Kriegstagebuch von Peter Arabin, item 9

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 ... linke Seite

Der eigentliche Uebertritt der Mannschaften von         2. 10. 1914

der Armierungskompagnie zu Fuß 9 galt vom

2. Oktober 1914, hinzu traten noch Leute

vom Landsturm Fuß-Artillerie Bataillon 9

und vom Landsturm Infanterie Ersatz-Bataillon

Coblenz. Sachenempfang und Apells dauerten

an. Während ich wie gewöhnlich meinen Dienst

auf der Schreibstube der Armierungskompagnie 

versah, kam gegen Abend der Lehrer Unter-

offizier Häuser aus Neuwied, der bis dahin

bei der Armierungskompagnie stand und zu

der neuen Formation übergetreten war, dahin.

Dieser erklärte nicht mit ausrücken zu

können, weil er fußkrank sei. Auf seine

Bitte für ihn einzuspringen war ich, nachdem

ich seine Sachen anprobiert hatte und sie mir

paßten, sofort freiwillig dazu bereit. Zog

mich doch ein mächtiger Drang zur

Teilnahme an den Waffentaten auf den

Schlachtfeldern. Meine wenigen Sachen

waren schnell zusammengepackt und

sowohl der Unteroffizier Häuser, als auch

der beim Bezierkskommando Coblenz stehende


 ... rechte Seite

Gefreite Albert Weyel aus Oberdreisbach erboten

sich diese in meine Heimat zu befördern. Weyel,

der früher auf dem Bürgermeisteramt Daaden

bei mir in der Lehre war, fühlte sich ungemein

unglücklich, nicht mit ausrücken zu dürfen.

Wie ich später erfuhr, ist er auch ausgerückt

und kurz darauf den Heldentot fürs Vater-

land gestorben.

Heute den 3. Oktober 1914 rückte ich zum                  3. 10 1914

ersten Mal in der Uniform von Fuß 9 mit

der neuen Truppe unter Führung des Unter-

offiziers Anton Overlack aus M. Gladbach  

zum Apell auf den Schloßplatz in Coblenz.

Hier standen wir den ganzen Vormittag

im Schatten der Bäume; zum Mittagessen

gingen wir in die Lazarettkaserne zurück.

Auch den ganzen Nachmittag bis zur völligen

Dunkelheit verbrachten wir in Marschbereit-

schaft auf dem Schloßplatz. Weithin schallten

die vaterländischen Gesänge in die dunkle

Nacht hinaus und zogen zahlreiche Bürger,

jung und alt, an. Da der Befehl zum

Abmarsch ausblieb mußten wir wiederum

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 ... linke Seite

Der eigentliche Uebertritt der Mannschaften von         2. 10. 1914

der Armierungskompagnie zu Fuß 9 galt vom

2. Oktober 1914, hinzu traten noch Leute

vom Landsturm Fuß-Artillerie Bataillon 9

und vom Landsturm Infanterie Ersatz-Bataillon

Coblenz. Sachenempfang und Apells dauerten

an. Während ich wie gewöhnlich meinen Dienst

auf der Schreibstube der Armierungskompagnie 

versah, kam gegen Abend der Lehrer Unter-

offizier Häuser aus Neuwied, der bis dahin

bei der Armierungskompagnie stand und zu

der neuen Formation übergetreten war, dahin.

Dieser erklärte nicht mit ausrücken zu

können, weil er fußkrank sei. Auf seine

Bitte für ihn einzuspringen war ich, nachdem

ich seine Sachen anprobiert hatte und sie mir

paßten, sofort freiwillig dazu bereit. Zog

mich doch ein mächtiger Drang zur

Teilnahme an den Waffentaten auf den

Schlachtfeldern. Meine wenigen Sachen

waren schnell zusammengepackt und

sowohl der Unteroffizier Häuser, als auch

der beim Bezierkskommando Coblenz stehende


 ... rechte Seite

Gefreite Albert Weyel aus Oberdreisbach erboten

sich diese in meine Heimat zu befördern. Weyel,

der früher auf dem Bürgermeisteramt Daaden

bei mir in der Lehre war, fühlte sich ungemein

unglücklich, nicht mit ausrücken zu dürfen.

