Tagebuch "G38" - Die Revolution 1918 in Kiel, item 10
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item 10
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den Offizieren nicht mehr gehorcht werden
brauchte. Ferner gab er Befehl, daß
es Pflicht jedes Mannes sei sich umgehend
zu bewaffnen, wer noch keine Waffe und
Munition hatte bekommen können sollte
spätestens bis Morgen vormittag letzteres
auf dem Gewerkschaftshaus abholen. Ebenfalls
müssen Kokarden rotgefärbt oder entfernt
werden. Rote Bänder als Abzeichen
der Freiheit und Gleichheit hat jeder
zu tragen. Ferner teilte er mit, daß
am nächsten Tag vormittags 8h im Gewerkschaftshaus
eine Vertrauensmännerversammlung
stattfinde, Pflicht der Halbflottillen
wäre es von jedem Boot
einen von der Besatzung gewählten
Vertrauensmann zur Versammlung zu schicken.
Zu Schluß sagte er, um 7h morgens
wird auf aller Boote [sic] die rote Flagge
geheißt . Boote oder Schiffe, die sich weigern,
werden beschossen. - Mit diesen neuen
Nachrichten ging ich in die Offizier-
16
Messe. Nun wurde natürlich die Sache
für uns akut, was sollen wir machen,
sobald die rote Flagge geheißt war, waren
wir hier natürlich unmöglich. Wir beschlossen
zunächst in aller Ruhe die Dinge abzuwarten.
Sehr viele Leute von meinem Boot
kamen an diesem Abend noch zu mir,
um sich bei mir Urlaub zu erbitten, es
waren die Besten [sic] L. meines Bootes, die diesen
Unsinn nicht mitmachen wollten.
Auch der Feuerwerker verschwand am selben
Abend noch. Als wir wieder friedlich in
der Messe saßen, kam plötzlich ein Matrose
herunter, der uns die erfreuliche Mitteilung
machte, daß wir in einer halben
Stunde verhaftet würden. Wir gaben nichts
darauf, da sehr viele Gerüchte um liefen
und fast alle Leute sehr aufgeregt waren.
Zu erwähnen wäre noch, daß wir
ein Telegramm bekamen, das einen Befehl
enthielt nach dem wir sofort mit unseren
Booten zum 3. Geschwader laufen sollten, das
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den Offizieren nicht mehr gehorcht werden
brauchte. Ferner gab er Befehl, daß
es Pflicht jedes Mannes sei sich umgehend
zu bewaffnen, wer noch keine Waffe und
Munition hatte bekommen können sollte
spätestens bis Morgen vormittag letzteres
auf dem Gewerkschaftshaus abholen. Ebenfalls
müssen Kokarden rotgefärbt oder entfernt
werden. Rote Bänder als Abzeichen
der Freiheit und Gleichheit hat jeder
zu tragen. Ferner teilte er mit, daß
am nächsten Tag vormittags 8h im Gewerkschaftshaus
eine Vertrauensmännerversammlung
stattfinde, Pflicht der Halbflottillen
wäre es von jedem Boot
einen von der Besatzung gewählten
Vertrauensmann zur Versammlung zu schicken.
Zu Schluß sagte er, um 7h morgens
wird auf aller Boote [sic] die rote Flagge
geheißt [sic]. Boote oder Schiffe, die sich weigern,
werden beschossen. - Mit diesen neuen
Nachrichten ging ich in die Offizier-
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Messe. Nun wurde natürlich die Sache
für uns akut, was sollen wir machen,
sobald die rote Flagge geheißt war, waren
wir hier natürlich unmöglich. Wir beschlossen
zunächst in aller Ruhe die Dinge abzuwarten.
Sehr viele Leute von meinem Boot
kamen an diesem Abend noch zu mir,
um sich bei mir Urlaub zu erbitten, es
waren die Besten L. meines Bootes, die diesen
Unsinn nicht mitmachen wollten.
Auch der Feuerwerker verschwand am selben
Abend noch. Als wir wieder friedlich in
der Messe saßen, kam plötzlich ein Matrose
herunter, der uns die erfreuliche Mitteilung
machte, daß wir in einer halben
Stunde verhaftet würden. Wir gaben nichts
darauf, da sehr viele Gerüchte um liefen
und fast alle Leute sehr aufgeregt waren.
Zu erwähnen wäre noch, daß wir
ein Telegramm bekamen, das einen Befehl
enthielt nach dem wir sofort mit unseren
Booten zum 3. Geschwader laufen sollten, das
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den Offizieren nicht mehr gehorcht werden
brauchte. Ferner gab er Befehlt, daß
es Pflicht jedes Mannes sei sich umgehen
zu bewaffnen, wer noch keine Waffe und
Munition hatte bekommen können sollte
spätestens bis Morgen Vormittag letzteres
auf dem Gewerkschaftshaus abholen. Ebenfalls
müssen Roharden rotgefärbt oder entfernt
werden. Rote Bänder als Abzeichen
der Freiheit und Gleichheit hat jeder
zu tragen. Ferner teilte er mit, daß
am nächsten Tag vormittags 8h im Gewerkschaftshaus
eine Vertrauensmännerversammlung
stattfinde, Pflicht der Halbflottillen
wäre es von jedem Boot
einen von der Besatzung gewählten
Vertrauensmann zur Versammlung zu schicken.
Zu Schluß sagte er, um 7h morgens
wird auf aller Boote die rote Flagge
geheißt. Boote oder Schiffe, die sich weigern,
werden beschossen. - Mit diesen neuen
Nachrichten ging ich in die Offizier-
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Messe. Nun wurde natürlich die Sache
für uns akut, was sollen wir machen,
sobald die rote Flagge geheißt war, waren
wir hier natürlich unmöglich. Wir beschlossen
zunächst in aller Ruhe die Dinge abzuwarten.
