Mein Tagebuch (Kriegstagebuch), Josef Rust, item 90

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Am 14./5.

war ich mit meinen Kameraden Hoff=

mann und Janetzki über Land und ha=

be neue Lektüre eingeholt.

15./5.

Tagelang Regenwetter.

Nebenbei ein Wort über den Dienst.

Der besteht hauptsächlich darin, daß der

junge Ersatz kriegsfähig gemacht und

besonders im Nahkampf ausgebildet

wird. Bei dem leichten und kurzen

Dienst erübrigt sich viel freie Zeit. -

Was die Verpflegung anbelangt,

ist sie so schlecht, daß keine Verschlech=

terung mehr denkbar ist. Man em=

pfängt für 2 Tage und reicht höchstens

einen damit aus. Mittagessen nur

Wasser.

16./5.

Wenig Dienst, noch weniger Essen,

zu nichts Lust und viel Langeweile.

19./5.

Nach vorn gerückt.

20./5.

Ist Sonntag heut! Mir ist so weh im

Herzen, wenn ich daran denke und

an die Heimat denke. Der Krieg

ist hart. Man darf nicht denken.

Ich möchte weinen. --

Liege mit meinem Freunde und Kollegen

Janetzki an einem traulichen Plätzchen

im Unterholz. Er schreibt an Muttern, ich

lese, versorge dabei mein Tagebuch.



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Am 14./5.

war ich mit meinen Kameraden Hoff=

mann und Janetzki über Land und ha=

be neue Lektüre eingeholt.

15./5.

Tagelang Regenwetter.

Nebenbei ein Wort über den Dienst.

Der besteht hauptsächlich darin, daß der

junge Ersatz kriegsfähig gemacht und

besonders im Nahkampf ausgebildet

wird. Bei dem leichten und kurzen

Dienst erübrigt sich viel freie Zeit. -

Was die Verpflegung anbelangt,

ist sie so schlecht, daß keine Verschlech=

terung mehr denkbar ist. Man em=

pfängt für 2 Tage und reicht höchstens

einen damit aus. Mittagessen nur

Wasser.

16./5.

Wenig Dienst, noch weniger Essen,

zu nichts Lust und viel Langeweile.

19./5.

Nach vorn gerückt.

20./5.

Ist Sonntag heut! Mir ist so weh im

Herzen, wenn ich daran denke und

an die Heimat denke. Der Krieg

ist hart. Man darf nicht denken.

Ich möchte weinen. --

Liege mit meinem Freunde und Kollegen

Janetzki an einem traulichen Plätzchen

im Unterholz. Er schreibt an Muttern, ich

lese, versorge dabei mein Tagebuch.




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  • March 30, 2017 14:57:57 Eva Anna Welles (AUT)

    Am 14./5.

    war ich mit meinen Kameraden Hoff=

    mann und Janetzki über Land und ha=

    be neue Lektüre eingeholt.

    15./5.

    Tagelang Regenwetter.

    Nebenbei ein Wort über den Dienst.

    Der besteht hauptsächlich darin, daß der

    junge Ersatz kriegsfähig gemacht und

    besonders im Nahkampf ausgebildet

    wird. Bei dem leichten und kurzen

    Dienst erübrigt sich viel freie Zeit. -

    Was die Verpflegung anbelangt,

    ist sie so schlecht, daß keine Verschlech=

    terung mehr denkbar ist. Man em=

    pfängt für 2 Tage und reicht höchstens

    einen damit aus. Mittagessen nur

    Wasser.

    16./5.

    Wenig Dienst, noch weniger Essen,

    zu nichts Lust und viel Langeweile.

    19./5.

    Nach vorn gerückt.

    20./5.

    Ist Sonntag heut! Mir ist so weh im

    Herzen, wenn ich daran denke und

    an die Heimat denke. Der Krieg

    ist hart. Man darf nicht denken.

    Ich möchte weinen. --

    Liege mit meinem Freunde und Kollegen

    Janetzki an einem traulichen Plätzchen

    im Unterholz. Er schreibt an Muttern, ich

    lese, versorge dabei mein Tagebuch.




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    Gütersloh

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ID
2460 / 242848
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Josef Rust
License
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


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