbreitstein zurückgeschickt

    werden.





  • May 25, 2017 20:04:03 Beate Jochem

     ... linke Seite

    dem Kompanieführer doch versprochen worden,

    das uns das Beköstigungsgeld für diesen

    Tag ausgezahlt wurde und in Vilvorde

    alles für Geld zu haben sei. In Vilvorde

    kam die ganze Kompagnie in den 

    Säälen des Gildehauses ins Quartier, 

    wo die Leute auf dem nackten Boden,

    auf Tischen und Stühlen ohne jedes

    Nachtlager in den nassen Kleidern schlafen

    mußten. Die, welche in Erwartung

    des versprochenen Beköstigungsgeldes

    sich einen Extragenuß verschafften, 

    hatten später das Nachsehen, denn statt

    des Geldes erhielt später jeder Mann ein

    kleines Stück Speck im halben Wert.

    Unterkunft in Vilvorde vom 14. bis

    21. Oktober 1914.





  • May 25, 2017 20:02:39 Beate Jochem

     ... linke Seite

    dem Kompanieführer doch versprochen worden,

    das uns das Beköstigungsgeld für diesen

    Tag ausgezahlt wurde und in Vilvorde

    alles für Geld zu haben sei. In Vilvorde

    kam die ganze Kompagnie in den 

    Säälen des Gildehauses ins Quartier, 

    wo die Leute auf dem nackten Boden,

    auf Tischen und Stühlen ohne jedes

    Nachtlager in den nassen Kleidern schlafen

    mußten. Die, welche in Erwartung

    des versprochenen Beköstigungsgeldes

    sich einen Extragenuß verschafften, 

    hatten später das Nachsehen, denn statt

    des Geldes erhielt später jeder Mann ein

    kleines Stück 





  • May 25, 2017 19:53:32 Beate Jochem

     ... linke Seite

    dem Kompanieführer doch versprochen worden,

    das uns das Beköstigungsgeld für diesen

    Tag ausgezahlt wurde und in Velvorde

    alles für Geld zu haben sei.




Description

Save description
  • 51.0744299||4.72926659999996||

    Heist-op-den-Berg, Belgien

    ||1
Location(s)
  • Story location Heist-op-den-Berg, Belgien
Login and add location


ID
6461 / 106265
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Sigrid Arabin-Möhrer
License
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


Login to edit the languages

Login to edit the fronts
  • Western Front

Login to add keywords
  • Trench Life

Login and add links

Notes and questions

Login to leave a note