Wie ich später erfuhr, ist er auch ausgerückt

und kurz darauf den Heldentot fürs Vater-

land gestorben.

Heute den 3. Oktober 1914 rückte ich zum                  3. 10 1914

ersten Mal in der Uniform von Fuß 9 mit

der neuen Truppe unter Führung des Unter-

offiziers Anton Overlack aus M. Gladbach  

zum Apell auf den Schloßplatz in Coblenz.

Hier standen wir den ganzen Vormittag

im Schatten der Bäume; zum Mittagessen

gingen wir in die Lazarettkaserne zurück.

Auch den ganzen Nachmittag bis zur völligen

Dunkelheit verbrachten wir in Marschbereit-

schaft auf dem Schloßplatz. Weithin schallten

die vaterländischen Gesänge in die dunkle

Nacht hinaus und zogen zahlreiche Bürger,

jung und alt, an. Da der Befehl zum

Abmarsch ausblieb mußten wir wiederum


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  • May 4, 2017 23:43:19 Rolf Kranz

     ... linke Seite

    Der eigentliche Uebertritt der Mannschaften von         2. 10. 1914

    der Armierungskompagnie zu Fuß 9 galt vom

    2. Oktober 1914, hinzu traten noch Leute

    vom Landsturm Fuß-Artillerie Bataillon 9

    und vom Landsturm Infanterie Ersatz-Bataillon

    Coblenz. Sachenempfang und Apells dauerten

    an. Während ich wie gewöhnlich meinen Dienst

    auf der Schreibstube der Armierungskompagnie 

    versah, kam gegen Abend der Lehrer Unter-

    offizier Häuser aus Neuwied, der bis dahin

    bei der Armierungskompagnie stand und zu

    der neuen Formation übergetreten war, dahin.

    Dieser erklärte nicht mit ausrücken zu

    können, weil er fußkrank sei. Auf seine

    Bitte für ihn einzuspringen war ich, nachdem

    ich seine Sachen anprobiert hatte und sie mir

    paßten, sofort freiwillig dazu bereit. Zog

    mich doch ein mächtiger Drang zur

    Teilnahme an den Waffentaten auf den

    Schlachtfeldern. Meine wenigen Sachen

    waren schnell zusammengepackt und

    sowohl der Unteroffizier Häuser, als auch

    der beim Bezierkskommando Coblenz stehende


     ... rechte Seite

    Gefreite Albert Weyel aus Oberdreisbach erboten

    sich diese in meine Heimat zu befördern. Weyel,

    der früher auf dem Bürgermeisteramt Daaden

    bei mir in der Lehre war, fühlte sich ungemein

    unglücklich, nicht mit ausrücken zu dürfen.

    Wie ich später erfuhr, ist er auch ausgerückt

    und kurz darauf den Heldentot fürs Vater-

    land gestorben.

    Heute den 3. Oktober 1914 rückte ich zum                  3. 10 1914

    ersten Mal in der Uniform von Fuß 9 mit

    der neuen Truppe unter Führung des Unter-

    offiziers Anton Overlack aus M. Gladbach  

    zum Apell auf den Schloßplatz in Coblenz.

    Hier standen wir den ganzen Vormittag

    im Schatten der Bäume; zum Mittagessen

    gingen wir in die Lazarettkaserne zurück.

    Auch den ganzen Nachmittag bis zur völligen

    Dunkelheit verbrachten wir in Marschbereit-

    schaft auf dem Schloßplatz. Weithin schallten

    die vaterländischen Gesänge in die dunkle

    Nacht hinaus und zogen zahlreiche Bürger,

    jung und alt, an. Da der Befehl zum

    Abmarsch ausblieb mußten wir wiederum

  • April 15, 2017 07:07:15 Sibylle Herzer

     Left hand page 

     In the margin  2. 10. 1914

    Der eigentliche Uebertritt der Mannschaften von

    der Armierungskompagnie zu Fuß 9 galt vom

    2. Oktober 1914, hinzu traten noch Leute vom

    vom Landsturm Fuß-Artillerie Bataillon  No  9

    und vom Landsturm Infanterie Ersatz-Bataillon

    Coblenz  Name in latin letters . Sachenempfang und Apells dauerten

    an. Während ich wie gewöhnlich meinen Dienst

    auf der Schreibstube der Armierungskompagnie 

    versah, kam gegen Abend der Lehrer Unter-

    offizier Hänser aus Neuwied  Names in latin letters , der bis dahin

    bei der Armierungskompagnie stand und zu

    der neuen Formation übergetreten war, dahin.

