Schulchronik der Gemeinde Ösdorf in Ostwestfalen, item 5

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Paneratz Berhorst aus Paderborn. Er soll früher als Bruder in  3

dem Augustinerkloster zu Dalheim gewesen sein. Zu dieser Zeit

war der missingmönch missing Adami hier Pfarrer, die

Bildung der Jugend stand damals auf einem sehr niedrigen Standpunkte.

Nur wenige Erwachsene konnten nothdürftig lesen und

schreiben, die meisten unterzeichneten mit 3. Kreuzen. Die Behörde

entband die schulpflichtigen Kinder auf dem Lande während der Sommermonate

vom Schulbesuche. Strafen für Schulversäumnisse kannte

man kaum. Dem Pfarrer Adami lag es am Herzen, die Bildung

zu fördern, indem er durch Geschenke von Büchern die Kinder zum

Lernen ermunterte. Der Lehrer gab sich alle Mühe, aber seine

Mühe wurde zu gering belohnt. Er bezog als Gehalt von einem

jedem Kinde 20 Ogr Schulgeld und da nöthige Holz zur Heizung

der Schule mußten die Kinder mitbringen. Nun waren

höchsten 80 Kinder vorhanden, wo er nun noch von dessen Eltern

das Schulgeld selbst einziehen mußte. Wie diese Zahlungen

geleistet sind, hört man nun noch missing Reden führen.

Zum Jahre 1817. wurde auf Verfügung Königlicher Regierung

zu Minden eingeführt, daß der Ortserheber das Schulgeld von

den Eltern einziehen und an dem Lehrer auszahlen mußte.

Ebenfalls wurde der alte Gabrauch, das jedes Kind eine

Splitte holz zur Schule mitzubringen, aufgehoben; dagegen

wurde das Schulgeld von 16ggr auf 24 ggr < 1 rld missing Holz>

geld erhöht. Aber erst das Schulgesetzt vom 14. Mai 1825.

führte das Schulwesen auf den hohen Bildungsgrad, welcher

allmälig den anderen Völker des Continentes weit

überflügelt.

Die so niedrige an Einkommen Lehrer wie Küsterstelle konnte

in dieser Zeit bei Aufhebung des Klosters Dalheim wohl

besser

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Paneratz Berhorst aus Paderborn. Er soll früher als Bruder in  3

dem Augustinerkloster zu Dalheim gewesen sein. Zu dieser Zeit

war der missingmönch missing Adami hier Pfarrer, die

Bildung der Jugend stand damals auf einem sehr niedrigen Standpunkte.

Nur wenige Erwachsene konnten nothdürftig lesen und

schreiben, die meisten unterzeichneten mit 3. Kreuzen. Die Behörde

entband die schulpflichtigen Kinder auf dem Lande während der Sommermonate

vom Schulbesuche. Strafen für Schulversäumnisse kannte

man kaum. Dem Pfarrer Adami lag es am Herzen, die Bildung

zu fördern, indem er durch Geschenke von Büchern die Kinder zum

Lernen ermunterte. Der Lehrer gab sich alle Mühe, aber seine

Mühe wurde zu gering belohnt. Er bezog als Gehalt von einem

jedem Kinde 20 Ogr Schulgeld und da nöthige Holz zur Heizung

der Schule mußten die Kinder mitbringen. Nun waren

höchsten 80 Kinder vorhanden, wo er nun noch von dessen Eltern

das Schulgeld selbst einziehen mußte. Wie diese Zahlungen

geleistet sind, hört man nun noch missing Reden führen.

Zum Jahre 1817. wurde auf Verfügung Königlicher Regierung

zu Minden eingeführt, daß der Ortserheber das Schulgeld von

den Eltern einziehen und an dem Lehrer auszahlen mußte.

Ebenfalls wurde der alte Gabrauch, das jedes Kind eine

Splitte holz zur Schule mitzubringen, aufgehoben; dagegen

wurde das Schulgeld von 16ggr auf 24 ggr < 1 rld missing Holz>

geld erhöht. Aber erst das Schulgesetzt vom 14. Mai 1825.

führte das Schulwesen auf den hohen Bildungsgrad, welcher

allmälig den anderen Völker des Continentes weit

überflügelt.

