Kriegstagebuch von Peter Arabin, item 21
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für Munitionstransporte zurück.
Morgens 10 1/2 Uhr erfolgte Inmarschsetzung 13.10.1914
der Kompanie nach dem 32 km entfernten
Vilvorde, einer Vorstadt von
Brüssel. Recht schwer fiel dieser anstrengende
Marsch manchem der alten Land-
sturmmänner und wurde durch
einsetzenden Regen ungemütlich. Wegen
der feindlichen Gesinnung der Bevölkerung
und der Nähe des Feindes, war größte
Vorsicht geboten. Während des Marsches,
der mitten durch Kampfgebiet führte,
konnte man so recht einen Einblick
in die zurückgebliebenen Verwüstungen
tun. Längs des Weges waren überall
tiefe Schützengräben ausgeworfen, Häuser,
ja sogar ein ganzes Dorf vollständig
vom Erdboden verschwunden. Rechts und
links des Weges sah man auf den
Feldern vielfach Kriegergräber mit einfachen
Holzkreuzen geschmückt. In den Dörfern,
durch die wir zogen, waren die Einwohner
fast alle anwesend. In Mecheln begrüßten
... rechte Seite
uns Marinesoldaten und Leute von
unserer früheren ersten Kompanie, die
hier untergebracht waren; sie erfreuten
uns durch Darreichung von Wein,
der hier noch reichlich vorhanden sein
mußte. Mecheln hatte teilweise durch
die Beschießung sehr gelitten, kamen
wir doch noch an rauchenden Trümmer-
haufen in der Nähe der Kathedrale, die
auch Beschädigungen aufwies, vorbei.
Der schwere Rucksack, den viele gar
nicht mehr zu tragen vermochten, wurde
auf Wagen einer in Mecheln vorbei-
kommenden Kolonne mit gleichem
Reiseziel verladen. So oft wir auch nach
dem Ende ausschauten, immer ging
es, wenn auch langsam vorwärts
und mit dem Singen haperte es erst
recht. In Vilvorde kamen wir
abends 8 1/2 Uhr bei völliger Dunkelheit
ermüdet und hungrich an. Hatten
wir doch auf dem ganzen Wege nichts
zu essen bekommen, so war uns durch
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... linke Seite
für Munitionstransporte zurück.
Morgens 10 1/2 Uhr erfolgte Inmarschsetzung 13.10.1914
der Kompanie nach dem 32 km entfernten
Vilvorde, einer Vorstadt von
Brüssel. Recht schwer fiel dieser anstrengende
Marsch manchem der alten Land-
sturmmänner und wurde durch
einsetzenden Regen ungemütlich. Wegen
der feindlichen Gesinnung der Bevölkerung
und der Nähe des Feindes, war größte
Vorsicht geboten. Während des Marsches,
der mitten durch Kampfgebiet führte,
konnte man so recht einen Einblick
in die zurückgebliebenen Verwüstungen
tun. Längs des Weges waren überall
tiefe Schützengräben ausgeworfen, Häuser,
ja sogar ein ganzes Dorf vollständig
vom Erdboden verschwunden. Rechts und
links des Weges sah man auf den
Feldern vielfach Kriegergräber mit einfachen
Holzkreuzen geschmückt. In den Dörfern,
durch die wir zogen, waren die Einwohner
fast alle anwesend. In Mecheln begrüßten
... rechte Seite
uns Marinesoldaten und Leute von
unserer früheren ersten Kompanie, die
hier untergebracht waren; sie erfreuten
uns durch Darreichung von Wein,
der hier noch reichlich vorhanden sein
mußte. Mecheln hatte teilweise durch
die Beschießung sehr gelitten, kamen
wir doch noch an rauchenden Trümmer-
haufen in der Nähe der ... , die
auch Beschädigungen aufwies, vorbei.
Der schwere Rucksack, den viele gar
nicht mehr zu tragen vermochten, wurde
auf Wagen einer in Mecheln vorbei-
kommenden Kolonne mit gleichem
Reiseziel verladen. So oft wir auch nach
dem Ende ausschauten, immer ging
es, wenn auch langsam vorwärts
und mit dem Singen haperte es erst
recht. In Vilvorde kamen wir
abends 8 1/2 Uhr bei völliger Dunkelheit
ermüdet und hungrich an. Hatten
wir doch auf dem ganzen Wege nichts
zu essen bekommen, so war uns durch
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für Munitionstransporte zurück.
Morgens 10 1/2 Uhr erfolgte Inmarschsetzung 13.10.1914
der Kompanie nach dem 32 km entfernten
Vilvarde, einer Vorstadt von
Brüssel. Recht schwer fiel dieser anstrengende
Marsch manchem der alten Land-
sturmmänner und wurde durch
einsetzenden Regen ungemütlich. Wegen
der feindlichen Gesinnung der Bevölkerung
und der Nähe des Feindes, war größte
Vorsicht geboten. Während des Marsches,
der mitten durch Kampfgebiet führte,
konnte man so recht einen Einblick
in die zurückgebliebenen Verwüstungen
tun. Längs des Weges waren überall
tiefe Schützengräben ausgeworfen, Häuser,
ja sogar ein ganzes Dorf vollständig
vom Erdboden verschwunden. Rechts und
links des Weges sah man auf den
Feldern vielfach Kriegergräber mit einfachen
Holzkreuzen geschmückt. In den Dörfern,
durch die wir zogen, waren die Einwohner
fast alle anwesend. In Mecheln begrüßten
... rechte Seite
uns Marinesoldaten und Leute von
unserer früheren ersten Kompanie, die
hier untergebracht waren; sie erfreuten
uns durch Darreichung von Wein,
der hier noch reichlich vorhanden sein
mußte. Mecheln hatte teilweise durch
die Beschießung sehr gelitten, kamen
wir doch noch an rauchenden Trümmer-
haufen in der Nähe der ... , die
auch Beschädigungen aufwies, vorbei.
Der schwere Rucksack, den viele gar
nicht mehr zu tragen vermochten, wurde
auf Wagen einer in Mecheln vorbei-
kommenden Kolonne mit gleichem
Reiseziel verladen. So oft wir auch nach
dem Ende ausschauten, immer ging
es, wenn auch langsam vorwärts
und mit dem Singen haperte es erst
recht. In Vilvorde kamen wir
abends 8 1/2 Uhr bei völliger Dunkelheit
ermüdet und hungrich an. Hatten
wir doch auf dem ganzen Wege nichts
zu essen bekommen, so war uns durch
Description
Save description- 51.028858||4.4792214||
Mecheln, Kathedrale
- 50.9272511||4.4257868||
Vilvoorde
- 51.0744299||4.72926659999996||||1
Heist-op-den-Berg, Belgien
Location(s)
Story location Heist-op-den-Berg, Belgien
Document location Mecheln, Kathedrale
-
Additional document location Vilvoorde
- ID
- 6461 / 106264
- Contributor
- Sigrid Arabin-Möhrer
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- Western Front
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