    Dieser erklärte nicht mit ausrücken zu

    können, weil er fußkrank sei. Auf seine

    Bitte für ihn einzuspringen war ich, nachdem

    ich seine Sachen anprobiert hatte und sie mir

    paßten, sofort freiwillig dazu bereit. Zog

    mich doch ein mächtiger Drang zur Teil-

    nahme an den Waffentaten auf den

    Schlachtfeldern. Meine wenigen Sachen

    waren schnell zusammengepackt und

    sowohl der Unteroffizier Hänser , als auch

    der beim Bezierkskommando Coblenz  Names in latin letters  stehende

     right hand page 

    Gefreite Albert Weyel aus Oberdreisbach  Names in latin letters  erboten

    sich diese in meine Heimat zu befördern. Weyel,

    der früher auf dem Bürgermeisteramt Daaden  Names in latin letters 

    bei mir in der Lehre war, fühlte sich ungemein

    unglücklich, nicht mit ausrücken zu dürfen.

    Wie ich später erfuhr, ist er auch ausgerückt

    und kurz darauf den Heldentot fürs Vater-

    land gestorben.

     In the margin  3. 10 1914

    Heute den 3. Oktober 1914 rückte ich zum

    ersten Mal in der Uniform von Fuß 9 mit

    der unseren Truppe unter Führung des Unter-

    offiziers Anton Overlack  Last name in latin letters  aus M. Gladbach  Name in latin letters 

    zum Apell auf den Schloßplatz in Coblenz  Name in latin letters .

    Hier standen wir den ganzen Vormittag

    im Schatten der Bäume; zum Mittagessen

    gingen wir in die Lazarettkaserne zurück.

    Auch den ganzen Nachmittag bis zur völligen

    Dunkelheit verbrachten wir in Marschbereit-

    schaft auf dem Schloßplatz. Weithin schallten

    die vaterländischen Gesänge in die dunkle

    Nacht hinaus und zogen zahlreiche Bürger,

    jung und alt, an. Da der Befehl zum

    Abmarsch ausblieb mußten wir wieder-


  • April 1, 2017 06:47:59 Sibylle Herzer

     Left hand page 

     In the margin  2. 10. 1914

    Der eigentliche Uebertritt der Mannschaften von

    der Armierungskompagnie zu Fuß 9 galt vom

    2. Oktober 1914, hinzu traten noch Leute vom

    vom Landsturm Fuß-Artillerie Bataillon  No  9

    und vom Landsturm Infanterie Ersatz-Bataillon

    Coblenz  Name in latin letters . Sachenempfang und Apells dauerten

    an. Während ich wie gewöhnlich meinen Dienst

    auf der Schreibstube der Armierungskompagnie 

    versah, kam gegen Abend der Lehrer Uner-

    offizier Hänser auf Neuwied  Names in latin letters , der bis dahin

    bei der Armierungskompagnie stand und zu

    der neuen Formation übergetreten war, dahin.

    Dieser erklärte nich mit ausrücken zu

    können, weil er fußkrank sei. Auf seine

    Bitte für ihn einzuspringen war ich, nachdem

    ich seine Sachen anprobiert hatte und sie mir

    paßten, sofort freiwillig dazu bereit. Zog

    mich doch ein mächtiger Drang zur Teil-

    nahme an den Waffentaten auf den

    Schlachtfeldern. Meine wenigen Sachen

    waren schnell zusammengepackt und

    sowohl der Unteroffizier Hänser , als auch

    der beim Bezierkskommando Coblenz  Names in latin letters  stehende

     right hand page 

    Gefreite Albert Weyel aus Oberdreisbach  Names in latin letters  erboten

    sich diese in meine Heimat zu befördern. Weyel,

    der früher auf dem Bürgermeisteramt Daaden  Names in latin letters 

    bei mir in dier Lehre war, fühlte sich ungemein

    unglücklich, nicht mit ausrücken zu dürfen.