Die so niedrige an Einkommen Lehrer wie Küsterstelle konnte

in dieser Zeit bei Aufhebung des Klosters Dalheim wohl

besser


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  • November 28, 2018 22:42:13 Anja Ludwig

    Paneratz Berhorst aus Paderborn. Er soll früher als Bruder in  3

    dem Augustinerkloster zu Dalheim gewesen sein. Zu dieser Zeit

    war der missingmönch missing Adami hier Pfarrer, die

    Bildung der Jugend stand damals auf einem sehr niedrigen Standpunkte.

    Nur wenige Erwachsene konnten nothdürftig lesen und

    schreiben, die meisten unterzeichneten mit 3. Kreuzen. Die Behörde

    entband die schulpflichtigen Kinder auf dem Lande während der Sommermonate

    vom Schulbesuche. Strafen für Schulversäumnisse kannte

    man kaum. Dem Pfarrer Adami lag es am Herzen, die Bildung

    zu fördern, indem er durch Geschenke von Büchern die Kinder zum

    Lernen ermunterte. Der Lehrer gab sich alle Mühe, aber seine

    Mühe wurde zu gering belohnt. Er bezog als Gehalt von einem

    jedem Kinde 20 Ogr Schulgeld und da nöthige Holz zur Heizung

    der Schule mußten die Kinder mitbringen. Nun waren

    höchsten 80 Kinder vorhanden, wo er nun noch von dessen Eltern

    das Schulgeld selbst einziehen mußte. Wie diese Zahlungen

    geleistet sind, hört man nun noch missing Reden führen.

    Zum Jahre 1817. wurde auf Verfügung Königlicher Regierung

    zu Minden eingeführt, daß der Ortserheber das Schulgeld von

    den Eltern einziehen und an dem Lehrer auszahlen mußte.

    Ebenfalls wurde der alte Gabrauch, das jedes Kind eine

    Splitte holz zur Schule mitzubringen, aufgehoben; dagegen

    wurde das Schulgeld von 16ggr auf 24 ggr < 1 rld missing Holz>

    geld erhöht. Aber erst das Schulgesetzt vom 14. Mai 1825.

    führte das Schulwesen auf den hohen Bildungsgrad, welcher

    allmälig den anderen Völker des Continentes weit

    überflügelt.

    Die so niedrige an Einkommen Lehrer wie Küsterstelle konnte

    in dieser Zeit bei Aufhebung des Klosters Dalheim wohl

    besser


  • November 28, 2018 22:36:20 Anja Ludwig

    Paneratz Berhorst aus Paderborn. Er soll früher als Bruder in  3

    dem Augustinerkloster zu Dalheim gewesen sein. Zu dieser Zeit

    war der missingmönch missing Adami hier Pfarrer, die

    Bildung der Jugend stand damals auf einem sehr niedrigen Standpunkte.

    Nur wenige Erwachsene konnten nothdürftig lesen und

    schreiben, die meisten unterzeichneten mit 3. Kreuzen. Die Behörde

    entband die schulpflichtigen Kinder auf dem Lande während der Sommermonate

    vom Schulbesuche. Strafen für Schulversäumnisse kannte

    man kaum. Dem Pfarrer Adami lag es am Herzen, die Bildung

    zu fördern, indem er durch Geschenke von Büchern die Kinder zum

    Lernen ermunterte. Der Lehrer gab sich alle Mühe, aber seine

    Mühe wurde zu gering belohnt. Er bezog als Gehalt von einem

    jedem Kinde 20 Ogr Schulgeld und da nöthige Holz zur Heizung

    der Schule mußten die Kinder mitbringen. Nun waren

    höchsten 80 Kinder vorhanden, wo er nun noch von dessen Eltern

    das Schulgeld selbst einziehen mußte. Wie diese Zahlungen

    geleistet sind, hört man nun noch missing Reden führen.

    Zum Jahre 1817. wurde auf Verfügung Königlicher Regierung

    zu Minden eingeführt, daß der Ortserheber das Schulgeld von

    den Eltern einziehen und an dem Lehrer


Description

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  • 51.50389999999999||8.872610000000009||

    Ösdorf, Westfalen

    ||1
Location(s)
  • Story location Ösdorf, Westfalen
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ID
5894 / 67429
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Christian J. von Rüden
License
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


September 14, 1875
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