Sehr viele Leute von meinem Boot
kamen an diesem Abend noch zu mir,
um sich bei mir Urlaub zu erbitten, es
waren die Besten L. meines Bootes, die diesen
Unsinn nicht mitmachen wollten.
Auch der Feuerwerker verschwand am selben
Abend noch. Als wir wieder friedlich in
der Messe saßen, kam plötzlich ein Matrose
herunter, der uns die erfreuliche Mitteilung
machte, daß wir in einer halben
Stunde verhaftet würden. Wir gaben nichts
darauf, da sehr viele Gerüchte um liefen
und fast alle Leute sehr aufgeregt waren.
Zu erwähnen wäre noch, daß wir
ein Telegramm bekamen, das einen Befehl
enthielt nach dem wir sofort mit unseren
Booten zum 3. Geschwader laufen sollten, das
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den Offizieren nicht mehr gehorcht werden
brauchte. Ferner gab er Befehlt, daß
es Pflicht jedes Mannes sei sich umgehen
zu bewaffnen, wer noch keine Waffe und
Munition hatte bekommen können sollte
spätestens bis Morgen Vormittag letzteres
auf dem Gewerkschaftshaus abholen. Ebenfalls
müssen Roharden rotgefärbt oder entfernt
werden. Rote Bänder als Abzeichen
der Freiheit und Gleichheit hat jeder
zu tragen. Ferner teilte er mit, daß
am nächsten Tag vormittags 8h im Gewerkschaftshaus
eine Vertrauensmännerversammlung
stattfinde, Pflicht der Halbflottillen
wäre es von jedem Boot
einen von der Besatzung gewählten
Vertrauensmann zur Versammlung zu schicken.
Zu Schluß sagte er, um 7h morgens
wird auf aller Boote die rote Flagge
geheißt. Boote oder Schiffe, die sich weigern,
werden beschossen. - Mit diesen neuen
Nachrichten ging ich in die Offizier-
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Messe. Nun wurde natürlich die Sache
für uns akut, was sollen wir machen,
sobald die rote Flagge geheißt war, waren
wir hier natürlich unmöglich. Wir beschlossen
zunächst in aller Ruhe die Dinge abzuwarten.
Sehr viele Leute von meinem Boot
kamen an diesem Abend noch zu mir,
um sich bei mir Urlaub zu erbitten, es
waren die Besten L. meines Bootes, die diesen
Unsinn nicht mitmachen wollten.
Auch der Feuerwerker verschwand am selben
Abend noch. Als wir wieder friedlich in
der Messe saßen, kam plötzlich ein Matrose
herunter, der uns die erfreuliche Mitteilung
machte, daß wir in einer halben
Stunde verhaftet würden. Wir gaben nichts
darauf, da sehr viele Gerüchte um liefen
und fast alle Leute sehr aufgeregt waren.
Zu erwähnen wäre noch, daß wir
ein Telegramm bekamen, das einen Befehl
enthielt nach dem wir sofort mit unseren
Booten zum 3. Geschwader laufen sollten, das
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den Offizieren nicht mehr gehorcht werden
brauchte. Ferner gab er Befehlt, daß
es Pflicht jedes Mannes sei sich umgehen
zu bewaffnen, wer noch keine Waffe und
Munition hatte bekommen können sollte
spätestens bis Morgen Vormittag letzteres
auf dem Gewerkschaftshaus abholen. Ebenfalls
müssen Roharden rotgefärbt oder entfernt
werden. Rote Bänder als Abzeichen
der Freiheit und Gleichheit hat jeder
zu tragen. Ferner teilte er mit, daß
am nächsten Tag vormittags 8h im Gewerkschaftshaus
eine Vertrauensmännerversammlung
stattfinde, Pflicht der Halbflottillen
wäre es von jedem Boot
einen von der Besatzung gewählten
Vertrauensmann zur Versammlung zu schicken.
Zu Schluß sagte er, um 7h morgens
wird auf aller Boote die rote Flagge
geheißt. Boote oder Schiffe, die sich weigern,
werden beschossen. - Mit diesen neuen
Nachrichten ging ich in die Offizier-
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Messe. Nun wurde natürlich die Sache
für uns akut, was sollen wir machen,
sobald die rote Flagge geheißt war, waren
wir hier natürlich unmöglich. Wir beschlossen
zunächst in aller Ruhe die Dinge abzuwarten.
Sehr viele Leute von meinem Boot
kamen an diesem Abend noch zu mir,
um sich bei mir Urlaub zu erbitten, es
waren die Besten L. meines Bootes, die diesen
Unsinn nicht mitmachen wollten.
-
den Offizieren nicht mehr gehorcht werden
brauchte. Ferner gab er Befehlt, daß
es Pflicht jedes Mannes sei sich umgehen
zu bewaffnen, wer noch keine Waffe und
Munition hatte bekommen können sollte
spätestens bis Morgen Vormittag letzteres
auf dem Gewerkschaftshaus abholen. Ebenfalls
müssen Roharden rotgefärbt oder entfernt
werden. Rote Bänder als Abzeichen
der Freiheit und Gleichheit hat jeder
zu tragen. Ferner teilte er mit, daß
am nächsten Tag vormittags 8h im Gewerkschaftshaus
eine Vertrauensmännerversammlung
stattfinde, Pflicht der Halbflottillen
wäre es von jedem Boot
einen von der Besatzung gewählten
Vertrauensmann zur Versammlung zu schicken.
Zu Schluß sagte er, um 7h morgens
wird auf aller Boote die rote Flagge
geheißt. Boote oder Schiffe, die sich weigern,
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Kiel
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- Landesbibliothek Schleswig-Holstein
November 4, 1918 – November 4, 1918
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