    Wie ich später erfuhr, ist er auch ausgerückt

    und kurz darauf den Heldentot fürs Vater-

    land gestorben.

     In the margin  3. 10 1914

    Heute den 3. Oktober 1914 rückte ich zum

    ersten Mal in der Uniform von Fuß 9 mit

    der unseren Truppe unter Führung des Unter-

    offiziers Anton Overlack  Last name in latin letters  aus M. Gladbach  Name in latin letters 

    zum Apell auf den Schloßplatz in Coblenz  Name in latin letters .

    Hier standen wir den ganzen Vormittag

    im Schatten der Bäume; zum Mittagessen

    gingen wir in die Lazarettkaserne zurück.

    Auch den ganzen Nachmittag bis zur völligen

    Dunkelheit verbrachten wir in Marschbereit-

    schaft auf dem Schloßplatz. Weithin schalten

    die vaterländischen Gesänge in die dunkle

    Nacht hinaus und zogen zahlrieche Bürger,

    jung und alt, an. Da der Befehl zum

    Abmarsch ausblieb muß wir wieder-


  • April 1, 2017 06:40:36 Sibylle Herzer

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    Der eigentliche Uebertritt der Mannschaften von

    der Armierungskompagnie zu Fuß 9 galt vom

    2. Oktober 1914, hinzu traten noch Leute vom

    vom Landsturm Fuß-Artillerie Bataillon  No  9

    und vom Landsturm Infanterie Ersatz-Bataillon

    Coblenz  Name in latin letters . Sachenempfang und Apells dauerten

    an. Während ich wie gewöhnlich meinen Dienst

    auf der Schreibstube der Armierungskompagnie 

    versah, kam gegen Abend der Lehrer Uner-

    offizier Hänser auf Neuwied  Names in latin letters , der bis dahin

    bei der Armierungskompagnie stand und zu

    der neuen Formation übergetreten war, dahin.

    Dieser erklärte nich mit ausrücken zu

    können, weil er fußkrank sei. Auf seine

    Bitte für ihn einzuspringen war ich, nachdem

    ich seine Sachen anprobiert hatte und sie mir

    paßten, sofort freiwillig dazu bereit. Zog

    mich doch ein mächtiger Drang zur Teil-

    nahme an den Waffentaten auf den

    Schlachtfeldern. Meine wenigen Sachen

    waren schnell zusammengepackt und

    sowohl der Unteroffizier Hänser , als auch

    der beim Bezierkskommando Coblenz  Names in latin letters  stehende

    right hand page

    Gefreite Albert Weyel aus Oberdreisbach  Names in latin letters  erboten

    sich diese in meine Heimat zu befördern. Weyel,

    der früher auf dem Bürgermeisteramt Daaden  Names in latin letters 

    bei mir in dier Lehre war, fühlte sich ungemein

    unglücklich, nicht mit ausrücken zu dürfen.

    Wie ich später erfuhr, ist er auch ausgerückt

    und kurz darauf den Heldentot fürs Vater-

    land gestorben.

     In the margin  3. 10 1914




  • April 1, 2017 06:12:35 Sibylle Herzer

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     In the margin  2. 10. 1914

    Der eigentliche Uebertritt der Mannschaften von

    der Armierungskompagnie zu Fu


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  • 50.35572074432075||7.601192621179166||

    Koblenz, Schlossplatz

  • 51.0744299||4.72926659999996||

    Heist-op-den-Berg, Belgien

    ||1
Location(s)
  • Story location Heist-op-den-Berg, Belgien
  • Document location Koblenz, Schlossplatz
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ID
6461 / 106251
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Sigrid Arabin-Möhrer
License
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


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